DE1620904B2 - Verfahren zur herstellung von vernetzbaren acrylnitril mischpolymeren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von vernetzbaren acrylnitril mischpolymerenInfo
- Publication number
- DE1620904B2 DE1620904B2 DE19661620904 DE1620904A DE1620904B2 DE 1620904 B2 DE1620904 B2 DE 1620904B2 DE 19661620904 DE19661620904 DE 19661620904 DE 1620904 A DE1620904 A DE 1620904A DE 1620904 B2 DE1620904 B2 DE 1620904B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- methylolacrylamide
- soluble
- water
- sodium
- acrylonitrile
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F20/00—Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride, ester, amide, imide or nitrile thereof
- C08F20/02—Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms, Derivatives thereof
- C08F20/52—Amides or imides
- C08F20/54—Amides, e.g. N,N-dimethylacrylamide or N-isopropylacrylamide
- C08F20/58—Amides, e.g. N,N-dimethylacrylamide or N-isopropylacrylamide containing oxygen in addition to the carbonamido oxygen, e.g. N-methylolacrylamide, N-acryloylmorpholine
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F220/00—Copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride ester, amide, imide or nitrile thereof
- C08F220/02—Monocarboxylic acids having less than ten carbon atoms; Derivatives thereof
- C08F220/42—Nitriles
- C08F220/44—Acrylonitrile
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
- Artificial Filaments (AREA)
Description
1 2
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Ver- ergibt, das anschließend noch vernetzt werden
fahren zur Herstellung eines Mischpolymeren von kann.
Acrylnitril und N-Methylolacrylamid mit oder ohne Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verweiteres
Comonomeres oder weitere Comonomere, fahren zur Herstellung von Acrylmischpolymeren
die monoäthylenisch ungesättigte Verbindungen sein 5 durch Mischpolymerisation von Acrylnitril mit
können, die mit Acrylnitril mischpolymerisierbar sind, N-Methylolacrylamid oder die weitere Mischpolysowie
ein Verfahren zur Stabilisierung solcher Misch- merisation dieser zwei Monomeren mit einer oder
polymerisate. mehreren monoäthylenisch ungesättigten Verbindung
N-Methylolacrylamid ist eine Verbindung, die (en), die damit mischpolymerisierbar ist bzw. sind,
sowohl die polymerisierbare Vinylgruppe als auch die io in einem wäßrigen Medium und in Gegenwart eines
kondensierbare Methylolgruppe enthält. Wenn man Redoxkatalysatorsystems, das eine wasserlösliche
daher diese Vinylgruppe ausnutzt, ist es möglich, diese reduzierende Sulfoxyverbindung als eine seiner Kom-Verbindung
mit einem anderen Vinylmonomeren ponenten enthält, das darin besteht, ein wasserlösliches
oder anderen Vinylmonomeren unter Bildung eines anorganisches Salz oder mehrere wasserlösliche anMischpolymeren
oder eines Mehrf ach-Mischpolymeren 15 organische Salze im Mischpolymerisationsreaktionszu
mischpolymerisieren. Es ist dann möglich, eine system in einer Menge von nicht weniger als V8 molar
Faser aus dem Mischpolymeren oder Mehrfach- je Mol des N-Methylolacrylamids im Polymerisations-Mischpolymeren
zu spinnen und die kondensierbare medium vorliegen zu lassen, wodurch praktisch keine
Methylolgruppe in der erhaltenen Faser zur Ver- Vernetzung im Verlauf der Mischpolymerisationsnetzung
zu bringen, so daß die Faser eine permanente 20 reaktion, selbst bei einem pH-Wert von 4 oder
Kräuselung, Knitterfestigkeit und ausgezeichnetes darunter, erfolgt.
