DE1042520B - Verfahren zur Modifizierung geformter Gebilde aus Additionspolymeren - Google Patents

Verfahren zur Modifizierung geformter Gebilde aus Additionspolymeren

Info

Publication number
DE1042520B
DE1042520B DEP16009A DEP0016009A DE1042520B DE 1042520 B DE1042520 B DE 1042520B DE P16009 A DEP16009 A DE P16009A DE P0016009 A DEP0016009 A DE P0016009A DE 1042520 B DE1042520 B DE 1042520B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
radiation
irradiation
modifier
irradiated
sample
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEP16009A
Other languages
English (en)
Inventor
Eugene Edward Magat
David Tanner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
EIDP Inc
Original Assignee
EI Du Pont de Nemours and Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by EI Du Pont de Nemours and Co filed Critical EI Du Pont de Nemours and Co
Publication of DE1042520B publication Critical patent/DE1042520B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M14/00Graft polymerisation of monomers containing carbon-to-carbon unsaturated bonds on to fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials
    • D06M14/18Graft polymerisation of monomers containing carbon-to-carbon unsaturated bonds on to fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials using wave energy or particle radiation
    • D06M14/26Graft polymerisation of monomers containing carbon-to-carbon unsaturated bonds on to fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials using wave energy or particle radiation on to materials of synthetic origin
    • D06M14/28Graft polymerisation of monomers containing carbon-to-carbon unsaturated bonds on to fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials using wave energy or particle radiation on to materials of synthetic origin of macromolecular compounds obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M10/00Physical treatment of fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, e.g. ultrasonic, corona discharge, irradiation, electric currents, or magnetic fields; Physical treatment combined with treatment with chemical compounds or elements
    • D06M10/04Physical treatment combined with treatment with chemical compounds or elements
    • D06M10/08Organic compounds

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Treatments Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Verfahren zur Modifizierung geformter Gebilde aus Additionspolymeren Additionspolymere dienen zur Herstellung geformter Gebilde, besonders synthetischer Textilstoffe, Filme und Gegenstände des täglichen Bedarfes, z. B. glasartigen Massen, Lederaustauschstoffen, Rohren u. dgl. Diese Polymeren haben Eigenschaften oder Kombinationen von Eigenschaften, welche sie jeweils für einen bestimmten Verwendungszweck besonders geeignet machen. Allerdings ist keines dieser Polymeren oder keine Gruppe von Polymeren für alle Zwecke gleich gut geeignet. Wie geeignet ein Material für einen bestimmten Anwendungszweck auch ist, so ist es in anderer Hinsicht meist irgendwie nachteilig. Bei großer Härte kann das Material z. B. spröde sein und eine zu niedrige Schlagfestigkeit besitzen. Fasermaterial von höchster Elastizität kann einen zu niedrigen Schmelzpunkt haben oder kann schwierig anfärbbar sein. Filme von hoher Festigkeit und Transparenz können weniger gute dielektrische Eigenschaften haben oder können für Stoffe durchlässig sein, welche man fernhalten will. Einige dieser nachteiligen Eigenschaften können ausgeglichen werden, indem man z. B. inerte Füllstoffe zusetzt, Mischpolymerisate bildet oder Überzugsmittel auf die Oberfläche des geformten Gebildes aufbringt. Alle diese Kunstgriffe sind von Nachteilen in der einen oder anderen Richtung begleitet; so kann z. B. ein inerter Füllstoff das Aussehen oder die Transparenz eines Produktes verschlechtern. Mischpolymerisate haben oft schlechtere Eigenschaften als die beteiligten Komponenten für sich allein, wobei z. B. ein hoher Schmelzpunkt der reinen Komponente zu Gunsten eines niedrigeren Schmelzpunktes des Mischpolymerisates zu opfern ist, falls dieses eine bessere Anfärbbarkeit hat.
  • Durch Aufbringung von Überzügen sind bereits die Oberflächeneigenschaften verbessert worden, z. B. die antistatischen Eigenschaften, Benetzbarkeit, Schrnutzabstoßungsvermögen, Anfärbbarkeit, Wasserdampfdurchlässigkeit, Griffigkeit, Wärmegefühl u. dgl. Die Wirkung derartiger Behandlungen bleibt nur so lange erhalten, wie die Überzüge während des Gebrauches erhalten bleiben; dünne Überzüge haben deshalb keine genügende Widerstandsfähigkeit im Gebrauch, während stärkere Überzüge, welche sogar- frei tragend sein können, das Aussehen oder den Griff des - Behandlungsgutes nachteilig beeinflussen.
  • Die Erfindung ermöglicht es, jede beliebige Eigenschaft derartiger geformter Gebilde zu verändern, ohne die bisher mit einer Modifizierung verbundenen Nachteile in Kauf nehmen zu müssen.
  • Gemäß der Erfindung modifiziert man die Eigenschaften geformter Gebilde, insbesondere von Fasern und Filmen aus synthetischen Additionspolymeren, wie Polyacrylnitril oder Polyäthylen, indem man die Gebilde in engem Kontakt mit einem organischen Modifizierungsmittel einer ionisierenden Strahlung, z. B. dem Beschuß durch eine Korpuskularstrahlung (Teilchenstrahlung) von hoher Energie und bzw. oder einer ionisierenden elektromagnetischen Strahlung unterwirft.
  • Die gemäß der Erfindung behandelten Additionspolymeren können durch Vinylpolymerisation hergestellt werden, d. h. durch Polymerisation eines ungesättigten Monomeren für sich oder im Gemisch mit anderen ungesättigten Monomeren. Geeignete Monomere sind Styrol, Acrylsäureester, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, Vinylacetat, Vinylketone, Vinyläther, Divinyläther, die halogen-, schwefel-, stickstoff- und phosphorhaltigen Vinyle, Vinylsilane, Äthylen, Propylen, Allylester, Acrylnitril, Methacrylnitril, 1,3-Butadien, Isopren, Chloropren, 2,3-Dimethyl-1,3-butadien u. dgl.
