DE1089969B - Verfahren zum Vernetzen von hochmolekularen AEthern durch monomere, wenigstens zwei Kohlenstoffdoppelbindungen aufweisende Verbindungen mittels energiereicher Bestrahlung - Google Patents

Verfahren zum Vernetzen von hochmolekularen AEthern durch monomere, wenigstens zwei Kohlenstoffdoppelbindungen aufweisende Verbindungen mittels energiereicher Bestrahlung

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DE1089969B
DE1089969B DEP21473A DEP0021473A DE1089969B DE 1089969 B DE1089969 B DE 1089969B DE P21473 A DEP21473 A DE P21473A DE P0021473 A DEP0021473 A DE P0021473A DE 1089969 B DE1089969 B DE 1089969B
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carbon double
energy
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Lester Russell Melby
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EIDP Inc
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EI Du Pont de Nemours and Co
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F283/00Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers provided for in subclass C08G
    • C08F283/06Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers provided for in subclass C08G on to polyethers, polyoxymethylenes or polyacetals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description

DEUTSCHES
Die meisten linearen Polyoxymethylene können technisch. wegen ihrer Unbeständigkeit und anderer unerwünschter Eigenschaften nicht verwendet werden. Es war bisher nicht möglich, Polyoxymethylene durch Vernetzen zu stabilisieren.
Nach einer gebräuchlichen Methode des Vernetzens vermischt man das Vernetzungsmittel und einen Peroxydkatalysator mit dem Polymerisat und härtet dieses Gemisch durch Erhitzen. Wenn man diese Methode auf Polyoxymethylen anzuwenden versucht, so tritt keine Härtung ein.
Nach einem anderen Vernetzungsverfahren werden bestimmte Polymere, z. B. Polyäthylen, einer ionisierend wirkenden Bestrahlung ausgesetzt, wodurch man Produkte von erhöhter Wärmebeständigkeit erhält. Andere Polymere, z. B. Polymethylmethacrylat, werden bei Einwirkung der ionisierenden Bestrahlung lediglich abgebaut, so daß keine Verbesserung der physikalischen Eigenschaften eintritt. Polyoxymethylene gehören zu der letzteren Klasse von Verbindungen; sie werden durch ionisierend wirkende Bestrahlung nicht verbessert.
Es ist bekannt, Polymerisate aus ungesättigten Monomeren, darunter auch Dienverbindungen, auf Polymere, wie Polyvinylchlorid, Polyamide, Polyglykolterephthalate, Polystyrol, Polyäthylen, Polymethylmethacrylat, Kautschuk oder Celluloseacetat, aufzupfropfen, indem man das Grundpolymerisat, also z. B. das Celluloseacetat, zunächst einer ionisierenden Strahlung aussetzt und das auf diese Weise aktivierte Polymerisat dann mit dem aufzupfropfenden Monomeren in Berührung bringt. Auf diese Weise kann jedoch naturgemäß, nur eine Bindung des aufzupfropfenden Polymerisats an die Oberfläche des Grundpolymerisats erzielt werden, nicht aber eine Vernetzung in der Masse.
Die Erfindung ermöglicht die Herstellung von PoIyoxymethylenen von verminderter Löslichkeit und Wärmeplastizität durch Vernetzung in der Masse.
Das erfindüngsgemäße Verfahren zum Vernetzen von hochmolekularen Äthern durch monomere, wenigstens zwei Kohlenstoffdoppelbindungen aufweisende Verbindungen mittels energiereicher Bestrahlung, gegebenenfalls unter Formgebung, ist dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch eines Polyoxymethylens und einer mindestens zwei Kohlenstoffdoppelbindungen aufweisenden monomeren Verbindung energiereicher Strahlung aussetzt.
Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren zur Herstellung von Pfropfpolymerisaten wird also erfindungsgemäß das Polyoxymethylen zunächst mit der monomeren, mindestens zwei Kohlenstoffdoppelbindungen aufweisenden Verbindung innig gemischt, und dieses Gemisch wird der energiereichen Strahlung ausgesetzt.
Als energiereiche Strahlung können Elektronenstrahlen oder Röntgenstrahlen verwendet werden.
von hochmolekularen Äthern
durch monomere, wenigstens zwei Kohlenstoffdoppelbindungen aufweisende
Verbindungen mittels energiereicher
Bestrahlung
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter: Dr.-Ing. W. Abitz, Patentanwalt,
München 27, Gaußstr. 6
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 7. Oktober 1957
Lester Russell Melby, Wilmington, Del. (V. St. A.),
ist als Erfinder genannt worden
Nach einer Abänderung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man als energiereiche Strahlung ultraviolettes Licht in Gegenwart eines Photoinitiators verwenden.
Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn man die monomeren ungesättigten Verbindungen in einer Menge von 0,5 bis 20°/0 vom Gewicht des Polyoxymethylens und die gegebenenfalls als Photoinitiator dienenden Verbindungen in einer Menge von 0,01 bis 5 °/0 vom Gewicht des Polyoxymethylens anwendet. Das Produkt dieser Behandlung ist ein vernetztes Polyoxymethylen, das weniger thermoplastisch als das unbehandelte Polyoxymethylen ist und auch eine größere Lösungsmittelbeständigkeit als dieses besitzt. Die Herstellung von Gegenständen aus diesem vernetzten Polyoxymethylen geht aus der nachfolgenden Beschreibung hervor.
