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Silo Die Erfindung bezieht sich auf einen Silo, der einen Trichterboden
hat und zum Einspeichern körnigen Schüttgutes, z. B. Getreide, dient.
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Bei solchen Silos wird oft die Bedingung gestellt, daß das Gut beim
Entleeren des Silos gleichmäßig absinkt, weil unter diesen Umständen die vorliegende
Homogenität des Speichergutes erhalten bleibt, also keine unerwünschte Entmischung
eintritt.
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Ein für die Erfüllung dieser Aufgabe geeigneter Silo älterer Bauart
zeigt einen quadratischen Querschnitt und besitzt einen Boden in Form einer umgekehrten,
also mit der Spitze nach unten zeigenden vierseitigen Pyramide, auf die eine ebenfalls
vierseitige Pyramide mit obenliegender Spitze derart aufgesetzt ist, daß die Ecken
ihrer Grundfläche auf den Mitten der horizontalen Kehlen zwischen den Silowänden
und den Trichterflächen liegen. Die aufgesetzte Pyramide hat hierbei aber keine
ebenen, sondern nach unten geknickte Seitenflächen zu dem Zweck, daß je ein Paar
dieser geknickten Seitenflächenhälften zusammen mit einem Teil zweier benachbarter
Silobodenflächen einen Trichter, insgesamt also vier Trichter bilden, von denen
je ein Kanal zum Zentralauslauf des Silobodens führt.
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Nachteilig bei dieser bekannten Ausführung sind die nach unten durchgeknickten
Seitenflächen des eingesetzten Pyramidenkörpers und die Unzugänglichkeit des Silobodens.
Durch die Knickung der Pyramidenflächen entstehen Trichter mit je vier Kehlen, die
Anlaß zu Stauungen sein können. Auch die von den Trichtern zur Bodenöffnung des
Silos verlaufenden Kanäle verhindern ein störungsfreies Auslaufen des Siloinhalts.
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Als Abhilfe ist bereits bekannt, von außen unter die Einbaukörper
Auflockerungsluft einzublasen, die um die Unterkanten des Einbaukörpers in das Gut
strömt und dieses in Fluß hält. Von Nachteil sind hierbei jedoch die notwendigen
Luftzu- und -abfuhrrohre, die zusammen mit den Streben zur Abstützung des Einbaukörpers
den Fließquerschnitt stark verringern, so daß die Gefahr von Brückenbildungen sehr
groß ist. Daran ändert auch eine andere Ausführungsform nichts, nach der Flächenteile
des Einbaukörpers luftdurchlässig sein können. Durch diese Maßnahme wird lediglich
der Bereich, in dem das Gut eine Auflockerung erfährt, etwas vergrößert, gleichzeitig
aber auch der Bauaufwand wesentlich erhöht.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Silo mit dem beschriebenen
Trichterboden und einem gleichachsig angeordneten und hohlen, stellenweise luftdurchlässigen
Einbaukörper in Form eines mit der Spitze nach oben weisenden Kegels, einer Pyramide
oder eines ähnlichen, sich abwärts erweiternden Dachkörpers, zwischen dessen unterer
Begrenzungskante und dem Trichterboden Durchtrittsöffnungen für das Gut vorhanden
sind, wobei Einrichtungen zum Zu- oder Abführen von Gas zum oder vom Innenraum des
Dachkörpers vorgesehen sind, derart zu verbessern, daß ein störungsfreies Auslaufen
des Silogutes ermöglicht und eine bauliche Vereinfachung erreicht wird.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß untere,
achsfernste Teile des Dachkörpers den Trichterboden nach außen durchdringen, wobei
an den Durchdringungsstellen des Trichterbodens und an den außenliegenden Teilen
des Dachkörpers Öffnungen zum Durchtritt von Gas zum oder vom Innenraum des Dachkörpers
angeordnet sind.
