DE1028524B - Verfahren zur antistatischen Ausruestung von aus hydrophoben Kunstharzen bestehenden Textilien u. dgl. - Google Patents
Verfahren zur antistatischen Ausruestung von aus hydrophoben Kunstharzen bestehenden Textilien u. dgl.Info
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, Textilfasern mit Polymerisations- bzw.
Copolymerisationsprodukten auszurüsten. Dies dient im allgemeinen, wie beispielsweise in den deutschen Patentschriften
912 925 und 915 685 und in der französischen Patentschrift 882 469, zum Schlichten von Textilgeweben
oder, wie beispielsweise in der US A.-Patentschrif 12 607 761,
zur Erhöhung der Knitterfestigkeit und dergleichen. Zu diesem Zweck werden bei dem Verfahren der genannten
USA.-Patentschrift Mischpolymerisate aus Styrol-Maleinsäureanhydrid oder Polymethacrylsäure in x/4- bis 5 °/oiger
wäßriger alkalischer Lösung und Epoxyverbindungen bzw. mehrwertige organische Hydroxylverbindungen
verwendet.
Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich im Gegensatz hierzu um die Beeinflussung elektrostatischer
Eigenschaften von Textilien und Gegenständen, welche hydrophobe Kunstharze enthalten, insbesondere von
Textilien aus hydrophoben Polymerisaten aus Acrylnitril oder Vinylchlorid oder im Gemisch mit anderen polymerisierbaren
Verbindungen.
Zur Behandlung von Textilien mit antistatischen Mitteln sind aus der USA.-Patentschrift 2 676 115 unter
anderem Polyäthylenglykolester bekannt, wobei man annahm, daß es hierbei darauf ankommt, die Oberfläche der
Gegenstände durch Abschaben vom ausgeschwitzten Plastifizierungsmittel zu befreien. Nach den Angaben der
britischen Patentschrift 665 914 kann man Schwierigkeiten beim Spinnen und Weben der Kunstfaser überwinden,
wenn man sie mit Lösungen oder Dispersionen aus Carbonsäureestern mit einem Molekulargewicht nicht
über 100, insbesondere mit Essigestern, und einem PoIyglykol mit einem Molekulargewicht von wenigstens 200
behandelt.
Das Problem der vorliegenden Erfindung ist, einen Gegenstand, z. B. ein Gewebe oder einen Schichtstoff,
lang andauernd gegen das Ansammeln von elektrostatischen Ladungen zu schützen, die besonders dann auftreten,
wenn Gegenstände aus hydrophoben Harzfaserstoffen mit wäßrigen Reinigungsmittellösungen behandelt
und kräftig gerieben werden.
Es wurde gefunden, daß man hierbei in bisher unbekanntem Grade zum Erfolg kommt, wenn man zur Ausrüstung
der aus hydrophobem Kunstharz bestehenden Gegenstände bestimmte Polyäthylenglykolester und
einen der bekannten Polymerisationskatalysatoren verwendet, die so behandelten Gegenstände trocknet und sie
während einer Zeit von 5 bis 30 Minuten und bei einer Temperatur von 70 bis 1200C erhitzt.
Wie weiter unten an zahlenmäßig erläuterten Beispielen belegt wird, hält der durch diese Behandlung erreichte
Schutz einem 50mal wiederholten Waschen stand, was bei keinem der bisher bekannten Verfahren möglich und
im übrigen auch nicht angestrebt ist.
Bei den bisher bekannten Verfahren sind nur wenige,
Verfahren zur antistatischen Ausrüstung von aus hydrophoben Kunstharzen
bestehenden Textilien u. dgl.
Anmelder:
Union Carbide Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter: Dr. phil. Dr. rer. pol. K. Köhler,
Patentanwalt, München 2, Amalienstr. 15
Patentanwalt, München 2, Amalienstr. 15
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 29. Juni 1954
V. St. v. Amerika vom 29. Juni 1954
Donald Mackey Young, Charleston, W. Va.,
und Paul DeShon Berry, South Charlesto'n, W. Va.
und Paul DeShon Berry, South Charlesto'n, W. Va.
