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Bezeichnung: M e h r k a m m e r s i 1 o
Die Erfindung
betrifft ein Mehrkammersilo für Schüttgüter mit einem Silokörper und mit wenigstens
einer, den Innenraum des Silokörpers in verschiedene Silozellen aufteilenden Trennwand.
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Silos dieser Art werden für die Lagerung körniger bis staubförmiger
Schüttgüter, insbesondere von Zement, verwendet, wenn in einem einzigen Silo entweder
verschiedene Schüttgüter oder verschiedene Arten des gleichen Schüttgutes zugleich
zur Verfügung stehen sollen. Die Trennwände, die den Innenraum des manchmal prismatischen,
meist jedoch zylindrischen SilokörpeIsin verschiedene Silozellen aufteilen, sind
im allgemeinen vertikal angeordnet und eben ausgeführt, Bei einem zylindrischen
Zweikammersilo beispielsweise liegt die Trennwand in einer Durchmesserebene des
Silokörpers und teilt dessen Innenraum in 2 Silo zellen mit halbkreisförmigem Querschnitt
auf. Bei unterschiedlicher Füllhöhe in zwei einander benachbarten Silozellen wird
deren gemeinsame Trennwand u.a. auf Biegung beansprucht, was für die ebene Trennwand
eine sehr ungünstige Belastung bedeutet. Hinzu kommt, daß bei dem unvermeidlichen
elastischen Nachgeben der Trennwand in Richtung zur Silo zelle mit der geringeren
Füllhöhe der Abstand ihrer mit dem Silokörper verbundenen Ränder sich verringert
und dadurch auf den Silokörper eine Einbeulkraft ausgeübt wird.
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Diese Einbeulkraft ist für den Silokörper deshalb besonders ungünstig,
weil in der Silozelle mit der geringeren Füllhöhe im Bereich des fehlenden Schüttgutes
dessen sonst vorhandene Horizontalkraft nicht nur an der Trennwand, sondern auch
an der Außenwand des Silokörpers als ausgleichende Gegenkraft fehlt. Das erschwert
zusätzlich die statische Berechnung eines Silos, die ohnehin noch nicht völlig gesichert
ist. Aus allen diesen Gründen müssen bei den bekannten Mehrkammersilos sowohl die
Trennwände wie auch die
Außenwände, d.h. der Silokörper, sear biegesteif
ausgeführt werden, was sich nicht zuletzt auf den Materialaufwand und damit auf
die Kosten und auf das Gewicht eines Silos ungünstig auswirkt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Mehrkammersilo zu schaffen,
das verhältnismäßig leicht ist und mit entsprechend geringem Kostenaufwand hergestellt
werden kann.
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Diese Aufgabe ist bei einem Mehrkammersilo der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Trennwand als Zwischenboden ausgebildet
ist. Dadurch werden die vom Silogut einer Silo zelle herrührenden Lasten stets gleichmäßig
und praktisch mittig auf die Wand des Silokörpers übertragen, und zwar unabhängig
von der Füllhöhe in den einzelnen Silozellen. Es treten also nicht nur keine zusätzlichen>Einbeul-
und Biegekräfte insbesondere im Silokörper auf, sondern dieser wird durch die Zwischenböden
sogar versteift. Für den Entwurf -eines erfindungsgemäßen Mehrkammersilos können
also die gleichen Lastannahmen gemacht und die gleichen Berechnungsverfahren angewandt
werden wie bei Einkammersilos gleicher äußerer Form. Diese Mehrkammersilos können
demnach erheblich leichter und mit geringerem Kostenaufwand gebaut werden. Außer
der günstigeren Belastung in den tragenden Bauteilen wirkt sich auch der Umstand
gewichts- und kostenmindernd aus, daß bei der allgemein üblichen hohen und schmalen
Bauweise der Silos Zwischenböden eine merklich kleinere Fläche haben als vertikale-
Trennwände.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mehrkammersilos
ist vorgesehen, daß der Zwischenboden als nach oben offener Kegelmantel ausgebildet
ist.
