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Verfahren zur flerstellung einer Auslaufeinrichtung in einer Schüttgut
speichernden Zelle einer Siloanlage Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
einer Auslaufeinrichtung in einer Schüttgut speichernden, senkrecht stehenden Zelle
einer Siloanlage, welcher Auslauf im Boden der Zelle angebracht wird, sowie eine
nach diesem Verfahren hergestellte Auslaufeinrichtung.
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Bekanntlich werden Siloanlagen für die Lagerung bzw. Speicherung von
Schüttgut wie zum Beispiel Getreide, Mahlgut, Kunststoffgranulat, Düngeinittel,
Kies oder dergleichen verwendet. Eine Siloanlage besteht aus mehreren vertikal angeordneten
Speicherzellen, welche eine Grundfläche von 1,5 m² bis ca. 16 m² und eine Höhe von
4 m bis 80 m haben können.
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Das Schüttgut wird von oben in die einzelnen Zellen eingefüllt. Im
Boden einer jeden Zelle befindet sich ein Auslauf. Eine Siloanlage, welche aus 10
bis 30 einzelnen Zelle, bestehen kann, enthält die entsprechenden Förderanlagen
zum Füllen und Entleeren der gewünschten Zelle Dies erfolgt durch Steuerung der
FörderanlagenX der binfülloffnungen und der Auslauföffnungen von einer Zentrale
aus. Von den Förderanlagen, welche bekanntlich Vertikal-Förderer (Elevatoren) oder
Horizontal-Förderer tRedler; sein können, werden die Elevatoren häufig in die Zellen
eingebaut. Diese Elevatoren sind jedoch durch eine Verlcleidung von der eigentlichen
Zelle getrennt, so dass auch bei gefüllter Zelle diese Elevatoren anderes Schüttgut
oder körniges Gut transportieren können.
Die Siloanlagen werden
durch die bekannte Gleitschalungstechnik hergestellt. Nach Herstellung der Zellenböden
werden die Zellenwände durch diese Technik hochgezogen. Die Gleitschalungstechnik
verlangt ein unterbrechungsloses Betonieren der Zellenwände bis zur endgültigen
Höhe. Während dieser Bauzeit können die Arbeiten für die endgültige Ausgestaltung
des Zellenbodens wie Abschrägung durch Schiftbeton, Zementüberzug oder Herstellung
des Auslaufs, nicht vorgenommen werden. Diese Arbeiten am Zellenboden und die Montage
der Elevatorenteile bzw. Rohre und Abdeckungen müssen zurückgestellt werden bis
die endgültige Höhe der Zelle erreicht wurde. Das Material für diese Arbeiten wird
von Baukranen ausserhalb der Zellen gehoben und durch die oben offen gelassenen
Zellen hinabgesenkt. Beim Hinabsinken der Materialien wie Schiftbeton oder Maschineneinzelteile
müssen Personen, welche in 60 m Höhe auf den dünnen Zellenwänden stehen, die Kranführer
anweisen.
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Wegen der sehr langen Bauzeit solcher Siloanlagen wird der Rohbau
erst im Dezember fertig. Die Arbeiten in der Zelle können daher nur in einer Zeit
ausgeführt werden, in welcher die Witterungsbedingungen äusserst schlecht sind.
Regen und Schnee, welche freien Zutritt zu den offenen Zellen haben, unterbrechen
die Arbeiten innerhalb der Zellen teilweise um mehrere Wochen. Die Zeilen können
erst nach Fertigstellung dieser Arbeiten mit einem Dach versehen werden. Die bekannten
Zellen der Siloanlagen sind so konstruiert, dass bei Wartungs-und Pflegearbeiten,
welche während des Betriebes der Zellen jährlich durchgeführt werden müssen, nur
in der Weise bewerkstelligt werden können, dass Arbeiter von oben durch das Einfülloch
im Dach der Zelle an einem Seil hinabgelassen werden. Reparaturmaterialien müssen
ebenfalls durch das Loch von oben in die Zelle gebracht werden.
