Verwendung von Copolymerisaten zum Veredeln von Textilien Copolymerisate zum Antistatischmachen von syn thetischen Geweben sind an sich bekannt. So beschreibt die USA-Patentschrift Nr. 3 213 053 Mischpolymere, die durch Polymerisation eines Gemisches aus 10 bis 65 % eines Vinylmonomeren mit einer Polyglykolkette, 5 bis 20% eines Vinylmonomeren mit einer härtbaren Methylol- oder Epoxydgruppierung mit 30 bis 70 % eines Vinylmonomeren mit einer anionischen Grup pierung erhalten werden.
Durch Polymerisationen von Gemischen mit mengenmässig geänderter Monomeren- Zusammensetzung und unter Verwendung eines ver- ätherten N-Methylolamids erhält man die erfindungs gemässen Copolymerisate, die, gleich wie die Copoly- merisate des Hauptpatentes, denen sie mindestens gleich wertig sind, eine überraschende Verbesserung des Veredlungseffektes im damit behandelten Textilmaterial bewirken,
indem mit den Copolymerisaten der vorlie genden Erfindung unerwarteterweise bedeutend wasch beständigere Antistatischausrüstungen erhalten werden als bei Verwendung der Copolymerisate gemäss USA- Patentschrift Nr. 3 213 053.
Aus der französischen Patentschrift Nr.<B>1</B>427 787 sind ferner Copolymerisate bekannt, welche durch Copolymerisation von 2 bis 20 % eines äthylenisch ungesättigten Epoxyds oder einer entsprechenden Methylolverbindung, mit 98 bis 80% eines Esters einer äthylenisch ungesättigten Carbonsäure mit einem Alkyl- phenoxypolyäthylenglykol erhalten werden. Diese eben falls zum Antistatischmachen von Textilien geeigneten Copolymerisate unterscheiden sich einmal dadurch von den erfindungsgemäss verwendeten Copolymerisaten, dass sie nicht auch eine eine saure Gruppe enthaltende Kom ponente aufweisen und vor allem dadurch, dass der Poly- äthylenglykolrest endständig noch mit einem höheren Alkylphenol veräthert ist.
Dadurch werden diese bekann ten Copolymerisate lipophiler als die vorliegenden Co- polymerisate und ergeben somit einen schlechten Soil- releaseeffekt.
Gegenstand des Hauptpatentes ist die Verwendung von Copolymerisaten, enthaltend a) 80 bis 90 % Strukturelemente eines Esters aus einem Alkylpolyäthylenglykol, dessen Alkylrest 1 bis 3 Kohlenstoffatome enthält und dessen durchschnitt liches Molekulargewicht 300 bis 1000 beträgt, und einer äthylenisch ungesättigten polymerisierbaren Carbonsäure, b) 5 bis 10 % Strukturelemente eines N-Methylolamids einer äthylenisch ungesättigten polymerisierbaren Carbonsäure und c) 5 bis 10% Strukturelemente einer äthylenisch unge sättigten polymerisierbaren Verbindung, die min destens eine saure wasserlöslichmachende Gruppe enthält, zum Veredeln von Textilien.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Ver wendung von Copolymerisaten, enthaltend a) 80 bis<B>90%</B> Strukturelemente eines Esters aus einem Alkylpolyäthylenglykol, dessen Alkylrest 1 bis 3 Kohlenstoffatome enthält und dessen durchschnitt liches Molekulargewicht 300 bis 1000 beträgt, und einer äthylenisch ungesättigten polymerisierbaren Carbonsäure, b) 5 bis 10 % Strukturelemente eines verätherten N-Methylolamids einer äthylenisch ungesättigten polymerisierbaren Carbonsäure und c) 5 bis 10 % Strukturelemente einer äthylenisch unge sättigten polymerisierbaren Verbindung, die min destens eine saure wasserlöslichmachende Gruppe enthält, zum Veredeln von Textilien.