Federungsvermögen oder viele andere wertvolle Dieses Phänomen kann durch die Annahme erklärt
Eigenschaften erhält. werden, daß bei Ionisierung des N-Methylolacryl-
Obwohl also N-Methylolacrylamid offensichtlich amids das Salzion im Polymerisationsmedium das
ein wertvolles Monomeres ist, besteht ein wichtiges 25 N-Methylolacrylamidion umgibt, so daß die Aktivität
Erfordernis darin, daß die obenerwähnte Vernetzungs- des N-Methylolacrylamidions und demgemäß seine
reaktion nicht im Verlauf der Polymerisationsreaktion Reaktivität verringert werden,
stattfindet und daher das erhaltene Mischpolymere Als reduzierende Sulfoxyverbindungen, die gemäß nicht schon am Ende der Polymerisationsreaktion der Erfindung verwendet werden, können z. B. vernetzt ist. Überdies ist ein weiteres wichtiges Er- 30 Sulfite, Bisulfite, Metasulfite, Hydrosulfite und Thiofordernis, daß die gewünschte Vernetzungsreaktion sulfite eingesetzt werden, die auf dem Fachgebiet anschließend durch Erhitzen der aus dem Misch- gut bekannt sind. Das Redox-Katalysatorsystem, das polymeren gesponnenen Faser oder durch Behandeln eines dieser Reduktionsmittel als einen seiner Bestandderselben mit einer wäßrig-sauren Lösung induziert teile enthält, kann als Ergänzungskomponente z. B. werden kann. Es wurde jedoch in Journal of Industrial 35 Ammoniumpersulfat, Kaliumpersulfat, Natrium-Chemistry of Japan (Bd. 63, S. 1631 bis 1635, 1960) chlorat, Kaliumchlorat, Wasserstoffperoxyd u. dgl. mitgeteilt, daß bei einem pH-Wert von 4 oder niedriger enthalten.
stattfindet und daher das erhaltene Mischpolymere Als reduzierende Sulfoxyverbindungen, die gemäß nicht schon am Ende der Polymerisationsreaktion der Erfindung verwendet werden, können z. B. vernetzt ist. Überdies ist ein weiteres wichtiges Er- 30 Sulfite, Bisulfite, Metasulfite, Hydrosulfite und Thiofordernis, daß die gewünschte Vernetzungsreaktion sulfite eingesetzt werden, die auf dem Fachgebiet anschließend durch Erhitzen der aus dem Misch- gut bekannt sind. Das Redox-Katalysatorsystem, das polymeren gesponnenen Faser oder durch Behandeln eines dieser Reduktionsmittel als einen seiner Bestandderselben mit einer wäßrig-sauren Lösung induziert teile enthält, kann als Ergänzungskomponente z. B. werden kann. Es wurde jedoch in Journal of Industrial 35 Ammoniumpersulfat, Kaliumpersulfat, Natrium-Chemistry of Japan (Bd. 63, S. 1631 bis 1635, 1960) chlorat, Kaliumchlorat, Wasserstoffperoxyd u. dgl. mitgeteilt, daß bei einem pH-Wert von 4 oder niedriger enthalten.
N-Methylolacrylamid leicht im Verlauf der Polymeri- Um zu gewährleisten, daß mehr als 1J3 Mol des
sationsreaktion vernetzt. Aus diesem Grund muß bei wasserlöslichen anorganischen Salzes (für jedes Mol
der Mischpolymerisation von Acrylnitril mit N-Meth- 40 N-Methylolacrylamid) im Polymerisationsmedium vor-
ylolacrylamid das Reaktionssystem mittels eines liegt, können solche wasserlöslichen Metallchloride,
Phosphorsäurepuffers bei einem pH-Wert von 7 wie Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Lithiumchlorid,
gehalten werden, um die Vernetzungsreaktion und Calciumchlorid u. dgl., wasserlösliche Sulfate, wie
die sich ergebende Gelbildung auf Grund der Kon- Natriumsulfat, Kaliumsulfat u. dgl., oder wasser-
densation der Metholylgruppe des N-Methylol- 45 lösliche Nitrate, wie Natriumnitrat, Kaliumnitrat
acrylamids zu inhibieren (Journal of Industrial Che- u. dgl., oder eine reduzierende Komponente im Über-
mistry of Japan, Bd. 62, S. 1117 bis 1119, 1959). schuß über die Menge, die bei der Reduktion-Oxy-
Wenn andererseits ein Redox-Katalysatorsystem, dation eines Redox-Katalysatorsystems, das eine
das eine reduzierende Sulfoxyverbindung als eine reduzierende Sulfoxyverbindung enthält, verbraucht
seiner Komponenten enthält, bei der Mischpolymeri- 50 wird, zugesetzt werden.