  • Die geformten Gebilde aus Additionspolymeren wirken als Substrat, an welches das organische Modifizierungsmittel mittels der ionisierenden Strahlung gebunden bzw. aufgepfropft wird. Derartige geformte Gebilde können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt werden. Verformungsverfahren sind: Verspinnen, Verpressen, Gießen, Walzen od. dgl. Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung ist insbesondere dann von Wert, wenn es auf fasrige Strukturen, wie endlose Fäden, gesponnenes Garn, Stapelfasern u. dgl. angewendet wird. Es kann in gleicher Weise auf filmartige Gebilde oder gewebte, gestrickte, gefilzte, verschmolzene oder andere Strukturen angewendet werden. So können. die geformten Gebilde in Form von gewebten oder gestrickten Fabrikaten, von Halbfertigprodukten für industriellen oder Bekleidungsbedarf, von Verstärkungsmaterial für Verbundstrukturen (wie Kord für technische Gummiartikel, Fasern für Schichtstoffe usw.), Borsten oder künstlichem Stroh, Stäben, Stangen, Tafeln, Platten, Schichtstoffen u. dgl. sowie anderen Spezialformen vorliegen. Ferner kann das Substrat in Form feinzerteilter Teilchen vorliegen, welche nach Aufbringen und Binden des Modifizierungsmittels geschmolzen oder gelöst und durch Ausstoßen, Pressen oder Gießen beliebig verformt werden können.
  • Als erfindungsgemäß verwendbare organische Modifizierungsmittel eignen sich niedrigmolekulare oder hochmolekulareVerbindungen. Dieniedrigmolekularen Verbindungen können gesättigt oder, vorzugsweise, ungesättigt sein. Beispiele für geeignete Modifizierungsmittel sind Alkohole, Äther, Mercaptane, Thioäther, Disulfide, Amine, Amide und Halogenide. Beispiele für Alkohole sind die Alkanole, wie Methanol, Äthanol, Laurol, für mehrwertige Alkohole Glycerin, Pentaerv thrit, Sorbit, Mannit, ihre Teilester od. dgl. Geeignet sind auch Dialkyläther, wie Dimethyl-, Dizthyl-, Äthylmethyläther und die Glykoläther, ferner oxyalkylierte Äther von Teilestern der mehrwertigen Alkohole, wie Polyoxyäthylenderivate der Fettsäureteilester von Sorbit, sowie Mercaptane und Thioäther, die den obigen Verbindungen analog sind, und Disulfide. Beispiele für Amine sind die Alkylamine, -#i ie Methy lamin, Äthylamin, Hexamethylendiamin und Dodecvlamin. Die Amide dieser Amine mit Säuren wie Ameisensäure, Adipinsäure, Suberonsäure, Starinsäure u. dgl. sind ebenfalls verwendbar. Bevorzugte Halogenide sind die Alkylhalogenide, wie Chlormethan, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Chloräthan, Chloräthylen, Dichlordifluormethan, Dodecafluorheptylalkohol und ähnliche Verbindungen. Ungesättigte Verbindungen sind ebenfalls geeignet, insbesondere diejenigen, welche zur Bildung von Additionspolymeren durch Vinylpolymerisation verwendbar sind, z. B. Styrol, Acrylsäureester, Methoxydodecaäthylenoxymethacrylat, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid. Vinylacetat, Vinylketone, Vinyläther, Divinyläther, Acrylnitril, Methacrylnitril, 1,3-Butadien, Isopren, Chloropren, 2,3-Dimethyl-1,3-butadien, oder Acetvlene wie Phenylacetylen u. dgl. Andere geeignete ungesättigte Verbindungen sind Äthylen,- Propylen, Ally lester, halogen-, schwefel-, stickstoff- oder phosphorhaltige Vinyle und Vinylsilane. Organische Verbindungen, deren Bindungen leicht aufgebrochen werden können, z. B. Kettenabbrecher, sind besonders bevorzugt. Polymere, die aus den obengenannten monomeren Verbindungen hergestellt sind, können ebenfalls für die Zwecke der Erfindung verwendet werden.
  • Die organischen Modifizierungsmittel können dem Polymeren einverleibt werden, bevor dieses verformt wird, sie können aber mit Vorteil auch auf die bereits geformten Gebilde aufgebracht werden. Die Modifizierungsmittel können in Form ihrer Lösungen oder auch als reine Verbindungen aufgebracht werden, z. B. durch Aufsprühen, Tauchen, Imprägnieren, Aufklotzen; Dampfkondensation oder auf andere Weise. Es empfiehlt sich manchmal, die überschüssige Flüssigkeit vor der Bestrahlung abzuquetschen. Man kann auch das organische Modifizierungsmittel auf dem geformten Substrat niederschlagen, indem man das Lösungsmittel. in welchem das Modifizierungsmittel vor der Aufbringung gelöst war, abdampft. Unter »ionisierende Strahlung« ist diejenige Strahlung zu verstehen, welche ausreichend Energie besitzt, um Ionen zu bilden oder chemische Bindungen aufzuspalten. _Der Begriff umfaßt sowohl Korpuskularstrahlung bzw. Teilchenstrahlung als auch ionisierende elektromagnetische Strahlung. Obwohl in manchen Fällen beide Strahlungsarten ähnliche Wirkungen haben, sind die Bedingungen der Strahlungsbehandlung sehr unterschiedlich, so daß jeder Strahlungstyp eine besondere Brauchbarkeit besitzt.
  • Der Begriff »ionisierende Korpuskularstrahlung« bezeichnet die Emission stark beschleunigter Elektronen oder Kernteilchen, wie Protonen, Neutronen, Alphateilchen, Deuteronen, Betateilchen od. dgl., die so gerichtet werden, daß sie auf das Polymerisat mit dem organischen Modifizierungsmittel aufprallen. Die geladenen Teilchen können auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigt werden, z. B. in einem Hohlraumresonanzbeschleuniger, einem Generator nach Van d e G r a a f f , einem Betatron, Synchrotron, Cyclotron od. dgl. Neutronenstrahlung kann durch Beschuß ausgewählter Leichtmetalltargets (z. B. Beryllium) mit positiv geladenen Teilchen hoher Energie erzeugt werden.
