DE2011073C3 - Verfahren zur Herstellung von durch Pfropfcopolymerisation modifiziertem Textilgut - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von durch Pfropfcopolymerisation modifiziertem TextilgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von modifiziertem Textilgut durch Pfropfcopolymerisation.
Bisher werden die Verfahren zur Verbesserung von Textilgut oder pasern durch Pfropfung eines polymerisierbaren
Monomeren auf synthetisches oder natürliches Textilgut oder Fasern in Gegenwart eines
Polymerisationskatalysators oder mittels Bestrahlt. t
durchgeführt. Hierüber sind außerordentlich zahlreiche Veröffentlichungen erschienen. Für diese Pfropf copolymerisationsverfahrenwirdimallgemeinenWasser
als Reaktionsmedium verwendet, das die Faser weder quillt noch nachteilig beeinflußt und überdies
billig ist.
Bei diesen bekannten Verfahren wird in fast allen Fällen ein hydrophobes Monomeres, wie Styrol oder
Methylmethacrylat, auf die Fasern aufgepfropft. Es hat sich jedoch gezeigt, daß solche, durch Pfropfcopolymerisation
eines hydrophoben Monomeren hergestellten Fasern sich nicht zufriedenstellend färben
lassen und in ihren antistatischen Eigenschaften nicht zufriedenstellend sind, was auf das Monomere zurückzuführen
ist.
Es war deshalb wünschenswert, durch Pfropfcopolymerisation eines hydrophilen Monomeren Fasern mit
guter Färbbarkeit und guten antistatischen Eigenschaften zu erhalten. Es hai sich jedoch gezeigt, daß
es sehr schwierig ist, hydrophile Monomere auch im Gemisch mit hydrophoben Monomeren in gleicher
Weise wie hydrophobe Monomere unter Verwendung von Wasser als Reaktionsmedium auf Fasern zu
pfropfen. Fast das getarnte Monomere bildet dabei Homo- und Copolymerisate, so daß die Ausbeute ar
Pfropfcopolymerisat nicht zufriedenstellend ist. Man nimmt an, daß dies auf den hydrophilen Charakter des
Monomeren zurückzuführen ist. Zum Knitterfestmachen von Cellulosegeweben ist es zwar bekannt, daC
das Gewebe mit einer wäßrigen Lösung von gegebenenfalls verätherten Acrylsäure-N-methyir-^.mideri
in Gegenwart eines sauren Polymerisation „.uitiators
ίο oder eines Gemisches aus einem Polymerisationsinitiator und einem sauren Katalysator imprägniert,
getrocknet und auf Temperaturen von etwa 105 bis 2050C erhitzt wird, bis die Cellulose vernetzt ist, doch
tritt hierbei eine Verknüpfung der Hydroxylgrupper
der Cellulose mit den N-Methylolgruppen unter Ätherbildung
ein, es findet jedoch keine Pfropfpolymerisation statt.
Bisher ist noch nicht bekannt, daß man hydrophile Monomere in Gegenwart von Wasser mit hoher Aus-
ao beute auf Fasern pfropfen kann. Sollen darüber hinaus hydrophile Monomere auf Fasern unter Verwendung
eines organischen Lösungsmittels als Reaktionsmedium aufgepfropft werden, so werden die Fasern durch das
Lösungsmittel gequollen, wodurch die ursprünglicher Eigenschaften der Fasern verschlechtert werden.
Aufgabe der Erfindung war deshalb, die vorgenannten Nachteile zu überwinden und ein Pfropfcopolymerisationsverfahren
zur Herstellung von Textilgul mit verbesserten Eigenschaften, insbesondere hinsiehtlieh
Färbe- und antistatischen Eigenschaften, zu entwickeln. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung
gelöst.