(V. St. A.),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
bei deren antistatischer Ausrüstung der Textilartikel die schützende Wirkung nach dem Waschen oder Reinigen
wenigstens zum Teil noch erhalten blieb. Man mußte nach dem Waschen bzw. dem chemischen Reinigen der Artikel
zur Aufrechterhaltung der gewünschten Wirkung die Behandlung regelmäßig wiederholen.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß bei Textilien und anderen Gegenständen aus hydrophoben
Kunstharzen eine andauernd antistatische Ausrüstung durch Überziehen oder Imprägnieren des Gutes mit
einem Polymerisat aus Mono- oder Diestern von PoIy-
4c äthylenglykolen und Acryl- oder Methacrylsäure bzw.
vorzugsweise Gemischen solcher Monoester und Diester in Gegenwart eines wasserlöslichen, freie Radikale erzeugenden
Polymerisationskatalysators und anschließendes Trocknen und Erhitzen erhalten wird.
Die antistatische Wirksamkeit dieser polymerisierbaren Verbindungen ist besonders bei Textilartikeln aus Mischpolymerisaten
aus Acrylnitril und Vinylchlorid feststellbar; sie ist jedoch auch merklich bei der Behandlung von
Oberflächen von Textilien oder Gegenständen aus PoIyvinylchlorid, Mischpolymerisaten von Vinylchlorid und
einem Vinylester einer niederen Fettsäure oder Acryl- bzw. a-Methacrylsäure, Polystyrol, Äthylenglykolester
der Terephthalsäure, Polyamiden, Polyacrylnitril, Mischpolymerisaten von Acrylnitril mit Vinylacetat und mit
8Ü9 507/381
3 4
Vinylidenchlorid und organischen Derivaten von Cellulose, wasserlösliches Netzmittel, z.B. Dihexylester der Naz.
B. Celluloseacetat und -acetatbutyrat. trhimsulfobernsteinsäure, wird in geringer Menge, z. B.
Die erfindungsgemäß verwendeten Ester der Acryl- und 0,01 % oder mehr, zugegeben. Wirksame Katalysatoren
α-Methacrylsäure mit Polyäthylenglykolen haben folgende sind wasserlösliche Peroxyde, z. B. Wasserstoffsuperoxyd
Formel: 5 und Peressigsäure, besonders Kalium-, Natrium- oder
Ammoniumpersulfate.
Die durch Netzmittel und Katalysator aktivierte
! Lösung wird vor ihrer Verwendung auf 50 bis 850C
CH2 = CCOO[CH2CH2O]nR' während 5 bis 30 Minuten oder mehr, wobei die Zeit im
ίο umgekehrten Verhältnis zur Temperatur steht, erhitzt,
wobei R Wasserstoff oder eine Methylgruppe und R' um den anwesenden Inhibitor zu zerstören. Dabei tritt
Wasserstoff, die Acryl- oder die a-Methacrylgruppe dar- eine gewisse anfängliche Vorpolymerisation ein, welche
stellt und η eine ganze Zahl von 3 bis 80, vorzugsweise jedoch nicht so weit geht, daß ein Unlöslichwerden des
6 bis 35 ist. Esters eintritt. Die Esterlösung kann dann mit kaltem
Gemenge der Mono- und Diester aus Polyäthylen- 15 Wasser bis zur gewünschten Esterkonzentration, z. B.
glykolen mit Acryl- oder α-Methacrylsäure werden in auf etwa 0,5% und mehr, verdünnt oder unverdünnt auf
üblicher Weise durch Veresterung in Gegenwart eines Raumtemperatur gekühlt werden.
Veresterungskatalysators, z. B. Schwefelsäure oder einer Das Aufbringen der Lösung des antistatischen Mittels
anderen Mineralsäure, und eines Polymerisationsinhibi- auf Textilien od. dgl. usw. erfolgt durch Einlegen,
tors, ζ. B. Hydrochinon, Pyrogallol, Pikrinsäure bzw. 20 Tauchen, Sprühen, Aufklotzen oder auf andere Weise.
