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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein durchsichtiges Material aus Polymilchsäure und
ein Verfahren zur Erzeugung desselben. Genauer gesagt, wird auf
Gebieten, in denen Kunststofferzeugnisse wie Strukturkörper und
-teile, einschließlich
Folien, Behälter
und Gehäuse,
verwendet werden, mit der Erfindung beabsichtigt, die Durchsichtigkeit
im gealterten Anwendungszustand dieser als bioabbaubare Erzeugnisse
oder Teile verwendeten Materialien aufrecht zu erhalten sowie die
Abfallentsorgungsprobleme nach deren Gebrauch zu lösen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Zwangsläufig ergeben
sich im Zusammenhang mit synthetischen Polymermaterialien auf Basis
von Erdöl,
die für
eine Vielzahl von Folien und Behältern
genutzt werden, vielfältige
Probleme, z.B. eine Vergeudung der entsprechenden Ausgangsmaterialien
sowie eine globale Erwärmung,
die durch Wärme
und Abgas hervorgerufen wird, welche bei der Abfallentsorgung durch
Erhitzen entstehen, sowie Einflüsse
und Einwirkungen toxischer Substanzen in den Verbrennungsgasen und
-rückständen auf
die Nahrungsmittel und die Gesundheit, wobei auch die Bereitstellung
von Abfalldeponien zu nennen ist.
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Im
Hinblick auf diese Probleme, haben bioabbaubare Polymere, einschließlich Stärke und
Polymilchsäure
als repräsentative
Vertreter, nunmehr Aufmerksamkeit als Materialien erlangt, mit denen
derartige Probleme der Abfallentsorgung von synthetischen Polymeren
auf Basis von Erdöl
zu lösen
sind. Im Vergleich zu den synthetischen Polymeren auf Basis von
Erdöl wirken
sich die bioabbaubaren Polymeren nicht schädlich auf die globale Umwelt,
einschließlich
des Ökosystems,
aus, da sie nur niederkalorig verbrennen und ein Kreislauf für deren
Abbau und erneuten Synthese in der natürlichen Umwelt aufrecht erhalten
bleibt. Unter diesen Polymeren, stellen aliphatische Polyester-basierte
Polymere, die Eigenschaften aufweisen, die mit denen von synthetischen
Polymeren auf Basis von Erdöl
vergleichbar sind, bezüglich
ihrer Festigkeit und Bearbeitbarkeit Rohmaterialien dar, die seit
Kurzem Aufmerksamkeit erlangt haben. Insbesondere wird Polymilchsäure aus von
Pflanzen nachgelieferter Stärke
produziert, und sie ist dadurch im Vergleich mit weiteren bioabbaubaren Polymeren
wegen der Kostenverringerung durch kürzliche Massenproduktion sehr
preiswert, so dass ihre Anwendungsmöglichkeiten derzeit umfänglich untersucht
werden. Bioabbaubare Polymere, die Polymilchsäure als Hauptkomponente enthalten,
sind in JP-A-2002-125 905 (nachfolgend bezeichnet als "Patentdokument 1") angegeben worden.
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Da
Polymilchsäure
gute Bearbeitbarkeit und Festigkeit gegenüber den entsprechenden Eigenschaften allgemein
gebräuchlicher
synthetischer Polymerer auf Basis von Erdöl besitzen, stellt sie das
vielversprechendste bioabbaubare Polymer als Substitut bzw. Ersatz
für die
allgemein gebräuchlichen
synthetischen Polymeren auf Basis von Erdöl dar. Außerdem steht zu erwarten, dass
sie Anwendungsmöglichkeiten
für verschiedene
Zwecke wie als Ersatz für
Acrylharze wegen ihrer mit diesen Harzen vergleichbaren Durchsichtigkeit
und als Ersatz für
ABS-Harze zeigt und ergibt, die für Gehäuse elektrischer Ausrüstungen
wegen des hohen Young-Modul und des Formerhaltungsvermögens verwendet
werden. Insbesondere ist deren Durchsichtigkeit das charakteristischste
Merkmal, das sich bei anderen bioabbaubaren Harzen nicht zeigt.
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Der
Grund, warum ein Polymilchsäurematerial
Durchsichtigkeit zu ergeben vermag, beruht darauf, dass Licht ohne
Inhibierung durch Kristalle, wie dargestellt in 1(A), in einem nicht-kristallinen Zustand übertragen
wird, worin die Moleküle
der Polymilchsäure
statistisch und beliebig ohne Kristallisation vorliegen. Wird die
Polymilchsäure
auf eine Temperatur gleich oder höher als ihre Glasübergangstemperatur
erwärmt, beginnen
sich die nicht-kristallinen Moleküle der Polymilchsäure-Moleküle zu bewegen,
und nicht-kristalline Teile gehen graduell in Kristalle über. Wie
in 1(B) dargestellt,
wird Licht, wenn der Kristallinitätsgrad hoch wird, reflektiert,
und die Durchsichtigkeit geht verloren.
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Da
Polymilchsäure
eine Glasübergangstemperatur
von ca. 60°C
aufweist, was eine relativ niedrige Temperatur darstellt, kann,
wenn die Umgebungstemperatur eines aus dem Polymilchsäurematerial
gebildeten Formkörpers
60°C übersteigt,
dessen Durchsichtigkeit nicht aufrecht erhalten werden, und der
Gegenstand wird opak.
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60°C ist eine
Temperatur, die die Luft- oder Wassertemperatur in der Natur nicht
leicht erreicht. Es stellt aber eine Temperatur dar, die an der
Innenseite von Fenstermaterialien eines Automobils erreicht werden kann,
dessen Fenster beispielsweise im höchsten Sommer geschlossen sind.
Verliert ein durchsichtiges Material stufenweise seine Durchsichtigkeit
durch Temperaturerhöhung
wegen Lichtabsorption, können
dessen Anwendungsbedingungen und -möglichkeiten eingeschränkt werden.
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Zwar
beträgt
im im obigen Patentdokument 1 beschriebenen bioabbaubaren Material
die Gel-Fraktion, mit der der Vernetzungsgrad bewertet wird, 58
bis 86 %, es verbleiben somit aber nicht vernetzte und frei bewegliche
Moleküle
in den Polymilchsäure-Molekülen. Demzufolge
bewegen sich bei einer Temperatur gleich oder höher als 60°C, d.h. bei der Glasübergangstemperatur
von Polymilchsäure,
nicht-kristalline Moleküle
um zu kristallisieren, wodurch das Problem verursacht wird, dass
die Durchsichtigkeit nicht mehr aufrecht erhalten werden kann.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
Erfindung ist im Hinblick auf die obigen Probleme erfolgreich abgeschlossen
worden, und es ist eine ihrer Aufgaben, ein bioabbaubares durchsichtiges
Material bereitzustellen, das Eigenschaften, die mit denen von allgemein
gebräuchlichen
synthetischen Polymeren auf Basis von Erdöl vergleichbar sind, besitzt
und Bioabbaubarkeit aufweist, wobei sich das Material als entsprechendes
Ersatzmaterial eignet und seine Durchsichtigkeit aufrecht zu erhalten
vermag.
