DE1270280B - Verfahren zur Herstellung von mehr oder weniger stark vernetzten Poly-alpha-olefinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von mehr oder weniger stark vernetzten Poly-alpha-olefinenInfo
- Publication number
- DE1270280B DE1270280B DEP1270A DE1270280A DE1270280B DE 1270280 B DE1270280 B DE 1270280B DE P1270 A DEP1270 A DE P1270A DE 1270280 A DE1270280 A DE 1270280A DE 1270280 B DE1270280 B DE 1270280B
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- irradiation
- polyethylene
- passes
- swelling
- olefins
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F291/00—Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to macromolecular compounds according to more than one of the groups C08F251/00 - C08F289/00
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Treatments Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
- Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
- Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)
- Graft Or Block Polymers (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08f
Deutsche Kl.: 39 b-22/06
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
1270 280
P 12 70 280.6-43
7. Juni 1957
12. Juni 1968
P 12 70 280.6-43
7. Juni 1957
12. Juni 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von mehr oder weniger stark vernetzten Poly-oc-olefinen
durch Bestrahlen mit energiereicher Korpuskularstrahlung zwecks Erhöhung ihrer Festigkeit und
Steifheit bei Temperaturen oberhalb des kristallinen Schmelzpunktes und ihrer Beständigkeit gegen Lösungsmittel.
Es ist bekannt, Polymerisate durch Beschüß mit stark beschleunigten Elektronen oder Kernteilchen
zu modifizieren. Einige Polymerisate, wie Polymethacrylsäuremethylester
und Polyisobutylen, neigen bei einer solchen Behandlung zu einer Zersetzung, während
andere, wie Polyäthylen, Naturkautschuk, Butadienmischpolymerisate, Polyvinylchlorid, Polyamide,
Polyester und allgemein Vinyl-(CHa = CH —)-polymerisate,
durch eine solche Behandlung vernetzt werden. Es ist ferner bekannt, daß Pfropfpolymerisate
hergestellt werden können, indem man bestimmte Polymerisate in Gegenwart bestimmter Monomerer
bestrahlt. Es ist auch bekannt, Olefinverbindungen ao
mit endständiger CH2-Gruppe in Lösung oder Emulsion durch Bestrahlen mit energiereichen Kathodenstrahlen
der Polymerisation oder Mischpolymerisation zu unterwerfen (französische Patentschrift 1 079 401).
Ferner ist bekannt, daß verschiedene, freie Radikale bildende Verbindungen, wie organische Peroxyde und
Metallalkylverbindungen, die Wirkung haben, gesättigte oder ungesättigte Polymerisate zu vernetzen.
Diese Methoden sind zwar wirksam, aber für eine großtechnische Verwendung sehr kostspielig, weil
die Behandlung großer Mengen von Polymerisaten sehr zeitraubend ist.
Es wurde nun gemäß der Erfindung gefunden, daß Fluoralkene die außergewöhnliche Eigenschaft
besitzen, die Vernetzung von Poly-a-olefinen durch
Beschüß mit energiereicher Korpuskularstrahlung zu beschleunigen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von mehr oder weniger stark vernetzten Poly-«-olefinen
durch Bestrahlung mit energiereicher Korpuskularstrahlung besteht darin, daß man die Bestrahlung
in Gegenwart von Fluoralkenen durchführt.
Als Fluoralkene werden Tetrafluoräthylen, Hexafluorpropen oder Perfluorcyclobuten verwendet.
Das Verfahren gemäß der Erfindung führt zu fluorkohlenstoffmodifizierten
vernetzten Polyolefinen. Offenbar besteht die Wirkung der schnellen Elektronen darin, freie Radikale zu bilden.