1,3,5-Trinitrobenzol, hergestellt. Der Überschuß der Behandlungslösung wird abgepreßt,
Die Ester können auch durch andere Umesterungs- so daß der Textilartikel etwa 100 °/0 Lösung enthält. Der
reaktion hergestellt werden. behandelte Artikel wird getrocknet und auf 50 bis 2000C,
Andere erfindungsgemäß verwendete polymerisierte vorzugsweise 70 bis 120° C, erhitzt während 5 bis 30 Mi-Ester
sind solche der obigen Formel, bei denen bis etwa 25 nuten. Die Zeit steht im umgekehrten Verhältnis zur
zur Hälfte der Anzahl der — (CH2CH2O) Gruppen Temperatur.
ersetzt sind durch die gleiche Zahl von Unter diesen eben angegebenen Bedingungen polymeri
sieren die gegebenenfalls schon leicht vorpolymerisierten
—· /CH2CHO\ —-Gruppen, Polyester oder Gemische von Polyestern, mit denen der
j I J 30 Artikel imprägniert und bedeckt ist, weiter und werden
\ CH / *n wasserunlösliche Überzüge umgewandelt, die fest an
den Artikel haften und wirksam die Entwicklung stati-
z. B. der Formel: scher elektrischer Ladungen auf der Oberfläche des
Artikels verhindern bzw. verzögern bzw. gebildete La-CH2
= CRCOO(Ch2CH2O)^(CH2CHRO)3R2 35 düngen zerstören.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung:
wobei R bzw. R' Wasserstoff oder die Methylgruppe, R2
Wasserstoff, die Acryl-oder a-Methacrylgruppe bedeutet Beispiel 1
und die Summe von y und ζ eine ganze Zahl von 3 bis 80
und ζ Null oder eine Zahl ist, die nicht größer als die 40 Ein Gemisch aus 74,37 kg Polyäthylenglykol mit
Hälfte der Summe von y und ζ ist. Verbindungen, die durchschnittlichem Molekulargewicht 600, 1,34 kg Acrylsäure,
263,9 kg Benzol, 0,04 kg 1,3,5-Trinitrobenzol und
— /C H2 C H O\ Gruppen 1,76 kg Schwefelsäure wird in einer Fraktionierblase unter
I j Rückfluß und unter Entfernung des bei der Veresterungs-
y CH / 45 reaktion gebildeten Wassers erhitzt. Die Reaktion ist
nach 151Z2 Stunden zu 970I0 vollständig. Die Schwefelenthalten,
sind weniger wirksam als die Polyäthylen- säure wird mit 2,86 kg einer 50°/„igen wäßrigen Natronglykolester.