Somit betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von durch Pfropfcopolymerisation modifiziertem
Textilgut durch Erhitzen des Textilguts ir einer wäßrigen Lösung mindestens eines hydrophiler
Monomeren oder eines Gemisches aus mindesten! einem hydrophilen und mindestens einem hydrophober
Monomeren auf Temperaturen von 50 bis 100'C ir Gegenwart eines anorganischen Salzes, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man das Verfahren mit Textilgut aus. synthetischen, natürlichen oder abgewandelter
natürlichen Fasern in einer wäßrigen Lösung eine; neutralen Natrium- oder Kaliumsalzes, wobei du
Konzentration dieser Salzlösung 50 bis 100°,, dei Sättigungskonzentration bei der Polymerisationstempe
ratur beträgt, und in Anwesenheit oder Abwesenhei eines Polymerisationsinitiators durchführt.
Der Begriff »Textilgut« oder »Fasern« umfaßt hiei
sowohl Stapelfasern, als auch Fäden, Garne, gewebu oder nichtgewebte Stoffe und Strickwaren.
Für das Verfahren der Erfindung werden synthe tische Fasern aus Polypropylen, Polyestern, Poly
amiden. Polyvinylchlorid, Polyvinylalkoholderivater oder Polyacrylnitrilderivaten, natürliche Fasern, wi<
tierische Fasern, z. B. Wolle oder Seide, oder pflanz
liehe Fasern, z. B. Baumwolle oder Hanf, oder abge wandelte Naturfasern, wie Derivate von natürliche!
Cellulose oder Kunstseide, verwendet.
Nach dem Verfahren der Erfindung erhält man di< gepfropften Fasern in hoher Ausbeule und gleichzeitig
nur minimale Mengen an Homo- und Copolymcrisa als Nebenprodukt. Das Verfahren läßt sich technisch
sehr einfach zur Pfropfung von hydrophilen Mono meren auf Fasern verwenden. Die so hergestellter
Fasern lassen sich ausgezeichnet färben und besitzet ausgezeichnete antistatische Eigenschaften. Außerderr
kann man, da die Fasern noch funktioneile Grupper
2 Ol 1 073
enthalten, durch chemische Reaktion Vernetzungen zwischen den Fasern herstellen, wodurch die Temperaturbeständigkeit
der Fasern verbessert wird.
Für das Verfahren der Erfindung lassen sich alle bisher bekannten hydrophilen Monomeren verwenden,
vorzugsweise z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Dialkyl-aminoäthyl-acrylate,
Dialkylaminoäthyl-methacrylate, Hydroxyalkyl-acrylate oder -methacrylate, Polyalkylenglykol- monoacrylate oder Polyalkylenglykolmonomethacrylate,
Polyalkylenglykol-dialkylate oder Polyalkylenglykol-dimethacrylate, N-Methylolacrylamide
oder N-Methylolmethacrylamide oder Acrylnitril.
Beispiele für hydrophobe Monomere, die sich mit den hydrophilen Monomeren copolymerisieren lassen,
sind Alkylacrylate, wie Methyl-, Äthy'- oder Butylacrylat,
Alkylmethacrylate, wie Methyl-, Äthyl- oder Bulylmethacrylat, oder Styrol. Durch die gemeinsame
Verwendung der hydrophoben mit den hydrophilen Monomeren wird die Pfropfausbeute nicht herabgesetzt.
Verwendet man ungesättigte Carbonsäuren, wie Acryl- oder Methacrylsäure als hydrophiles Monomeres,
so kann man die durch Pfropfcopolymerisation hergestellten Fasern in die entsprechenden Natrium-,
Kalium oder Calciumsalze umwandeln, wodurch die antistatischen Eigenschaften der Faseroberfiädie noch
weiter verbessert werden. Darüber hinaus lassen sich durch Verwendung eines Dialkyi-aminoäthyl-methacrylats
die antistatischen Eigenschaften der Fasern in ähnlicher Weise verbessern, indem man nach einer der
üblichen Methoden ein quartäres Salz herstellt.
Die Menge an verwendetem hydrophilem Monomeren kann je nach der Art der Fasern und dem Verwendungszweck
des Endproduktes beliebig gewählt werden. Im allgemeinen werden 10 bis 200 Gewichtsprozent
hydrophiles Monomeres, bezogen auf das Fasergewicht, bevorzugt.