Der Grad der bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielten Vernetzung kann an der Abnahme der
Quellung des Polyolefins in Lösungsmitteln oder bei Gelen an der Abnahme der Dehnung unter einer
Verfahren zur Herstellung von mehr oder weniger stark vernetzten Poly-ct-olefinen
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
8000 München 27, Pienzenauer Str. 28
Als Erfinder benannt:
Warren Froemming Busse,
Westover Hills, Wilmington, Del. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 11. Juni 1956 (590 374)
gegebenen Belastung bestimmt werden. Es ist bekannt, daß der Quellungsgrad in einem gegebenen Gelsystem
abnimmt, wenn die Zahl der Vernetzungsbindungen in dem Gel zunimmt (Flory, »Principles
of Polymer Chemistry«, Cornell University, Ithaca, N.Y., Kapitel XIII-3, S. 576). Da andererseits
der Gleichgewichtsmodul eines vernetzten elastischen Gels proportional der Zahl der Vernetzungsbindungen
je Raumeinheit ist (Flory, a. a. O., Kapitel XI), ist die Dehnung bei einer gegebenen Belastung und
Temperatur um so niedriger, je stärker die Vernetzung ist.
Das Ergebnis kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Variieren des Gewichtsverhältnisses
von Polymerem zu Monomerem, der Bestrahlungszeit und der Intensität der Bestrahlung beeinflußt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Bestrahlung in Gegenwart von 0,01 bis 1,0 Gewichts-
809 559/503
3 4
Prozent Fluoralken vorgenommen werden. Es können 250 Mikroampere und einer Spannung von 2 MeV
auch größere Mengen verwendet werden. Im all- betrieben wird, wenn die Elektronen 1 Sekunde eine
gemeinen ergeben sich keine besonderen Vorteile, Fläche von 155 cm2 beaufschlagen. Ein Strahl von
wenn man mehr als etwa 10 Gewichtsprozent Mono- der halben Stromstärke würde eine Expositionszeit
meres verwendet. 5 von 2 Sekunden erfordern. In grober Schätzung
Die Polymerisate, die nach dem erfindungsgemäßen entspricht ein Durchgang 1 Megaröntgen (1 Million
Verfahren ^behandelt werden können, sind Polymeri- physikalische Röntgenäquivalente, wobei ein physi-
sate von Äthylen, Propylen oder Decen-1. kaiisches Röntgenäquivalent diejenige Menge von
Nicht alle ungesättigten Verbindungen oder poly- energiereicher Korpuskularstrahlung darstellt, die
merisierbaren Monomeren beschleunigen die Ver- io eine Energieabsorption von 83,8 Erg/g Wasser oder
netzung des Polyäthylens. Wenn die Bestrahlung des eines äquivalenten absorbierenden Materials ergibt).
Polyäthylens z. B. in Gegenwart von Methacrylsäure- Die schnellen Elektronen dringen bis zu einer
methylester erfolgt, ist eine höhere Strahlungsdosis begrenzten Tiefe in das Polymerisat ein. Wenn die
erforderlich, um die Quellung auf einen gegebenen Proben in ihrer gesamten Tiefe durchdrungen werden
Wert zu senken, als wenn man Polyäthylen allein 15 sollen, muß man Proben verwenden, deren Dicke
bestrahlt. nicht mehr als etwa 6,35 bis 12,7 mm beträgt. Sonst
Die angewandte Strahlung besteht aus Partikeln würde der Teil der Probe, der außerhalb der Einhoher
Energie. Unter »energiereicher Korpuskular- dringtiefe der Elektronen liegt, verhältnismäßig unbestrahlung
oder Partikelstrahlung« wird die Emission strahlt bleiben. Wenn man andererseits wünscht,
von stark beschleunigten Elektronen oder Kern- 20 daß das Innere unverändert bleibt und von einer
teilchen verstanden, wie Protonen, Neutronen, α-Teil- vernetzten Schale umhüllt ist, besteht keine Notchen,
Deuteronen oder /9-Teilchen, die auf das im wendigkeit, die Dicke der Probe zu begrenzen.