Als zur Vernetzung von Polyoxymethylen geeignete, mindetsens zwei Kohlenstoffdoppelbindungen aufweisende monomere Verbindungen werden vorzugsweise Ester, Amide oder Imide verwendet, die mindestens zwei nicht benachbarte Äthylengruppen enthalten, die ihrerseits endständig oder konjugiert mit einem Oxosauerstoffatom in einer Amid-, Imid- oder Estergruppe angeordnet sind.
009 609/443
Demzufolge können Ester verwendet werden, wie Allyl- in einem mit der Atmosphäre in Verbindung stehenden acrylat, Allylmethacrylat, Methylendimethacrylat, Äthy- Gefäß bestimmt, wie in der deutschen Auslegeschrift lendimethacrylat, Triäthylenglykoldimethacrylat, Di- 1 037 705 näher erläutert.
allylmaleat, Diallylphthalat, Äthylenglykol-bis- (allyl- Die für die Durchführung der Erfindung verwendeten
carbonat), Resorcindimethacrylat, Triallylcyanurat und 5 Polyoxymethylenebzw.Polyoxymethylengemischekönnen Pentaerythrityltetramethacrylat; Amide, wie Allylacryl- auch Zusätze, wie Pigmente, Weichmacher, Schmiermittel, amid, Allylmethacrylamid und Ν,Ν'-Methylendiacryl- Stabilisatoren u. dgl., enthalten.
amid; und Imide, wie 2,4-Tolylen-dimaleinsäureimid, Zu den erflndungsgemäß anwendbaren ionisierenden
l^-Cyclohexylendimaleinsäureimid und m-Phenylendi- Strahlen gehören Elektronen, Protonen, Neutronen, maleinsäureimid. : ; . 10 α-Teilchen, Deuteronen und /5-Teilchen. Vorrichtungen
Die bevorzugt verwendeten Verbindungen entsprechen zur Erzeugung solcher Strahlen sind z. B. die Kathodender Formel R(XY)n, worin R ein Kohlenwasserstoffrest strahlröhre, der Hohlraumresonanzbeschleuniger, der oder ein von Sauerstoff unterbrochener Kohlenwasserstoff- Van-de-Graaff-Generator und der Cockcroft-Waltonrest (einschließlich aliphatischer, cycloaliphatischer, aryl- Beschleuniger. Neutronenstrahlen erhält man aus Kernaliphatischer und aromatischer Reste mit gewöhnlich 15 reaktoren. Ebenfalls verwendbar sind Röntgenstrahlen nicht mehr als 15 C-Atomen), X und y-Strahlen, die aus Kernreaktoren oder anderen
radioaktiven Quellen stammen können.
Vorzugsweise wird erfindungsgemäß eine ionisierende
V ' ~~ ο er Strahlung angewandt, deren Energieäquivalent einem
11 1' 20 Elektronenstrahl von einer Energie von 0,0005 bis 5 Mev
O O /C (Millionelektronvolt) entspricht. Eine Strahlung mit einem
Nf Energieäquivalent entsprechend einem Elektronenstrahl
\ „ von 0,0005 bis 0,1 Mev Energie wird bevorzugt, wenn sie
1 wohlfeil zur Verfügung steht und Zeit nicht der be-
1 35 stimmende Faktor für die Wirtschaftlichkeit des Ver-
O fahrens ist. Strahlung mit einem Energieäquivalent
entsprechend einem Elektronenstrahl von 0,1 Mev und
und Y eine äthylenisch ungesättigte Kohlenwasserstoff- darüber (z. B. 0,1 bis zu 2 bis 5 Mev) wird bevorzugt,
gruppe darstellt, in welcher die Doppelbindung mit einer wenn die geringere Wirtschaftlichkeit der Strahlung
C = C-Gruppe in X konjugiert und η mindestens 2 ist. 30 durch die Ersparung an Expositionszeit aufgewogen wird.
Die Größe von η ist zwar nicht kritisch. Vorzugsweise Das gilt insbesondere für kontinuierliche Arbeitsweise,
ist η nicht größer als 6. Man kann auch Strahlung von höherer Energie (z. B.
Die als Ausgangsgut zur Durchführung des vor- 10 Mev und darüber) anwenden.