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Hierdurch werden bei einfacher baulicher Gestaltung auch während
des Betriebs von außen zugängliche Öffnungen zum Stochern, Reinigen und Beobachten
geschaffen, deren Querschnitt in weiten Grenzen bemeßbar ist. Um die Auslaufverhältnisse
noch weiter zu verbessern, kann der Dachkörper in seiner Spitze ein Loch aufweisen,
durch das zusätzlich ein Teil des Gutes abströmen kann; um den Raum unter dem Dachkörper
nicht mit Gut ganz vollaufen lassen zu müssen, kann von der besagten Öffnung ein
Kanal nach unten geführt werden, wobei die sich vom unteren Kanalende aus bildende
Abböschung die erwähnten Durchdringungsstellen nicht erreicht. Unter Umständen kann
es in Fällen, wo der Siloboden und der Dachkörper Pyramidenform mit gleicher Seitenzahl
haben, ratsam sein, den Dachkörper gegen den Siloboden um einen Winkel um die Siloachse
verdreht anzuordnen, der kleiner ist
als der halbe Winkel zwischen
zwei in die Horizontale projizierten Kanten einer Pyramidenfläche; hierdurch lassen
sich die Auslaufströme verdrallen mit der Wirkung, daß sogenannte tote Strömungsräume
nicht oder in wesentlich geringerem Umfang entstehen, wie sie es bei vollsymmetrischer
Ausbildung des Silobodens tun.
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Eine wesentliche Ersparnis an Montagezeit entsteht gegenüber den
bekannten Bauarten von Dachkörpern dadurch, daß im Innern des Silounterteils keine
Rohrleitungen mehr befestigt zu werden brauchen. Wenn nach einem Ausgestaltungsgedanken
der Trichterboden in einen oberen und einen unteren Abschnitt unterteilt wird, wobei
die Teilfläche durch die untere Begrenzungsebene des Dachkörpers gegeben ist, dann
kann der mit dem unteren, vorzugsweise aus Blech hergestellten Trichterteil verschraubte
Dachkörper von unten an den vorzugsweise aus Beton bestehenden Trichteroberteil
angesetzt werden.
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Die neue Ausführung hat auch noch in statischer Hinsicht Vorteile,
da der die Hauptlast des Siloinhalts tragende Dachkörper an den Teilen unterstützt
werden kann, die außerhalb des Trichterbodens liegen und daher leicht zugänglich
sind.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen
erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind; darin zeigt A b b. 1 einen Vertikalschnitt
durch den unteren Teil eines Silos, wobei der Schnitt gemäß Linie 1-1 der Ab b.
2 in der Mittelachse des Silos geknickt ist, A b b. 2 einen Horizontalschnitt durch
den Silo nach Ab b. 1 gemäß der dort eingetragenen Linie II-II, A b b. 3 eine Ausführung
des Silos nach Abt. 3 in Beton mit angesetztem Silobodenteil aus Blech (der Schnittverlauf
entspricht dem in A b b. 2 angegebenen), Ab b. 4 den Vertikalquerschnitt durch einen
runden Silo mit einem dreiseitigen Pyramideneinsatz, A b b. 5 einen Horizontalschnitt
durch den Silo nach A b b. 4, entsprechend der Schnittlinie V-V, A b b. 6 einen
Vertikalschnitt durch einen Silo mit quadratischem Querschnitt und kegelförmigem
Dacheinsatz gemäß der Linie VI-VI der A b b. 7 und A b b. 7 einen Horizontalschnitt
durch den Silo nach Abb. 6.
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Der Silo nach Abt. 1 und 2 besteht aus dem Oberteil 1 und einem Fußteil
2. Zwischen den Flanschen dieser beiden Teile eingespannt ist der Siloboden 3 in
Form einer vierseitigen Pyramide mit angesetztem Auslauf 31; auf die Darstellung
der in dem Auslauf 31 anzubringenden Absperrmittel ist verzichtet worden. Die Seiten
des Silobodens 3 werden von den Spitzen des ebenfalls als vierseitige Pyramide ausgebildeten
Dachkörpers 4 durchdrungen und schauen aus dem Siloboden 3 heraus, wie in A b b.