Kontakt mit der monomeren Verbindung befindliche Eine geeignete Methode zur Durchführung der Polymerisat auftreffen. Die geladenen Teilchen kön- Erfindung besteht darin, daß man das zu behandelnde nen mit Hilfe eines geeigneten Spannungsgradienten 25 Poly-oc-olefin in Form einer Folie in einem das Monoauf hohe Geschwindigkeiten beschleunigt werden, mere enthaltenden geschlossenen System gleichmäßig wozu man bekannte Vorrichtungen, wie z. B. einen durch den Strahl hindurchführt. Der Verschluß des Hohlraumresonanzbeschleuniger, einen Van-de-Graaff- Systems kann, wenn gewünscht, durch eine Flüssig-Generator, ein Betatron, ein Synchrotron oder Cyclo- keit erfolgen. Wenn bereits ein verhältnismäßig tron, verwendet. Neutronenstrahlung kann durch 30 niedriger Vernetzungsgrad für den beabsichtigten Beschüß ausgewählter Leichtmetallscheiben (z. B. Verwendungszweck ausreicht, kann das Polymerisat aus Beryllium) mit positiv geladenen Teilchen hoher in Flockenform bestrahlt und anschließend gemahlen, Energie erzeugt werden. Außerdem kann eine zur stranggepreßt oder auf andere Weise in die gewünschte Durchführung der Erfindung geeignete Korpuskular- Form gebracht werden. Indessen haben so behanstrahlung aus einem Atommeiler oder aus radio- 35 delte Proben keine so hohe Beständigkeit gegen das aktiven Isotopen oder aus anderem natürlichem oder Quellen in Lösungsmitteln oder gegen das Fließen künstlichem radioaktivem Material erhalten werden. bei hohen Temperaturen.
Kontakt mit der monomeren Verbindung befindliche Eine geeignete Methode zur Durchführung der Polymerisat auftreffen. Die geladenen Teilchen kön- Erfindung besteht darin, daß man das zu behandelnde nen mit Hilfe eines geeigneten Spannungsgradienten 25 Poly-oc-olefin in Form einer Folie in einem das Monoauf hohe Geschwindigkeiten beschleunigt werden, mere enthaltenden geschlossenen System gleichmäßig wozu man bekannte Vorrichtungen, wie z. B. einen durch den Strahl hindurchführt. Der Verschluß des Hohlraumresonanzbeschleuniger, einen Van-de-Graaff- Systems kann, wenn gewünscht, durch eine Flüssig-Generator, ein Betatron, ein Synchrotron oder Cyclo- keit erfolgen. Wenn bereits ein verhältnismäßig tron, verwendet. Neutronenstrahlung kann durch 30 niedriger Vernetzungsgrad für den beabsichtigten Beschüß ausgewählter Leichtmetallscheiben (z. B. Verwendungszweck ausreicht, kann das Polymerisat aus Beryllium) mit positiv geladenen Teilchen hoher in Flockenform bestrahlt und anschließend gemahlen, Energie erzeugt werden. Außerdem kann eine zur stranggepreßt oder auf andere Weise in die gewünschte Durchführung der Erfindung geeignete Korpuskular- Form gebracht werden. Indessen haben so behanstrahlung aus einem Atommeiler oder aus radio- 35 delte Proben keine so hohe Beständigkeit gegen das aktiven Isotopen oder aus anderem natürlichem oder Quellen in Lösungsmitteln oder gegen das Fließen künstlichem radioaktivem Material erhalten werden. bei hohen Temperaturen.
Die Strahlungsmenge, die erforderlich ist, um ein In den meisten Fällen wird die Strahlungsquelle in
Gel von einem gegebenen Vernetzungsgrad oder einer Entfernung von etwa 20 cm von dem Behand-Quellungsgrad
in Lösungsmitteln zu erzeugen, hängt 40 lungsgut angeordnet, aber diese Entfernung ist nicht
teilweise von dem anfänglichen Molekulargewicht besonders ausschlaggebend. Wenn der Elektronendes
Polyolefins ab. Je niedriger das anfängliche strahl bei 250 Mikroampere und 2 MeV einen Quer-Molekulargewicht
ist, um so größer ist die Wahr- schnitt von 7,6 · 20,3 cm besitzt, entspricht ein Durchscheinlichkeit,
daß ein Teil des Polymerisates in gang durch den Strahl einer Exposition von 1 Sekunde
einer Art Fransenstruktur vorliegt, die zu dem Zu- 45 mit 12,5 Watt/cm2.