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In
ganz spezifischer Weise besteht die Aufgabe darin, ein durchsichtiges
Material aus Polymilchsäure anzugeben
und bereitzustellen, mit welchem der Mangel verringert wird, dass
sich die Durchsichtigkeit bei einer Temperatur gleich oder höher als
die Glasübergangstemperatur
ernsthaft verschlechtert.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Erzeugung des durchsichtigen Materials aus Polymilchsäure anzugeben
und zur Verfügung
zu stellen.
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Weitere
Aufgaben und Effekte der vorliegenden Erfindung erschließen sich
aus der nun folgenden Beschreibung.
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Die
Erfindung, die zur Lösung
der obigen Probleme erfolgreich abgeschlossen worden ist, ist durch den
konstitutionellen Aufbau des Erfindungsgegenstandes gekennzeichnet,
und zwar dadurch, dass nahezu die gesamte Menge der Polymilchsäure-Moleküle in einem
nicht-kristallinen Zustand vernetzt wird, so dass sich die nicht-kristallinen
Moleküle
nicht frei bewegen können,
sogar wenn sie auf eine Temperatur gleich oder höher als die Glasübergangstemperatur
erwärmt
werden, und somit deren Kristallisation verhindert wird, wodurch
die Durchsichtigkeit aufrecht erhalten bleibt.
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In
spezifischer Weise wird, in einer ersten Ausführungsform, durch die Erfindung
ein Verfahren zur Erzeugung eines durchsichtigen Materials aus Polymilchsäure angegeben
und zur Verfügung
gestellt, welches die Stufen umfasst:
Kneten einer Polymilchsäure mit
einem Monomer mit 2 oder mehr Doppelbindungen in seinem Molekül;
Formen
des gekneteten Produkts bei einer Temperatur vom Schmelzpunkt der
Polymilchsäure
bis 200°C;
Abschrecken
des geformten Gegenstandes nach der Formgebung; und
Vernetzungsbehandlung
des abgeschreckten Formgegenstandes, um so zu verhindern, dass die
Moleküle
der Polymilchsäure
kristallisiert werden.
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Die
obige Vernetzungsbehandlung wird durch Bestrahlen mit einer ionisierenden
Strahlung oder durch vorherige Einbringung eines chemischen Initiators
in das geknetete Produkt durchgeführt.
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In
einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung wird ein durchsichtiges Material aus Polymilchsäure bereitgestellt,
das mit dem oben beschriebenen Verfahren erhältlich ist.
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Demgemäss wird
durch die Erfindung ein durchsichtiges Material aus Polymilchsäure bereitgestellt, das
die Zusammensetzung sowie die Eigenschaften des mit dem oben beschriebenen
Verfahren erhaltenen Materials aufweist.
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Das
durchsichtige Material aus Polymilchsäure wird aus einer Mischung
gebildet, die eine Polymilchsäure
und ein Monomer mit 2 oder mehr Doppelbindungen in seinem Molekül umfasst,
worin Moleküle
der Polymilchsäure
vernetzt und in einem nicht-kristallinen Zustand vereinigt sind,
worin die Polymilchsäure-Moleküle eine
statistische Anordnung aufweisen, so dass die Moleküle der Polymilchsäure den
nicht-kristallinen
Zustand behalten und nicht kristallisiert werden, sogar wenn sie
auf eine Temperatur gleich oder höher als deren Glasübergangstemperatur
erwärmt
werden.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1(A) ist eine schematische Darstellung, die einen
nicht-kristallinen
Zustand von Polymilchsäure-Molekülen veranschaulicht,
welcher einen durchsichtigen Zustand ergibt; 1(B) ist
eine schematische Darstellung, die einen kristallinen Zustand von
Polymilchsäure-Molekülen veranschaulicht,
welcher einen opaken Zustand durch Weißfärbung ergibt.
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2 ist
ein Diagramm, das die Wärmeentwicklung
und Wärmeabsorption
eines Materials aus Polymilchsäure,
welches vollkommen vernetzt ist (100 % Vernetzung), und eines Materials
aus Polymilchsäure ohne
Vernetzung darstellt, gemessen an einem Differenzialrasterkalorimeter.
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3 ist
ein Diagramm, das Beziehungen zwischen den Belichtungsdosismengen
des Elektronenstrahls und den Gel-Fraktionen in Beispielen 1 bis
3 und Vergleichsbeispielen 1 bis 6 darstellt;
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4 ist
ein Diagramm, das Beziehungen zwischen Wellenlänge und Absorption darstellt,
wenn eine Probe von Vergleichsbeispiel 4 (mit keiner Bestrahlung
mit Elektronenstrahlen) unter eine Atmosphäre von 100°C 0, 3, 10, 20, 40 und 80 min
lang gegeben wird.
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5 ist
ein Diagramm, das Beziehungen zwischen Wellenlänge und Absorption darstellt,
wenn eine Probe von Vergleichsbeispiel 5 (mit einer Belichtungsdosis
der Elektronenstrahlen von 50 kGy) unter eine Atmosphäre von 100°C 0, 3, 10,
20, 40 und 80 min lang gegeben wird.
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6 ist
ein Diagramm, das Beziehungen zwischen Wellenlänge und Absorption darstellt,
wenn eine Probe von Beispiel 1 (mit einer Belichtungsdosis der Elektronenstrahlen
von 100 kGy) unter eine Atmosphäre von
100°C 0,
3, 10, 20, 40 und 80 min lang gegeben wird.
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7 ist
ein Diagramm, das Beziehungen zwischen Zeit und Absorption bei einer
Wellenlänge
von 600 nm darstellt, wenn Proben aus Vergleichsbeispiel 4 (mit
einer Belichtungsdosis der Elektronenstrahlen von 0 bis 50 kGy)
unter eine Atmosphäre
von 100°C
gegeben werden.
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8 ist
ein Diagramm, das Beziehungen zwischen Zeit und Absorption bei einer
Wellenlänge
von 600 nm darstellt, wenn Proben aus Vergleichsbeispiel 5 (mit
einer Belichtungsdosis der Elektronenstrahlen von 0 bis 150 kGy)
unter eine Atmosphäre
von 100°C
gegeben werden.