Ebenso läßt sich auch bei Verwendung von Gemischen aus hydrophilen und hydrophoben Monomeren
das Mengenverhältnis je nach der Art der verwendeten Fasern und nach dem Verwendungszweck
des Endproduktes variieren. Vorzugsweise beträgt der Anteil an hydrophilen Monomeren mindestens 50°,,
der gesamten Monomermenge.
Bei der Wahl der für das Verfahren der Erfindung verwendeten anorganischen neutralen Salze besteht
keine besondere Beschränkung. Vorzugsweise werden solche Salze verwendet, die weder die Fasein noch die
Polymerisationsreaktion nachteilig beeinflussen. Beispiele hierfür sind Natriumsalze, wie Natriumhalogenide,
z. B. Natriumchlorid, wasserfreies Natriumsulfat, Natriumsulfat oder Natriumnitrat, oder Kaliumsalze,
wie Kaliumhalogemide, ζ. Β. Kaliumchlorid oder -bromid, oder Kaliumsulfat. Man kann ein
einzelnes Salz oder Gemisch«: aus zwei oder mehreren Salzen verwenden.
Das Verfahren der Erfindung kann sowohl mit als auch ohne Polymerisationsinitiator durchgeführt werden.
Dabei lassen sich alle bisher üblichen Polymerisationsinitiatoren verwenden, wie wasserlösliche Initiatoren,
z. B. Kalium- oder Ammoniumpcrsulfat. Vorzugsweise wird wegen der besseren Wirksamkeit ein
in dem hydrophilen Monomeren löslicher und in Wasser unlöslicher Polymerisationsinitiator verwendet,
wie organische Peroxide, z. B. Lauroyl- oder Benzoylperoxid, oder Azoverbindungen, wie 2,2-Azobis-isobutyronilril.
Bei der Durchführung des Verfahrens der Erfindung können die Fasern, die Monomeren, die wäßrige Salzlösung
und die Polymerisationsinitiatoren in jeder beliebigen Reihenfolge zugegeben werden. Für den
Fall, daß der Polymerisationsinitiator wasserlöslich ist, werden die vier Reaktionskomponenten vorzugsweise
gleichzeitig zugegeben. Ist der Polymerisationsinitiator in dem hydrophilen Monomeren löslich, so
wird er vorzugsweise zuerst mit dem Monomeren
1P gemischt, und dieses Gemisch wird dann mit den Fasern
und der wäßrigen Salzlösung vereinigt. Darüber hinaus werden vorzugsweise zunächst die Fasern mit
der wäßrigen Salzlösung gemischt und dann die Monomeren zugesetzt.
'5 Für das Verfahren der Erfindung können übliche
Pfropfcopolymerisationsbedingungen angewendet werden,
vorzugsweise wird die Polymerisation bei einer Temperatur von 50 bis 1000C und während einer
Dauer von 1 bis 10 Stunden durchgeführt.
Bei dem Verfahren der Erfindung besteht eine spezifische Beziehung zwischen der Konzentration des anorganischen
neutralen Salzes und dem Pfropfcopolymerisationsumsatz. Dies, wird im folgenden am Beispiel
von Methacrylsäure, die auf Polyamidfasern
*5 aufgepfropft wird, gezeigt.
Mischt man 1,0 g Polyamid-Fäden (110 Denier/ 28 Fäden) mit 1 ml Methacrylsäure, die 0,05 g Benzoylperoxid
enthält, und polymerisiert diese Mischung in 40 g einer wäßrigen NaCI-Lösung, jeweils bei dem
aus Tabelle I ersichtlichen Sättigungsgrad, 5 Stunden bei 75CC, so erhält man die ebenfalls in Tabelle I
aufgeführten Pfropfcopolymerisationsumsätze.