sationsreaktion verwendet wird, ist es immer not- Das erhaltene Mischpolymere von Acrylnitril mit
wendig, das Reaktionssystem auf einen pH-Wert N-Methylolacrylamid sowie das mehrkomponentige
von 4 oder niedriger einzustellen. Wenn daher Acryl- Polymere der obenerwähnten Monomeren mit einer
nitril mit N-Methylolacrylamid in Gegenwart eines monoäthylenisch ungesättigten Verbindung oder
solchen Katalysators mischpolymerisiert wird, erfolgt 55 mehrerenmonoäthylenischungesättigtenVerbindungen,
im Verlaufe der Mischpolymerisation eine Ver- wie sie in der beschriebenen Weise erhältlich sind,
netzungsreaktion, so daß das erhaltene Mischpolymere ist jedoch nicht ausreichend zufriedenstellend für
in Lösungsmitteln, die für das Spinnen verwendet praktische Zwecke, soweit es sich um sein Stabilitätswerden sollen, unlöslich oder nur sehr schlecht löslich verhalten handelt. Wenn beispielsweise eine solche
ist. 60 Aufschlämmung eines vernetzenden Mischpolymeren,
Es wurde nun ein gewisser Satz von Bedingungen die sich aus der obenerwähnten Mischpolmyerisation
gefunden, unter welchem die gewünschte Mischpoly- ergibt, durch Filtration entwässert und getrocknet
merisationsreaktion bei einem pH-Wert von 4 oder wird, um eine Spinnlösung zu erhalten, erfährt es
darunter und in Gegenwart eines Redox-Katalysator- eine Vernetzung bis zu einem Ausmaß, daß es nicht
Systems, der eine wasserlösliche reduzierende Sulfoxy- 65 mehr in solchen Lösungsmitteln, wie Dimethyl-
verbindung in einem wäßrigen Medium enthält, formamid, Dimethylsulfoxyd und konzentrierter wäß-
durchgeführt werden kann, ohne die Vernetzungs- riger Lösung von Natriumrhodanat (Thiocyanat),
reaktion zu induzieren, so daß sich ein Mischpolymeres löslich ist. Solange es also noch nicht vernetzt ist,
bleibt ein solches Acrylmischpolymerisat, das vernetzbar ist, stabil, wenn es unter feuchten Bedingungen
aufbewahrt wird. Das Mischpolymere unterliegt jedoch leicht einer Vernetzungsreaktion, sobald es entwässert
und getrocknet wird.
Es wurde gefunden, daß es, um die Vernetzung des Acrylmischpolymeren zu verhindern, notwendig ist,
die Sulfonsäuregruppe, SO3, des Mischpolymeren, die aus der reduzierenden Sulfoxyverbindung stammt,
von der Η-Form in die SO3M-Form zu überführen,
wobei M ein Alkali- oder Erdalkalimetall darstellt, z. B. Na, K, Ca oder Ba.
Das Acrylmischpolymere, das vernetzbar ist, wenn es nach Mischpolymerisation in Gegenwart eines
Redox-Katalysatorsystems erhalten wird, das eine wasserlösliche, reduzierende Sulfoxyverbindung als
eine seiner Komponenten enthält, kann dadurch stabilisiert werden, daß die oben erhaltene Mischpolymeraufschlämmung
mit einer anorganischen alkalischen Metallverbindung auf den pH-Bereich von 4,5 bis 6,0 eingestellt wird, um die entständige Sulfonsäuregruppe
des Mischpolymeren von der H-Form in die Salzform zu überführen und demgemäß die
mögliche Vernetzung beim Entwässern und Trocknen zu inhibieren.
Der Grund, warum die Mischpolymeraufschlämmung auf den pH-Bereich von 4,5 bis 6 eingestellt
werden muß, besteht darin, daß, falls der pH-Wert tiefer liegt als der soeben obenerwähnte Bereich, die
Vernetzungsreaktion nicht ausreichend inhibiert wird, und, falls der obige pH-Wertbereich überschritten
wird, der Weißgrad des Mischpolymeren nachteilig beeinflußt wird.