liegenden Verfahrens geeigneten Polyoxymethylene ent- Die Strahlungsmenge, die von dem Reaktionsgemisch halten Polyoxymethylenketten von einer Länge von 35 absorbiert wird, soll mindestens 0,25 Wattsekunden je mindestens 100 Formaldehydeinheiten und können an Gramm (25000 rad) betragen, um eine Vernetzung in den Kettenenden Hydroxylgruppen, Äthergruppen, dem gewünschten Ausmaß zu erzielen. 1 rad ist die Methylgruppen, Carbonsäureestergruppen oder andere Strahlungsmenge, die zu einer Energieabsorption von Gruppen aufweisen. So kann man a-Polyoxymethylen, 100 erg je Gramm bestrahlten Materials führt. Es jS-Polyoxymethylen und die höhermolekularen Poly- 40 empfiehlt sich, eine übermäßige Strahlungsmenge zu oxymethylene, z. B. Eu-Polyoxymethylen, anwenden, vermeiden, weil sie den Abbau und die Versprödung des wie sie von J. F. Walker in »Formaldehyde«, 2. Auflage, Polyoxymethylens begünstigt. Die Mengen an Ver-New York, 1953, auf S. 129 bis 146 beschrieben sind. netzungsmittel und an Strahlung, die die besten Eine für die erfindungsgemäße Verwendung bevorzugte Ergebnisse liefern, wechseln mit dem jeweiligen VerKlasse von Polyoxymethylenen sind Polymere von einer 45 netzungsmittel und der Strahlungsart. Die stärker inneren Viskosität von mindestens 0,8, bestimmt bei vernetzten Produkte gemäß der Erfindung sind spröder 6O0C in einer 0,5°/0igen Lösung in p-Chlorphenol, das2°/0 als nicht bestrahlte Leerproben, aber sie sind für Ana-Pinen enthält. wendungszwecke verwendbar, bei denen Lösungsmittel· ■ Eine besonders bevorzugte Klasse von Ausgangsstoffen festigkeit und verringerte Thermoplastizität die Hauptsind Polyoxymethylene von einem Zähigkeitsgrad von 50 rolle spielen.
mindestens 1 und Polyoxymethylene, die einen Zähigkeits- Unter ultraviolettem Licht ist Licht von einer Wellengrad von weniger als 1, aber eine Reaktionsgeschwindig- länge im Bereich von 500 bis 4000 Ä zu verstehen. Ultrakeitskonstante für den thermischen Abbau bei 222° C violettes Licht von Wellenlängen im Bereich von 2000 von weniger als 1 Gewichtsprozent je Minute aufweisen. bis 3800 Ä ist für die Zwecke des vorliegenden Ver-Der Zähigkeitsgrad wird bestimmt, indem man einen 55 fahrens besonders wirksam.
Film von 0,076 bis 0,178 mm Dicke so lange falzt, bis er Photoinitiatoren sind die für die Additionspolybricht. Der Film wird zu diesem Zwecke zunächst merisation geeigneten Initiatoren, die durch ultraviolettes gealtert, indem man ihn 7 Tage bei 105° C hält, ihn dann Licht aktiviert werden. Beispiele für geeignete Photoauf Raumtemperatur abkühlt und dann einer Reihe von initiatoren sind vicinale Dicarbonylverbindungen, wie Falzzyklen unterwirft. Ein solcher Falzzyklus besteht 60 Diacetyl.Benzil^.S-Pentandion^^-Octandion, 1-Phenyldarin, daß man den Film um 180° faltet und falzt, ihn 1,2-butandion, 2,2-Dimethyl-4-phenyl-3,4-butandion, dann in der umgekehrten Richtung um 360° faltet und Phenylglyoxal, Diphenyltriketon usw.; aromatische Dian derselben Stelle falzt. Die Zahl dieser Falzzyklen, ketone, wie Anthrachinon; «-Hydroxyketone (Acyloine), welche der Film aushält, bevor er an der Falzstelle bricht, wie Benzoin und Pivaloin; Acyloinäther, wie Benzoinwird als der Zähigkeitsgrad bezeichnet. Wenn also ein 65 methyläther, Benzoinäthyläther; a-kohlenwasserstoff-FiIm nicht gefalzt werden kann, ohne zu brechen, hat er substituierte aromatische Acyloine, z. B. a-Methylden Zähigkeitsgrad 0, und wenn er beim zweiten Zyklus benzoin, α-AUylbenzoin und a-Phenylbenzoin.
bricht, hat er den Zähigkeitsgrad 1 usw. Der thermische Das Schicksal des erfindungsgemäß verwendeten Abbau, K222 (das ist die Reaktionsgeschwindigkeits- Photoinitiators ist nicht mit Sicherheit bekannt. Jedenkonstante der thermischen Zersetzung bei 2220C), wird 70 falls sind Rückstände desselben in dem Endprodukt
5 6
nicht feststellbar. Infolgedessen sind die erfindungsgemäß Drahtummantelungen, Schmuckstäben, Filmen, Fäden
gewonnenen Produkte die gleichen, ob man eine ioni- usw. ankommt. Alle derartigen Gebilde kennzeichnen
sierend wirkende Strahlung anwendet oder eine mittels sich durch Formbeständigkeit bei höheren Temperaturen,
Photoinitiator aktivierte Masse mit ultraviolettem Licht als sie für das entsprechende nicht vernetzte Polyoxy-
behandelt. 5 methylen charakteristisch sind.