sammenhalt des Gels nicht beiträgt. Infolgedessen ist Die Bestrahlung erfolgt zweckmäßig bei Raum-
bei Polyolefinen von niedrigem Molekulargewicht temperatur, es kann aber auch jede beliebige andere
mehr Strahlung als bei höhermolekularen Poly öle- Temperatur unterhalb der Zersetzungstemperatur des
finen erforderlich, um ein Gel mit gegebenen Eigen- Polymerisates angewandt werden. Der Druck kann
schäften zu erzeugen. Die Molekulargewichtsvertei- 50 beliebig sein; man kann zwar Überdruck verwenden,
lung beeinflußt ebenfalls die Änderung der Gel- gewöhnlich aber arbeitet man bei Atmosphärendruck,
eigenschaften bei zusätzlicher Bestrahlung, nachdem Der Partialdruck des Monomeren kann durch Zusatz
sich das erste Gel gebildet hat. Dieser Faktor macht jines Inertgases als Verdünnungsmittel gesenkt wer-
z. B. die Beziehungen zwischen der Bestrahlungs- len. Diese Maßnahme ist in gewissen Fällen von
dosis und dem Quellungsgrad für lineare und für 55 Vorteil, z. B. wenn eine sehr schnelle Polymerisation
verzweigtkettige Polyäthylene der gleichen anfäng- Sn der Gasphase sonst eine Explosion hervorrufen
liehen Schmelziviskosität unterschiedlich. In jedem irärde oder unerwünschte Mengen des Monomeren
Fall beschleunigen aber die erfindungsgemäß ver- oolymerisieren würden.
wendeten Fluoralkene die Vernetzung durch Be- Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für
strahlung sowohl bei verzweigtkettigen als auch bei 60 die Erhöhung der Wärmebeständigkeit von Überlinearen
Polyäthylenen. zügen aus Polyäthylen, insbesondere für Ankerwick-Der
Ausdruck »Durchgang« bezeichnet den Durch- hingen. Das Verfahren kann für alle Verwendungsgang
der zu behandelnden Probe durch den Strahl zwecke angewandt werden, bei denen der Kunststoff
von 2-MeV-Elektronen mit einer solchen Geschwin- durch Erhöhung seiner Erweichungstemperatur verdigkeit,
daß die Exposition je Quadratzentimeter 65 bessert werden soll.
12,5 Watt Strahlungsenergie beträgt. Diese Energie- Zur Bestimmung des erzielten Vernetzungsgrades
menge wird beispielsweise von einer Strahlungsquelle werden zwei Methoden angewandt. Die eine Methode
geliefert, die mit einer Röhrenstromstärke von besteht darin, daß 0,25 g der Probe in Form einer
Folie in 5 cm3 eines Lösungsmittels, wie a-Chlornaphthalin,
4 Stunden auf 150° C erhitzt werden. Wenn die Probe genügend vernetzt ist, um ein
zusammenhängendes Gel zu bilden, wird dieses aus der Flüssigkeit entfernt, schnell mit Filtrierpapier
getrocknet und gewogen. Der Quellungsgrad wird als das Gewichtsverhältnis der aufgenommenen Flüssigkeit
zum Anfangsgewicht angegeben.