35 | Sättigungsgrad der Salzlösung (%) |
Tabelle I |
40 | 100 | |
95 | ||
90 | ||
80 | ||
60 | ||
45 | 50 | |
45 | ||
35 | ||
25 | ||
10 | ||
50 | ||
Umsatz der Pfropfcopolymerisation (%) |
||
71,5 | ||
69,4 | ||
69,8 | ||
68,1 | ||
64,0 | ||
60,2 | ||
40,0 | ||
30,1 | ||
12,3 | ||
8,0 |
Die Tabelle zeigt, daß der Umsatz der Pfropfcopolymerisation mit abnehmendem Sättigungsgrad, d. h.
mit abnehmender Salzkonzentration in der wäßrigen Lösung, abnimmt. Die wäßrige Salzlösung muß nicht
gesättigt sein, sondern kann nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten in Abhängigkeit vom Verwendungszweck
des Endproduktes gewählt werden. Die Pfropf-
copolymerisation ist jedoch um so schwieriger, je niedriger die Salzkonzentration wird. Durch den
niedrigeren Sättigungsgrad tritt auf der anderen Seite Polymerisation zwischen den einzelnen Monomeren
ein, wodurch der Pfropfcopolymerisationsumsatz erniedrigt wird.
Es ist deshalb in diesem Fall notwendig, durch mehrmaliges Extrahieren die als Nebenprodukt entstandenen
Homo- oder Copolymerisate zusammen
2 Oil 073
mit dem nichtumgesetzten Monomeren und den Salzen aus dem Reaktionssystem zu entfernen. Da es
schwierig ist, ein geeignetes Extraktiorismittel hierfür
zu finden, führt man das Verfahren der Erfindung vorzugsweise bei einem Sättigungsgrad von über 50%
durch, so daß der Pfropfcopolymerisationsumsatz ebenfalls über 50% liegen kann.
Die Bezeichnungen »Sättigungsgrad«, »Pfropfcopolymerisationsumsatz«
und »Gewichtszunahme« sind wie S folgt definiert:
Sättigungsgrad (%) =--
Gewicht (g) des für die Pfropfcopolyinerisation verwendeten
anorganischen neutralen Salzes
anorganischen neutralen Salzes
Gewicht (g) des gelösten anorganischen neutralen Salzes
bei Sättigung bei Reaktionstemperatur
bei Sättigung bei Reaktionstemperatur
Pfropfcopolymerisationsumsatz (%) = -
aufgepfropftes Polymerisat (g)
•100
Gewicht (g) des eingesetzten Monomeren
,, . , , .... aufgepfropftes Polymerisat(g) in_
Gewichtszunahme (%) = —— —— · 100
Gewicht der eingesetzten Fasern (g)
In den vorgenannten Gleichungen bedeutet: aufgepfropftes Polymerisat (g) = Gewicht der gepfropften
Fasern (g) minus Gewicht der eingesetzten Fasern (g), wobei das Gewicht der gepfropften Fasern nach Extraktion
von Salz, nicht umgesetzten Monomeren, Homo- oder Copolymerisaten und nach Reinigung
bestimmt wird.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
1,01 g Nylon-6-Fäden (110 Denier/28 Fäden) werden mit 10 ml Methacrylsäure vermischt und in eine
Lösung aus 50 g Wasser, 0,25 g Ammoniumpersulfat und 18,5 g Natriumchlorid (eine für bei 60°C gesättigte
Lösung benötigte Menge) gegeben. Die Polymerisation wird während 2 Stunden bei 60° C durchgeführt.
Dann werden die gepfropften Nylon-6-Fäden gründlich mit Wasser gewaschen, um das Natriumchlorid,
Homopolymerisat und nicht umgesetztes Monomeres zu entfernen, dann in Methanol gekocht und anschließend
getrocknet.
Zum Vergleich wird obiger Versuch ohne Verwendung von NaCl wiederholt. Die folgende Tabelle II
zeigt die Ergebnisse:
mit NaCl .
ohne NaCl
ohne NaCl
Gewicht des
gepfropften
Nylons
(g)
6,63
1,54
Gewichtszunahme
556,4
52,7
52,7
Pfropfcopolymerisations umsatz
55,4
5,2
5,2
Die Tabelle zeigt deutlich den starken Einfluß des NaCl bei der Pfropfung.