Die Polypropylenglykolester der Acryl- und lauge neutralisiert. Nach Abtreiben der Hälfte des
α-Methacrylsäure ergeben keine hinreichende antistatische Benzols durch Destillation bei 270 mm Quecksilberdruck
Ausrüstung. 5° werden 113,41 Wasser zugegeben; der Rest des Benzols
Das Verhältnis von Di- zu Monoester in den Ester- wird azeotrop mit Wasser abdestilliert. Der pH-Wert der
gemischen kann variieren und reicht von Gemischen, die erhaltenen Polyäthylenglykolesterlösung wird mit 50 %ig er
wenig Diester enthalten, bis zu Gemischen, die voll- wäßriger Natronlauge auf 5,8 eingestellt; nach dem
ständig aus Diestern bestehen. Dieses Mengenverhältnis Filtrieren erhält man eine wäßrige 40°/0ige Polyäthylenkann
durch Variierung des Molverhältnisses von Säure 55 glykolacrylesterlösung. ·
und Polyglykol im Bereich von 1 bis 2 oder mehr Mol Es werden wäßrige Lösungen mit 2%, 2,5%, 3%,
Säure je Mol Polyglykol bei der Herstellung der Ester 4%, 5% bzw. 6% (Gewicht) Ester sowie 0,1 Gewichtseingestellt
werden. prozent Dihexylester der Natriumsulfobernsteinsäure und Die konzentrierten wäßrigen Lösungen der Ester ent- 0,5 Gewichtsprozent Kaliumpersulfat hergestellt. Abhalten
einen Polymerisationsinhibitor. Vorteilhaft für das 60 schnitte gewirkter Schläuche aus Garnen aus einem
neue Verfahren ist die Aktivierung des antistatischen Acrylnitril-Vinylchlorid-Mischpolymerisat (40% Acryl-Ausrüstungsmittels
vor seiner Verwendung derart, daß nitril und spezifische Viskosität 3 bei 200C in Cycloes
leicht auf die auszurüstenden Textilien od. dgl. auf- hexanol) werden in die oben angegebenen Lösungen gegebracht werden kann und nach kurzer Wärmebehand- taucht, abgequetscht bis zu einem Gehalt von 100%
lung des Ausrüstungsmittels fest an das Gut haftet und 6g Lösung und bei Raumtemperatur getrocknet. Die geeinen
während der Gebrauchszeit währenden Schutz trockneten Proben werden durch Erhitzen in einem Ofen
bewirkt. bei 120°C während 30 Minuten gehärtet. Die ausge-Diese Aktivierung der Esterlösung wird bewirkt durch rüsteten Proben werden zur Ermittlung des Aufladungs-Verdünnen
der Lösung mit Wasser auf eine Esterkonzen- Widerstandes mehrmals gewaschen; die Resultate zeigt
tration von 0,5 bis 8%, vorzugsweise 2 bis 5%. Ein 70 die folgende Tabelle:
Behandlungs | Behandeltes | Zahl der | W | "Waschen | Ohm cm |
lösung, Ge | Textilgut, Ge | Wäschen*) | Volumenwiderstand | Ohm cm | |
wichtsprozent | wichtsprozent | Ohm cm | |||
an anti statischem |
an anti statischem |
20 | 1-109 | Ohm cm | |
Mittel | Mittel | 30 | 5-109 | Ohm cm | |
2% | 2% | 50 | 2-109 | Ohm cm | |
2,5% | 2,4% | 50 | 1-109 | ||
3% | 3,1% | 50 | 7-108 | ||
4% | 4,6% | 50 | 2-109 | ||
5% | 5,5 % | ||||
6% | 6,5% | ||||
A | 9 | Volumenwiderstandsfähigkeit | Ohm | cm | Behandelter Artikel nach fünf Waschzyklen |
Ohm | cm | |
B | 1 | Unbehandelter Artikel |
Ohm | cm | 1 -109 | Ohm | cm | |
Benutzte g Faser |
C | 1 | • lOio | Ohm | cm | 7-108 | Ohm | cm |
Faser | D | 2 | •10" | Ohm | cm | 2-109 | Ohm | cm |
Faser | E | 3 | .!On | Ohm | cm | 2-109 | Ohm | cm |
10 „ taser |
•1011 | 6 · 1010 | ||||||
Faser | •1011 | |||||||
Faser |
*) Jede Wäsche besteht in einer zweistufigen Behandlung in einer automatischen Hauswaschmaschine unter Verwendung von
Wasser mit einem üblichen Reinigungsmittel bei 600C in der
Waschstufe und zweimaligem Spülen mit Wasser von 380C.
Beim Messen der Beständigkeit gegen elektrische Aufladungen wird der elektrische Widerstand an acht
Strähnen des Garnes in Ohm gemessen, welche zwischen zwei 50,8 mm voneinander entfernten Klemmen eingespannt
sind. Die Messung des elektrischen Widerstandes wird mit Hilfe einer hochempfindlichen Wheatstoneschen
Brücke durchgeführt. Der resultierende Wert für den Widerstand wird in Volumenwiderstandsfähigkeit
berechnet, wobei die Volumenwiderstandsfähigkeit gleich dem Quotienten aus dem Produkt des elektrischen Widerstandes
in Ohm mal dem Gewicht der Fasern in g als Zähler und dem Produkt des Gewichtes der Fasern in g
pro cm3 mal dem Quadrat des Abstandes der Klemmen in cm als Nenner ist.