  • Unter »ionisierender elektromagnetischer Strahlung« wird eine Strahlung verstanden, die dann entsteht, wenn ein Metalltarget (z. B. Wolfram) mit Elektronen hoher Energie beschossen wird. Eine derartig hohe Energie wird den Elektronen durch Beschleunigungspotentiale von über 0,1 Mev, besonders 0,5 Mev und darüber (Millionen Elektronenvolt), erteilt. Diese üblicherweise als Röntgenstrahlung bezeichnete Energie hat eine Grenze bei etwa 0,01 A (bei 1 Mev), während die spektrale Energieverteilung bei größeren Wellenlängen durch das Material des Targets und die angelegte Spannung bestimmt wird. Röntgenstrahlen von einer größeren Wellenlänge als 1 bis 2 A werden in Luft geschwächt, so daß die Strahlung im langwelligen Gebiet eine praktische Grenze hat. Außer Röntgenstrahlen kann eine geeignete ionisierende elektromagnetische Strahlung aus einem Kernreaktor bzw. Atommeiler oder aus radioaktivem Material natürlicher oder künstlicher Herkunft, z. B. Kobalt 60, erhalten werden. In den letztgenannten Fällen wird die Strahlung »Gammastrahlung« genannt. Die spektrale Verteilung der Röntgenstrahlen ist von derjenigen der Gammastrahlen verschieden, indem die letztgenannte häufig im wesentlichen eine monochromatische Strahlung ist, was bei Röntgenstrahlen nicht der Fall ist.
  • Die ionisierende elektromagnetische Strahlung ist in den bevorzugt angewendeten Wellenlängenbereichen stark durchdringend, so daß sie sich gut zur Behandlung massiver Substrate eignet.
  • Wenn die zu behandelnden geformten Gebilde verhältnismäßig dünn sind, wie das für Filme, Fasern oder Gewebe zutrifft, sö'känn das Behandlungsgut in Form einer größeren Anzahl von Schichten gleichzeitig der Betrahlung unterworfen werden. Ebenso können -Filmrollen, Garnpackungen, Ballen von Stapelfasern u. dgl. auf einmal bestrahlt werden. Wenn man nur die Oberflächenschichten der geformten Gebilde modifizieren will, so wendet man zweckmäßig eine Korpuskularstrahlung an. Zur Oberflächenmodifizierung der geformten Gebilde braucht man das Modifizierungsmittel nur auf die Außenfläche des Gebildes aufzubringen.
  • Die Bestrahlung des überzogenen Substrates in Gegenwart von Luft oder Feuchtigkeit kann zu einer Zersetzung führen. Die zu behandelnden Substrate werden deshalb zweckmäßig bei der Bestrahlung in einer inerten Atmosphäre gehalten, z. B. in einem inerten Gas oder eingeschlossen in einem Material, das gegen Luft und Wasser undurchdringlich ist, wie Polyäthylenfilm oder Aluminiumfolie. Die Temperatur des zu bestrahlenden Behandlungsgutes ist so einzustellen, daß es nicht geschädigt wird. Geeignet sind Temperaturen bis zu 150° C oder unter Umständen höher, während in anderen Fällen die Temperatur 75° C nicht übersteigen soll. Manchmal ist es von Vorteil, die Temperatur unterhalb Raumtemperatur zu halten, z. B. mit Hilfe von Trockeneis.
  • Die Bestrahlung kann in einem weiten Temperaturbereich durchgeführt werden. Eine tiefe Temperatur vermindert jedoch die Neigung zur Oxydation. Die Absorption der Korpuskularstrahlung hat häufig eine Temperaturerhöhung von etwa 2° C je absorbiertes Mrep zur Folge. Wenn eine hohe Röhrenstromstärke verwendet wird, um die Absorption in kurzer Zeit zu beenden, ist es daher ratsam, die durch die Bestrahlung erzeugte Wärme abzuführen. Kühlung durch Trockeneis ist zufriedenstellend. Die Bestrahlung bei höheren Temperaturen erhöht die Geschwindigkeit, mit welcher die Bindung erfolgt, wodurch für eine gegebene Apparatur bei konstanter Strahlungsdosierung ein höherer Durchsatz ermöglicht wird. Man kann Temperaturen von etwa - 80 bis zu -f- 150° C oder manchmal noch höher verwenden. Im allgemeinen ist es empfehlenswert, die Probe in einem Temperaturbereich von 0 bis 75° C zu halten.
  • Für jede beliebige Kombination ist eine optimale Strahlungsdosierung zu ermitteln, abhängig von dem organischen Modifizierungsmittel und dem festen Substrat. Bei Teilchenstrahlung ist im allgemeinen eine Dosis von 2 Mrep ausreichend, um die Bindung zwischen dem organischen Modifizierungsmittel und dem Substrat einzuleiten; vorzugsweise verwendet man eine Dosierung von 8 Mrep. Höhere Dosierungen können verwendet werden; Dosierungen jedoch, die so hoch sind, daß sie einen merklichen Abbau des geformten Substrates bewirken, sind zu vermeiden. Als Anhalt sei gesagt, daß Fasern aus Polyacrylnitril und Polyäthylen bis auf eine Dosierung von 80 Mrep bestrahlt werden können. Es empfiehlt sich indessen, daß die auf diese Substrate aufgebrachte Dosierung 60 Mrep nicht überschreitet.
  • In gleicher Weise sind dieselben Dosierungen, ausgedrückt in Mr, anwendbar, wenn man eine elektromagnetische Strahlung anwendet, obgleich die Behandlungszeit mit der in den Beispielen beschriebenen Apparatur länger ist (d. h. von der Größenordnung von Stunden gegenüber Minuten).