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Die beim Rohbau der Siloanlagen sich ergebenden Nachteile wie Verzögerung
von Bauterminen, schädliche Witterungseinflüsse auf die Zellenwände, erhöhte Unfallgefahr
für die Anweisungspersonen, sowie die Schwierigkeiten bei der Durchführung der
Wartung
und Pflege werden durch die Erfindung eliminiert. Datrüber hinaus ergeben sich bei
der Erfindung eine wesentliche Einsparung des Schiftbetons und des Zementüberzuges
sowie eine sehr vereinfachte Bearbeitungsweise beim Einbauen des Schiftbetons am
Zellenboden. Nach Fertigstellung des Rohbaus kann das Dach der Zelle sofort betoniert
werden. Die Arbeiten für die endgültige Ausgestaltung des Zellenbodens und für die
Montage der Elevatoren bilden nun nicht mehr einen festen Bestandteil des gesamten
Bauprogrammes mit zeitlichen Auswirkungen auf die nachfolgenden Arbeiten. Die Arbeiten
in der Zelle können als sogenannte Ausweicharbeit an Regentagen ausgeführt werden,
da die Materialien nicht mehr durch das 1)ach, sondern durch den Boden in die Zelle
eingebracht werden. Die Baukräne werden'nicht mehr mit den Arbeiten innerhalb der
Zelle belegt. Besonders wesentlich ist jedoch, dass bei den späteren Wartungs- und
Pflegearbeiten der erfindungsgemässe Auslauf mühelos und leicht entfernt werden
kann und somit das Personal einen freien Zutritt von unten in die Zelle hat.
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Das erfindungsgemässe Verfahren ist gekennzeichnet durch folgende
Verfahrensschritte: - nach Fertigstellung der Zelle wird ein Auslauftrichter mit
einer grössten Oeffnung von vorbestimmter Umfangsform, welche Oeffnung von einem
Auflageflansch gleicher Umfangsform umgeben ist, und mit einer kleinsten, eine Schutzeinrichtung
gegen Materialabrieb aufweisenden Oeffnung ausserhalb der Zelle in Montagestellung
gebracht; - der Auslauftrichter wird durch eine im Boden der Zelle vorgesehene Ausnehmung
in den Innenraum der Zelle transportiert, welche Ausnehmung mindestens die gleiche
Umfangsform und den gleichen Umfang wie die grösste Oeffnung des Auslauftrichters
aufweist und an ihrem, im Innenraum der Zelle liegenden Rand zu einer Tragschulter
ausgebildet ist; - der Auslauftrichter wird im Innenraum der Zelle dergestalt in
seine Gebrauchslage gekippt und mit seinem Auflageflansch
auf die
Tragschulter gesetzt, dass die genannte kleinste Oeffnung aus dem Boden der Zelle
ragt, an welcher Oeffnung ein Rohr für den Transport des Schüttgutes befestigt wird.
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Die erfindungagemässe Auslaufeinrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
dass - die grösste Oeffnung des Auslauftrichters eine kreisförmige oder elliptische
oder polygone Umfangsform aufweist, und der Auflageflansch von gleicher Umfangsform
am Rand der grössten Oeffnung befestigt ist; - die kleinste Oeffnung des Auslauftrichters,
welche mit einer Schutzeinrichtung gegen den durch den Fluss des Schüttgutes an
der Oeffnungskante entstehenden Materialabrieb versehen ist, einen bestimmten Abstand
zur grössten Oeffnung aufweist; - die im Boden der Zelle vorgesehene Ausnehmung
mit der mindestens gleichen Umfangsform und dem gleichen Umfang der grössten Oeffnung
eine lichte Weite besitzt, welche an mindestens einer Stelle grösser ist als der
bestimmte Abstand zwischen der grössten und kleinsten Oeffnung des Auslauftrichters;
- der im Innenraum der Zelle sich befindende Rand der genannten Ausnehmung eine
Tragschulter aufweist zur Aufnahme des Auflageflansches des Auslauftrichters.