Für eine zuverlässige antistatische Ausrüstung sind Volumenwiderstandsfähigkeiten von 5 · 109 Ohm cm oder
weniger notwendig.
Die nachgenannten Stoffe werden gemischt und 16 Stunden in einem Fraktionierkolben unter Rückfluß
erhitzt: 1800 g (3MoI) Polyäthylenglykol (mittleren Molekulargewichts 600), 324 g (4,5 Mol) Acrylsäure,
1800 g Benzol, 0,32 g Hydrochinon, 0,61 g 1,3,5-frinitrobenzol
und 19,6 g Schwefelsäure. Bei der Reaktion gebildetes Wasser wird abdestilliert. Nach Veresterung von
94% der Acrylsäure wird die Säure mit Natriumacetat neutralisiert, das Gemisch wird filtriert und Benzol aus
dem Filtrat bei 150 mm Hg abdestilliert. Erhalten wird eine wäßrige Lösung mit 42 % Polyglykolacrylatgemisch.
Wäßrige Lösungen dieser Ester werden auf einen Gehalt von 2 Gewichtsprozent Ester eingestellt und mit 0,1 %
des Dihexylesters von Natriumsulfobernsteinsäure sowie 0,5% Kaliumpersulfat (alle Prozente gewichtsmäßig)
versetzt.
In jede Lösung wird ein Gewebe aus je einer hydrophoben Faser mit einer Volumenwiderstandsfähigkeit
nach Tabelle 2 und mit einer wie unten angegebenen Zusammensetzung eingelegt. Die Lösungen mit den
verschiedenen Geweben werden 30 Minuten auf 700C
erhitzt; danach werden die Gewebe auf etwa 100% Lösungsgehalt abgequetscht und dann 30 Minuten auf
12O0C erhitzt. Die Tabelle 2 zeigt den Schutz gegen
Aufladungen, der den verschiedenen Geweben durch die Behandlung vermittelt wird nach fünfmaliger zweistufiger
Behandlung in einer üblichen Hauswaschmaschine unter Verwendung von Wasser mit einem üblichen Reinigungsmittel
bei 6O0C in der Waschstufe und zwei Spülgängen mit Wasser von 38° C.
Nach Tabelle 2 besteht die Faser A aus Polyacrylnitril; Faser B ist hergestellt aus einem Mischpolymerisat
aus Acrylnitril und Vinylchlorid (40% Acrylnitril); Faser C ist hergestellt aus Polyäthylenterephthalat;
Faser D besteht aus Celluloseacetat, und Faser E besteht aus Polyamid.
Nach 75 Waschgängen in einer automatischen Waschmaschine zeigt bis zur Zerfaserung der Proben keines der
Gewebe eine merkbare Aufladung.
Es wird wie im Beispiel 2 vorgegangen, mit dem Unterschied, daß das unten näher bezeichnete Polyäthylenglykol
verwendet wird (in dem gleichen Molverhältnis zur Acrylsäure) an Stelle des Polyäthylenglykols 600 dieses
Beispiels; es werden sechs Versuche angestellt unter Verwendung von Polyäthylenglykolen mit Durchschnittsmolekulargewichten
von 200, 400, 600, 1000, 1500 bzw. 3500.