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Neben der Erleichterung der Entleerung wird durch diese Form ein besonders
steifer Zwischenboden geschaffen, der dementsprechend leicht ausgeführt werden kann.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Mehrkammersilos
ist vorgesehen, daß die Entleerungsöffnung einer übergeordneten Silozelle mit einem
durch die
darunter liegenden Siloeelleu hindurobgefübrtetl rohrförmigen
Auslaufkanal verbunden ist. Dadurch wird ein insoweit außen glatter Silokörper mit
im Inneren weitgehend mittigem Aufbau erreicht, was noch durch eine weitere vorteilhafte
Weiterbildung ergänzt werden kann, indem die Mündungen der Auslaufkanäle aller Silozellen
unterhalb des Bodens der untersten Silozelle vorzugsweise in einer Abschlußplatte
zu einer Auslaufbatterie zusammengefaßt sind. ladurch ist eine zentrale Entnahme
des Silogutes einer jeden Silozelle möglich, was die Bedienung eines Mehrkammersilos
beträchtlich vereinfacht.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Merkmale erfindungsgemäßer
Mehrkammersilos können den weiteren Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung
eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles entnommen werden.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Aufriß eines erfindungsgemäßen Mehrkammersilos;
Fig. 2 einen Querschnitt des Silos nach der Schnittlinie 2-2 in Fig. 1; Fig. 3 einen
Querschnitt des Silos nach der Schnittlinie 3-3 in Fig. 1 unter Weglassung geschnittener
Gestellteile.
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Das als Ganzes mit 11 bezeichnete Mehrkammersilo ist filr die Lagerung
von Zement vorgesehen. Ein lgestreckter Silokörper 12 mit Kreiaringquerschnitt ist
mit vertikaler Mittelachse auf einem Gestell 13 mit einem gewissen Abstand vom Boden
angeordnet.
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Am unteren Ende ist der Silokörper 12 durch einen Boden 15 und eine
Abschlußplatte 16 abgeschlossen. Der Boden 15 hat die Gestalt eines Kegelstumpfes
mit einem bei der Lagerung von Zement Ublichen Kegelwinkel. Die kleinere Öffnung
des Ketelstumpfes wird durch die ebene Abschlußplatte 16 verschlossen. Am oberen
Ende -ist der Silokörper 12 durch einen ebenfalls kegelstumpfförmigen Deckel 17
verschlossen, dessen Kegelwinkel verhältnismäßig groß ist und auf dessen kleinerer
Öffnung ein Abluftfilter 18 üblicher Bauart sitzt.
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Der Innenraum des Silokörpers 12 ist durch einen Zwischenboden 19
in eine untere Silozelle 20 und in eine obere Silozelle 21 unterteilt. Der Zwischenboden
19 ist als nach oben offener Kegelmantel ausgebildet, dessen Kegelwinkel etwa gleich
demjenigen des Bodens 15 ist. Am unteren Ende des Zwischen bodens 19 befindet sich
eine
Entleerungsöffnung 22 für die obere Silozelle 21.
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Diese Entleerungsöffnung ist mit einem rohrförmigen Auslaufkanal 23
verbunden, der im folgenden kurz Aus auf rohr genannt wird. Dieses Auslaufrohr ist
durch die untere Silo zelle 20 hindurch zur Abschlußplatte 16 geführt, wo es nach
außen mündet. Oberhalb der Entleerungsöffnung 22 ist ein Brechkegel 24 üblicher
Bauweise angeordnet.
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An die Mündung des Auslaufrohres 23 in der Abschlußplatte 16 ist ein
Auslaufstutzen 25 angeschlossen, der die üblichen Verschlußorgane aufnimmt. Daneben
sitzt ein gleichartiger Auslaufstutzen 26 den die in der Abschlußplatte 16 vorgesehene
13ntleerungsöffnung für die untere Silozelle 20 angeschlossen ist, oberhalb deren
ebenfalls ein Brechkegel 27 üblicher Bauweise angeordnet ist. Die beiden Auslaufstutzen
25 und 26 stellen eine Auslaufbatterie dar, an die beispielsweise mittels eines
Hosenrohres eine beiden gemeinsame weiterführende Leitung angeschlossen werden kann.
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Zur Auflockerung des Silogutes bei der Entleerung der oberen Silo
zelle 21 ist der Zwischenboden 19 mit ringförmig um die Entleerungsöffnung 22 angeordneten
Luftöffnungen versehen, die mit einer Ringleitung 28 verbunden sind, die ihrerseits
mit einer nicht dargestellten Luftzuleitung verbunden ist. In ähnlicher Weise sind
in der Wand des Auslaufrohres 23 in gewissen Abständen in Längsrichtung Luftöffnungen
29 vorgesehen, von denen in der Zeichnung nur eine Längsreihe dargestellt ist. Diese
Luftöffnungen sind alle, beispielsweise mittels nicht dargestellter Kunststoffrohre'
mit einer ebenfalls nicht dargestellten gemeinsamen Luftzuleitung verbunden. Diese
Luftzuleitung und diejenige für die Ringleitung 28 werden vorteilhafterweise gemeinsam
an eine ebenfalls nicht, dargestellte Luftversorgungsleitung angeschlossen. Dabei
kann jede der Luftzuleitungen mit einem einstellbaren oder fest eingestellten, die
hindurchtretende Luftme'nge steuernden Drosselorgan versehen sein. Die gemeinsame
Luftversorgungsleitung kann zweckmäßigerweise mit einem Absperrorgan versehen sein,
so daß dieLuftzufuhr für
die Luftöffnungen im Zw~cllenboJen i9 tnd
rm Auslaufrohr 23 gleichzeitig an- uÄd abgestellt werden kann.