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9 ist
ein Diagramm, das Beziehungen zwischen Zeit und Absorption bei einer
Wellenlänge
von 600 nm darstellt, wenn Proben aus Vergleichsbeispiel 6 (mit
einer Belichtungsdosis der Elektronenstrahlen von 0 bis 200 kGy)
unter eine Atmosphäre
von 100°C
gegeben werden.
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10 ist
ein Diagramm, das Beziehungen zwischen Zeit und Absorption bei einer
Wellenlänge
von 600 nm darstellt, wenn Proben aus den Vergleichsbeispielen 1
und 2 und aus den Beispielen 1 und 2 unter eine Atmosphäre von 100°C gegeben
werden.
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11 ist
ein Diagramm, das Beziehungen zwischen Zeit und Absorption bei einer
Wellenlänge
von 600 nm darstellt, wenn Proben aus dem Vergleichsbeispiel 3 und
Beispiel 3 der Erfindung unter eine Atmosphäre von 100°C gegeben werden.
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12 ist
ein Diagramm, das Wärmeabsorptionskurven
von Proben aus den Vergleichsbeispielen 4 und 5 und von Beispiel
1, gemessen an einem Differenzialrasterkalorimeter, darstellt.
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13 ist
ein Diagramm, das den Effekt einer Abkling/-Kühlbehandlung
auf die Absorptionseigenschaft zeigt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Im
durchsichtigen Material aus Polymilchsäure gemäß der Erfindung ist die gesamte
Menge der Polymilchsäure-Moleküle zu einem
nicht-kristallinen Zustand durch Bestrahlung mit ionisierender Strahlung
oder durch Einbringung eines chemischen Initiators vernetzt und
wird somit in einem gespannten Zustand zusammengehalten, worin sich
die Polymilchsäure-Moleküle nicht
frei bewegen können
und so eine Gel-Fraktion von 100 % erlangen.
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Somit
werden, durch Vernetzung der gesamten Menge der Polymilchsäure-Moleküle zu einem nicht-kristallinen
Zustand, die Polymilchsäure-Moleküle zusammengehalten
und können
sich nicht mehr frei bewegen, sogar wenn sie auf eine Temperatur
gleich oder höher
als die Glasübergangstemperatur
von Polymilchsäure
(ca. 60°C)
erwärmt
werden. Als Ergebnis liegen die Moleküle nicht kristallisiert vor,
und es wird eine statistische Anordnung der Polymilchsäure-Moleküle, wie
dargestellt in der vorgenannten 1(A),
beibehalten, so dass die Aufrechterhaltung der Durchsichtigkeit
bei hoher Temperatur erzielt werden kann.
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In
diesem Zusammenhang weisen der Begriff "die gesamte Menge" in dem Satz, der besagt, dass die gesamte
Menge der Polymilchsäure-Moleküle vernetzt
ist, oder der Begriff "100
%" für die Gel-Fraktion
einen zulässigen
Messfehler von ± 3
% auf.
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Die
obige Gel-Fraktion bedeutet das Verhältnis von durch Strahlungsvernetzung
zusammengehaltenen Molekülen
und ist ein Maß für die Bewertung
des Vernetzungsgrades.
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Betreffend
die Gel-Fraktion, wird eine vorbestimmte Menge von z.B. 0,5 g einer
durch Bestrahlung mit ionisierender Strahlung vernetzten Folie in
ein 200 Mesh Edelstahl-Drahtgewebe
eingehüllt
und in Chloroform 48 h lang am Sieden gehalten, worauf die rückständige Gelmasse
durch Beseitigen von in Chloroform gelöster Solmasse erhalten wird.
Das Chloroform in der Gelmasse wird durch Trocknung bei 50°C über 24 h
beseitigt, und es wird das Trockengewicht der Gelmasse gemessen,
worauf die Gel-Fraktion gemäß der folgenden
Gleichung berechnet wird:
Gel-Fraktion (%) = (Trockengewicht
der Gelmasse)/(Anfangstrockengewicht) × 100
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Darüber hinaus
zeigt und ergibt das durchsichtige Material aus Polymilchsäure gemäß der Erfindung keine
Wärmeabsorption,
die durch eine Kristallschmelze bei einer Temperatur gleich oder
höher als
der Schmelzpunkt der Polymilchsäure
verursacht würde,
in einer mittels eines Differenzialrasterkalorimeters durchgeführten Schmelzpunktswärmeabsorptionsanalyse.
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Es
tritt nämlich,
wie dargestellt durch die Linie (A) im Diagramm von 2,
in demjenigen Fall, dass die gesamte Menge der Polymilchsäure vernetzt
ist, keine Wärmeentwicklung
durch oder wegen Kristallisation auf, sogar wenn auf eine Temperatur
gleich oder höher
als die Glasübergangstemperatur
von Polymilchsäure erwärmt wird,
weil eben keine Kristallisation auftritt, und es tritt auch keine
Wärmeabsorption
durch oder wegen einer Kristallschmelze bei einer Temperatur des
Schmelzpunkts oder höher
auf.
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Dagegen
tritt in demjenigen Fall, dass die Polymilchsäure nicht vernetzt ist, wie
dargestellt durch die Linie (B), sobald die Temperatur die Glasübergangstemperatur
erreicht, eine Wärmeabsorption
auf, und dann tritt eine Wärmeentwicklung
durch die Kristallisation als Temperaturerhöung auf. Ferner tritt, wenn
die Temperatur eine Temperatur des Schmelzpunkts oder höher erreicht,
eine Wärmeabsorption
durch das Schmelzen von Kristallen auf.
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Es
stellen nämlich
die gemessenen Werte der mittels eines Differenzialrasterkalorimeters
durchgeführten
Schmelzpunktswärmeabsorptionsanalyse
ein Barometer für
die Aufrechterhaltung der Durchsichtigkeit bei hoher Temperatur
dar. Bei der Schmelzpunktswärmeabsorptionsanalyse
mittels Differenzialrasterkalorimeter zeigt das Fehlen einer Wärmeabsorption,
dass keine Kristallisation in und bei einer Umgebung von hoher Temperatur
auftritt und die Durchsichtigkeit aufrecht erhalten werden kann.
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Die
Polymilchsäure
zur Verwendung in der Erfindung kann in der L-Form, D-Form oder
in deren Mischung vorliegen, und diese können einzeln oder als Mischung
von 2 oder mehreren davon eingesetzt werden und zur Anwendung gelangen.
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Als
das Monomer mit den 2 oder mehr Doppelbindungen in seinem Molekül, welches
mit Polymilchsäure
vermischt wird, zeigen und ergeben ein Acryl- oder Methacrylmonomer,
z.B. 1,6-Hexandioldiacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat (nachfolgend
bezeichnet als TMPT) oder dgl., einen gewissen Effekt, um aber einen
hohen Vernetzungsgrad bei relativ niedriger Konzentration zu erzielen,
ist ein Monomer, das eine Allylgruppe aufweist, wirkungsvoll.