Aus praktischen Erwägungen werden kurze Be- Die erfindungsgemäß stärker vernetzten Polyoxystrahlungszeiten von 1 Stunde oder weniger bevorzugt. methylene haben Nullfestigkeitstemperaturen von mehr Man kann jedoch auch länger bestrahlen. Vorzugsweise als 50cC über der Nullfestigkeitstemperatur des entärbeitet man bei Raumtemperatur und Atmosphären- sprechenden nicht bestrahlten Polymeren und bleiben zudruck. Das Verfahren kann in An- oder Abwesenheit von i° mindest. 45 °/0 in Dimethylformamid ungelöst. Sie Luft oder in einer inerten Atmosphäre, z. B. Stickstoff sind bei Temperaturen unterhalb ihrer Zersetzungsoder Helium, durchgeführt werden. temperatur nicht genügend thermoplastisch, um sich
Die Verfahrensprodukte werden als vernetzte Ver- verformen zu lassen, und werden in derjenigen mecha-
bindungen angesehen, wie sie von Flory, »Principles of nischen Form verwendet, die sie im Zeitpunkt der
Polymer Chemistry«, Cornell University Press, S. 356 i5 Bestrahlung besitzen. Indessen können derartige Gebilde
bis 361 (1953), erörtert sind. Die Vernetzungsmittel auch in einem gewissen Umfang leicht durch Orientierung
entsprechen in ihrer chemischen Struktur der von Flory verändert werden, z. B. beim Tiefziehen von Platten und
erörterten Mindestanforderung, da sie mindestens zwei Preßlingen, bei der in zwei Richtungen erfolgenden
nicht benachbarte Kohlenstoff doppelbindungen enthalten. Orientierung von Filmen und beim Verstrecken von
Die erfindungsgemäß vernetzten Polyoxymethylene 20 Fäden zur Erhöhung ihrer Festigkeit,
enthalten mindestens eine Vernetzungsbrücke auf je Die Vorteile der erfindungsgemäß vernetzten Polyoxy-
10000 Oxymethyleneinheiten. In einem Polyoxymethylen methylene gegenüber den entsprechenden nicht ver-
vom Molekulargewicht 100000 ist also für je 4 Moleküle netzten Polyoxymethylenen zeigen sich auch an ihren
des Polymeren mindestens eine Brücke vorhanden. Die Eigenschaften in Fadenform. Unvernetztes Polyoxy-
Vernetzung bis zu dem Ausmaß von mindestens einer 25 methylen B (s. unten) kann durch Schmelzausstoßen zu
Querbindung auf je 4 Moleküle des Polymeren ist das Fäden geformt werden. Diese Fäden können verstreckt
Mindesterfordernis zur Erzielung einer merklichen Herab- und in einen Faden umgewandelt werden, der gewebt
Setzung der Löslichkeit des Polymeren und Erhöhung oder gewirkt werden kann. Ein solches Gewebe oder
der Erweichungstemperatur des Polymeren (Flory, a.a.O., Gewirk hat eine ausgezeichnete Brauchbarkeit bei
S. 395). Die nach den nachfolgenden Beispielen erhaltenen 30 gewöhnlichen Temperaturen, ist aber wegen der Thermo-
Produkte enthalten mehr als eine solche Brücke auf je plastizität nicht bügelecht. Wenn man jedoch Polyoxy-
4 Moleküle des Polymeren. methylen B, das 5 °/0 Ν,Ν'-Methylendiacrylamid oder
Wie in den Beispielen gezeigt wird, kann der Grad auch 1 °/0 Benzoinmethyläther enthält, in Fäden verformt
der Vernetzung und die darauf beruhende Verminderung und diese anschließend einer ionisierenden Bestrahlung
der Warmverformbarkeit und der Löslichkeit in siedendem 35 von 11,0 Wattsekunden je Quadratzentimeter oder
Dimethylformamid variiert werden, und zwar durch — bei Zusatz des Photoinitiators — einer ultravioletten
Änderung der Menge des Vernetzungsmittels und/oder Bestrahlung aussetzt, und zwar vor oder nach dem
der Strahlungsdosierung. Verstrecken und der Umwandlung der Fäden in ein
Der Erweichungspunkt der erfindungsgemäß ver- Gewebe oder Gewirk, so schmilzt das Produkt nicht,
netzten Polyoxymethylene wird für die Zwecke der 4° wenn es z. B. bei einer Temperatur von 2000C gebügelt
vorliegenden Erfindung durch die sogenannte »Null- wird; außerdem wird durch diese Behandlung die
festigkeitstemperatur« bestimmt, die folgendermaßen Brauchbarkeit des Polyoxymethylene für die Herstellung
gemessen wird: von Stoffen erhöht, die eine thermische Isolier wirkung
Ein Ende eines 3,175 mm breiten und etwa 5 cm langen ausüben.
Streifens eines 0,127 bis 0,203 mm dicken Films wird in 45 Die in den nachfolgenden Beispielen verwendeten
eine fest angeordnete Klammer eingespannt. Der Streifen Polyoxymethylene werden folgendermaßen hergestellt:
wird dann über eine Messingstange von 9,5 mm Durch- Monomerer Formaldehyd wird in Cyclohexan unter
messer hängen gelassen, die mit einer elektrischen Verwendung eines Dimethyldi-(octadecyl-hexadecyl)-
Beheizungseinrichtung ausgestattet ist. Nun wird ein ammoniumacetats, dessen langkettige Alkylgruppen zu
1-g-Gewicht an das freie Ende des Streifens gehängt. Die 50 70 °/0 aus Octadecylgruppen und zu 30 % aus Hexadecyl-
Messingstange wird von Raumtemperatur auf 2400C in gruppen bestehen, als Initiator polymerisiert. Das
etwa 5 Minuten erhitzt. Die Temperatur, bei der das Polymerisat wird nun in das entsprechende Polyoxy-
freie Ende des Probestreifens bricht und herunterfällt, methylendiacetat umgewandelt, indem man es mit
wird als die Nullfestigkeitstemperatur bezeichnet. dampfförmigem Essigsäureanhydrid bei 125 bis 150° C
Die Löslichkeit in Dimethylformamid wird bestimmt, 55 in Gegenwart eines tertiären Amins als Katalysator indem man eine Probe des bestrahlten, 0,127 bis 0,203 mm umsetzt, bis praktisch alle Hydroxylgruppen in Acetatdicken Films in einem großen Überschuß von Dimethyl- gruppen übergeführt sind. Das so gewonnene Polyoxyformamid (mindestens der lOOfachen Gewichtsmenge methylendiacetat wird hier als Polyoxymethylen A des Films) kocht und beobachtet, ob sich der Film voll- bezeichnet.