  • Die Teilchen haben zweckmäßig eine ausreichende Geschwindigkeit, um mehrere Schichten des Behandlungsgutes durchdringen zu können. Die notwendige Geschwindigkeit hängt von der Art der Partikel sowie des Substrates ab. Ein Elektron, welches durch ein Potential von 1 Mev (Millionen Volt) beschleunigt wird, durchdringt Polyacrylnitril in einer Dicke von etwa 0,25 cm wirksam, unabhängig von der Form des Gebildes, z. B. von der Webart, dem Titer oder der Art des Fadens, ob das geformte Gebilde kompakt ist oder aus fadenförmigem Material besteht. Bei einer Beschleunigung von 2 Mev beträgt die Eindringungstiefe 0,5 cm. Wenn Oberflächeneffekte besonders wichtig sind, ist es nicht notwendig, daß der geformte Gegenstand vollständig von der Strahlung durchdrungen wird. Wenn der Oberflächeneffekt auf beiden Seiten des geformten Gebildes hervorgerufen werden soll, muß man dementsprechend beide Seiten des Gebildes der Korpuskularstrahlung aussetzen. Hierzu werden die beiden Seiten des geformten Gebildes entweder gleichzeitig beschossen, oder man unterwirft während der verschiedenen Durchläufe abwechselnd die eine und dann die andere Seite der Wirkung einer einzigen Strahlungsquelle.
  • In gleicher Weise ist es bei Anwendung einer ionisierenden elektromagnetischen Strahlung erwünscht, daß der von der Probe absorbierte Anteil so groß wie möglich ist. Da Röntgenstrahlen und insbesondere kurzwellige Gammastrahlen ein hohes Eindringungsvermögen haben, ist es oft vorteilhaft, eine große Zahl dünner Proben zu einem verhältnismäßig dicken Stapel zu vereinigen und diesen dann zu bestrahlen. Wenn man z. B. Röntgenstrahlen verwendet, die durch Elektronen von 2 Mev erzeugt werden, reicht die Eindringtiefe für Proben über 12 mm Dicke aus. Längerwellige, d. h. energieärmere Röntgenstrahlen haben ein geringeres Durchdringungsvermögen, so daß es hier notwendig sein kann, die Dicke des Stapels zu verringern. Außerdem können die sehr langwelligen (weichen) Röntgenstrahlen wegen ihrer geringen Eindringtiefe zur Erzielung von Oberflächeneffekten besonders geeignet sein.
  • Dem zu bestrahlenden Gut kann man Schutz- oder Antioxydationsmittel einverleiben, um eine Zersetzung entweder des Modifizierungsmittels oder des Substrates oder beider durch die Bestrahlung zu verhindern, z. B. Cystein, Kohlenstoff, Polyäthylenglykole u. dgl. Auch Zusätze, welche die Strahlung absorbieren und auf das Modifizierungsmittel oder das organische polymere Material übertragen, erhöhen die Wirksamkeit der Betrahlung. Diese Zusätze ähneln den in der Fotografie verwendeten Sensibilisatoren, jedoch mit dem Unterschied, daß die hier verwendbaren Stoffe Strahlung von hoher Energie absorbieren und sie dann in einem niedrigen, besser ausnutzbaren Energiebereich wieder abgeben. Fluoreszenzschirme, die Calciumwolframat, Zinksulfid oder metallisches Blei od. dgl. enthalten, sind für diesen Zweck verwendbar. Die fluoreszierenden Stoffe können in Form von Tafeln verwendet werden, welche mit dem zu behandelnden Gut in Kontakt gebracht werden, oder sie können dem Modifizierungsmittel einverleibt oder auf das organische polymere Gut aufgebracht oder in diesem verteilt werden.
  • Vor der erfindungsgemäßen Behandlung kann das geformte Gebilde, z. B. Fäden, durch Heiß- oder Kaltverstreckung orientiert werden. Es kann ferner Füllstoffe, wie Pigmente, Antioxydationsmittel, Polymerisationskatalysatoren u. dgl. enthalten. Nach der Bestrahlung kann das Produkt nachbehandelt werden. Häufig tritt an der Oberfläche eine gewisse Zersetzung ein, deren Produkte jedoch leicht durch Abwaschen mit einem Waschmittel entfernt werden. Das geformte Gebilde kann gefärbt, gebleicht oder chemisch umgesetzt werden oder einen Schmiermittelüberzug, Appreturen od. dgl. erhalten.
  • Das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung ist zur Erzielung von Oberflächeneffekten auf geformten Gebilden, die aus synthetischen Additionspolymeren hergestellt sind, gut geeignet. Es kann auf Textilien angewendet werden, um diesen Weichheit, Elastizität, Schrumpfungsvermögen, statische Neigung, Anfärbbarkeit, Widerstandsfähigkeit gegen das Durchschmelzen von Löchern und gegen Bildung von fasrigen Bällchen (das sogenannte Pilling), Hydrophylie oder Saugfähigkeit zu erteilen. Man kann mit Hilfe dieses Verfahrens viele Eigenschaften verbessern bzw. modifizieren, wie Festigkeit, Dehnung, Dehnungsmodul, Kriechfestigkeit, Nachgiebigkeitsverhältnis (Fließverhältnis), Erholungsfähigkeit, Dehnbarkeitserholung, Benetzungseigenschaften, Hochtemperätureigenschaften, Abrieb- und Ermüdungsfestigkeit, Feuchtigkeitsaufnahme, Dauerbiegefestigkeit, Stabilität gegen hydrolytische Zersetzung, Hitzehärtbarkeit, Kochschrumpf, Trockenreinigungsverhalten, Wärmebeständigkeit, Lichtbeständigkeit, Nullfestigkeitstemperatur, Schmelzpunkt, Anschmutzbarkeit, Leichtigkeit der Schmutzentfernung, Wascheigenschaften, Sprunghaftigkeit, Knitterfestigkeit, Torsionseigenschaften, Hysteresisverhalten, Faserreibung, Anfärbbarkeit (Tiefe, Geschwindigkeit, Dauerhaftigkeit und Gleichmäßigkeit), Bedruckbarkeit, Waschechtheit der Färbungen oder der Appreturen (Harze, Ultraviolettaufnehmer usw.), Griff und Fall, Vergilben durch Einwirkung von Wärme, Maschenfestigkeit, leichte textile Verarbeitbarkeit, Löslichkeitseigenschaften, Bleichungsvermögen, Glanz, Trocknungsverhalten, Haltbarkeit, Kräuselbarkeit, Verstreckfähigkeit, Formbeständigkeit der Gewebe, Beständigkeit gegen Zusammendrükken, thermische und elektrische Leitfähigkeit, Transparenz, Lichtdurchlässigkeit, Luft- und Wasserdurchlässigkeit, Tragkomfort, Verfilzbarkeit, Ionenaustauscheigenschaften an Überzugsstoffen und Haftfestigkeit.