In der nachfolgenden Tabelle A ist die Quellung einer normalen handelsüblichen Polyäthylenprobe
nach verschiedenen Durchgängen durch den Elektronenstrahl inAbwesenheit von monomerem Modifizierungsmittel
angegeben. Obgleich dieses Polyäthylen die ersten Spuren eines Gels schon bei etwa zwei Durchgängen
bildet, bleibt die bei weniger als vier oder fünf Durchgängen gebildete Gelstruktur unvollständig;
das entstandene Gel ist so schwach, daß sich die Probe teilweise löst und das Gel bei der Handhabung
zerstört wird. Nach fünf oder mehr Durchgängen zeigen die Quellungsergebnisse jedoch eindeutig eine ao
Vernetzung. Bei mehr als sechs Durchgängen bilden sich feste, zusammenhängende Gele, deren Quellung
ein Maß des Vernetzungsgrades ist. Wenn das Lösungsmittel geändert wird, kann sich die Quellung
ebenfalls ändern, da diese auch von der Stärke der gegenseitigen Einwirkung von Polymerisat und quellend
wirkender Flüssigkeit abhängt.
Dehnung bestrahlter Polyäthylenproben
bei einer Belastung von 0,7 kg/cma
bei erhöhter Temperatur
Quellung von Polyäthylen in Abhängigkeit von der Bestrahlung mit energiereichen Elektronen in Abwesenheit
eines Modifizierungsmittels
Zahl der Durchgänge | Versuchstemperatur, 0C |
Dehnung, % |
1 | über 100 |
4 | 100 | I weniger | 85 | |
12 | 100 | f als 2 | 34 | |
18 | 100 | J | 20 | |
24 | 100 | Bruch | ||
4 | 125 | 90 | ||
12 | 125 | 34 | ||
18 | 125 | 20 | ||
24 | 125 | |||
4 | 150 | 97 | ||
12 | 150 | 35 | ||
18 | 150 | 20 | ||
24 | 150 | Bruch | ||
4 | 175 | Bruch | ||
12 | 175 | 82 | ||
18 | 175 | 32 | ||
24 | 175 | |||
4 | 225 | |||
12 | 225 | |||
18 | 225 | |||
24 | 225 |
Zahl der Durchgänge | Quellungsgrad |
4 | 19 |
6 | 17,5 |
8 | 14,5 |
10 | 11,3 |
12 | 9,4 |
14 | 8,3 |
16 | 7,6 |
20 | 6,7 |
30 | 5,3 |
45 Die vorstehenden Werte zeigen, daß ohne Verwendung eines Modifizierungsmittels die Vernetzung
von Polyäthylen durch Bestrahlung mit schnellen Elektronen eine größere Anzahl von Durchgängen
erfordert.
Im Gegensatz dazu ist das Ausmaß derVernetzung, bestimmt durch Quellung oder Dehnung bei hoher
Temperatur, erheblich höher, wenn das Polyäthylen in Gegenwart der erfindungsgemäß verwendeten monomeren
Verbindungen in der gleichen Zahl von Durchgängen bestrahlt wird.
Die andere Methode zur Bestimmung des relativen Vernetzungsgrades in Gelen besteht darin, eine Probe
unter einer Belastung von 0,7 kg/cm2 in einem Ofen zu verstrecken, dessen Temperatur je Minute um 1
bis 2° C erhöht wird. Die Dehnung wird bei verschiedenen Temperaturen bestimmt, bis die Probe
zerreißt.
Typische Werte für Proben von handelsüblichem Polyäthylen, das in vier, zwölf, achtzehn bzw. vierundzwanzig
Durchgängen an Luft bestrahlt wurde, sind in Tabelle B angegeben. Hier beruht die schnelle
Zunahme der Dehnung zwischen 100 und 125° C auf dem Schmelzen der Kristallite. Für diejenigen Proben,
die in zwölf bis vierundzwanzig Durchgängen bestrahlt wurden, bleibt die Dehnung, grob gesprochen, konstant
oder kann sogar etwas abnehmen, wenn die Temperatur von 125 auf 150 oder 175°C steigt. Über
1750C steigt die Dehnung wieder schnell, gewöhnlich
unmittelbar vor dem Bruch.
Eine Probe einer 0,05 mm dicken Polyäthylenfolie
wird in einen Polyäthylenbeutel eingebracht und die Luft in dem Beutel durch Stickstoff verdrängt. Nun
wird der Stickstoff durch Tetrafluoräthylen verdrängt und der Beutel verschlossen. Er wird dann auf den
beweglichen Tisch eines Van-de-Graaff-Generators gelegt und dort der Bestrahlung mit 2-MeV-Elektronen
(zwei Expositionen bei 50 Mikroampere, entsprechend einem Durchgang von 0,4) ausgesetzt (Versuch 1).