ständig löst, teilweise löst oder in der angegebenen Zeit 60 Polyoxymethylen A wird durch gleichmäßiges Einunlöslich bleibt. arbeiten von 1 Gewichtsprozent eines Polyamid-ter-
Im allgemeinen haben mäßig vernetzte Polyoxy- polymeren aus etwa 38 °/0 Polycaprolactam, 35 °/0 Polymethylene Nullfestigkeitstemperaturen im Bereich von hexamethylenadipinsäureamid und 27°/0 Polyhexameetwa 10 bis 500C über der .NuUfestigkeitstemperatur des thylensebacinsäureamidsowie0,2Gewichtsprozentl,l-Bisentsprechenderi nicht bestrahlten (nicht vernetzten) 65 (S-tert.butyl^hydroxy-ö-methylphenyl)-butan stabili-Polymeren und bleiben zumindest 30 °/0 in Dimethyl- siert. Das stabilisierte Produkt wird nachfolgend als formamid ungelöst. Diese teilweise vernetzten Polymeren Polyoxymethylen B bezeichnet. Es hat einen K22a-Wert haben ihren thermoplastischen Charakter etwas bei- von weniger als 0,1 Gewichtsprozent je Minute, behalten und werden bevorzugt, wenn es auf Ver form- Für die Herstellung der Ausgangsstoffe wird hier kein barkeit durch Wärme und Druck zu Preßlingen, Rohren, 70 Patentschutz beansprucht.
Beispiel 1
Flockenproben von Polyoxymethylen B werden in einer Kugelmühle mit 2, 5 bzw. 10 Gewichtsprozent Ν,Ν'-Methylendiacrylamid innig vermischt. Teilmengen jedes Gemisches werden zwischen Platten bei 1900C und einem Druck von 281 kg/cm2 zu Filmen von 0,127 mm Dicke gepreßt und gekühlt. Eine Probe des mit 10°/0 Vernetzungsmittel hergestellten Films wird in Streifen von 3 mm Breite geschnitten. Diese Streifen werden orientiert, indem man sie über einer auf 145 bis 15O0C erhitzten Metallstange auf das 4fache ihrer ursprünglichen
Länge verstreckt. Alle Filmproben werden nun mit Elektronen bestrahlt, wobei man die in Tabelle I angegebenen Expositionen anwendet. Die Elektronen werden in einem Van-de-Graaff-Beschleuniger erzeugt, der mit 2 Mev und 250 Mikroampere betrieben wird. Die Exposition wird in Durchgängen unter dem Elektronenstrahl ausgedrückt; ein einziger Durchgang entspricht einer Exposition von 11,0 Wattsekunden je Quadratzentimeter. Die bestrahlten Proben und entsprechende unbestrahlte Leerproben werden auf ihre Nullfestigkeitstemperatur und Löslichkeit untersucht. Die Resultate sind in Tabelle I zusammengestellt.
TabeUe I
% N,N'-Methylen-
diacrylamid
I
0 Durch
gänge
(Leerprobe)
iullfestigkeitst
1 Durch
gang
emperatur, °C
2 Durch
gänge
5 Durch
gänge
Lös
0 Durch
gänge
(Leerprobe)
ichkeit in siec
formamid (
1 Durch
gang
endem Dimer]
2 Minuten)
2 Durch
gänge
iyl-
S Durch
gänge
2 148 158 150 146 löslich teilweise
löslich
teilweise
löslich
teilweise
löslich
5 148 220 216 (> 220) löslich unlöslich unlöslich unlöslich
10 146 > 220 >220 (> 220) löslich unlöslich unlöslich unlöslich
10* 150 ±2 210 löslich unlöslich
0* 160 ±3 160 ±3 löslich löslich
* Orientierter Film.
Beispiel 2 temperaturen sind in Tabelle II angegeben. Die Löslich-
Polyoxymethylen A wird in einer Kugelmühle mit keit in siedendem Dimethylformamid nimmt fort-
1, 2, 3, 4, 6, 8 bzw. 10% Ν,Ν'-Methylendiacrylamid schreitend mit Erhöhung der Konzentration an N,N'-Me-
gemäß Beispiel 1 vermählen, zu Filmen von 0,127 mm thylendiacrylamid ab. Nicht bestrahlte Kontrollproben
Dicke verpreßt und bestrahlt. Die Nullfestigkeits- 40 haben Nullfestigkeitstemperaturen von 150 ± 2° C.
TabeUe II
% Ν,Ν'-Methylen
diacrylamid
NuUfestigkeitstemperaturen, °C
1 Durchgang I 2 Durchgänge
146
0 150 150
1 152 154
2 166 157
3 189
4 209 216
6 207 223
8 216 231..