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Polymilchsäure, die
bisher so angesehen worden ist, als ob sie durch Bestrahlung abbaubar
und nicht mit einem üblichen
Monomer zu einem nicht-kristallen Zustand vernetzbar wäre, kann
nämlich
hinreichend gut durch Bestrahlung an nicht-kristallinen Teilen unter Verwendung
eines Allylmonomers, das lediglich in geringer Menge eingesetzt
wird, vernetzt werden. Somit können
sich, durch Vereinigen und Zusammenhalten der Polymilchsäure-Moleküle durch
Vernetzung von nahezu deren gesamter Menge zu einem nicht-kristallinen
Zustand, wie oben bereits ausgeführt,
die nicht-kristallinen Teile nicht mehr frei bewegen, sogar wenn
sie auf eine Temperatur gleich oder höher als die Glasübergangstemperatur
erwärmt
werden, und ein Absinken der Durchsichtigkeit durch Kristallisation
kann daher inhibiert werden.
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Das
Monomer mit der Allylgruppe schließt Triallylisocyanurat, Trimethallylisocyanurat,
Triallylcyanurat, Trimethallylcyanurat, Diallylamin, Triallylamin,
Diacrylchlorendat, Allylacetat, Allylbenzoat, A1lyldipropylisocyanurat,
Allyloctyloxalat, Allylpropylphthalat, Vinylallylmaleat, Diallyladipat,
Diallylcarbonat, Diallyldimethylammoniumchlorid, Diallylfumarat,
Diallylisophthalat, Diallylmalonat, Diallyloxalat, Diallylphthalat,
Diallylpropylisocyanurat, Diallylsebacat, Diallylsuccinat, Diallylterephthalat,
Diallyltartrat, Dimethylallylphthalat, Ethylallylmaleat, Methylallylfumarat,
Methylmethallylmaleat und dgl. ein. Insbesondere ist Triallylisocyanurat
(nachfolgend bezeichnet als TAIC) bevorzugt, das einen hohen Effekt
auf Polymilchsäure
bei niedriger Konzentration ausübt.
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Außerdem übt Triallylcyanurat,
das in TAIC durch Erwärmen
gegenseitig überführbar ist,
im Wesentlichen ebenfalls den gleichen Effekt aus.
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Das
obige Monomer wird vorzugsweise in einer Menge von 4 bis 8 Gew.-%
zugefügt,
bezogen auf das Gewicht der Polymilchsäure. Wird das obige Monomer
in einer Menge von 0,5 Gew.-% oder mehr zugemischt, wird eine Vernetzung
zwar beobachtet, diese reicht aber nicht aus, die gesamte Menge
an Polymilchsäure
zu vernetzen, um eine Gel-Fraktion von 100 zur Gewährleistung
der Aufrechterhaltung der Durchsichtigkeit bei hoher Temperatur
zu erzielen. Gemäß von den
Erfindern durchgeführten
Versuchen ist erkannt worden, dass eine Menge von 4 Gew.-% oder
mehr notwendig ist. Darüberhinaus
wird es, wenn diese Menge 8 Gew.-% übersteigt, schwierig, die gesamte
Menge davon homogen mit Polymilchsäure zu vermischen, wobei aber auch
keine beachtenswerte Differenz bei den Effekten beobachtet wird.
Daher wird das Monomer in erwünschter
Weise in einer Menge von 4 bis 8 Gew.-% zugefügt, bezogen auf das Gewicht
der Polymilchsäure,
wie bereits oben genannt. Insbesondere im Hinblick auf die Verwendung
als bioabbaubarer Kunststoff ist es erwünscht, eine größere Menge
der Polymilchsäure
anzuwenden, die ohnehin mit Sicherheit abgebaut wird, und somit
ist die Verwendung von ca. 5 Gew.-% des Monomers am meisten geeignet,
wenn die Sicherstellung der Effekte ebenfalls in Betracht gezogen
wird.
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Ferner
können,
als zugehöriges
Additiv, zur Steigerung der Biegsamkeit ein Weichmacher, der bei
Umgebungstemperatur flüssig
ist, wie Glycerin, Ethylenglykol oder Triacetylglycerin, oder ein
Weichmacher, der bei der Umgebungstemperatur fest ist, wie Polyglykolsäure oder
Vinylalkohol, zugefügt
werden, diese Zugabe ist aber nicht wesentlich.
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Wie
oben bereits erwähnt,
wird das durchsichtige Material aus Polymilchsäure gemäß der Erfindung durch Formung
einer Mischung, die durch homogenes Vermischen der Polymilchsäure mit
dem Monomer mit den 2 oder mehr Doppelbindungen in seinem Molekül, vorzugsweise
mit einem Monomer, mit einer Allylgruppe wie Triallylisocyanurat
oder Triallylcyanurat, erhalten wird, unter Erhitzen auf eine Temperatur
vom Schmelzpunkt der Polymilchsäure
(von ca. 160°C)
bis 200°C
durch Abschrecken des Formgegenstandes auf eine Temperatur von ca.
60°C oder
darunter, um die Polymilchsäure-Moleküle in einem
nicht-kristallinen Zustand zu halten, und durch Vernetzung und zusammenhaltende
Vereinigung von nahezu der gesamten Menge der Polymilchsäure-Moleküle in dem
nicht-kristallinen
Zustand durch Bestrahlung mit ionisierender Strahlung in diesem Zustand
erzeugt.
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In
spezifischer Weise wird die Polymilchsäure zuerst in einem Zustand,
wobei sie auf die Erweichungstemperatur erwärmt wird, oder in einem Zustand
zubereitet, wobei sie in einem lösenden
Lösungsmittel
wie Chloroform oder Kresol gelöst
oder dispergiert wird.
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Dann
wird das oben beschriebene Monomer zugegeben, und das Ganze wird
so gut wie möglich
homogen vermischt.
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Danach
wird die Mischung durch Erwärmen
oder dgl. erneut erweicht und zu einer gewünschten Form geformt. Die Formgebung
kann kontinuierlich nach der Erweichung durch Erwärmen oder
im in einem Lösungsmittel
gelösten
Zustand durchgeführt
werden. Alternativ dazu, können
die Mischung 1 Mal abgekühlt oder
das Lösungsmittel
durch Trocknung entfernt und dann die sich ergebende Mischung durch
Erwärmen
erneut erweicht und zu einer gewünschten
Form durch Spritzgussformung oder dgl. geformt werden.