Wenn die Aufschlämmung des vernetzbaren Acryl· nitrilmischpolymeren mit einer alkalischen Metallverbindung
behandelt wird, wird die entständige Sulfonsäuregruppe des Mischpolymeren von der
Η-Form in die Salzform überführt, und auch die im Mischpolymeren enthaltenen kleinen Mengen an freier
Säure werden neutralisiert. Das wie oben behandelte vernetzbare Acrylnitrilmischpolymere unterliegt keiner
Vernetzungsreaktion bei der anschließenden Trocknungsstufe, so daß es vollständig in Lösungsmitteln,
wie Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd und konzentrierter wäßriger Lösung von Natriumrhodanat
gelöst werden kann, was eine transparente Spinnlösung ergibt, die frei von unlöslichen Anteilen ist.
Die vorliegende Erfindung ist auf die Mischpolymerisation von Acrylnitril mit N-Methylolacrylamid
sowie die Mehrfachkomponenten-Polymerisation dieser Comonomeren mit einer oder mehreren monoäthylenisch
ungesättigten Verbindung(en), die damit mischpolymerisierbar ist bzw. sind, in wäßrigem
Medium anwendbar, und zu den soeben erwähnten monoäthylenisch ungesättigten Verbindungen gehören
beispielsweise Acrylester, z. B. Methylacrylat, Äthylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat u. dgl.,
Vinylcarboxylate, wie Vinylformiat, Vinylacetat u. dgl., sowie Allylsulfonsäuren, wie Natriumallylsulfanot,
Natriummethallylsulfonat u. dgl. Das Mischpolymere sollte jedoch eine überwiegende Menge an Acrylnitril
und eine kleinere Menge an N-Methylolacrylamid enthalten. Der Gehalt an Acrylnitril im Mischpolymeren
sollte daher größer als 60 Gewichtsprozent, bezogen auf Mischpolymere, und derjenige an N-Methylolacrylamid
geringer als 40 Gewichtsprozent sein.
Wie schon beschrieben, besteht ein wichtiges Merkmal der Erfindung darin, ein wasserlösliches anorganisches
Salz in das wäßrige Polymerisationsmedium in einer Menge von V3 oder mehr Mol je Mol N-Methylolacrylamid
einzubringen. Es gibt keine kritische obere Grenze in der Menge an anorganischem Salz, und es
kann daher, extrem gesagt, bis zur Sättigung verwendet werden.
Mit Ausnahme der vorstehenden Ausführungen kann die Polymerisation in herkömmlicher Weise,
wie sie auf dem Gebiet der Polymerisation oder Mischpolymerisation von Acrylnitril bekannt ist, durchgeführt
werden. Die Reaktion kann also bei einer Temperatur von 30 bis 6O0C, vorzugsweise bei etwa
45°C, durchgeführt werden.
Das zweite wichtige Merkmal besteht in der Einstellung des pH-Wertes einer wäßrigen Mischpolymeraufschlämmung, die sich aus der Mischpolymerisationsreaktion ergibt, auf den Bereich von 4,5 bis 6,0 mit einer alkalischen, anorganischen Metallverbindung. Für diesen Zweck ist es bevorzugt, als alkalische, anorganische Metallverbindung ein Hydroxyd oder mehrere Hydroxyde von Ammonium, Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen zu verwenden.
Das zweite wichtige Merkmal besteht in der Einstellung des pH-Wertes einer wäßrigen Mischpolymeraufschlämmung, die sich aus der Mischpolymerisationsreaktion ergibt, auf den Bereich von 4,5 bis 6,0 mit einer alkalischen, anorganischen Metallverbindung. Für diesen Zweck ist es bevorzugt, als alkalische, anorganische Metallverbindung ein Hydroxyd oder mehrere Hydroxyde von Ammonium, Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen zu verwenden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.-
AlIe Prozentangaben und Teile sind auf das Gewicht bezogen.
Vergleichsversuch 1
Ein Polymerisationsgefäß wird mit 6,04 Teilen Acrylnitril, 0,67 Teilen N-Methylolacrylamid und
93,08 Teilen reinem Wasser beschickt und das Gemisch mit Salpetersäure auf pH 2,2 eingestellt. Die Polymerisationsreaktion
wird bei einer Temperatur von 450C 2 Stunden lang durchgeführt. Als Redox-Polymerisationskatalysator
werden Natriumchlorat und Natriumsulfit im molaren Verhältnis von 1: 3 verwendet,
wobei die Gesamtmenge an Natriumchlorat 0,5% der Gesamtmenge an Monomeren ausmacht.