10 227
Beispiel 3
Dieses Beispiel zeigt die Wirkung, einer geringeren Strahlungsdosis zur Herstellung vernetzter Polyoxymethylene. Massen aus Polyoxymethylen A und B, die Ν,Ν'-Methylendiacrylamid oder m-Phenylendimaleinsäureimid enthalten, wie in Tabelle III angegeben, werden, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt und in Filme verformt. Durch Änderung der Stromstärke erhalten die Filme Expositionen durch einen Elektronenstrahl von 2 Mev, wie sie in Tabelle III angegeben sind. Ferner sind die Ergebnisse der nachfolgenden Bestimmung von Nullfestigkeitstemperatur und der Löslichkeit angegeben.
Tabelle III
10
Zusatz m-Phenylen-
dimaleinsäureimid
%
Nullfestigkeitstemperatur, °C 6 Wattsekunden
je Quadrat
zentimeter
Löslichkeit in siedendem Dimethyl
formamid (2 Minuten)
6 Wattsekunden
je Quadrat
zentimeter
xOlyoxy-
methylen
Ν,Ν'-Methylen-
diacrylamid
%
5 3 Wattsekunden
je Quadrat
zentimeter
182 3 Wattsekunden
je Quadrat
zentimeter
unlöslich
A 5 191 184* unlöslich unlöslich
B 155 160 löslich unlöslich
A 2 177 191 unlöslich unlöslich
A 4 196 207 unlöslich unlöslich
A 6 202 208 unlöslich unlöslich
A 8 209 213 unlöslich unlöslich
A 10 199 215 unlöslich unlöslich
B 4 207 215 unlöslich unlöslich
B 6 204 218 unlöslich unlöslich
B 8 215 222 unlöslich unlöslich
B 10 213 unlöslich
* Diese Probe hat eine Zugfestigkeit von 621 kg/cm2 bei einer Dehnung von 9,7 °/o i ih bhl Kllb d lih Fil i Fiki
einen Modul von 16 241 kg/cm2, wäh/2 bi i D 118 °/
gg g/ g /o g/
rend eine nicht bestrahlte Kontrollprobe aus dem gleichen Film eine Festigkeit von 573 kg/cm2 bei einer Dehnung von 11,8 °/„ und einem Modul von 14 695 kg/cm2 hat.
Beispiel 4
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung von vernetztem Polyoxymethylen durch Einwirkung von Röntgenstrahlung. Zwei Proben Polyoxymethylen B, die 60I0 Ν,Ν'-Methylendiacrylamid bzw. 5°/0 m-Phenylendimaleinsäureimid enthalten, werden, wie im Beispiel 1 beschrieben, in Filme von 0,127 mm Stärke verformt. Teile dieser Filme werden 1 Stunde einer Röntgenstrahlung ausgesetzt, die in einem Van-de-Graaff-Beschleuniger erzeugt wird, indem man ein Goldtarget mit Elektronen von 2 Mev bei einer Stromstärke von 250 Mikroampere beschießt. Die Filme sind in einem Abstand von 10 cm vom Target angeordnet. Unter diesen Bedingungen beträgt die Exposition 5,5 Wattsekunden je Quadratzentimeter, was etwa 1Z2 Durchgang unter einem 2-Mev-Elektronenstrom bei einer Stromstärke von 200 Mikroampere entspricht, wie im Beispiel 1 gezeigt ist. Die Nullfestigkeitstemperatur und die Löslichkeit wird sowohl bei den bestrahlten Proben als auch bei entsprechenden unbestrahlten Kontrollproben bestimmt, die kein Vernetzungsmittel enthalten. Die Resultate folgen in Tabelle IV.
Tabelle IV Zusatz Nullfestigkeits-
temperatur, 0C
Löslichkeit in
siedendem
Dimethylform
amid (2 Minuten)
Keines
6% Ν,Ν'-Methylen
diacrylamid
5 °/0 m-Phenylen-
dimaleinsäureimid ..
150
213
184
löslich
unlöslich
unlöslich
Beispiel 5
Zwei Proben Polyoxymethylen B in Flocken werden mit ätherischen Lösungen von Triäthylenglykoldimethacrylat angeschlämmt und der Äther dann verdampft, wodurch man Gemische erhält, die 5 bzw. 10 Gewichtsprozent Dimethacrylat enthalten. Aus diesen Massen sowie aus nichtmodifiziertem Polyoxymethylen B als Kontrollprobe werden, wie im Beispiel 1 beschrieben, Filme von 0,127 mm Dicke geformt. Proben dieser Füme werden in einem Durchgang, wie im Beispiel 1 beschrieben, mit 2-Mev-Elektronen bestrahlt (11,0 Wattsekunden je Quadratzentimeter). Proben von etwa 1,6 cm2 sowohl unbestrahlter als auch bestrahlter Filme werden nun auf den Vernetzungsgrad geprüft, indem man sie in siedendes Dimethylformamid taucht. Alle drei nicht bestrahlten Proben und die nichtmodifizierte, aber bestrahlte Kontrollprobe lösen sich innerhalb von 10 Sekunden vollständig. Die bestrahlte Probe, die 5% Triäthylenglykoldimethacrylat enthält, ist nach 60 Sekunden nicht gelöst, und die bestrahlte Probe, die 10% Triäthylenglykoldimethacrylat enthält, ist nach 120 Sekunden nicht gelöst.