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Im
Hinblick auf die gestellte Aufgabe der Erfindung ist es bei der
vorliegenden Erfindung wichtig, einen durchsichtigen Formgegenstand
durch Formgebung in der Wärme
zu erhalten, und anders gesagt einen Kühlvorgang so durchzuführen, dass
opake kristalline Teile verringert und durchsichtige nicht-kristalline Teile
gesteigert werden. Eine Kristallisation aus einem erwärmten und
geschmolzenen Zustand schreitet um so mehr voran, je langsamer die
Geschwindigkeit der Abkühlung
abläuft.
Somit besteht bei einer langsamen Abkühlung die Tendenz, dass eine
Kristallisation induziert wird. Dagegen fällt der Kristallisationsgrad
um so kleiner aus, je rascher die Abkühlung durchgeführt wird,
und es wird somit das sich ergebende Erzeugnis durchsichtig gehalten.
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Was
die Fertigungsgeschwindigkeiten für Produkte im industriellen
Maßstab
anbelangt, die im Hinblick auf die Produktivität von großer Bedeutung sind, wird die
Polymilchsäure
im Allgemeinen unter ihre Glasübergangstemperatur
in einigen Sekunden bis einige Dutzend Sekunden abgekühlt. Und
eine solche allgemeine Fertigungsgeschwindigkeit macht den Formgegenstand
hinreichend durchsichtig.
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Als
Nächstes
wird der Formgegenstand durch Bestrahlung mit ionisierender Strahlung
vernetzt. Die Belichtungsdosis beträgt vorzugsweise 30 bis 150
kGy. Der Grund, warum die Belichtungsdosis 30 kGy oder mehr beträgt, beruht
darauf, dass zwar eine Vernetzung bei einer Belichtungsdosis von
5 bis 10 kGy in Abhängigkeit
von der Monomer-Konzentration beobachtet wird, der ganze Vernetzungseffekt
und der Effekt zur Aufrechterhaltung der Durchsichtigkeit bei hoher
Temperatur aber erst bei einer Belichtungsdosis von 30 kGy oder mehr
beobachtet werden. Die Belichtungsdosis beträgt in mehr erwünschter
Weise 100 kGy oder mehr, und die Effekte werden mit Sicherheit beobachtet.
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Andererseits
kann, da Polymilchsäure
an sich die Eigenschaft aufweist, bei Bestrahlung abgebaut zu werden,
eine übermäßige Bestrahlung
einen Abbau im Gegensatz zu einer Vernetzung verursachen. Daher beträgt die Obergrenze
der Belichtungsdosis in erwünschter
Weise ca. 150 kGy.
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In
ganz spezifischer Weise wird die gesamte Menge der Polymilchsäure-Moleküle vernetzt,
um eine Gel-Fraktion von 100 % zu erzielen, wenn die Belichtungsdosis
der ionisierenden Strahlung 100 kGy oder mehr beträgt, und
zwar in dem Fall, dass das oben beschriebene Monomer mit der Allylgruppe
in einer Menge von 4 Gew.-% zugemischt wird, oder wenn die Belichtungsdosis
der ionisierenden Strahlung 30 kGy oder mehr beträgt, und
zwar in dem Fall, dass das oben beschriebene Monomer in einer Menge
von 8 Gew.-% zugemischt wird.
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Als
ionisierende Strahlung, die anzuwenden ist, können γ-, Röntgen-, β- oder α-Strahlen angewandt werden,
zur industriellen Produktion ist aber eine Bestrahlung mit γ-Strahlen
mit Kobalt-60 oder ein Elektronenstrahl durch einen Elektronenstrahlbeschleuniger
bevorzugt.
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Anstatt
des Vernetzungsverfahren durch Bestrahlung mit ionisierender Strahlung
kann eine Vernetzung unter Verwendung eines chemischen Initiators
durchgeführt
werden. In diesem Fall werden, nachdem die Polymilchsäure erwärmt und
bei einer Temperatur des Schmelzpunkts oder höher geschmolzen ist, das oben beschriebene
Monomer und ein chemischer Initiator zugegeben, worauf das Ganze
gründlich
verknetet wird. Nach homogener Vermischung wird die Mischung geformt,
und es wird, nach der Formung, der Formgegenstand auf eine Temperatur
erhitzt, bei der sich der chemische Initiator thermisch zersetzt.
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Der
in der Erfindung einsetzbare chemische Initiator kann jeder Peroxid-Katalysator
oder ein Katalysator mit der Befähigung
zur Auslösung
einer Polymerisation von Monomeren sein, wie Dicumylperoxid, Peroxipropionitril,
Benzoylperoxid, Di-t-butylperoxid, Diacylperoxid, Perargonylperoxid,
Myristoylperoxid, t-Butylperbenzoat oder 2,2'-Azobisisobutyronitril. Die Vernetzung
wird vorzugsweise unter einer Inert-Atmosphäre, aus welcher Luft entfernt
ist, oder unter Vakuum wie im Fall einer Bestrahlung mit Strahlen
durchgeführt.
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Zudem
ist es ebenfalls möglich,
die Vernetzung durch Bestrahlung mit UV-Strahlen zu bewerkstelligen. Da
allerdings Polymilchsäure
UV-Strahlen absorbiert, wie unten in 4 bis 6 gezeigt,
kann ein ähnlicher Vernetzungseffekt
sogar bei Bestrahlung mit UV-Strahlen in dem Fall erwartet werden,
dass das Erzeugnis ein extrem dünner
Film ist, es ist aber schwierig, das ganze Erzeugnis zu vernetzen,
wenn das Erzeugnis dick ist. Daher ist eine ionisierende Strahlung
den UV-Strahlen zur Anwendung in der vorliegenden Erfindung überlegen.
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Es
kann den Fall geben, dass der Formgegenstand einen unreagierten
Rückstand
vom TAIC enthält, und
zwar wegen der Verwendung einer übermäßigen TAIC-Menge
zur völligen
Vernetzung der Polymilchsäure.
In solch einem Fall kann es vorkommen, dass der Formgegenstand nach
Bestrahlung eine blassbraune Farbe durch Aktivierung der unreagierten
Rückstände vom
TAIC durch die Bestrahlung annimmt und aufweist. Obwohl die blassbraune
Farbe stufenweise mit der Zeit verschwindet, kann dies durch eine
Kühlbehandlung nach
der Bestrahlung beschleunigt werden. Die Kühlbehandlung inaktiviert den
aktivierten, unreagierten Rückstand
von TAIC, wodurch der Formgegenstand nach der Bestrahlung wieder
durchsichtig gemacht wird. Obwohl eine Abkühl- und Abklingzeit von 5 min
einen gewissen Effekt ergibt, ist es bevorzugt, die abklingende Kühlbehandlung
mindestens 1 h lang durchzuführen. 13 zeigt
ein Beispiel der Absorptionseigenschaft eines abgekühlten (100°C, 1 h lang)
Erzeugnisses (B) gegenüber
derjenigen eines entsprechenden nicht-abgekühlten Erzeugnisses (A), das
ein mit 50 kGy bestrahltes Erzeugnis ist.