Unter diesen Bedingungen erfolgt eine Vernetzungsreaktion im Verlauf der Polymerisation, und das er-
haltene Mischpolymere ist in konzentrierten wäßrigen Lösungen von Natriumrhodanat unlöslich.
B e i sp i e 1 1
Andererseits wird jedes der in Tabelle I aufgeführten
wasserlöslichen anorganischen Salze in solchen Mengen zugegeben, daß die Gesamtmenge an anorganischen
Salzen im Polymerisationssystem 1Z3 Mol je Mol
N-Methylolacrylamid, das im System vorliegt, ausmacht. In diesen Fällen werden zufriedenstellende,
nicht gelierende Mischpolymeraufschlämmungen erhalten. Die erhaltenen Mischpolymere sind daher in
konzentrierten wäßrigen Lösungen von Natriumrhodanat löslich.
Zugesetztes anorgani- nisches Salz |
Molgewicht des Polymeren |
N-Methylol acrylamid im Polymeren |
Löslichkeit in konz. wäßr. Lösung von Natrium |
% | rhodanat | ||
keines | nicht meßbar | 9,9 | unlöslich |
NaCl | 72 600 | 10,4 | löslich |
KCl | 68 800 | 10,3 | löslich |
LiCl | 69 800 | 10,1 | löslich |
NaNO3 | 79 300 | 10,0 | löslich |
KNO3 | 65 000 | 9,6 | löslich |
K2SO4 | 72 500 | 11,0 | löslich |
Na2SO4 | 70 300 | 10,8 | löslich |
Das Molekulargewicht jedes Mischpolymeren wurde mittels der Staudinger-Gleichung aus seiner Lösung
in Dimethylformamid bestimmt. Das Mischpolymere jedoch, das im Verlauf der Mischpolymerisation
vernetzt worden war, war in Dimethylformamid unlöslich, und demgemäß konnte sein Molekulargewicht
nicht gemessen werden. Dadie Konzentrationen an N-Methylolacrylamid in den Mischpolymeren
mehr oder weniger identisch sind, wird angenommen, daß die Vernetzung daran schuld ist, daß das Mischpolymere
in diesen Lösungsmitteln unlöslich ist.
Die Konzentrationen an N-Methylolacrylamid in den Mischpolymeren wurden unter Berücksichtigung
der relativen Infrarot-Absorptionen der NH- und CN-Gruppen bestimmt.
Vergleichsversuch 2
Ein Polymerisationsgefäß wird kontinuierlich mit 23,49 Teilen Acrylnitril, 2,49 Teilen Methylacrylat,
0,196 Teilen Natriummethallylsulfonat, 1,82 Teilen N-Methylolacrylamid und 71 Teilen reinem Wasser
beschickt, und der Inhalt wird mit Salpetersäure auf pH 2,8 eingestellt. Auf diese Weise wird die Mischpolymerisationsreaktion
bei der Temperatur von 45 0C durchgeführt. Das Redox-Katalysatorsystem besteht
aus Natriumchlorat und Natriumsulfit, die in wechselnden molaren Verhältnissen verwendet werden.
Die Menge des Katalysatorsystems wird so eingestellt, daß 0,275 % Natriumchlorat, bezogen auf
die Gesamtmenge an Monomeren, zugegeben werden. . Wenn daher 3 Mol Natriumsulfit je Mol Natriumchlorat
verwendet werden, liegen die gesamten anorganischen Salze in einer Menge von 0,159 Mol je
Mol N-Methylolacrylamid vor, und das Mischpolymere wird im Verlauf der Mischpolymerisation vernetzt
und ist daher in konzentrierten wäßrigen Lösungen von Natriumrhodanat unlöslich.
Im Gegensatz dazu ist das erhaltene Mischpolymere, wenn das molare Verhältnis von Natriumchlorat
zu Natriumsulfit 1 zu 7,3 oder mehr beträgt und die gesamten anorganischen Salze in einer Menge von
0,33 Mol/Mol N-Methylolacrylamid vorliegen, stets in konzentrierten wäßrigen Lösungen von Natriumrhodanat
löslich.