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Es werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 einen Grundriss des Zellenbodens mit eingebautem
Auslauftrichter, Figur 2 einen Seitenriss der Zelle und eines Ausführungsbeispieles
des Auslauftrichters gemäss den Schnittlinien A-A der Figur 1, und Figur 3 einen
Seitenriss der Zelle und eines weiteren Ausführungebeispieles des Auslauftrichters
gemäss den Schnittlinien 8-8 der Figur 1.
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In der Figur 1 sind die Seitenwände 1 einer einzigen Zelle
im
Grundriss dargestellt. Die benachbarten Zellen sind nur angedeutet. Der Auslauftrichter
2, welcher in bevorzugter Ausführungsform aus acht Segmenten 3 zusammengesetzt ist,
ist in einer Ausnehmung 4, welche von gleicher Umfangsform ist, angeordnet. Wie
später noch beschrieben wird, kann die Ausnehmung entweder von einer Stahlzarge
5 ausgekleidet (Figur 2) oder in Beton ausgeführt sein (Figur 3). In der Figur 1
ist der Auslauftrichter 2, an dessen grösster Oeffnung 6 der Auflageflansch 7 befestigt
ist, so in die Tragschulter 8 der Zarge 5 gelegt, dass die kleinste Oeffnung 9 nach
unten aus dem Boden 10 der Zelle ragt. Da die Darstellung der Figur 1 den Zellenboden
10 ohne Schiftbeton wie zum Beispiel in den Figuren 2 und 3 zeigt, ist ein Rand
11 der Zarge 5 sichtbar. Wenn der Zellenboden 10 mit dem Schiftbeton zu einer Abschrägung
12 versehen ist, ist der Rand 11 nicht mehr sichtbar. In einem der Segmente 3 ist
eine Oeffnung 13 vorgesehen, welche durch den Deckel 14 verschliessbar ist.
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Es können selbstverständlich in weiteren Segmenten 3 solche Oeffnungen
vorgesehen sein. Die Wirkungsweise dieser Oeffnungen wird anhand der Figur 2 später
beschrieben. Da in der Figur 1 der Auslauftrichter 2 aus acht Segmenten 9 zusammengesetzt
ist, haben die grösste Oeffnung 6 und die kleinste Oeffnung 9 eine achteckige Umfangsform.
Der Auflageflansch 7 liegt auf der Tragschulter 8 der Ausnehmung 4 auf. Die Tragschulter
8 ist in Figur 1 durch eine Stahlzarge 5 ausgekleidet. Wesentlich ist, dass die
Ausnehmung 4 und die grösste Oeffnung 6 mit dem Auflageflansch 7 die gleiche Umfangsform
haben; da der Auslauftrichter 2 in seiner Gebrauchsstellung eine gute Verbindung
zur Ausnehmung aufweisen muss, sind die räumlichen Abmessungen dieser Ausnehmung
4 dieselben wie die räumlichen Abmessungen der grossten Oeffnung 6. Die Umfangsformen
des Auslauftrichters und der Ausnehmung müssen nicht in jedem Falle achteckig sein.
Es genügt, wenn sie vier-oder zwölf- bzw. mehreckig sind. Die Anzahl der Ecken einer
solchen polygonen Umfangsform können je nach Wunsch beliebig gewählt werden. Es
ist auch daran gedacht worden, den Auslauftrichter
2 sowie die
Ausnehmung 4 elliptisch bzw. kreisförmig auszubilden. Auch in diesen letztgenannten
Fållen müssen die Umfangsformen von grösster Oeffnung 6 des Auslauftrichters 2 und
von Ausnehmung 4 gleich sein, wobei die räumlichen Abmessungen der Ausnehmung 4
dieselben sein müssen wie die grösste Oeffnung 6, so dass der Auflageflansch 7 des
Auslauf trichters 2 in der Tragschulter 8 der Ausnehmung 4 satt anliegt. Vorzugsweise
wird der Auslauftrichter 2 aus Stahlblech von 5 mm oder mehr hergestellt. Bei der
polygonen Ausführungsform ist die Herstellung einfacher, da die einzelnen Stahlblechsegmente
3 leichter zurechtgeschnitten werden können.