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Wie
oben bereits ausgeführt,
werden, da das durchsichtige Material aus Polymilchsäure gemäß der Erfindung
durch Vernetzung der gesamten Menge der Polymilchsäure-Moleküle in einem
nicht-kristallinen Zustand erhalten wird, worin die Moleküle statistisch
angeordnet sind, die Polymilchsäure-Moleküle durch
Vernetzung vereinigt und zusammengehalten und können sich nicht mehr frei bewegen,
um eine Kristallisation zu bewirken, sogar wenn sie unter eine Umgebung
einer höheren
Temperatur von 60°C
(d.h. der Glasübergangstemperatur)
oder höher
gestellt werden. Daher können
der Nachteil von Polymilchsäure,
dass sie graduell ihre Durchsichtigkeit verliert und sich weiß färbt, deutlich
verbessert und somit die Durchsichtigkeit beibehalten werden.
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Außerdem übt das durchsichtige
Material aus Polymilchsäure
einen extrem kleinen Einfluss auf das Ökosystem der Natur wegen seiner
Bioabbaubarkeit aus, so dass das Material in geeigneter Weise als
Ersatzmaterial für
ganzteilige Kunststofferzeugnisse herangezogen und eingesetzt werden
kann, die produziert werden und ansonsten in großem Maßstab zu entsorgen sind.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird nun in noch größerem Detail unter Bezug auf
die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele erläutert, die
Erfindung sollte aber nicht auf die Beispiele eingeschränkt sein.
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Beispiel 1
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Als
Polymilchsäure
wurde Pellet-Polymilchsäure
LACEA H-400, hergestellt von Mitsui Chemicals Inc., verwendet. Die
Polymilchsäure
wurde bei 180°C
geschmolzen und gründlich
in einem fast geschlossenen Kneter Laboplastomill verknetet, um
durchsichtig zu sein. TAIC, das ein Allylmonomer ist, wurde in einer
Menge von 4 Gew.-% zugefügt,
bezogen auf das Gewicht der Polymilchsäure, worauf das Ganze bei einer
Umdrehungszahl von 40 U/min 5 min lang gründlich verknetet und vermischt
wurde. Danach wird das aus dem Kneter entnommene geknetete Produkt
bei 180°C
heiß-gepresst
und dann mit Wasser abgeschreckt, um eine Folie mit einer Dicke
von 500 μm
herzustellen.
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Die
Folie wurde mit einem Elektronenstrahl in einer Menge von 100 oder
150 kGy mittels eines Elektronenstrahlbeschleunigers (Beschleunigungsspannung
von 2 MeV, Stromstärke
von 1 mA) unter einer Inert-Atmosphäre, aus welcher die Luft beseitigt
war, bestrahlt.
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Die
durch Bestrahlung vernetzten Erzeugnisse, die mit dem obigen Verfahren
erhalten wurden, wurden als Beispiel 1 bezeichnet.
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Beispiele 2 und 3
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Die
gleichen Verfahrensabläufe
wie in Beispiel 1 wurden durchgeführt, mit der Ausnahme, dass
die TAIC-Konzentration auf 5 Gew.-% abgeändert wurde, und die Erzeugnisse
wurden als Beispiel 2 bezeichnet. Ferner wurden die gleichen Verfahrensabläufe wie
in Beispiel 1 durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass die TAIC-Konzentration auf 8 Gew.-% und die
Belichtungsdosis des Elektronenstrahls auf 30, 50, 100 oder 150 kGy
abgeändert
wurden, und die Erzeugnisse wurden als Beispiel 3 bezeichnet.
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Vergleichsbeispiele 1
bis 6
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Die
gleichen Verfahrensabläufe
wie in Beispiel 1 oder 2 wurden durchgeführt, mit der Ausnahme, dass die
Belichtungsdosis des Elektronenstrahls auf 0, 10, 30 oder 50 kGy
abgeändert
wurde, und die Erzeugnisse wurden als Vergleichsbeispiel 1 bzw.
2 bezeichnet.
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Die
gleichen Verfahrensabläufe
wie in Beispiel 3 wurden durchgeführt, mit der Ausnahme, dass
die Belichtungsdosis des Elektronenstrahls auf 0 oder 10 kGy abgeändert wurde,
und die Erzeugnisse wurden als Vergleichsbeispiel 3 bezeichnet.
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Die
gleichen Verfahrensabläufe
wie in Beispiel 1 wurden durchgeführt, mit der Ausnahme, dass
TAIC nicht zugemischt und die Belichtungsdosis des Elektronenstrahls
auf 0, 10, 30, 50, 100 oder 150 kGy abgeändert wurden, und die Erzeugnisse
wurden als Vergleichsbeispiel 4 bezeichnet.
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Die
gleichen Verfahrensabläufe
wie in Beispiel 1 wurden durchgeführt, mit der Ausnahme, dass
die TAIC-Konzentration auf 2 oder 3 Gew.-% und die Belichtungsdosis
des Elektronenstrahls auf 0, 10, 30, 50, 100 oder 150 kGy abgeändert wurden,
und die Erzeugnisse wurden als Vergleichsbeispiel 5 bzw. 6 bezeichnet.
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In
der folgenden Tabelle 1 sind die Unterschiede der Herstellbedingungen
in den obigen Beispielen 1 bis 3 und den Vergleichsbeispielen 1
bis 6 zusammengefasst: Tabelle
1
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Bewertung der Beispiele
und Vergleichsbeispiele
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An
jedem der Beispiele und Vergleichsbeispiele wurden die folgende
Bewertung der Gel-Fraktion (1) und eine Bewertung der Aufrechterhaltung
der Durchsichtigkeit bei hoher Temperatur (2) bis (4) durchgeführt:
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(1) Bewertung der Gel-Fraktion:
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Wie
oben bereits dargelegt, wurden 0,5 g einer jeweiligen Folie in ein
200 Mesh Edelstahl-Drahtgewebe eingehüllt und in Chloroform 48 h
lang am Sieden gehalten, worauf die rückständige Gelmasse durch Abtrennung
der in Chloroform gelösten
Solmasse erhalten wurde. Das Chloroform in der Gelmasse wurde durch Trocknung
bei 50°C über 24 h
entfernt, und es wurde das Trockengewicht der Gelmasse gemessen,
worauf die Gel-Fraktion gemäß der folgenden
Gleichung berechnet wurde:
(Gelfraktion (%)) = (Trockengewicht
der Gelmasse)/(Anfangstrockengewicht) × 100.