  • Außer den obengenannten Modifizierungen, welche in Artikeln aus Faserstoffen wünschenswert sein können, gibt es noch andere Veränderungen, die z. B. bei Filmen oder auch bei Fasern von besonderem Wert sein können. Beispielsweise können diese Gebilde modifiziert werden, um ihre Haftfestigkeit an verschiedenen Überzugs- oder Schichtstoffen zu erhöhen, um das Gleiten von Filmen aufeinander, um die Ölbeständigkeit oder Durchlässigkeit zu beeinflussen oder um nichtreflektierende oder dekorativ wirkende Überzüge auf Filmen oder Folien herzustellen oder um das Aufdrucl@en von Farben auf solche Folien zu erleichtern.
  • Diejenigen Eigenschaften, welche in erster Linie nicht eine Funktion der Oberflächeneigenschaften sind (z. B. Festigkeit, Dehnung, Modul u. dgl.) können in einigen Fällen bequemer modifiziert werden, indem man die Modifizierungsmittel dem polymeren Substrat einverleibt und die Masse dann mit einer Korpuskularstrahlung behandelt, um Haftfestigkeit zu erzielen. Natürlich kann es manchmal erwünscht sein, dem Substrat ein oder mehrere Modifizierungsmittel einzuverleiben und ein oder mehrere Modifizierungsmittel auf die Oberfläche des Polymeren als Überzug aufzubringen und dann gleichzeitig Haftfestigkeit durch Bestrahlung des geformten Gebildes zu erzeugen.
  • In den nachfolgenden Beispielen besteht die »Standard-Waschung«, welcher die Proben unterworfen werden, in einer 30minutigen Tauchung in Wasser von 70° C, welches 0,5 % eines Waschmittels enthält, in einem Rührwäscher.
  • Die ungefähre Zusammensetzung des Waschmittels ist folgende:
    Die Strahlungsdosierungen der ionisierenden »Teilchen: (z. B. der Elektronen) werden in »Mre-)« (millions of roentgen equivalents physical) =gegeben, ein s>ref@ #: ist die @:lenge an Korpuskularstrahlung hoher Energie, welche eine Energieabsorption von 83,8 erg je g Wasser oder eines äquivalenten absorbierenden Mediums bewirkt. Man kann die Strahlung aber auch auf die bestrahlte Fläche beziehen und in Wattsekunden je cm2 ausdrücken.
  • Die Dosierung der ionisierenden elektromagnetischen Strahlung, z. B. der Röntgenstrahlung, wird in »Mr« (millions of roentgen) angegeben, wobei 1 Röntgen die Menge an elektromagnetischer Strahlung ist, welche bei Absorption in 1 ccm trockener Luft bei Normaltemperatur und -druck die elektrostatische Ladung 1 (beliebigen Vorzeichens) erzeugt.
  • Die statische Neigung des Stoffes wird als der bei 25,6° C in Ohm gemessene Gleichstromwiderstand in einer Atmosphäre von 50% relativer Feuchtigkeit angegeben; hohe Werte zeigen die Neigung an, eine statische Ladung anzunehmen und festzuhalten. Beispiel 1 Ein Gewebe aus endlosen Polyarcylnitrilfäden wird in eine Lösung von 16 Teilen Polyäthylenglykol durchschnittliches Molekulargewicht 20000 und 84 Teilen Wasser getaucht. Überschüssige Lösung wird abgequetscht, die Probe in eine Aluminiumfolie eingewickelt und in einem Resonanzumformer von 1 Mev, dessen Stromstärke auf der Ausgangsseite 560 Mikroampere beträgt, der Elektronenbestrahlung ausgesetzt. Die Probe wird auf ein umlaufendes Band gelegt, welches sie durch den Elektronenstrahl mit einer Geschwindigkeit von 40,6 em/min trägt. Bei der Probeanordnung liefert der Strahl eine Dosis von 6,7 - 100 rep (6,7 Mrep) je Durchgang. Die Probe wird so lange durch den Strahl hin und zurück geführt, bis eine Gesamtdosierung von 20 Mrep erreicht ist. Die Probe wird in heißer Waschlösung gewaschen, in destilliertem Wasser gespült und getrocknet, daran schließen sich zwei Standardwaschungen an. Nun wird der spezifische Widerstand der Probe mittels Gleichstrom (in Ohm) gemessen; sein Logarithmus (log w) beträgt 9,5. Nach dreizehn weiteren Standardwaschungen hat sich dieser Wert auf nur 9,8 erhöht. Eine Kontrollprobe des ursprünglichen Gewebes hat einen Wert log w = 13,2, Eine zweite Kontrollprobe, die in das Polyglykol getaucht, aber nicht bestrahlt und dann einer 15maligen Standardwaschung unterzogen wurde, zeigt bezüglich ihres spezifischen Widerstandes keine Verbesserung gegenüber dem ursprünglichen Gewebe. Bei Baumwolle, einem Werkstoff von sehr guten antistatischen Eigenschaften, beträgt log w = 10,8.