Das Auftreten einer Vernetzung kann durch die Löslichkeit des Mischpolymeren in einem Lösungsmittel
festgestellt werden, und die in konzentrisrter wäßriger Natriumrhodanatlösung unlöslichen Mischpolymeren
sind auch in Dimethylformamid unlöslich, und demgemäß können ihre Molekulargewichte nicht
gemessen werden.
Gesamte anorg. Salze (Natriumchlorat plus Natriumsulfit) N-Methylolacrylamid (Molverhältnis) |
. Tabelle II | Konzentration an N-Methylolacrylamid im Mischpolymeren |
Löslichkeit des Misch polymeren in konz. wä.3r. Lösung von Natrium rhodanat |
|
Katalysatorsystem Natriumchlorat/ Natriumsulfit (Molverhältnis) |
0,159 0,330 0,358 0,834 |
Molgewicht des Mischpolymeren |
9,9% 10,5°/ 9,6% 11,4% |
unlöslich löslich löslich löslich |
1:3 1: 7,3 1:8 1:20 |
nicht meßbar 75 000 76 300 77 000 |
|||
Die Mengen an N-Methylolacrylamid in den Mischpolymeren
werden aus den relativen Infrarot-Abs Optionen der NH- und CN-Gruppen bestimmt. Bei
diesen Messungen ist es jedoch unmöglich, getrennte Ergebnisse aus dem vernetzten N-Methylolacrylamid
und dem nicht vernetzten N-Methylolacrylamid zu erhalten, sondern es wird lediglich die Gesamtmenge
an N-Methylolacrylamid gemessen. Es läßt sich feststellen, daß die anfängliche Zusammensetzung der
Beschickung im endgültigen Mischpolymeren wieder richtig auftritt.
Ein Polymerisationsgefäß wird kontinuierlich mit 28,01 Teilen eines aus 90,4% Acrylnitril und 9,6%
Methylacrylat bestehenden monomeren Gemisches, 1,33 Teilen N-Methylolacrylamid, 0,21 Teilen Methallylsulfonat
und 69,3 Teilen reinem Wasser beschickt und der Inhalt mit Salpetersäure auf pH 2,7 eingestellt.
Auf diese Weise wird die Mischpolymerisationsreaktion bei einer Temperatur von 45°C durchgeführt.
Als Polymerisationskatalysator wird ein Redox-Katalysatorsystem verwendet, das aus Natriumchlorat
und Natriumsulfit (molares Verhältnis 1: 8) besteht, wobei die Menge an Natriumchlorat 0,275 %,
bezogen auf gesamtes Monomeres, beträgt. ·
Das gleiche Mischpolymere wie oben, das jedoch nicht mit Natriumhydroxyd behandelt ist, unterliegt
beim Trocknen leicht der Vernetzungsreaktion und wird demgemäß in konzentrierter wäßriger Lösung von
Natriumrhodanat unlöslich. Im Gegensatz dazu löst sich das mit Natriumhydroxyd behandelte Mischpolymere
vollständg in konzentrierter wäßriger Lösung von Natriumrhodanat und bildet eine transparente
Lösung. Die Aciditäten der Mischpolymeren betragen pH 5,2 für das unbehandelte und pH 6,7
für das mit Natriumliydroxyd behandelte Mischpolymere.
Ein Polymerisationsgefäß wird kontinuierlich mit 25,0 Teilen Acrylnitril, 1,3 Teilen N-Methylolacrylamid
und 72,0 Teilen reinem Wasser beschickt und der Inhalt mit Salpetersäure auf pH 2,7 eingestellt.
Auf diese Weise wird die Mischpolymerisationsreaktion bei einer Temperatur von 45° C durchgeführt.
Als Polymerisationskatalysator wird ein Redoxinitiator verwendet, der aus Natriumchlorat und Natriumsulfit
besteht. Das molare Verhältnis beträgt 1 Mol Natriumchlorat zu 3 Mol Natriumsulfit, wobei die Menge
an Natriumchlorat 0,275%, bezogen auf Gesamtmenge an Monomeren, beträgt. Das in diesem Beispiel
verwendete wasserlösliche anorganische Salz ist Natriumchlorid, das in solchen Mengen zugegeben
wird, daß das gesamte anorganische Salz im PoIymerisationssystem 1I3 oder mehr Mol je Mol N-Methylolacrylamid
beträgt.