Die Komponenten a) und c) haben die gleiche Zusammensetzung wie im Hauptpatent angegeben. Wäh rend es sich bei der vorliegenden Komponente b) um verätherte N-Methylolamide handelt, umfasst die Kom ponente b) des Hauptpatents nur unverätherte N-Methyl- olamide. Die vorliegenden Äther werden durch Um setzung der N-Methylolamide gemäss Hauptpatent mit Alkoholen, vorzugsweise Alkanolen mit 1 bis 4 Kohlen stoffatomen, wie z. B. Methanol, erhalten.
Die Herstellung der erfindungsgemäss zu verwenden den Copolymerisate erfolgt gleich wie im Hauptpatent angegeben. Die Copolymerisate haben ebenfalls ähnliche Eigenschaften wie Copolymerisate gemäss Hauptpatent.
Die Behandlung der Textilien mit Copolymerisaten erfolgt gleich wie im Hauptpatent angegeben, und es werden dabei Ausrüstungen mit ähnlichen Eigenschaf ten erhalten.
In der nachfolgenden Herstellungsvorschrift und dem Beispiel sind Teile und Prozente auf das Gewicht bezogen.
EMI0002.0002
<I>Herstellungsvorschrift</I>
<tb> 32 <SEP> Teile <SEP> Acrylsäure-methoxypolyäthylen glykolester <SEP> (Molekulargewicht <SEP> des
<tb> Methoxypolyäthylenglykols <SEP> = <SEP> 750),
<tb> 4 <SEP> Teile <SEP> Acrylsäure <SEP> und
<tb> 1 <SEP> Teil <SEP> laurylsulfonsaures <SEP> Natrium <SEP> werden <SEP> in
<tb> 70 <SEP> Teilen <SEP> Wasser <SEP> gelöst. <SEP> Diese <SEP> Lösung <SEP> wird
<tb> mit <SEP> konzentriertem <SEP> wässrigem <SEP> Am moniak <SEP> auf <SEP> pH <SEP> 6 <SEP> gestellt <SEP> und <SEP> mit
<tb> 4 <SEP> Teilen <SEP> N-Methylol-methacrylsäureamid methyläther <SEP> versetzt.
<SEP> Ein <SEP> Fünftel
<tb> dieser <SEP> Lösung <SEP> wird <SEP> mit <SEP> 53 <SEP> Teilen
<tb> Wasser <SEP> verdünnt, <SEP> unter <SEP> Rühren <SEP> und
<tb> Einleiten <SEP> von <SEP> Stickstoff <SEP> auf <SEP> 60 <SEP> C
<tb> erwärmt <SEP> und <SEP> mit <SEP> einer <SEP> Lösung <SEP> von
<tb> 0,.5 <SEP> Teilen <SEP> Natriummetabisulfit <SEP> in
<tb> 8 <SEP> Teilen <SEP> Wasser <SEP> und <SEP> einer <SEP> Lösung <SEP> von
<tb> 0,08 <SEP> Teilen <SEP> Kaliumperoxydisulfat <SEP> in
<tb> 1,6 <SEP> Teilen <SEP> Wasser <SEP> versetzt.
<SEP> Anschliessend <SEP> wird
<tb> die <SEP> restliche <SEP> Monomeren-Lösung <SEP> und
EMI0002.0003
gleichzeitig, <SEP> getrennt, <SEP> eine <SEP> Lösung
<tb> von
<tb> 0,32 <SEP> Teilen <SEP> Kaliumperoxydisulfat <SEP> in
<tb> 6,4 <SEP> Teilen <SEP> Wasser <SEP> im <SEP> Verlaufe <SEP> von <SEP> 3 <SEP> Stunden
<tb> in <SEP> das <SEP> Polymerisationsgefäss <SEP> einge tragen. <SEP> Nach <SEP> beendetem <SEP> Zulauf <SEP> lässt
<tb> man <SEP> 3 <SEP> Stunden <SEP> nachpolymerisieren. Man erhält etwa 178 Teile einer Lösung mit einem pH-Wert von 6 und einem Trockengehalt von<B>22,5%,</B> entsprechend einer Polymerausbeute von 96%.
<I>Beispiel</I> Ein Polyester-Gewirke wird mit einer Lösung des Copolymerisates gemäss Herstellungsvorschrift foular- diert. Die Konzentration der Copolymerisatzubereitung ist so eingestellt, dass nach dem Abquetschen 5 %, bezo gen auf das Fasergewicht, des Copolymerisates auf dem Textilgut verbleiben. Die Copolymerisatzubereitung ent hält noch 4 g/1 Magnesiumchloridhexahydrat als Kata lysator.