1,00 g Nylon-6-Fäden (110 Denier/28 Fäden) werden mit 10 g NaCl, 30 g Wasser und 2 ml (2,12 g)
Acrylsäure, die 0,05 g Benzoylperoxid enthält, vermischt und unter Stickstoffatmosphäre 8 Stunden bei
75°C polymerisiert. Nach der Aufarbeitung gemäß
Beispiel 1 erhält man 2,37 g gepfropftes Nylon. Bei einem Sättigungsgrad von 88,5 % beträgt die Gewichtszunahme
137,0%, was einem Pfropfcopolymerisationsumsatz von 64,6 % entspricht.
Salz | Sättigungsgrad (%) |
Gewicht der gepfropften Kunstseide (g) |
Gewichtszunahme (%) |
Pfropfcopoly merisationsumsatz (50 |
Wasserfreies Natriumsulfat Natriumchlorid Kaliumchlorid Kaliumchlorid Kaliumchlorid Kaliumsulfat |
95 95 95 70 35 95 50 0 |
10,68 10,51 10,14 9,87 8,59 9,95 9,48 6,58 |
74,3 71,7 66,7 61,3 40,3 62,6 54,9 7,5 |
81,5 78,4 71,8 67,0 44,1 68,4 60,0 8,2 |
Kaliumsulfat . | ||||
Ohne Salz |
6,12 g Kunstseidengarn (120 Denier/26 Fäden) werden jeweils mit 300 g der in Tabelle III angegebenen
Salzlösungen, 0,6 g Methylmethacrylat und 5,0 g Acrylsäure vermischt und ohne Polymerisationsinitiator
unter Stickstoffatmosphäre 8 Stunden bei 60°C polymerisiert. Die Aufarbeitung erfolgt gemäß Beispiel 1.
Die Ergebnisse sind in Tabelle III aufgeführt.
5,94 g Polyäthylenglykolterephthalatfasern (150 Denier/72 Fäden) werden mit jeweils 300 g der in Tabelle
IV angegebenen NaCl-Lösungen und 5,0 g Di-
2 Oil
methylaminoäthyl-methacrylat, die 0,20 g Azo-bisisobutyronitril
enthalten, vermischt und unter Stickätoffatmosphäre 7 Stunden bei 700C polymerisiert.
Die Aufarbeitung erfolgt gemäß Beispiel 1. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV aufgeführt.
NaCI-Lösung, | Gepfropfte | Gewichts | Pfropfcopoly- mpri^st ioni- |
Sättigungsgrad | Fasern | zunahme | 111Cl Ijdil\JLl3 Umsatz |
(%) | (g) | (%) | (%) |
95 | 9,02 | 51,9 | 61,6 |
70 | 8,94 | 50,6 | 60,0 |
55 | 8,84 | 48,9 | 58,1 |
35 | 7,74 | 30,3 | 36,0 |
Wasserfreies Natriumsulfat, Sättigungsgrad (%) |
Gepf ι opf te Fasern (8) |
Gewichts zunahme (%) |
Pfropfcopoly- merisations- umsatz (%) |
90 80 50 35 |
7,22 7,12 7,04 5,80 |
57,3 55,2 53,3 26,4 |
61,2 59,0 57,0 28,2 |
4,44 g Nylontaft (68 Denier/34 Fäden) werden mit 4,5 g Methacrylsäure, die 0,25 g Benzoylperoxid enthält,
vermischt und zu 300 g einer wäßrigen gesättigten Lösung von wasserfreiem Natriumsulfat gegeben und
unter Stickstoffatmosphäre 7 Stunden bei 70° C polymerisiert. Die Aufarbeitung erfolgt gemäß Beispiel 1.
Man erhält 8,03 g gepfropften Nylontaft. Die Gewichtszunahme beträgt 80,9 %, was einem Pfropfcopolymerisationsumsatz
von 79,8 % entspricht.