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Diese Segmente werden vorzugsweise miteinander verschweisst.
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Es können auch andere bekannteverbindungsmethoden verwendet werden.
Bei der kreisförmigen oder elliptischen Ausführungsform ist die Herstellung des
Auslauftriohters 2 etwas schwieriger, da der kreisförmige bzw. elliptische Umfang
der grössten Oeffnung 6 und die Konizität zur kleinsten Oeffnung 9 schwierige räumliche
Figuren ergeben.
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In der Figur 2, welche einen Seitenriss der Zelle und des Auslauftrichters
2 mit dem achteckigen Umfang seiner grössten Oeffnung 6 gemäss den Schnittlinien
A-A der Figur 1 zeigt, ist die fertig gebaute Zelle dargestellt, welche aus dem
Boden 10, den Seitenwänden 1, der durch Schiftbeton 12 hergestellten Abschrägung,
dem Dach 16 und der Einfüllöffnung 17 besteht. Der achteckige Auslauftrichter 2
ist in Gebrauchslage in der Ausnehmung 4, welche mit der Stahlzarge 5 verkleidet
ist, aufgehängt. Anhand der Figur 3 ist deutlich erkennbar, dass der Umfang der
grössten Oeffnung 6 gleich den räumlichen Abmessungen der Ausnehmung 4 bzw. der
Stahlzarge 5 sein muss. Die Umfangsformen zwischen der grössten Oeffnung 6 und der
Ausnehmung bzw. der Stahlzarge sind dieselben, so dass der Auflageflansch 7 auf
der Tragschulter 8 satt aufliegen kann. Oberhalb des Auslauftrichters 2 ist ein
Verteilerhut 18 angeordnet, dessen Funktion später beschrieben wird. Der Verteilerhut
18 enthält die gleiche Ausführungsform
wie der-huslauftrichter 2.
Daher besteht er auch aus Stahlblechsegmenten 21, welche miteinander verschweisst
sind. An der Spitze des Verteilerhutes 18 ist eine Oeffnung 22 vorgesehen, deren
Funktion ebenfalls später beschrieben wird. Der Verteilerhut 18 wird einfach auf
den Auslauftrichter 2 mittels der Stifte 19 aufgesetzt. Die Stifte 19 können mit
dem Verteilerhut 18 entweder verschweisst oder durch die Schrauben 23 verbunden
werden. Die Stifte 19 werden an den Ecken des polygonen Verteilerhutes 18 angebracht
und stehen-auf dem Auflageflansch 7 des Auslauftrichters 2 in den Ecken der Ausnehmung
4 bzw. der Zarge 5. Durch diese Anordnung ist der Verteilerhut hinreichend fixiert,
so dass er nicht fest mit dem Auflageflansch 7 des Auslauftrichters 2 verbunden
werden muss- Weiterhin ist in der Figur 2 die Schutzeinrichtung 20 gezeigt, welche
in der kleinsten Oeffnung 9 angebracht ist.
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Diese Schutzeinrichtung 20 dient dazu, den Materialabrieb zu vermeiden,
welcher an dem Rand dieser kleinsten Oeffnung infolge Strömens bzw. Fliessens des
Schüttgutes auftritt.
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Im folgenden wird anhand der Figuren 1 und 2 die Herstellung des Auslaufes
im Boden der Silozelle beschrieben. Wie bereits erwähnt, wird beim Rohbau der gesamten
aus einer Vielzahl von Zellen bestehenden Siloanlagen zuerst der Boden 10 betoniert.