  • Ein Gewebe aus endlosen Polytetrafluoräthylenfäden wird in die gleiche Modifizierungslösung getaucht und in der gleichen Weise bis auf eine Ge--sam_tdosierung von 40 Mrep bestrahlt. Nach 15maliger Standardwaschung beträgt log w 9,3. Die ursprüngliche Probe hat nach 15maliger Standardwaschung einen Wert log w von 13,5. Beispiel 2 Zwei Proben eines Gewebes aus Polyacrylnitrilstapelgarn werden in flüssiges Methoxydecaäthylenoxymethacrylat getaucht. Nachdem die überschüssige Flüssigkeit abgequetscht ist, wird jede Probe in Aluminiumfolie gewickelt und unter Verwendurg eines Van-de-Graaff-Elektronenbeschleunigers mit Elektronen von hoher Energie bestrahlt. Der Beschleuniger wird mit einer Spannung von 2000000 Elektronenvolt und einer Stromstärke von 290 Mikroampere auf der Ausgangsseite betrieben. Die Proben werden auf einem umlaufenden Band mit einer Geschwindigkeit von 1 m/min durch den Elektronenstrahl geführt. Die Strahlungsdosierung je Durchgang beträgt 2 Mrep. Probe A erhält eine Dosierung von 40 Mrep, Probe B von 20 Mrep. Dann wird jede Probe einer 15maligen Standardwaschung unterzogen. Der spezifische Widerstand wird nach der zweiten Waschung und nach der fünfzehnten Waschung bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben:
    Tabelle I
    Spezifischer Widerstand (log w) nach
    Probe 2maliger 15maliger
    Waschung f Waschung
    A ............. 8,5 9,3
    B ............. 8,9 9,5
    log w des ursprünglichen Gewebes beträgt nach zwei bzw. fünfzehn Standardwaschungen 13,1 bzw. 13,3. Entsprechend hat eine bestrahlte Probe (Dosierung 40 Mrep) des ursprünglichen Gewebes nach der gleichen Anzahl von Waschungen einen Wert log w von 13,1 bzw. 13,2.
  • Beispiel 3 Eine Gewebe aus endlosen Polyacrylnitrilfäden wird mit flüssigem Dodecafluorheptylalkohol behandelt. Nachdem die überschüssige Flüssigkeit abgequetscht ist, wird die Probe in Aluminiumfolie gewickelt und danach wie im Beispiel 1 auf 40 Mrep bestrahlt. Die Probe wird einer 15maligen Standardwaschung unterworfen. Nach Spülen und Trocknen wird die Probe auf ihre Benetzungsfähigkeit geprüft, indem man einen Tropfen Wasser auf das trockene Gewebe aufbringt und den Durchmesser der feuchten Stelle nach 60 Sekunden mißt. Bei der Probe, die wie oben beschrieben behandelt wurde, hat die feuchte Stelle nach 60 Sekunden einen Durchmesser von 7,6 cm. Demgegenüber beträgt der Durchmesser der feuchten Stelle auf dem ursprünglichen Gewebe nach ebenfalls 60 Sekunden 45,7 mm. Eine mit dem Fluoroalkohol behandelte, aber nicht bestrahlte Vergleichsprobe zeigt nach einer 15maligen Standardwaschung in bezug auf die Wasserabweisung gegenüber dem ursprünglichen Gewebe keine Verbesserung. Beispiel 4 Ein Gewebe aus endlosen Polytetrafluo-räthylenfäden wird in flüssiges Methoxydecaäthylenoxymethacrylat getaucht. Man quetscht die überschüssige hlüssigkeit ab, wickelt die Probe in Aluminiumfolie ein und bestrahlt sie wie im Beispiel 1 bis auf eine Gesamtdosierung von 20 Mrep. Die Probe wird nun einer 15maligen Standardwaschung unterworfen. log w (w = spezifischer Widerstand) beträgt 10,2. Demgegenüber beträgt log w bei dem ursprünglichen Gewebe nach der gleichen Bestrahlung 13,5.
  • Das nachfolgende Beispiel erläutert ein Verfahren, wie ein ritzharter Überzug gemäß der Erfindung aufgebracht wird (vgl. auch Beispiel 9).
  • Beispiel s Ein aus monomerem Allylmethacrylat und Benzoylperoxyd in Aceton erhaltenes und ausgefälltes Polymeres wird mit Methanol und Benzol unter Stickstoff durch Umfällen gereinigt.
  • 5 g des polymeren Allylmethacrylates werden in 95 g Xylol gelöst. Darauf wird ein Blatt aus poliertem Polymethylacrylat in die Lösung getaucht und an Luft getrocknet. Das Blatt wird in Aluminiumfolie eingeschlagen und danach wie im Beispiel 2 bis auf eine Gesamtdosierung von 20 Mrep bestrahlt.
  • Beispiel 6 5 cm3 flüssiges Methoxydecaäthylenoxymethacrylat wird in einen Polyäthylenfilm eingewickelt. Die Hiille wird verschlossen, worauf man, wie im Beispiel 2 beschrieben, bis auf eine Gesamtdosierung von 40 Mrep bestrahlt. Die Hülle wird dann geöffnet und überschüssige organische Verbindung entfernt. Die Hülle wird nun einer 15maligen Standardwaschung unterworfen. Der spezifische Widerstand, log w beträgt 10,1. Ursprünglich hatte der Polyäthylenfilm einen Wert log w von 12,7.
  • In den Beispielen 7 bis 10' werden verschiedene Proben in die gewählte Behandlungsflüssigkeit getaucht; man quetscht die überschüssige Flüssigkeit ab und schichtet jede noch feuchte Probe mit anderen Gewebeproben auf, welche mit der gleichen Flüssigkeit behandelt sind. Diese Packung wird in Aluminiumfolie eingewickelt. Andere Proben, die mit anderen Flüssigkeiten behandelt sind, werden ebenfalls in dieser Weise verpackt, desgleichen unbehandelte Kontrollproben. Alle mit Aluminiumfolie umgebenen Packungen werden zu einem Stapel von 12,7 mm Dicke vereinigt und dann in der nachfolgenden Weise gleichzeitig bestrahlt.