B e i s ρ i e 1 6
4,59 g mit Benzaldehyd acetalisierte Polyvinylalkohol-Fasern
werden mit 4,3 g Acrylsäure, die 0,24 g Benzoylperoxid enthält, vermischt und zu jeweils
250 g einer Natriumsulfatlösung mit dem in Tabelle V angegebenen Sättigungsgrad gegeben. Es
wird 7 Stunden bei 70° C polymerisiert. Die Aufarbeitung erfolgt gemäß Beispiel 1. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in Tabelle V aufgeführt.
2-Hydroxyäthyl-methacrylat, die 0,10 g Azo-bis-isobutyronitril
enthalten, und 0,4 g n-Butyhnethacrylat vermischt und zu 250 g einer gesättigten wäßrigen
Kaliumsulfatlösung gegeben. Es wird 6 Stunden bei 80°C polymerisiert. Man erhält 7,48 g gepfropfte
Fasern. Die Gewichtszunahme beträgt 49,6%, was einem Pfropfcopolymerisationsumsatz von 70,9 % entspricht.
Wird die Pfropfung in wäßrigen Kaliumsulfatlösungen, die nur zu 40%, bzw. zu 30% gesättigt sind,
durchgeführt, so beträgt der Pfropfcopolymerisationsumsatz nur 46,1 % bzw. 21,0%.
1,0 g Nylontaft (68 Denier/34 Fäden) werden mit 1 ml Acrylsäure, die 0,05 g Benzoylperoxid enthält,
vermischt und zu jeweils 40 g der in Tabelle VI aufgeführten NaCl-Lösungen gegeben. Es wird 5 Stunden
ao bei 75°C polymerisiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle
VI angegeben.
Der elektrische Oberflächenwiderstand als Maß für die antistatischen Eigenschaften wird bei 40% relativer
Luftfeuchtigkeit mit einem Elektrometer TR-8651
«5 (Herst. Takeda Riken Ind. Co) nach ASTM D-257-66
bestimmt.
40
45
Gewichts | Pfropf- | Oberflächen- | |
NaCI-Lösung, | zunahme | co polymeri | widerstand |
Sättigungsgrad | sat ions- | ||
(%) | umsatz | (Ohm) | |
(%) | 67,2 | (%) | 2,0 · 10e |
100 | 64,0 | 64,3 | 2,3 · 109 |
80 | 56,6 | 61,2 | 3,3 · 108 |
50 | 28,2 | 54,2 | 4,1 · 1010 |
35 | 7,5 | 27,0 | 1,0 ■ 1013 |
10 | 7,0 | ||
Vergleichs | — | 2,7 · 10" | |
versuch*) .. | — | ||
*) Mit der eingesetzten (nicht gepfropften) Faser.
4,85 g Baumwollkattun werden mit 4,0 g Acrylnitril, das 0,12 g Lauroylperoxid enthält, vermischt,
zu 250 g einer wäßrigen, zu 75% gesättigten Kaliumsulfatlösung gegeben und 5 Stunden bei 70°C polymerisiert.
Die Aufarbeitung erfolgt gemäß Beispiel 1. Man erhält 7,32 g gepfropften Baumwollkattun, was
einem Pfropfcopolymerisationsumsatz von 61,7% entspricht. Wird die Pfropfung ohne Kaliumsulfat
durchgeführt, so erhält man nur 6,22 g gepfropften Baumwollkattun, was einem Pfropfcopolymerisationsumsatz
von 28,0 % entspricht.
5,00 g Polyäthylenglykolterephthalatfasern (150 Denier/72 Fäden) werden mit einem Gemisch aus 3,1 g
4,44 g Nylontaft (68 Denier/34 Fäden) werden zu einem Monomerengemisch aus 2,9 g Methacrylsäure,
0,7 g Methylmethacrylat und 0,9 g Styrol, das 0,25 g Benzoylperoxyd enthält, gegeben. Dieses Gemisch
wird in 300 g einer gesättigten wäßrigen Lösung aus wasserfreiem Natriumsulfat unter Stickstoff atmosphäre
7 Stunden bei 70°C polymerisiert. Nach Entfernen des wasserfreien Natriumsulfats, des nicht gepfropften
Polymerisats und des nicht umgesetzten Monomeren erhält man 8,26 g gepfropften Nylontaft. Die Gewichtszunahme
beträgt 86,2%, was einem Pfropfcopolymerisationsumsatz von 85,0% entspricht.