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Im Boden 10 wird bereits die Ausnehmung 4 in ihrer gewünschten polygonen,
elliptischen oder kreisförmigen Abmessung hergestellt. Die Ausnehmung hat einen
Durchmesser von ca. 80-90 cm.
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Anschliessend werden die Seitenwände 1 der Zelle in der bekannten
Gleitschalentechnik bis zur gewünschten Höhe von 50 und mehr Metern hochgezogen.
Das Dach 16 kann zusammen mit der Einfüllöffnung 17 betoniert werden, da sämtliche
Arbeiten im Innenraum 15 der Zelle, wie zum Beispiel die Montage von Elevatoren,
von unten durch die Ausnehmung 4 bewerkstelligt werden können. Das Einbauen des
Schiftbetons 12 ist sehr einfach, da der Arbeiter auf einer horizontalen Arbeitsfläche,
welche zum Beispiel durch eine Abdeckung der Ausnehmung 4 entsteht, sich bewegen
kann. Die Abdeckung ist sicher und unverschiebbar
im Rand der Ausnehmung
4 bzw. der Zarge 5 fixiert. Der Schiftbeton kann im Gegensatz zu den bisher üblichen
Ausführungen an der vorgegebenen Kante der Zarge bzw. der Ausnehmung sauber abgezogen
werden. Es ist nunmehr möglich, den Zellenboden 10 in einem einzigen Arbeitsgang
auszuschiften, was früher nicht der Fall war. Da der Schiftbeton von unten in den
Innenraum 15 transportiert werden kann, ergibt sich selbstverständlich eine Verbilligung
des Ausschiftens einer jeden Zelle. Ausserdem wird im Gegensatz zu der früheren
Methode wesentlich weniger Schiftbeton 12 benötigt, was eine ungefähre Materialeinsparung
von 60% für eine mittlere Zellengrösse ergibt.
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Nach dem Ausschiften des Innenraums 15 und nach der Montage der Elevatoren
wird der Auslauftrichter 2 ebenfalls von unten in den Innenraum 15 transportiert.
Der Auslauftrichter 2 ist in einer mechanischen Werkstatt bereits vorfabriziert
und wird in seiner gewünschten Form zur Baustelle geliefert. Der Auslauftrichter
2 wird wie folgt in den Innenraum 15 gebracht: Es sei angenommen, dass der Auslauftrichter
2 und die Ausnehmung 4 mit der Zarge 5 achteckig ausgeführt sind, wie es die Figuren
1 und 2 zeigen. Weiter wird vorausgesetzt, dass der Verteilerhut 18 in diesem Falle
nicht benötigt wird.
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Der Auslauftrichter 2 wird unterhalb des Zellenbodens um 900 gekippt
und diagonal durch die Ausnehmung 4 in den Innenraum 15 geschoben. Mit anderen Worten
gesagt, wird der Auslauftrichter 2 dadurch in seine Montagestellung gebracht, dass
er um 900 gekippt und so gedreht wird, dass zwei parallele Kanten des, Auflageflansches
in die Diagonale zweier gegenüberliegender Ecken der Ausnehmung 4 bzw. der Zarge
5 liegen. Anhand des Grundrisses der Figur 1 ist dies leicht einzusehen.
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Bei dieser Montage stellung des Auslauftrichters 2 ist wesentlich,
dass der Abstand zwischen der grössten Oeffnung 6 und der kleinsten Oeffnung 9 kleiner
ist als der Halbmesser der Ausnehmung 4 bzw. der Zarge 5. Bei einer lichten Weite
von ca.