  • Die Proben werden einer Röntgenstrahlung eines Röntgenresonanzumformers ausgesetzt, der von der General Electric Co., Schenectady, New York, unter der Bezeichnung »Two Million Volt Mobile N-ray Unit« hergestellt ist (vgl. Proceedings of the First National Electronics Conference, S. 425 [1944]). Der Stapel wird in einen oben offenen Behälter aus 1,6 mm dickem Bleiblech eingebracht und so angeordnet, daß die oberste Probe 8 cm von dem Wolframtarget der Röhre entfernt ist. Bei dieser Stellung beträgt die Bestrahlung bei einer Röhrenspannung von 2 Mev und einem Röhrenstrom von 1,5 Milliampere 1,5 hlr je Stunde. Der Strahl wirkt auf einen Kreis von einem Durchmesser von etwa 7,6 cm ein; alle Prüfungen an den bestrahlten Geweben werden innerhalb dieser bestrahlten Zone vorgenommen. Beispiel 7 Ein Gewebe aus einem endlosen Polyacrylnitrilfaden wird in flüssiges Methoxydodecaäthylenoxymethacrylat getaucht, in Aluminiumfolie verpackt und, wie oben beschrieben, bestrahlt. Die Dosierung beträgt 27 Mr. Eine unbehandelte Kontrollprobe wird mit der gleichen Dosis bestrahlt. Jede Probe wird einer 15maligen Standardwaschung unterworfen. Der spezifische Widerstand w (ausgedrückt als log w) wird nach der fünften und nach der fünfzehnten Waschung bestimmt. Die Resultate zeigt Tabelle Il.
    Tabelle II
    Spezifischer Widerstand (log w) nach
    Probe 5maliger 15maliger
    Waschung J Waschung
    Behandelt,
    bestrahlt ..... 9,0 10,1
    Unbehandelt,
    bestrahlt ..... 13,2 13,1
    Eine behandelte, aber nicht bestrahlte Probe des ursprünglichen Gewebes hat einen spezifischen Widerstand log w von 13,1 bzw. 13,3 nach insgesamt fünf bzw. fünfzehn Standardwaschungen. Bei Baumwolle, einem Werkstoff, der sehr befriedigende antistatische Eigenschaften hat. beträgt log ze,, 10,8.
  • Beispiel 8 Ein Gewebe aus endlosen Tetrafluoräthylenfäden %:-ir d in eine Lösung von 16 Teilen Polyäthylenglykol (durchschnittliches Molekulargewicht 20000) und 8'1' Teilen Wasser getaucht. Das benetzte Gewebe wird in eine Aluminiumfolie verpackt und wie im Beispiel 7 auf eine Gesamtdosierung von 27 Mr bestrahlt. `Lach fünfzehn Standardwaschungen hat die Probe bessere antistatische Eigenschaften als das ursprüngliche _tlaterial.
  • Beispiel 9 Dieses Beispiel erläutert ein Verfahren, wie man einen ritzharten bzw. kratzfesten Überzug gemäß vorliegender Erfindung aufbringt (vgl. Beispiel 5). Eine Tafel aus hochpoliertem Polymethylacrylat wird in eine Lösung nach Beispiel 5 getaucht und an Luft getrocknet. Die Tafel wird in Aluminiumfolie verpackt und wie im Beispiel 7 auf eine Gesamtdosierung von 13.5 Mr bestrahlt. Die Ritzhärte bzw. die Beständigkeit gegen ein Verkratzen ist hierdurch verbessert. Beispiel 10 Ein Poly äthy lenfilm wird in flüssiges Methoxydodecaäthy lenoxymethacrylat getaucht und dann, wie im Beispie17 beschrieben, behandelt und mit der Dosis 27 Mr bestrahlt. Die Filmprobe wird einer 15maligen Standardwaschung unterzogen. Ihr spezifischer Widerstand w, angegeben als log w, beträgt 11,7. Der ursprüngliche Polyäthylenfilm hat einen Widerstand von log w = 13,1.

Claims (14)

  1. PATENTANSPY(LHE: 1. Verfahren zur Modifizierung der Eigenschaften geformter Gebilde, insbesondere von Fäden oder Filmen aus synthetischen Additionspolymeren, wie Polyacrylnitril oder Polyäthylen, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebilde in engem Kontakt mit einem organischen Modifizierungsmittel einer ionisierenden Bestrahlung unterworfen werden, z. B. dem Beschuß durch eine Korpuskularstrahlung von hoher Energie und bzw. oder einer ionisierenden elektromagnetischen Strahlung.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gebilde bestrahlt, welches das organische Modifizierungsmittel an der Oberfläche enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß lediglich die Oberflächenschichten des Gebildes mit der Korpuskularstrahlung hoher Energie behandelt werden.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Modifizierungsmittel dem Substrat einverleibt und bzw. oder 11odifizierungsmittel auf die Oberfläche des Substrates aufbringt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mehrzahl von Schichten aus Fasern, Geweben, Filmen u. dgl. gleichzeitig mit kurzwelligen Röntgenstrahlen oder Gammastrahlen bestrahlt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebilde während der Bestrahlung in einer inerten Atmosphäre gehalten werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gebilde während der Bestrahlung von einem Material umschlossen werden, welches luft- und wasserundurchlässig ist, wie Polyäthylenfilm oder Aluminiumfolie. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bestrahlung in Anwesenheit von Stoffen durchführt, welche eine Schutz- oder Antioxydationswirkung haben.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Bestrahlung in Anwesenheit von Stoffen durchführt, welche die Strahlung transformieren, wie Calciumwolframat, Zinksulfid oder metallisches Blei.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man das Substrat während der Bestrahlung kühlt, z. B. mittels Trockeneis.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als Modifizierungsmittel eine niedrigmolekulare Verbindung wie Methoxydodecaäthylenoxymethacrylät oder Dodecafluorheptylalkohol verwendet.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als Modifizierungsmittel eine niedrigmolekulare ungesättigte polymerisierbare Verbindung verwendet.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man als Modifizierungsmittel einen Polyäther, wie ein Polyoxyalkylenglykol, verwendet.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man das Modifizierungsmittel auf das Gebilde direkt oder in Form einer Lösung durch Aufsprühen, Tauchen, Aufklotzen oder Dampfkondensation aufbringt.