5,05 g Acrylnitril-Fasern werden zusammen mil 0,40 g Methylmethacrylat, 1,80 g Polyäthylenglykol
monomethacrylat, das unter Verwendung eines Poly äthylenglykols mit einem Molekulargewicht von 20(
hergestellt worden ist, und 1,80 g Acrylsäure in 250 j
2 Ol 1
einer gesättigten, wäi3rigen Natriumchloridlösung ohne
Polymcrisationsiniliator unter StickstofTatmosphäre 8 Stunden bei 7O'JC polymerisiert. Man erhält 7,93 g
gepfropfte Fasern. Die Gewichtszunahme beträgt 57,1 ','„, was einem Pfropfcopolymerisationsumsatz
von 72,0% entspricht.
Der in Beispiel 9 erhaltene gepfropfte Nylontaft wird mit Natriumcarbonat behandelt, wobei die
Carboxylgruppen der Acrylsäurebausteine in das Natriumsalz übergeführt werden. Die mit dem in
Beispiel 9 verwendeten Elektrometer bei 40% relativer Luftfeuchtigkeit bestimmten Oberflächenwiderstände
sind in Tabelle VIl zusammengestellt.
Gewichts zunahme*) (freie |
Gewichts zunahme nach Umwand |
Oberflächenwiderst |
Acrylsäure) | lung in das Na-SaIz |
(Ohm) |
(Vo) | ('·;',) | |
67,2 | 88,0 | 3,9 · 108 |
64,0 | 83,8 | 5,3 · 108 |
56,6 | 74,1 | 1,0-108 |
28,2 | 36,9 | 5,2 · 109 |
7,5 | 9,8 | 1,5-10" |
0 | 0 | 2,7· 1014 |
*) Werte aus Tabelle VI.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von durch Pfropfcopolymerisation
modifiziertem Textilgut durch Erhitzen des Textilguts in einer wäßrigen Lösung
mindestens eines hydrophilen Monomeren oder eines Gemisches aus mindestens einem hydrophilen
Monomeren und mindestens einem hydrophoben Monomeren auf Temperaturen von 50 bis 1000C
in Gegenwart eines anorganischen Salzes, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Verfahren mit Textilgut aus synthetischen, natürlichen oder natürlichen abgewandelten Fasern in
einer wäßrigen Lösung eines neutralen Natriumoder Kaliumsalzes, wobei die Konzentration dieser
Salzlösung 50 bis 100% der Sättigungskonzentration bei der Polymerisationstemperatur beträgt,
und in Anwesenheit oder Abwesenheit eines Polymerisationsinitiators
durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pfropfcopolymerisation
während einer Dauer von 1,0 bis 10 Stunden durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 10 bis 200 Gewichtsprozent
des hydrophilen Monomeren, bezogen auf eingesetzte Fasern, verwendet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1757769A JPS4929158B1 (de) | 1969-03-10 | 1969-03-10 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2011073A1 DE2011073A1 (de) | 1970-10-22 |
DE2011073B2 DE2011073B2 (de) | 1974-08-15 |
DE2011073C3 true DE2011073C3 (de) | 1975-05-28 |
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ID=11947750
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702011073 Expired DE2011073C3 (de) | 1969-03-10 | 1970-03-09 | Verfahren zur Herstellung von durch Pfropfcopolymerisation modifiziertem Textilgut |
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Country | Link |
---|---|
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DE (1) | DE2011073C3 (de) |
GB (1) | GB1300138A (de) |
-
1969
- 1969-03-10 JP JP1757769A patent/JPS4929158B1/ja active Pending
-
1970
- 1970-03-09 DE DE19702011073 patent/DE2011073C3/de not_active Expired
- 1970-03-09 GB GB1127770A patent/GB1300138A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE2011073A1 (de) | 1970-10-22 |
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DE2011073B2 (de) | 1974-08-15 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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