Das Gewirke wird bei 80 C während 10 Minuten getrocknet, und anschliessend wird das Copolymerisat während 41/2 Minuten bei 150 C fixiert. Derart aus gerüstete Gewirke zeigen folgende Effekte: a) Antistatische Ausrüstung Ein Mass für eine gute antistatische Ausrüstung ist die Reduktion der elektrostatischen Aufladung und der Feldzerfallshalbwertzeit. Unbehandeltes und behandeltes Polyestergewirke wird im Flottenverhältnis 1:30 in einem Bad, enthaltend 4 g/1 konfektioniertes Wasch mittel, enthaltend Seife und Natriumperborat, dreimal während 20 Minuten bei 40 C gewaschen. Die Gewirke werden dann einmal mit Reiben gegen Wolle und ein mal mit Reiben gegen Polyvinylchlorid elektrostatisch aufgeladen. Die Messwerte der Aufladung und der Feld zerfallshalbwertzeit werden addiert und gemittelt.
Auf der Tabelle I sind die Werte in %, bezogen auf un behandeltes Gewirke, aufgeführt.
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<I>Tabelle <SEP> 1</I>
<tb> Aufladung <SEP> in <SEP> % <SEP> Feldzerfallshalbwertzeit <SEP> in <SEP> %
<tb> nach <SEP> Ausrüstung <SEP> nach <SEP> 5mal <SEP> Waschen <SEP> nach <SEP> Ausrüstung <SEP> nach <SEP> 5mal <SEP> Waschen
<tb> unbehandelt <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 100 <SEP> 1<B>0</B>0
<tb> behandelt <SEP> 0 <SEP> 25 <SEP> 0 <SEP> 5 b) Schmutzauswaschbarkeit Zur Beschmutzung werden Lanolin-Wollfett, eine Mischung Lanolin-Wollfett/Staubsaugerstaub 4:1 und gebrauchtes Motorenöl verwendet.
Der Grad der Schmutzablösung wird nach folgendem Massstab be wertet:
EMI0002.0010
Note <SEP> 1 <SEP> kein <SEP> schmutzablösender <SEP> Effekt
<tb> 2 <SEP> schlechter <SEP> schmutzablösender <SEP> Effekt
<tb> 3 <SEP> mässiger <SEP> schmutzablösender <SEP> Effekt
<tb> 4 <SEP> guter <SEP> schmutzablösender <SEP> Effekt
<tb> 5 <SEP> sehr <SEP> guter <SEP> schmutzablösender <SEP> Effekt
<tb> < <SEP> etwas <SEP> weniger <SEP> gut <SEP> als
<tb> > <SEP> etwas <SEP> besser <SEP> als Die Prüflinge werden wie unter a) beschrieben I bis 5mal gewaschen.
Die Ergebnisse dieser Versuchs reihe sind auf Tabelle II zusammengestellt:
EMI0002.0013
<I>Tabelle <SEP> 11</I>
<tb> unbehandelt <SEP> behandelt
<tb> <I>Lanolin</I>
<tb> nach <SEP> Ausrüstung <SEP> 1 <SEP> 5
<tb> 1 <SEP> mal <SEP> gewaschen <SEP> 1 <SEP> 5
<tb> 3mal <SEP> gewaschen <SEP> 1 <SEP> 5
<tb> 5mal <SEP> gewaschen <SEP> 1 <SEP> >3
<tb> <I>LanolinIStaub</I>
<tb> nach <SEP> Ausrüstung <SEP> 2-3 <SEP> 4
<tb> 1mal <SEP> gewaschen <SEP> 3 <SEP> 5
<tb> 3mal <SEP> gewaschen <SEP> 3-4 <SEP> < 5
<tb> 5mal <SEP> gewaschen <SEP> 2-3 <SEP> 4 unbehandelt behandelt <I>Motorenöl</I> nach Ausrüstung 1 3 1mal gewaschen 1 3 3mal gewaschen 1 4 5mal gewaschen 1 2-3