DEP16009A 1955-04-07 1956-04-06 Verfahren zur Modifizierung geformter Gebilde aus Additionspolymeren Pending DE1042520B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US1042520XA 1955-04-07 1955-04-07

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1042520B true DE1042520B (de) 1958-11-06

Family

ID=22299429

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP16009A Pending DE1042520B (de) 1955-04-07 1956-04-06 Verfahren zur Modifizierung geformter Gebilde aus Additionspolymeren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1042520B (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1133694B (de) * 1959-01-30 1962-07-26 Ruhrchemie Ag Verfahren zum wasser- und waschfesten Verkleben von vliesartigen, gewebten oder gewirkten textilen Flaechengebilden
DE1163547B (de) * 1958-12-19 1964-02-20 Exxon Research Engineering Co Verfahren zur Verbesserung ungesaettigter polymerisierter Erdoelharze
DE1217914B (de) * 1955-12-19 1966-06-02 Dow Chemical Co Verfahren zur Verbesserung der Anfaerbbarkeit von Filmen oder Textilien aus hydrophoben Polymerisatharzen
DE1229491B (de) * 1963-08-08 1966-12-01 Hoechst Ag Verfahren zum Veredeln von mit Ozon aktiviertem Textilmaterial
DE2052397A1 (de) * 1969-12-15 1971-06-16 Ceskoslovenska Akademie Ved Verfahren zur Hydrophilierung durch sichtiger Gegenstande aus hydrophoben organischen Polymeren

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1217914B (de) * 1955-12-19 1966-06-02 Dow Chemical Co Verfahren zur Verbesserung der Anfaerbbarkeit von Filmen oder Textilien aus hydrophoben Polymerisatharzen
DE1163547B (de) * 1958-12-19 1964-02-20 Exxon Research Engineering Co Verfahren zur Verbesserung ungesaettigter polymerisierter Erdoelharze
DE1133694B (de) * 1959-01-30 1962-07-26 Ruhrchemie Ag Verfahren zum wasser- und waschfesten Verkleben von vliesartigen, gewebten oder gewirkten textilen Flaechengebilden
DE1229491B (de) * 1963-08-08 1966-12-01 Hoechst Ag Verfahren zum Veredeln von mit Ozon aktiviertem Textilmaterial
DE2052397A1 (de) * 1969-12-15 1971-06-16 Ceskoslovenska Akademie Ved Verfahren zur Hydrophilierung durch sichtiger Gegenstande aus hydrophoben organischen Polymeren

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69128502T2 (de) Plasma-Oberflächenbehandlungsverfahren bei normalem Druck
DE1494236A1 (de) Verfahren zum Beschichten von Gebilden aus Polymeren
DE1145135B (de) Verfahren zum Modifizieren eines garnartigen Stranges
EP0001545B1 (de) Schlauchförmige Hülle, insbesondere Verpackungshülle, z.B. Wursthülle auf Basis von Cellulosehydrat und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE936029C (de) Verfahren zur Veredlung von aus Cellulose bestehenden Textilien
DE2515671A1 (de) Verfahren zum strahlungspfropfen von hydrogelen auf organische polymere substrate
DE1176119B (de) Verfahren zur Herstellung von mit Polymeren aus aethylenisch ungesaettigten Monomeren gepfropften Cellulose-Grundkoerpern
CH374801A (de) Verfahren zur Herstellung von faserigen Formgebilden
US3514385A (en) Process for radiation grafting onto a partially swollen cellulosic substrate
DE1719368A1 (de) Verfahren zum Veredeln von Textilien
DE1042521B (de) Verfahren zur Modifizierung von Fasern oder Filmen aus natuerlichen oder regenerierten natuerlichen Polymeren
DE1291123B (de) Vernetzen von Polymerisaten
DE1144003B (de) Extrudierbare oder formpressbare, Polyaethylen enthaltende Massen
DE1042520B (de) Verfahren zur Modifizierung geformter Gebilde aus Additionspolymeren
DE1494238A1 (de) Verfahren zum Aufpfropfen homopolymerisierbarer organischer Verbindungen auf geformte organische polymere Stoffe
BE546816A (de)
DE2937081A1 (de) Verfahren zum verleihen von permanentbuegeleigenschaften
DE1420639A1 (de) Verfahren zur Modifizierung synthetischer Kondensationspolymerer
CH380374A (de) Verfahren zur Herstellung von Fasern, Folien oder Filmen aus modifizierten synthetischen Additionspolymeren
DE1028524B (de) Verfahren zur antistatischen Ausruestung von aus hydrophoben Kunstharzen bestehenden Textilien u. dgl.
DE69032013T2 (de) Antimikrobielle polymere materialien
DE1224507B (de) Verfahren zur Herstellung von Pfropfmischpolymerisaten
DE1270280B (de) Verfahren zur Herstellung von mehr oder weniger stark vernetzten Poly-alpha-olefinen
CH380937A (de) Verfahren zur Herstellung von Fasern, Folien oder Filmen aus in der Natur vorkommenden, kohlenstoffhaltigen, faserbildenden Polymeren
DE2027178A1 (de) Verfahren zur Verbesserung der durch energiereiche, ionisierende Strahlen induzierten Pfropfpolymerisation oder Pfropfcopolymerisation