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Die
mit dem obigen Verfahren erhaltenen Gel-Fraktionen sind in 3 dargestellt. 3 zeigt
die Beziehung zwischen der Belichtungsdosis des Elektronenstrahls
und der Gel- Fraktion
bei der jeweiligen Monomer-Konzentration in jedem der Beispiele
und Vergleichsbeispiele.
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Wie
in 3 dargestellt, erhöhte sich in den Vergleichsbeispielen
5 und 6, in denen die TAIC-Konzentration weniger als 4 Gew.-% betrug,
die Gel-Fraktion lediglich auf ca. 80 %, sogar als der Elektronenstrahl
in erhöhter
Menge angewandt wurde.
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Aus
den Ergebnissen der Vergleichsbeispiele 1 bis 3 wurde, sogar als
die TAIC-Konzentration 4 Gew.-% oder mehr betrug, die Gel-Fraktion
als unzureichend in dem Fall ermittelt, als die Belichtungsdosis
der Bestrahlung ca. einige 10 kGy betrug. Es wurde ebenfalls herausgefunden,
dass, sogar als die Konzentration 8 Gew.-% betrug, was als eine
gesättigte
Konzentration von TAIC in Polymilchsäure betrachtet wurde, eine Gel-Fraktion
von 100 % in demjenigen Fall nicht erreicht wurde, als die Belichtungsdosis
der Bestrahlung 10 kGy betrug.
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In
den Beispielen 1 bis 3 erreichte, als die TAIC-Konzentration 4 oder 5 Gew.-% betrug,
die Gel-Fraktion ca. 100 % bei einer Belichtungsdosis der Bestrahlung
von 100 kGy oder mehr, und als die Konzentration 8 Gew.-% betrug,
erreichte die Gel-Fraktion ca. 100 % bei einer Belichtungsdosis
der Bestrahlung von 30 kGy oder mehr. Ferner sank, als die Belichtungsdosis
der Bestrahlung über
150 kGy hinausging, die Gel-Fraktion stufenweise ab.
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In
den Vergleichsbeispielen 5 und 6 wurde, als die Belichtungsdosis
der Bestrahlung 150 kGy betrug, herausgefunden, dass die Gel-Fraktion
im Vergleich mit dem Fall von 100 kGy absank. Dieses Ergebnis deutet an,
dass die Vernetzung durch Bestrahlung mit den Elektronenstrahlen
vollkommen abgeschlossen ist und sich der Bestrahlungseffekt in
Richtung auf einen Abbau der Polymilchsäure bei rund 100 kGy gedreht
hat.
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In
den Beispielen betrug, sogar als die Belichtungsdosis der Strahlung
150 kGy betrug, die Gel-Fraktion noch 100 %, es wurde allerdings
davon ausgegangen, dass der Abbau in ähnlicher Weise ausgelöst wurde,
und es wurde somit die Tendenz beobachtet, dass die Proben bereit
zum Bruch waren.
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(2) Bewertung der Aufrechterhaltung
der Durchsichtigkeit bei hoher Temperatur 1:
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Eine
Probe wurde zu einem Rechteck mit einer Breite von 1 cm und einer
Länge von
10 cm geformt und dann in einem Bad einer konstanten Temperatur
von 100°C über einen
definierten Zeitraum stehen gelassen. Danach wurde sie auf Raumtemperatur
abgeschreckt, und es wurde ihre Absorption im Wellenlängenbereich
von 190 bis 900 nm, entsprechend UV-Licht bis sichtbares Licht,
an einem von Shimadzu hergestellten Spektrofotometer UV-265FW gemessen.
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4 bis 6 zeigen
die Ergebnisse von 3 Beispielen:
Vergleichsbeispiel 4, worin
Polymilchsäure
allein mit keinem TAIC verwendet ist (Belichtungsdosis der Strahlung
von 0 kGy), Vergleichsbeispiel 5, worin die TAIC-Konzentration 2
Gew.-% beträgt
(Belichtungsdosis der Strahlung von 50 kGy, Gel-Fraktion von ca.
80 %), und Beispiel 1, worin die TAIC-Konzentration 4 Gew.-% beträgt (Belichtungsdosis
der Strahlung von 100 kGy, Gel-Fraktion von 100 %).
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Als
Erstes wurde in Vergleichsbeispiel 4 der Polymilchsäure allein,
enthaltend kein TAIC, dargestellt in 4, herausgefunden,
dass die bloße
Belichtung der Probe bei einer Temperatur von 100°C über 3 min
eine Absenkung der Übertragung
von sichtbarem Licht auf ca. 1/10 verursachte (Absorption = 1).
Danach wurde, als die Probe immer noch in dem Bad mit der konstanten
Temperatur von 100°C
vorlag, herausgefunden, dass sich die Probe des Vergleichsbeispiels
4 rasch weiß verfärbte und
die Übertragung
des sichtbaren Lichts 1/100 wurde (Absorption = 2). Es wurde aus
der Figur erkannt, dass diese Änderung
bei ca. 80 min gesättigt
war.
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In
Vergleichsbeispiel 5, worin die TAIC-Konzentration 2 Gew.-% betrug
(Belichtungsdosis der Strahlung von 50 kGy, Gel-Fraktion von ca.
80 %), dargestellt in 5, wurde herausgefunden, dass
sich sowohl die Geschwindigkeit der Weißfärbung als auch der Sättigungswert
verringerten, die Übertragung
des sichtbaren Lichts aber auf nahezu einige ihres Ursprungswertes
absank. Daher wurde herausgefunden, dass im Wesentlichen keine Auswirkung
auf die Aufrechterhaltung der Durchsichtigkeit beobachtet wurde.
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Im
Gegensatz zu diesen Ergebnissen, wurde in Beispiel 1, worin die
TAIC-Konzentration 4 Gew.-% und die Gel-Fraktion 100 % betrugen
(Belichtungsdosis der Strahlung von 100 kGy), dargestellt in 6,
keine Absorptionsänderung über die
Dauer von 80 min beobachtet, und es wurde somit die Durchsichtigkeit
aufrecht erhalten. Die gleichen Ergebnisse wurden in den weiteren
Beispielen 2 und 3 beobachtet. Dagegen wurde in den Vergleichsbeispielen,
die sich von den obigen Vergleichsbeispielen 4 und 5 unterschieden,
eine Weißfärbung sogar
visuell in allen Fällen
beobachtet, obwohl es einige Unterschiede in Abhängigkeit von der Gel-Fraktion
gab.