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80-90 cm der Ausnehmung 4 hat es sich als zweckmässig erwiesen, einen
Abstand von 30-35 cm zwischen den beiden Oeffnungen zu wählen. Nachdem der Auslauftrichter
2 in den Innenraum 15 geschoben
worden ist, wird er in seine Gebrauchslage
gekippt und mit seinem Auflageflansch 7 langsam auf die Tragschulter 8 der Ausnehmung
4 bzw. der Zarge 5 abgesenkt. Hierbei ergibt sich selbsttätig eine Fixierung durch
die acht Ecken der polygonen Ausführungsform des Auslauftrichters und der Ausnehmung
4 bzw. der Zarge 5. Der Auslauftrichter ist nun so angeordnet wie in der Figur 2
gezeigt. An der kleinsten Oeffnung 9 wird das Rohr 24 befestigt, welches das Schüttgut
zu den Förderanlagen führt. Wenn der Innenraum 15 der Zelle über die Einlassöffnung
17 im Dach 16 mit Schüttgut gefüllt ist, erfolgt die Entnahme des Schüttgutes in
bekannter Weise durch Oeffnen eines im Rohr 24 vorgesehenen Schiebers. Da die Zellen
60 und mehr Meter hoch sind, wirkt ein sehr hoher Druck auf den Auslauftrichter
2, was sich besonders bei der Entnahme von Schüttgut an der Kante der kleinsten
Oeffnung 9 bemerkbar macht. Durch die starke Reibung ergibt sich im Laufe der Zeit
eine Abnützung dieser Kanten. Zur Vermeidung dieses Materialabriebs ist die Schutzeinrichtung
20 in der kleinsten Oeffnung 9 befestigt. Diese Schutzeinrichtung besteht aus einem
Korb, welcher oben und unten geöffnet ist.
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An den Seitenflächen des Korbes sind Oeffnungen vorgesehen.
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In einfacher Weise kann dieser Korb aus zwei Ringen 25 bestehen, welche
in einem bestimmten Abstand durch Abstandshalter 26 miteinander verbunden sind.
Der Durchmesser der beiden Körbe entspricht dem Durchmesser der kleinsten Oeffnung
9 und beträgt zum Beispiel 20 cm. Die Abstandshalter 26 werden so an die beiden
Ringe 25 geschweisst, dass sich eine Korbhöhe von ca. 75 cm ergibt. Der untere Ring
25 der Schutzeinrichtung 20 ist so an der kleinsten Oeffnung 9 befestigt, dass sich
ein sogenannter Anschlussstutzen für das Ablaufrohr 24 ergibt. Die Wirkungsweise
der Schutzeinrichtung 20 liegt darin, dass das Schüttgut in den obersten Ring 28
eintritt. Der Materialabrieb bzw. der Materialverschleiss ist hierdurch von der
eigentlichen Kante der kleinsten Oeffnung 9 zum obersten Ring 25 verschoben worden.
Wenn der oberste Ring teilweise oder ganz zerstört ist, wird er durch einen neuen
Ring
25 oder durch eine vollkommen neue Schutzeinrichtung 20 ersetzt. Die Oeffnungen
zwischen den beiden Ringen 25 und den Stegen 26 sollen ein vollkommenes Auslaufen
des Schüttgutes gewährleisten. Eine wesentlich einfachere Schutzeinrichtung 30 ist
in der Figur 3 gezeigt, welche Schutzeinrichtung darin besteht, dass die kleinste
Oeffnung 9 des Auslauftrichters 2 einen kleineren Durchmesser hat als das Auslaufrohr
24. Auf diese Weise ist genügend Material vorhanden, welches durch die Reibung des
Schüttgutes verschlissen werden kann. Allerdings besteht hierbei die Gefahr, dass
die kleinste Oeffnung 9 über den Umfang des Ablaufrohres 24 verschlissen wird und
somit das Schüttgut ungehindert aus dem Auslauftrichter 2 austreten kann.
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Bisher wurde das Einbringen des Auslauftrichters von aussen in den
Innenraum 15 der Zelle beschrieben. Dies ist nur ein Teil der Funktionen des Auslauftrichters.