Der Versuch wird wiederholt, wobei man fünf Expositionen bei 50 Mikroampere anwendet, was einem
Durchgang entspricht (Versuch 2). Nun wird der Versuch nochmals bei zehn Durchgängen bei 250 Mikroampere
wiederholt (Versuch 3). Gleichzeitig werden Kontrollversuche angestellt, bei denen statt Tetrafluoräthylen
Luft verwendet wird. Die Wirkung dieser Behandlung auf die Quellung des Polyäthylens in
a-Chlornaphthalin in 4 Stunden bei 150°C (unter
Verwendung von 0,25-g-Proben in 5 cm3 Lösungsmittel) ist in der nachfolgenden Tabelle gezeigt:
Wirkung des Elektronenbeschusses auf Polyäthylen in Anwesenheit von Tetrafluoräthylen
Versuch. | Zahl der Durchgänge | % Quellung bei der Bestrah lung in Gegenwart von C2F4 I Luft |
löslich löslich 1130 |
1 2 3 |
0,4 1,0 10 |
löslich 891 508 |
Ein Vergleich der vorstehenden Werte mit den Werten der Tabelle A zeigt, daß ein Durchgang in
Gegenwart von Tetrafluoräthylen die Quellung so weit verringert bzw. eine so starke Vernetzung erzeugt
wie elf oder zwölf Durchgänge in Gegenwart von Luft. Das entspricht einer mehr als lOfachen
Erhöhung der Wirkung. Ein lOfacher Durchgang des Polyäthylens in Gegenwart von Tetrafluoräthylen
entspricht etwa einem 32 maligen Durchgang in Gegenwart von Luft, also einer mehr als 3 fachen
Erhöhung der Wirkung der Bestrahlung, jo Wenn die Probe in einem Ofen, dessen Temperatur
um 1 bis 2°C/Min, steigt, einer Belastung von 0,7 kg/cm2 unterworfen wird, werden folgende Änderungen
der Dehnung beobachtet:
Dehnung von. Polyäthylen, das in Gegenwart von Tetrafluoräthylen bestrahlt wurde,
bei einer Belastung von 0,7 kg/cm2
Versuch | Bestrahlung in Gegenwart von |
Zahl der Durchgänge |
100 | 110 | % Dehm 125 |
mgbei°( 150 |
175 | 200 | Bemerkungen |
2 | QF4 | 1,0 | 6,3 | 6,8 | 40,0 | 41,6 | 47,9 | Bruch bei 1980C | |
3 | C2F4 | 10 | 1,5 | 4,0 | 6,9 | 7,4 | 8,4 | — | Bruch bei 198 0C |
Luft | 0 | — | — | Bruch bei 1000C | |||||
Luft | 4 | 2,0 | — | 650 | — | — | — | ||
£■ ■ | Luft | 12 | 1,5 | — | 89 | 93 | 98 | 214 | |
O | Luft | 18 | 1,0 | — | 33 | 34 | 35 | 57 | |
Ui | Luft | 24 | 3,1 | — | 22 | 22 | 23 | 34 |
Die vorstehenden Werte zeigen, daß der bei 1500C
bestimmte Dehnungswert derjenigen Probe, die in einem Durchgang in Gegenwart von Tetrafluoräthylen
bestrahlt wurde, zwischen den Dehnungswerten der Vergleichsproben liegt, die in zwölf bzw.
achtzehn Durchgängen bestrahlt wurden. Auch hieraus ergibt sich, daß die Anwesenheit von Tetrafluoräthylen
die Wirkung eines Durchganges um mehr als das 10 fache erhöht. Die Probe, die in Anwesenheit
von Tetrafluoräthylen in zehn Durchgängen bestrahlt wurde, hat eine viel geringere Dehnung als die Kontrollprobe,
die in vierundzwanzig Durchgängen behandelt wurde, so daß das Tetrafluoräthylen die Wirkung der
Bestrahlungsdosis um mehr als das 2,4fache erhöht.