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(3) Bewertung der Aufrechterhaltung
der Durchsichtigkeit bei hoher Temperatur 2:
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Die
Absorptionsänderung
im Zeitablauf wurde in der gleichen Weise wie im Bewertungsverfahren
(2) der Aufrechterhaltung der Durchsichtigkeit bei hoher Temperatur
1 durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass die Absorption unter Festlegung der Wellenlänge bei
600 nm gemessen wurde. Die Ergebnisse sind in 7 bis 11 dargestellt.
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7 zeigt
die Ergebnisse des Vergleichsbeispiels 4, enthaltend kein TAIC, 8 zeigt
die Ergebnisse des Vergleichsbeispiels 5, worin die TAIC-Konzentration
2 Gew.-% beträgt, 9 zeigt
die Ergebnisse des Vergleichsbeispiels 6 worin, die TAIC-Konzentration
3 Gew.-% beträgt, 10 zeigt
die Ergebnisse des Beispiels 1 und des Vergleichsbeispiels 1, worin
die TAIC-Konzentration 4 Gew.-% beträgt, sowie des Beispiels 2 und
des Vergleichsbeispiels 2, worin die TAIC-Konzentration 5 Gew.-%
beträgt,
und 11 zeigt die Ergebnisse des Beispiels 3 und des
Vergleichsbeispiels 3, worin die TAIC-Konzentration 8 Gew.-% beträgt.
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Als
Erstes wurde in Vergleichsbeispiel 4 mit der Polymilchsäure allein,
enthaltend kein TAIC, dargestellt in 7, die Lichtübertragung
auf 1 % oder weniger ihres Ursprungswertes nach 20 min in dem Bad
mit konstanter Temperatur von 100°C
abgesenkt.
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In
Vergleichsbeispiel 5, worin die TAIC-Konzentration 2 Gew.-% betrug,
dargestellt in 8, wurde eine Inhibitorwirkung
auf die Weißfärbung beobachtet,
die Lichtübertragung
sank aber auf 10 % oder weniger des Ursprungswertes in allen Fällen ab.
-
In
Vergleichsbeispiel 6, worin die TAIC-Konzentration 3 Gew.-% betrug,
dargestellt in 9, wurde eine Inhibitorwirkung
auf die Weißfärbung, d.h.
auf die Übertragung
von bis zu ca. 30 %, beobachtet, als die Belichtungsdosis der Strahlung
150 kGy betrug, der Effekt wurde dagegen aber schlechter, als die
Belichtungsdosis der Strahlung 200 kGy betrug.
-
Im
Gegensatz zu diesen Ergebnissen konnte, als die TAIC-Konzentration 4 oder
5 Gew.-% betrug, dargestellt in 10, die
Lichtübertragung
auf einem Niveau von einigen 10 % ihres Ursprungswertes gehalten werden,
als die Belichtungsdosis des Elektronenstrahls 30 oder 50 kGy betrug,
und es wurde keine Absorptionsänderung
in den Beispielen 1 oder 2 bestätigt,
bei denen die Belichtungsdosis des Elektronenstrahls 100 oder 150
kGy betrug.
-
Ferner
wurde auch in Beispiel 3, worin die TAIC-Konzentration 8 Gew.-%
betrug, bestätigt,
dass eine Absenkungsinhibierung bei der Lichtübertragung, d.h. die Aufrechterhaltung
der Durchsichtigkeit, ermöglicht wurde,
sogar als die Belichtungsdosis des Elektronenstrahls 30 kGy betrug.
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(4) Bewertung der Aufrechterhaltung
der Durchsichtigkeit bei hoher Temperatur 3:
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Eine
Wärmeabsorptionskurve
von jedem der Beispiele und Vergleichsbeispiele wurde an einem Differenzialrasterkalorimeter
aufgenommen und gemessen.
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Die
Messung wurde für
3 in 4 bis 6 angegebene Beispiele durchgeführt. Die
Ergebnisse sind in 12 dargestellt.
-
In
Vergleichsbeispiel 4, in welchem keine Vernetzung durchgeführt wurde,
wie dargestellt in 12, wurden ein Absorptionspeak,
bezogen auf den Glasübergangspunkt
bei ca. 60°C,
ein Wärmeabsorptionspeak, bezogen
auf den Schmelzpunkt bei ca. 160°C,
und die Wärmeentwicklung
aufgrund von Kristallisation zwischen den beiden Peaks beobachtet.
Im Gegensatz zu diesen Ergebnissen, sank in Vergleichsbeispiel 5,
worin die Gelfraktion ca. 80 % betrug, der Kalorienwert von jeweils
der Wärmeentwicklung
und der Wärmeabsorption gegenüber demjenigen
im Fall des Vergleichsbeispiels 4 ab.
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Im
Gegensatz dazu, verschwanden sowohl der durch Kristallisation verursachte
Wärmeentwicklungspeak
als auch der durch eine Kristallschmelze verursachte Wärmeabsorptionspeak
im Beispiel 1, wie dargestellt in
-
12.
Diese Tatsache zeigt an, dass in Beispiel 1, worin die Gel-Fraktion
100 % beträgt,
die Polymilchsäure-Moleküle zu einem
solchen Zustand vernetzt werden, dass sie sich nicht mehr frei bewegen
können,
um kristallisiert zu werden, sogar wenn sie auf eine Temperatur
ihres Glasübergangspunktes
oder höher erwärmt werden.
-
Das
durchsichtige Material aus Polymilchsäure gemäß der Erfindung ist auf einem
breiten Bereich von Gebieten anwendbar, auf denen eine Durchsichtigkeit
von Kunststoffen genutzt wird, einschließlich landwirtschaftlich genutzter
Folien, Beleuchtungsfenster für
Gewächshäuser, Elektrogeräte wie Mobiltelefone
und Flüssigkristall-Paneele,
Fenstermaterialien für
Anzeigen in Automobilen, Verpackungsmaterialien zur freien Ansicht
des Inhalts und dgl.. Außerdem
eignet sich, wegen des fehlenden Einflusses auf lebende Körper, das Material
zur Anwendung für
medizinische Ausrüstungen
wie Injektionsspritzen und Katheter, die in vivo oder in vitro eingesetzt
werden.
-
Indem
die vorliegende Erfindung im Detail und unter Beziehung auf spezifische
Ausgestaltungen davon beschrieben worden ist, ist es für den Fachmann
sofort erkennbar, dass verschiedene Änderungen und Modifikationen
dabei vorgenommen und durchgeführt
werden können,
ohne vom Inhalt und Umfang der Erfindung abzuweichen.
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Die
vorliegende Anmeldung bezieht sich auf Japanische Patentanmeldung
Nr. 2004-123 461, deren Inhalt durch Bezugnahme hierin aufgenommen
ist.