Ein weiterer Zweck des Auslauftrichters liegt darin, dass er zu jeder Zeit aus dem
Boden 10 der Zelle mühelos und leicht entfernt werden kann. Selbstverständlich muss
bei dieser Gelegenheit der Innenraum 15 der Zelle vollständig frei sein von Schüttgut.
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Der Auslauftrichter 2 wird zu diesem Zweck angehoben und im Innenraum
15 in seine Montagestellung gekippt, gedreht und durch die Ausnehmung 4 nach aussen
transportiert. Nun ist der Innenraum 15 der Zelle von aussen frei zugänglich, 80
dass allfällige Reparaturarbeiten an den Wänden 1 oder an den nicht gezeigten Elevatoren
durchgeführt werden können.
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Wenn sich herausstellen sollte, dass der Auslauftrichter 2 oder die
Schutzeinrichtung 20 bzw. 30 einen Defekt haben, so kann der gesamte Auslauftrichter
durch einen neuen ersetzt werden, da eine grössere Siloanlage selbstverständlich
eine grössere Anzahl von vorfabrizierten Auslauftrichtern auf Lager hat.
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Bei der grossen Höhe der Zellen haben die Schüttgüter die unangenehme
Eigenschaft, dass während des Entleerens durch
den Auslauftrichter
2 sich ein Kanal über der kleinsten Oeffnung 9 bis hinauf zur Oberfläche des Schüttgutes
bildet. Das Schüttgut strömt also von der Oberfläche nur in diesem schmalen Kanal
aus der kleinsten Oeffnung 9 des Auslauftrichters heraus.
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An den Seiten dieses Kanals bleibt das Schüttgut unbeweglich.
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Die hierdurch sich ergebenden Nachteile,wie zum Beispiel unkontrollierbare
Temperaturerhöhung bei längerer Lagerung, werden dadurch vermieden, dass oberhalb
des Auslauftrichters 2 ein Verteilerhut 18 gemäss Figuren 2 und 3 angeordnet wird.
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Der Verteilerhut 18 ist in gleicher Weise konstruiert wie der Auslauftrichter
2. Die einzelnen Segmente 21 bestehen ebenfalls aus Stahlblech von ca. 5 mm Dicke.
Der Verteilerhut 18 kann bei der Herstellung des gesamten Auslaufes in gleicher
Weise durch die Ausnehmung 4 bzw. Zarge 5 transportiert werden wie der Auslauftrichter
2. Daher kann man auch beim Verteilerhut 18 von einer Montagestellung und von einer
Gebrauchsstellung reden. Zuerst wird der Verteilerhut 18 in den Innenraum 15 gebracht
und anschliessend der Auslauftrichter 2. Im Innenraum werden beide in die Gebrauchsstellung
gekippt bzw. gedreht und so aufeinander gesetzt wie die Figuren 2 und 3 zeigen.
Gemäss Figur 2 stehen die Stifte 19, welche vermittels der Schrauben 23 am Verteilerhut
18 befestigt sind, auf den "Ecken" des Auflageflansches 7 des Auslauftrichters 2.
Verteilerhut 18 und uslauftrichter 2 werden langsam auf die Tragschulter 8 abgesenkt.
Die Fixierung der beiden Konstruktionsteile erfolgt zwangsläufig durch die Ecken
des Randes der Ausnehmung 4. Die Oeffnung 22 im Verteilerhut 18 ist zu dem Zweck
vorgesehen, dass das Schüttgut auch in den vom Verteilerhut 18 abgeschlossenen oberen
Raum eintreten kann. Durch den seitlichen Raum zwischen Auflageflansch 7 der grössten
Oeffnung 6 und der Basis des Verteilerhutes 18, dessen Höhe durch die Länge der
Stifte 19 bestimmbar ist, strömt das Schüttgut während des Auslaufvorganges. Auf
diese Weise bildet sich kein Kanal bis zu Oberfläche des Schüttgutes. Das Schüttgut
wird während des Auslaufvorganges gleichmässig in der gesamten Zelle vermischt.