Die Folien, die in Gegenwart von gasförmigem Tetrafluoräthylen in einem oder mehreren Durchgängen
bestrahlt wurden, haben auch einen sehr niedrigen Reibungskoeffizienten (von etwa 0,3 bis 0,4),
während der Reibungskoeffizient der Kontrollproben etwa 0,8 ± 0,2 beträgt.
Die Ultrarotanalyse der Folien von Versuch 3 zeigt Banden bei 8,25, 8,7, 9,02 und 12,3 μ, die bei Polyäthylen
nicht gefunden werden. Von diesen erscheinen nur die Banden bei 8,25 und 8,7 μ im Polytetrafluoräthylen.
Das zeigt, daß sich eine neue Verbindung gebildet hat.
Etwas Tetrafluoräthylen polymerisiert auch in der Gasphase und scheidet sich als Pulver ab. Das ist
überraschend, weil bei der Polymerisation von Tetrafluoräthylen unter Wirkung der üblichen, freie Radikale
bildenden Erreger das Polytetrafluoräthylen durch Bestrahlung bekanntlich erheblich abgebaut
wird.
45 Polyäthylenfolien werden nach Beispiel 1 bestrahlt, wobei aber an Stelle von Tetrafluoräthylen hier andere
monomere Fluorkohlenstoffverbindungen zugesetzt werden. Diese Proben erhalten drei bis zwanzig
Durchgänge unter einem Elektronenstrahl von 2 MeV. Wenn diese Folien auf ihre Quellung und Dehnung
bei hohen Temperaturen untersucht werden, erhält man die in Tabelle III angegebenen Werte:
Quellung und Dehnung von Polyäthylen, das in Gegenwart von Hexafluorpropylen
oder Perfluorcyclobuten bestrahlt wurde
Versuch
I 2 I 3
Monomeres
I QF, I C4F,
Monomeres
I QF, I C4F,
Kontrolle
Kontrolle
Zahl der Durchgänge
Quellung, %
Dehnung, %, bei 1500C und einer Belastung von
0,7 kg/cm2 ,
* Löslich oder zu schwach zur Untersuchung.
3
820
820
20
395
395
1,0
20
350
350
Bruch
20 670
Für zweiundzwanzig Durchgänge.
Die vorstehenden Werte zeigen, daß eine Bestrahlung des Polyäthylens in Gegenwart von Hexafluorpropylen
bei drei bis zwanzig Durchgängen die Quellung und die Dehnung bei 15O0C viel stärker
herabsetzt als die entsprechende Bestrahlung in Abwesenheit von Hexafluorpropylen. Dies zeigt, daß die
Fluorverbindung den Vernetzungsgrad erheblich erhöht hat.
Ähnliche Ergebnisse erhält man bei Bestrahlung von Polypropylen oder Polydecen-(1).
ίο
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von mehr oder weniger stark vernetzten Poly-a-olefinen durch
Bestrahlen mit energiereicher Korpuskular-
10
Strahlung, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bestrahlung in Gegenwart von Fluoralkenen
durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fluoralkene Tetrafluoräthylen,
Hexafluorpropen oder Perfluorcyclobuten verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bestrahlung in
Gegenwart von 0,01 bis 1,0 Gewichtsprozent Fluoralken vornimmt.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 944891;
französische Patentschrift Nr. 1079401.
Deutsche Patentschrift Nr. 944891;
französische Patentschrift Nr. 1079401.