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In ähnlicher Weise wie beim Zwischenboden 19 ind im Boden 15 der unteren
Silo zelle 20 Luftöffnungen vorgesehen, die mit einer nicht dargestellten Ringleitung
verbunden sind, die ihrerseits über ein Absperrorgan an eine Luftversorgungsleitung
angeschlossen ist.
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Zum Füllen der unteren Silo zelle 20 ist eine vertikal verlaufende
Fülleitung 30 vorgesehen. Sie tritt nahe der zylindrischen Außenwand des Silokörpers
12 durch den Boden 15 hindurch. Am unteren Ende befindet sich eine verschließbare
Füllöffnung 31. Im oberen Bereich der unteren Silo zelle 20 mündet die Fülleitung
30 in einen Verschleißrohrbogen 32, durch den das Silogut in die untere Silozelle
20 austritt. Zum Füllen der oberen Silozelle 21 ist eine Fülleitung 33 vorgesehen
die der Fülleitung 30 nahe benachbart angeordnet/4sW zu dieser parallel verläuft.
Sie weist am unteren Ende eine verschließbare Füllöffnung 34 auf. Die Fülleitung
33 tritt neben der Füllleitung 30 durch den Boden 15 hindurch, von wo sie durch
die untere Silozelle 20 hindurchgeführt ist bis zum Durchtritt durch den Zwischenboden
19, von wo sie aus bis zum oberen Bereich der oberen Silozelle 21 verläuft. Dort
mündet sie in einen Verschleißrohrbogen 35, von -dem das Silogut in die obere Silozelle
21 austritt. Infolge dieser eng benachbarten Anordnung der Fülleitungen und damit
ihrer Füllöffnungen können alle Silo zellen von einer einzigen Stelle aus gefüllt
werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich, zwei oder mehrere Silözellen von
einem Silofährzeug mit der entsprechenden Anzahl getrennter Silo zellen aus gleichzeitig
zu füllen.
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Zum Entlüften der unteren Silozelle 20 ist eine Entlüftungsleitung
36 vorgesehen. Sie beginnt im oberen Bereich dieser Silozelle und tritt nahe der
zylindrischen Wand des Bilokörpers 12 durch den Zwischenboden 19 hindurch. Von dort
ist sie bis zu ihrer Mündung im oberen Bereich der oberen Silozelle 21 vertikal
durch diese hindurchgeführt.
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Die weitere Entlüftung der unteren Silozelle 20 erfolgt ebenso wie
die Entlüftung der oberen Silozelle 21 durch
den Abluftfilter 18
hindurch.
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Im oberen Bereich der unteren Silo zelle 20 ist an einen Durchbruch
in der zylindrischen Wand des Silokörpers 12 ein zunächst schräg und dann vertikal
nach oben verlaufender Rohrstutzen 37 mit einer Explosionsklappe angeschlossen.
In ähnlicher Weise ist im oberen Bereich der oberen Silozelle 21 an einen Durchbruch
im Deckel- 17 ein kurzer vertikaler Rohrstutzen 40 mit einer Evcplosionsklappe angeschlossen.
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Im oberen Bereich der unteren Silozelle 20 ist in der Nähe der Mündung
der Füllöffnung 30, d.h. in der Nähe des Verschleißrohrbogens 32, in der Wand des
Silokörpers 12 eine größere Kontrollöffnung 38 vorgesehen, die durch einen abnehmbaren
Deckel verschlossen ist. In ähnlicher Weise ist im oberen Bereich der oberen Silozelle
21 in der Nähe der Mündung deren Fülleitung 33, d.h. in der Nähe des Verschleißrohrbogens
35, im Deckel 17 ebenfalls eine größere Kontrollöffnung 39 vorgesehen, die durch
einen abnehmbaren Deckel verschlossen ist.