Es werden sechs Behandlungslösungen durch Erhitzen einer wäßrigen Lösung des Di-n-Hexylesters aus sulfobernsteinsaurem
Natrium auf 7O0C und Zusatz des entsprechenden Polyäthylenglykolacrylats und-danach von
Kaliumpersulfat zur Bildung einer Lösung mit einem Gehalt von 0,1 % des angegebenen Esters, 4% des Polyäthylenglykolacrylats
und 0,5% Kaliumpersulfat hergestellt. Nach dem Erhitzen während 30 Minuten auf 7O0C wird jede Lösung mit kaltem Wasser auf eine Acrylatkonzentration
von 2 Gewichtsprozent verdünnt.
Proben aus gewirkten Schläuchen aus Acrylnitril-Vinylchlorid-Mischpolymerisaten
(40% Acrylnitril) werden in die verdünnten Lösungen eingetaucht und auf 100 % Flüssigkeitsaufnahme abgequetscht. Diese Proben
werden 90 Minuten an der Luft getrocknet und dann 30 Minuten bei 1100C erhitzt. Die behandelten Gewebe
werden dann Widerstandsfähigkeitsuntersuchungen unterworfen.
Die Tabelle 3 zeigt die Resultate.
7· | Volumenwiderstandsfähigkeit | Zahl der Wäschen, vor dem Erreichen des Widerstands |
|
Glykol zur Herstellung der Ester |
3· | nach fünf Wäschen |
wertes von |
9· | 5 · 109 oder höher | ||
Molgewicht | 4. | 5 | |
200 | 3· | 1010 Ohm cm | 30 |
400 | 8· | 109 Ohm cm | 50 |
600 | 108 Ohm cm | 50 | |
1000 | 108 Ohm cm | 10 | |
1500 | 108 Ohm cm | 5 | |
3500 | 10x° Ohm cm | ||
Gemäß dem Verfahren des Beispiels 2 wird ein Gemisch von 200 g (0,33 Mol) Polyäthylenglykol (durch-
1 628
10
schnittliches Molekulargewicht 600), 43 g (0,5 Mol) a-Methacrylsäure, 750 g Benzol, 0,14 g Hydrochinon und
5 g Schwefelsäure umgesetzt. Das Glykol wird 4 Stunden auf 135° C erhitzt und dann die anderen Stoffe dazugemengt
und das Gemisch, wie im Beispiel 2 angegeben, unter Rückfluß erhitzt. Nach 16 Stunden haben 92 %
der Methacrylsäure reagiert; die Schwefelsäure wird mit Natriumacetat neutralisiert und das Benzol durch Destillation
entfernt und durch Wasser ersetzt. Erhalten wird eine wäßrige, 27% Ester enthaltende Lösung.
Es wird eine wäßrige, 0,1 % eines Netzmittels, 0,5 % Kaliumpersulfat und 2% des Polyäthylenglykolmethacrylatesters
entfallende Lösung hergestellt und während 30 Minuten auf 700C zur Zerstörung des Polymerisationsinhibitors
erhitzt. Eine Probe eines gewirkten Schlauches aus dem im Beispiel 3 erwähnten Mischpolymerisat
wird in die Lösung eingetaucht, auf 7O0C gehalten, mit der Hand ausgewrungen und in einem Ofen
30 Minuten auf 1200C erhitzt. Die Gesamtmenge des aufgebrachten antistatischen Mittels beträgt etwa 2%.
Das behandelte Gewebe wird dann bei 710C mit einer
wäßrigen Lösung von 0,5% neutraler Seife und 0,2% Soda gewaschen und gespült, wie dies für den Test Nr. 3
in dem »Textile Manual and Yearbook of the American Association of Textile Chemists and Colourists«, 1950,
Bd. 26, S. 84 bis 85, beschrieben ist.
Das gewaschene Gewebe wird den Untersuchungen auf Widerstandsfähigkeit, wie oben beschrieben, unterworfen
und verglichen mit einer Probe behandelten, jedoch nicht gewaschenen Materials mit folgenden Resultaten:
Voliamenwiderstandsfähiglteit
Vor dem Waschen 7,7-10« Ohm cm
Nach dem Waschen 4,5 · 108 Ohm cm
30
35
Gemäß dem Verfahren des Beispiels 4 wird ein Gemisch aus 200 g (0,32 Mol) eines Polyäthylenglykols und
Polypropylenglykols(durchschnittlichesMolekulargewicht 626), 34,5 g (0,48 Mol) Acrylsäure, 200 g Benzol, 0,02 g
1,3,5-Trinitrobenzol und 1,1 g Schwefelsäure bei Rückflußtemperatur
umgesetzt, wobei entsprechende Acrylatester der gemischten Glykole, die in Wasser unlöslich sind,
erhalten werden.