1 links dargestellt ist. Damit ergeben sich vier Öffnungen 41, durh die das Innere
des Silos jederzeit zugänglich ist; insbesondere kann Luft oder Gas in Pfeilrichtung
5 in den Silo eingeleitet werden oder aber in umgekehrter Richtung aus dem Silo
abgezogen werden. Der Siloinhalt fließt in Richtung der Pfeile 6 durch Öffnungen
42 zwischen der Unterkante des Dachkörpers 4 und dem Siloboden 3, welche in A b
b. 1 schraffiert angedeutet sind, wobei die strichpunktierten Linien8' bzw. 8" in
A b b. 1 und 2 die Schnittlinien darstellen, die entstehen wür-
den, wenn man die
Flächen des Dachkörpers 4 nach unten hin verlängerte.
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Wie eingangs schon angedeutet wurde, braucht man den Dachkörper 4
nicht symmetrisch in den Siloboden einzulassen, wie in A b b. 2 dargestellt, sondern
kann ihn verdrehen, so daß der eine Winkel 8 zwischen einer Pyramidenkante und einer
benachbarten Kehle des Trichterbodens kleiner wird als 450 und damit eine verdrallte
Strömung erreicht wird.
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Ab b. 3 zeigt eine Siloausführung wie Ab b. 1, mit dem einzigen Unterschied,
daß sie zum größten Teil aus Beton besteht. Dieses Betonteil enthält das Silooberteil,
einen Teil des Silobodens und das Fußteil.
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Der Siloboden ist längs derjenigen Ebene 9 unterteilt, in der die
Bodenfläche des Dachkörpers 43 liegt.
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Auf diese Weise kann man den Dachkörper 43 zunächst mit dem aus Blech
bestehenden Silobodenunterteil 32 verbinden und dann beides zusammen von unten am
Betonteil des Silobodens befestigen.
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A b b. 4 und 5 zeigen einen Silo mit Kreisquerschnitt, Kegelboden
und Dachkörper in Form einer dreiseitigen Pyramide, für den die vorangegangene Beschreibung
des Silos nach A b b. 1 bis 3 entsprechend gilt.
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Abt. 6 schließlich zeigt einen Silo mit quadratischem Querschntit
und kreiskegeligem Dachkörper 44. Die allgemeine Anordnung ist entsprechend der
vorstehenden Beschreibung getroffen.
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Der Dachkörper 44 weist darüber hinaus eine zentrale Öffnung 45 an
seiner Spitze auf, durch die zusätzlich ein Auslaufquerschnitt geschaffen wird.
An die Öffnung45 schließt sich ein Kanal 46 an, der ein Stück weit nach unten geführt
ist und zwar so weit, daß sich die von seiner unteren Öffnung ausgehende Böschungsfläche
47 nicht in die Öffnungen 41 hinein erstreckt. Diese sind im dargestellten Fall
von einer Kammer 33 umschlossen, um Druckgas in Pfeilrichtung 11 unter den Dachkörper
44 leiten zu können. Dieser kann luftdurchlässig ausgebildet sein, so daß eine Einbringung
von Luft in feinstverteilter Form in das Silogut hinein (Pfeile 48) stattfinden
kann.
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Auf die Darstellung und Beschreibung eines Silos mit rechteckigem
Querschnitt wird verzichtet, weil die Verhältnisse sehr ähnlich den vorstehend beschriebenen
sind; in diesem Fall würde der Dachkörper eine Pyramide mit je zwei gleichen Seiten,
ein Walmdach oder ein Kegel mit elliptischer Grundfläche sein.
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Die beschriebenen Ausführungsformen sind nicht von den verwendeten
Baustoffen abhängig.