809 559/503 5.68 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US860408XA | 1956-06-11 | 1956-06-11 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1270280B true DE1270280B (de) | 1968-06-12 |
Family
ID=22195856
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP1270A Pending DE1270280B (de) | 1956-06-11 | 1957-06-07 | Verfahren zur Herstellung von mehr oder weniger stark vernetzten Poly-alpha-olefinen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1270280B (de) |
GB (1) | GB860408A (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1237307B (de) * | 1964-10-10 | 1967-03-23 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Gebilden aus Polyamiden mit verbesserter gleitfaehigerOberflaeche |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1079401A (fr) * | 1952-06-03 | 1954-11-30 | Thomson Houston Comp Francaise | Procédé de polymérisation par les électrons de grande énergie |
DE944891C (de) * | 1952-12-06 | 1956-06-28 | Gen Electric | Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften synthetischer langkettiger Polyamide |
-
1957
- 1957-06-07 DE DEP1270A patent/DE1270280B/de active Pending
- 1957-06-07 GB GB18271/57A patent/GB860408A/en not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR1079401A (fr) * | 1952-06-03 | 1954-11-30 | Thomson Houston Comp Francaise | Procédé de polymérisation par les électrons de grande énergie |
DE944891C (de) * | 1952-12-06 | 1956-06-28 | Gen Electric | Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften synthetischer langkettiger Polyamide |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB860408A (en) | 1961-02-01 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1273190B (de) | Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus vernetzten Pfropfpolymerisaten | |
DE1247638B (de) | Verfahren zum Vernetzen von Polypropylen durch Bestrahlen des Polymeren mit energiereichen Strahlen und Erhitzen | |
DE1103583B (de) | Verfahren zur Herstellung von gepfropften Polymeren | |
DE1176119B (de) | Verfahren zur Herstellung von mit Polymeren aus aethylenisch ungesaettigten Monomeren gepfropften Cellulose-Grundkoerpern | |
DE1291123B (de) | Vernetzen von Polymerisaten | |
DE2060915C3 (de) | Vernetztes Copolymeres aus Tetrafluoräthylen und Propylen, sowie Verfahren zur Herstellung desselben | |
DE1234019B (de) | Verfahren zur gleichzeitigen Modifizierung und Vernetzung von thermoplastischen, durch Bestrahlung vernetzbaren Polymeren | |
DE1042521B (de) | Verfahren zur Modifizierung von Fasern oder Filmen aus natuerlichen oder regenerierten natuerlichen Polymeren | |
DE1495367B2 (de) | Verfahren zur herstellung eines pfropfcopolymerisates | |
DE1270280B (de) | Verfahren zur Herstellung von mehr oder weniger stark vernetzten Poly-alpha-olefinen | |
US3372100A (en) | Process for improving the properties of a polymer by cross-linking in the presence of radiation | |
DE2026899A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von cellulosehaltigen! Material mit verbesserter Abriebfestigkeit | |
DE2103996C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus einer Acrylpolymerisat-Monomer-Mischung | |
DE1167017B (de) | Verfahren zur Herstellung vernetzter Formkoerper auf der Grundlage von Polyvinylchlorid | |
DE1042520B (de) | Verfahren zur Modifizierung geformter Gebilde aus Additionspolymeren | |
DE1056829B (de) | Polymerisationsverfahren zur Herstellung gepfropfter Polymerer | |
DE1495432A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von farbstoffaufnahmefaehigen Mischpolymerisaten | |
DE1544805A1 (de) | Verfahren zum Kreuzvernetzen von Polymerisaten von Olefinkohlenwasserstoffen | |
DE1156228B (de) | Formmassen auf Basis von Polyaethylen | |
CH380374A (de) | Verfahren zur Herstellung von Fasern, Folien oder Filmen aus modifizierten synthetischen Additionspolymeren | |
DE1089969B (de) | Verfahren zum Vernetzen von hochmolekularen AEthern durch monomere, wenigstens zwei Kohlenstoffdoppelbindungen aufweisende Verbindungen mittels energiereicher Bestrahlung | |
DE1495367C (de) | Verfahren zur Herstellung eines Pfropfcopolymeri sates | |
AT200337B (de) | Verfahren zur Herstellung von gepfropften Polymeren | |
DE2233027B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Folien auf Basis von Celluloseestern | |
DE2150373A1 (de) | Haertbare filmbildende Zubereitung |