Die Aufschlämmung des erhaltenen Mischpolymeren wird mit einer 2%igen wäßrigen Lösung von Kaliumhydroxyd
auf pH 6 eingestellt. Während das unbehandelte Mischpolymere leicht beim Trocknen
vernetzt und demgemäß in Dimethylformamid unlöslich wird, kann das gleiche Mischpolymere wie
oben, das jedoch vorher wie oben behandelt wurde, vollständig in Dimethylformamid gelöst werden, was
eine transparente Lösung ergibt.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von vernetzbarem Acrylnitrilmischpolymerem durch Mischpolymerisation
von Acrylnitril und N-Methylolacrylamid
mit oder ohne einer monoäthylenisch ungesättigten Verbindung oder mehreren monoäthylenisch ungesättigten
Verbindungen in einem wäßrigen Medium und in Gegenwart eines Redox-Katalysatorsystems,
das eine reduzierende Sulfoxyverbindung als eine seiner Komponenten enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man die
Mischpolymerisationsreaktion bei einem pH-Wert von 4 oder niedriger und in Gegenwart eines
wasserlöslichen anorganischen Salzes in einer Menge von V3 oder mehr Mol je Mol N-Methylolacrylamid
durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als wasserlösliches anorganisches
Salz wasserlösliche Metallchloride, wasserlösliche Metallsulfate oder wasserlösliche Metallnitrate
verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Acrylnitril im
Mischpolymeren höher als 60 Gewichtsprozent und derjenige an N-Methylolacrylamid geringer
als 40 Gewichtsprozent ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sich bei der Mischpolymerisation
ergebende Mischpolymeraufschlämmung mit einer alkalischen anorganischen Metallverbindung
auf einen pH-Wert von 4,5 bis 6,0 eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als alkalische anorganische'
Metallverbindung Hydroxyde von Ammonium, Alkalimetallen oder Erdalkalimetallen verwendet
werden.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP4249765 | 1965-07-14 | ||
JP4249665 | 1965-07-14 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1620904A1 DE1620904A1 (de) | 1970-05-14 |
DE1620904B2 true DE1620904B2 (de) | 1971-06-16 |
Family
ID=26382200
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19661620904 Pending DE1620904B2 (de) | 1965-07-14 | 1966-07-14 | Verfahren zur herstellung von vernetzbaren acrylnitril mischpolymeren |
Country Status (8)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3483172A (de) |
BE (1) | BE683745A (de) |
DE (1) | DE1620904B2 (de) |
ES (1) | ES329091A1 (de) |
FR (1) | FR1500101A (de) |
GB (1) | GB1152029A (de) |
LU (1) | LU51538A1 (de) |
NL (2) | NL6609921A (de) |
Families Citing this family (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3635835A (en) * | 1967-08-28 | 1972-01-18 | Du Pont | Gelled acidic compositions |
US4058509A (en) * | 1970-01-30 | 1977-11-15 | Rhone-Poulenc S.A. | Process for the copolymerization of acrylonitrile and sulphonate monomers |
DE2602350A1 (de) * | 1976-01-22 | 1977-07-28 | Bayer Ag | Loesungspolymerisation von vernetzungsfaehigen acrylnitrilpolymerisaten |
US4596858A (en) * | 1981-11-27 | 1986-06-24 | Gregor Harry P | Solid state cross-linked polymer |
EP0240586B1 (de) * | 1986-04-09 | 1993-01-20 | Harry P. Gregor | Nachvernetzte Polymerisat-Gele |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2761856A (en) * | 1952-06-20 | 1956-09-04 | American Cyanamid Co | Sulfonated methylol acrylamide copolymers |
US2718515A (en) * | 1954-08-13 | 1955-09-20 | American Cyanamid Co | Copolymers of n-substituted acrylamides |
CA610432A (en) * | 1955-03-03 | 1960-12-13 | Graulich Wilhelm | Process for the production of two dimensional bodies from aqueous emulsions of copolymers |