Beispiel 6
12 Teile Polyoxymethylen von einer inneren Viskosität von 1,36, bestimmt in p-Chlorphenol, das 2% a-Pinen enthält, und einer Reaktionsgeschwindigkeitskonstante K222 von 0,77 Gewichtsprozent je Minute, das nach Beispiel 4 der deutschen Patentanmeldung P 10 379 IVc/39c (deutsche Auslegeschrift 1 037 705) hergestellt wurde, werden mit 1 Teil 2,4-Tolylendimaleinsäureimid in einer Kugelmühle bei Raumtemperatur gemischt, bis eine gleichmäßige Masse entstanden ist. Aus dieser Masse wird bei 190°C und einem Druck von 281 kg/cm2 wie im Beispiel 1 ein 0,127 mm dicker Film geformt und in zwei Teile zerschnitten. Ein Teil wird, wie im Beispiel 1 beschrieben, in zwei Durchgängen mit Elektronen von 2 Mev bestrahlt. Streifen von etwa 3 · 50 mm, die aus diesem Teil geschnitten werden, haben Nullfestigkeitstemperaturen von 187 ± 1°C und lösen sich nach 60 Sekunden in siedendem Dimethylformamid nicht. Entsprechende Streifen, die aus dem nicht bestrahlten Teil des Films geschnitten werden, haben Nullfestigkeits-
009 609/443
temperaturen von 150 ± 30C und lösen sich nach 5 Sekunden in siedendem Dimethylformamid vollständig.
Beispiel 7
Ein opaker weißer Block von Eu-Polyoxymethylen, das durch Polymerisation von reinem flüssigem Formaldehyd bei — 800C in Gegenwart von Stickstoff nach J. F. Walker, a. a. O., S. 145, hergestellt wurde, wird zu einem feinen Pulver vermählen. 10 Teile dieses gepulverten Eu-Polyoxymethylens werden in einer Kugelmühle mit 1 Teil 2,4-Tolylendimaleinsäureimid und 0,02 Teilen Hydrochinon als Stabilisator vermischt. Aus dieser Masse wird bei einer Temperatur von 190DC und einem Druck von 352 kg/cm2, wie im Beispiel 1 beschrieben, ein 0,127 mm dicker Film gepreßt und in Streifen von etwa 3 · 50 mm zerschnitten. 6 dieser Streifen haben Nullfestigkeitstemperaturen zwischen 150 und 164° C und lösen sich nach 1 Minute in siedendem Dimethylformamid vollständig. Fünf Streifen, die in zwei Durchgängen, wie im Beispiel 1· beschrieben, -. mit Elektronen von 2Mev bestrahlt werden, haben Nullfestigkeitstemperaturen zwischen 179 und 197° C und lassen nach 2minutiger Anwesenheit in siedendem Dimethylformamid starke Rückstände von nicht gelöstem Gel zurück.
Beispiel 8
Dieses Beispiel erläutert die relative Wirksamkeit, einer Anzahl von Vernetzungsmitteln auf die Nullfestigkeitstemperatur und die Löslichkeit von Polyoxymethylen B.
Füme aus Polyoxymethylen B, welche die in Tabelle V angegebenen Vernetzungsmittel fein dispergiert enthalten, werden, wie in der Tabelle angegeben, in einem oder zwei Durchgängen mit Elektronen von 2 Mev bestrahlt. Ein Anteil jedes Filmes dient dazu, die Nullfestigkeitstemperatur zu bestimmen. Ein anderer Teil wird sorgfältig gewogen und dann 2,0 Minuten in mehr als der lOOfachen Gewichtsmenge Dimethylformamid gekocht. Nach dieser Zeit wird der restliche Teil des Films herausgenommen, zwischen Papierhandtüchern trocken gepreßt, gründlich in heißem Aceton gewaschen, erneut zwischen Papiertüchern trocken gepreßt und schließlich im Vakuum bei 500C getrocknet, um die letzten Spuren von Dimethylformamid und Aceton zu entfernen. Dann wird der Film sorgfältig gewogen.
Vernetzungsmittel Tabelle V Bestrahlung
(Durchgänge)
Nullfestigkeits
temperatur
0C
Prozentsatz
des ursprünglichen
Gewichtes, das nach
2minutiger Anwesenheit
in siedendem
Dimethylformamid
erhalten geblieben ist
Probe ■ 6% Ν,Ν-Diallylacrylamid
6 °/0 2,4-Tolylendimaleinimid
6 % m-Phenylendimaleinimid
6 % Methylendiacrylamid
Filmdicke
mm
2
1
1
1
174
202
203
242
38,6
33,6
43,3
49,1
A
B
C
D
0,191
0,152
0,191
0,191
Beispiel 9
40
Eine Flockenprobe von Polyoxymethylen B, das, wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt wurde, wird in einer Kugelmühle mit 5 Gewichtsprozent N,N'-Methylendiacrylamid und 1 Gewichtsprozent Benzoinmethyläther innig gemischt. Ein Anteil dieser Masse wird in Filme von 0,127 mm Dicke geformt, indem man die Masse zwischen Platten bei einer Temperatur von 100° C und einem Druck von 281 kg/cm2 verpreßt und abkühlt. Die Filme haben Nullfestigkeitstemperaturen von 150 ±2° C, nach dem beschriebenen Test bestimmt. Teile der Filme werden mit ultraviolettem Licht in einer Entfernung von 12,7 mm von einer 15-Watt-»Black-Light«-Fluoreszenzlampe der General Electric Company 1, 3 und 22 Stunden bestrahlt. Jede dieser Lampen emittiert unterhalb 7000 Ä 2,5 Watt Strahlung und hiervon etwa 0,09 Watt ultraviolettes Licht im Bereich von 2800 bis 3200 Ä und etwa 2,1 Watt ultraviolettes Licht von einer Wellenlänge zwischen 3200 bis 3800 Ä. Die bestrahlten Füme haben Nullfestigkeitstemperaturen von 193, 209 bzw. 213° C, was anzeigt, daß die Massen vernetzt sind. Kontrollfilme aus Polyoxymethylen B, das 5°/0 Ν,Ν'-Methylendiacrylamid, aber kein Benzoinmethyläther enthält, zeigen nach 20stündiger Bestrahlung mit ultraviolettem Licht unter den gleichen Bedingungen keine Änderung der Nullfestigkeitstemperatur.