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In der Figur 3 ist die aus den Wänden 1, dem Boden 10 und dem Dach
16 mit der Einfüllöffnung 17 bestehende Zelle gezeigt.
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Der Auslauf trichter 2 hat die gleiche Ausführungsform wie in den
Figuren 1 und 2 bereits gezeigt. Die einzigen Unterschiede zu den früheren Figuren
bestehen in der Figur 3 nur darin, dass die Ausnehmung 4 nicht mit einer Zarge verkleidet
ist, dass der Verteilerhut 18 andere Abstandshalter und einen besonderen Aufsatz
für einen Temperaturfühler besitzt, und dass die Schutzeinrichtung 30 einfacher
konstruiert ist. Die Figur 3 soll zeigen, dass die Ausnehmung 4 durch eine entsprechende
Holzverschalung 27 aus dem gleichen Beton bestehen kann wie der Boden 10. Die olzverschalung
27 wird nach dem Betonieren selbstverständlich entfernt. Der Verteilerhut 18, welcher,wie
bereits erwähnt,die gleiche Form wie der Auslauftrichter 2 hat, besitzt an seinem
spitzen Ende ein Rohr 28, auf welchem ein Temperaturmessfühler angebracht wird.
Dieser Messfühler ist nicht besonders dargestellt. Der grosse Vorteil einer solchen
Anordnung liegt darin, dass die elektrischen Kabel auf kürzestem Wege aus der Zelle
zur zentralen Steuerstelle der gesamten Siloanlage geführt werden können. Bisher
waren Temperaturmessfühler an Seilen aufgehängt, wobei die elektrischen Kabel durch
die Einfüllöffnung 17 im Dach 16 geführt werden mussten, um auf Umwegen die Messdaten
zur zentralen Steuerleitung zu liefern. Der Verteilerhut 18 der Figur 3 besitzt
an seinem spitzen Ende ebenfalls die Oeffnung 22. Als Abstandshalter zwischen Verteilerhut
18 und Auslauftrichter 2 sind vier Winkeleisen 29 vorgesehen, von denen jedoch nur
drei gezeigt sind.
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Abschliessend wird der Zweck der in den Figuren 1 und 2 gezeigten
verschliessbaren Oeffnung 13 beschrieben. Die Oeffnung 13, welche in einem Segment
3 des Auslauftrichters 2 angeordnet ist, wird durch den Deckel 14 verschlossen.
Der Deckel ist auf der Innenseite des Segmentes 3 mittels zweier
Schrauben
31, 32 auf die Oeffnung 13 von kleinerem Durchmesser befestigt. Bei Lösen der Schraube
32 kann der Deckel um die Schraube 31 gedreht werden. Der Deckel 13 hat zwei kleine
Ausnehmungen, in welche ein Werkstück hineingesteckt werden kann, zum leichteren
Drehen desselben. Diese Ausnehmung ist in der Figur 2 nur angedeutet. Der Zweck
einer solchen Oeffnung 13 liegt darin, dass das Schüttgut im Innenraum 15 der Zelle
begast oder gekühlt werden kann.
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Eine Begasung des Schüttgutes ist notwendig zur Vertilgung von Ungeziefer.
In neuerer Zeit wird das Begasen durch das Kühlen für den gleichen Zweck ersetzt.
Das Begasen oder Kühlen des Schüttgutes erfolgt dadurch, dass der Deckel 14 auf
die Seite geschoben wird und in die Oeffnung 13 die entsprechenden Rohre eingeführt
werden. Die Oeffnung 13 wird nur so weit geöffnet, dass gerade ein Begasungs- oder
Kühlrohr eingeführt werden kann. Ein weiterer Anwendungszweck dieser Oeffnung 13
ist darin zu sehen, dass-zum Beispiel bei schwer strömendem Schüttgut sich Brücken
innerhalb der Zelle bilden, welche Brücken durch Stocherstange oder Pressluftrohr
entfernt werden.