-
0
- NL NL126039D patent/NL126039C/xx active
-
1966
- 1966-07-05 FR FR68189A patent/FR1500101A/fr not_active Expired
- 1966-07-06 BE BE683745D patent/BE683745A/xx unknown
- 1966-07-07 US US563351A patent/US3483172A/en not_active Expired - Lifetime
- 1966-07-12 GB GB31338/66A patent/GB1152029A/en not_active Expired
- 1966-07-12 LU LU51538D patent/LU51538A1/xx unknown
- 1966-07-14 NL NL6609921A patent/NL6609921A/xx unknown
- 1966-07-14 DE DE19661620904 patent/DE1620904B2/de active Pending
- 1966-07-15 ES ES0329091A patent/ES329091A1/es not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1500101A (fr) | 1967-11-03 |
NL126039C (de) | |
NL6609921A (de) | 1967-01-16 |
GB1152029A (en) | 1969-05-14 |
US3483172A (en) | 1969-12-09 |
DE1620904A1 (de) | 1970-05-14 |
BE683745A (de) | 1967-01-06 |
LU51538A1 (de) | 1966-11-11 |
ES329091A1 (es) | 1967-09-01 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2066160C2 (de) | Selbstvernetzendes Polymerisat, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung zur Behandlung von Papier | |
DE1720854C3 (de) | Verfahren zur Herstellung makromolekularer wasserlöslicher Polymerisate | |
DE2757329C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten der Acrylsäure oder Methacrylsäure | |
DE1250127C2 (de) | Verfahren zur herstellung von acrylnitrilmischpolymerisaten | |
DE3213296A1 (de) | Copolymerisat auf basis von maleinsaeure, verfahren zu seiner herstellung und dispersion, enthaltend das copolymerisat | |
DE1792732C3 (de) | Verwendung von chemisch behandelten cellulosehaltigen! Fasermaterial als Bodenverbesserungsmittel. Ausscheidung aus: 1546468 | |
DE4233026A1 (de) | Hochkonzentrierte wäßrige Poly(acrylnitril)-Emulsion und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE1620904B2 (de) | Verfahren zur herstellung von vernetzbaren acrylnitril mischpolymeren | |
DE1620904C (de) | Verfahren zur Herstellung von vernetz baren Acrylnitrilmischpolymeren | |
DE1037128B (de) | Verfahren zur Herstellung von in Wasser loeslichen, Amid- und Estergruppen enthaltenden Mischpolymerisaten | |
DE2014764C3 (de) | Von Vakuolen freie Fäden und Filme aus Acrylnitrilpolymerisaten | |
DE1520969C3 (de) | Verfahren zur Herstellung harz artiger ^polymerisationsprodukte durch Polymerisation ungesättigter Nitrile | |
DE1595698C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Sulfonsäureamidgruppen enthaltenden Acrylnitril mischpolymeren | |
DE2104287C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten von Acrylnitril | |
DE1301089C2 (de) | Verfahren zur herstellung von faserbildenden acrylnitril/vinylacetat-mischpolymerisaten | |
DE2241914B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten | |
DE2046086C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilcopolymerisaten | |
DE1595675A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Acrylnitrilmischpolymeren | |
CH505155A (de) | Verfahren zur Herstellung von faserbildenden Acrylnitrilpolymerisaten | |
DE2031310B1 (de) | Verfahren zur Losungspolymerisation von Acrylnitril | |
AT251752B (de) | Verfahren zur Herstellung von gut anfärbbaren Fasern oder Fäden mit hohem Schrumpfvermögen aus Acrylnitril-Copolymerisat-Lösungen | |
AT205938B (de) | Verfahren zur Herstellung von Kationenaustauschharzen der Carboxyltype | |
AT233246B (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Polymerisation bzw. Kopolymerisation von Akrylnitril in konzentrierten wässerigen Lösungen anorganischer Salze | |
DE1595692A1 (de) | Verfahren und Herstellung von Sulfonsaeuregruppen enthaltenden Acrylnitrilmischpolymeren | |
AT293017B (de) | Verfahren zur Herstellung eines neuen wasserunlöslichen Copolymeren |