Das in diesem Beispiel benutzte Polyglykol ist hergestellt durch Umsetzen von 201 g Äthylenoxyd mit
425 g Polypropylenglykol (durchschnittliches Molekulargewicht 425) unter Verwendung von 0,5% Kaliumhydroxyd
als Katalysator.
Eine wäßrige Suspension des Esters wird, wie im Beispiel 4 beschrieben, hergestellt und eine Probe des dort
beschriebenen Gewebes mit der Lösung in der gleichen Weise behandelt. Das behandelte Gewebe wird nach dem
bereits genannten Baumwoll-Waschtest Nr. 3 in dem »Textile Manual and Yearbook of the American Association
of Textile Chemists and Colourists«, 1950, Bd. 26, S. 84 und 85, gewaschen und gespült. Der gewaschene
behandelte Artikel und der behandelte, jedoch ungewaschene Artikel zeigen folgende Widerstandswerte:
Vor dem Waschen 1,3 · 107 Ohm cm
Nach dem Waschen 2,4 · 108 Ohm cm
Polyäthylenglykolacrylate und -methacrylate mit durchschnittlichen Molekulargewichten von rund 3500
erteilen bei dem Aufbringen auf Artikel aus hydrophoben Kunstharzen gemäß dem Verfahren der Erfindung diesen
einen gewissen Schutz gegen Aufladung. Bevorzugt sind jedoch Produkte mit mittleren Molekulargewichten im
Bereich von 300 bis 1600 dann, wenn der Schutz gegen Aufladungen des Artikels permanent sein soll.
Claims (4)
1. Verfahren zur antistatischen Ausrüstung von hydrophobe Kunstharze enthaltenden Textilien od. dgl.
durch Aufbringen eines flüssige Polyalkylenglykolester enthaltenden Gemisches, gekennzeichnet durch
Verwendung eines Gemisches, das 0,5 bis 8 Gewichtsprozent Polyäthylenglykolacrylate oder -methacrylate
der Formel
CH2 = CRCOO (CH2 · CH2O)1 · (CH2 · CHRO)2 · R2
mit durchschnittlichem Molekulargewicht zwischen 300 und 1600, wobei in der Formel R bzw. R' entweder
ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe, R2 eine Acryl- oder a-Methacrylgruppe bedeutet und
y und ζ eine ganze Zahl von 3 bis 80 und ζ jedoch nicht
größer als 1Z2 (y + z) sind, und einen Polymerisationskatalysator
enthält, Trocknen und Erhitzen des so behandelten Gegenstandes auf 70 bis 120° C während
einer Zeit von 5 bis 30 Minuten.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Gemisch zusätzlich ein Netzmittel
enthält.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Gemisch vor dem Aufbringen
auf Formkörper mindestens 5 Minuten auf* 50 bis 85° C erhitzt worden ist.
4. Verfahren gemäß Ansprach 1, gekennzeichnet durch die Anwendung harzartiger Polymerisate, die
Acrylnitril oder Vinylchlorid oder beide Verbindungen enthalten.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 912 925, 915 685;
britische Patentschrift Nr. 665 914; USA.-Patentschrift Nr. 1 676 115.
© 809507/381 4.58
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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DE1028524B true DE1028524B (de) | 1958-04-24 |
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DEU3411A Pending DE1028524B (de) | 1954-06-29 | 1955-06-29 | Verfahren zur antistatischen Ausruestung von aus hydrophoben Kunstharzen bestehenden Textilien u. dgl. |
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