Beispiele 10 bis 12
Filme aus Massen, die aus Polyoxymethylen B und den angegebenen Vernetzungsmitteln und Photoinitiatoren hergestellt sind, werden, wie im Beispiel 9 beschrieben, gewonnen. Teile der Füme werden bei den im Beispiel 9 angegebenen Bedingungen 1J2 bzw. 1 Stunde bestrahlt; Dabei werden folgende Nullfestigkeitstemperaturen erzielt:
Vernetzungsmittel Photoinitiator Nullfestigkeitstemperatur, °C V2 Stunde
Bestrahlung
1 Stunde
Bestrahlung
Beispiel 5 % Ν,Ν'-Methylendiacrylamid 1 °/0 Anthrachinon keine
Bestrahlung
193 198
10 5 °/0 m-Phenylendimaleinimid 1 % Anthrachinon 163 155 171
11 5 °/0 m-Phenylendimaleinimid 1 °/0 Benzoinmethyläther 150 195 209
12 164
Vor der Bestrahlung mit ultraviolettem Licht lösen Die bestrahlten Massen quellen zwar in siedendem sich die Filme der Beispiele 10, 11 und 12 in siedendem Dimethylformamid, sind aber nach 2 Minuten nur zum Dimethylformamid innerhalb von 5 bis 10 Sekunden. 70 Teil gelöst.

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Vernetzen von hochmolekularen Äthern durch monomere, wenigstens zwei Kohlenstoffdoppelbindungen aufweisende Verbindungen mittels energiereicher Bestrahlung, gegebenenfalls unter Formgebung, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Gemisch eines Polyoxymethylens und einer mindestens zwei Kohlenstoffdoppelbindungen aufweisenden monomeren Verbindung energiereicher Strahlung aussetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyoxymethylen ein solches von einer Kettenlänge von mindestens 100 Formaldehydeinheiten bzw. einer inneren Viskosität von mindestens 0,8, gemessen bei 60° C in einer 0,5°/0igen Lösung in p-Chlorphenol, das 2°/0 a-Pinen enthält, verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als mindestens zwei Kohlenstoffdoppelbindungen aufweisende monomere Verbindungen Ester, Amide oder Imide verwendet, die mindestens zwei nicht benachbarte Äthylengruppen enthalten, die ihrerseits endständig oder konjugiert mit einem Oxosauerstoffatom in einer Amid-, Esteroder Imidgruppe angeordnet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die monomere ungesättigte Verbindung in einer Menge von 0,5 bis 20°/0 vom Gewicht des Polyoxymethylens anwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als energiereiche Strahlung Elektronenstrahlen oder Röntgenstrahlen anwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man eine ionisierende Strahlung anwendet, deren Energieäquivalent einem Elektronenstrahl von einer Energie von 0,0005 bis 5 Mev entspricht.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß" man eine Strahlungsdosierung von mindestens 0,25 Wattsekunden je Gramm anwendet.
8. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als energiereiche Strahlung ultraviolettes Licht in Gegenwart eines Photoinitiators anwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß man ultraviolettes Licht von einer Wellenlänge von 2000 bis 3000 Ä anwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß man als Photoinitiator eine vicinale Dicarbonylverbindung, ein aromatisches Diketon, einen Acyloinäther oder ein a-kohlenwasserstoffsubstituiertes aromatisches Acyloin in einer Menge von 0,01 bis 5 °/0 vom Gewicht des Reaktionsgemisches verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 1130 099, 1 130 100.
® 009 609/443 9.60
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3336263A (en) * 1964-03-02 1967-08-15 Diamond Alkali Co Process for preparing copolymers of formaldehyde and n, n'-methylenebisacrylamide and resulting product
DE1571175A1 (de) * 1964-04-16 1971-03-25 Sherwin Williams Co Verfahren zur Herstellung einer gehaerteten,lufttrocknenden Kunstharzschicht auf waermeempfindlichen Unterlagen

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FR1130100A (fr) * 1955-04-29 1957-01-30 Centre Nat Rech Scient Perfectionnements apportés aux procédés pour obtenir des copolymères greffés
FR1130099A (fr) * 1957-10-26 1957-01-30 Centre Nat Rech Scient Perfectionnements apportés aux procédés d'obtention de copolymères greffés, permettant notamment le greffage sur objets finis ou semi-finis

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