-
Pneumatische Auflockerungsvorrichtung zur Unterstützung der Entleerung
von Silos für staubförmige oder körnige Güter Ein mit einer pneumatischen F.ntleerungseinrichtung
ausgestattetes Silo hat im Boden bekannte poröse Aufiockerungselemeute in {-Form-
von Platten oder Rinnen, welche dem Auslauf des Silos zu geneigt sind.
-
Der Siloauslauf ist durch einen Schieber verschlossen.
-
Die Auflockerungselemente werden durch Druckluft belüftet, welche
mittels Drehkolbengebläse oder Kompressor erzeugt wird. Der pneumatischen Auflockerung
liegt die Erkenntnis zugrunde, daß sich staubförmige Güter bei der Einlagerung-kapillar
verteilter Luft wie eine Flüssigkeit verhalten und auf einer nur schwach geneigten
Fläche oder Rinne - infolge ihrer Schwerkraft, - abfließen.
-
Ein mit einer solchen pneumatischen Entleerungseinrichtung ausgestattetes
Silo läßt sich ohne besondere Überwachung und Eingriffe entleeren, ohne daß es hierbei
zu Brückenbildungen des Materials kommt.
-
Will man stauhförmiges Gut auflockern, genügt es nicht, in das Gut
durch die porösen Auflockerungselemente hindurch Druckluft einzupressen; die Luft
muß das Gut vielmehr durchdringen, d. h. strömen.
-
Am besten und gleichmäßigsten wird das Gut dann aus dem Silo ausfließen,
wenn vor dem Öffnen des Schiebers und während des Ausfließens des Gutes aus dem
Schieber der gesamte Siloinhalt bis obenhin aufgelockert würde. In diesem Fall wird
nur aufgelockertes Gut auslaufen können. Dieser Weg wird in der Praxis nicht beschritten,
da es zu unwirtschaftlich ist, den gesamten Siloinhalt großer Silos aufzulockern
und damit in Bewegung zu halten, um vielleicht nur eine kleine Menge Gutes ständig
zu entnehmen. Der Druck der Auflockerungsluft und die Luftmenge dürfen jedoch auch
nicht so klein gewählt werden, daß die Luft nicht imstande ist, die Gutsäule im
Silo - wenigstens an der Stelle des Auslaufen,s bis nahezu obenhin zu durchdringen
und das Gut aufzulockern. Durchdringt die Luft die Gutsäule nicht bis obenhin, so
kann die Auflockerungsluft nur durch den Auslaufschieber entweichen oder erst beim
Zusammenstürzen von Material den Weg nach oben nehmen.
-
Damit wird dann aber immer nur so viel Gut aufgelockert, wie mit der
Auflockerungsluft zusammen entweichen kann. Die Folge ist, daß sich vor dem Siloauslauf
ein mehr oder minder großer Hohlraum bildet, in welchen das Gut - durch Unterhöhlung
des Gutes am Boden - immer wieder hineinstürzt. Durch die kinetische Energie der
einstürzenden Massen kommt das Gut stoßweise und unregelmäßig aus dem Siloauslauf.
Wird der Druck der Auflockerungsluft dagegen so groß gewählt, daß die Luft die Gutsäule
durchdringt, so bildet sich vor dem Siloauslauf eine Menge aufgelockerten Gutes,
von dem dann ein Teil ausfließt. Das Gut fließt in diesem Fall gleichmäßiger.
-
Da jedoch nicht alles Gut aufgelockert wird, werden
auch hier Massen
einstürzen, die dann gleichfalls -durch die Menge des aufgelockerten Gutes vor dem
Siloauslauf hindurch - auf den Siloaüslauf drücken.
-
Die meisten Silos sind so groß und die Guthöhe so hoch, daß für die
Erzeugung der Druckluft bisher ausschließlich Drehkolbengebläse oder Kompressoren
verwendet wurden.
-
Zweck der Erfindung ist es, bei gleichmäßigem Abfluß des Gutes durch
die Anordnung einer Entlüfterhaube in einem zweckmäßigen Abstand über dem Siloauslauf
und einem Teil der Auflockerungselemente im Boden des Silos mit einem in seiner
Wartung gegenüber Drehkolbengebläse und Kompressoren anspruchsloseren Ventilator
für die Erzeugung der Druckluft auszukommen und den Siloauslauf gegen von oben und
von der Seite einstürzende Massen abzuschirmen. Damit die innerhalb der Entlüfterhaube
durch das Gut dringende und das Gut auflockernde Luft entweichen kann, ist die Entlüfterhaube
durch den Entlüftungskamin an die Absaugung und Entstaubung angeschlossen. Damit
kein Gut in den Kamin hochsteigt oder zumindest daran behindert wird, kann vor dem
Abluftkamin in der Entlüfterhaube ein dämmendes Filter oder Sieb vorgesehen sein.
Die Wände der Entlüfterhaube können so weit herabgezogen werden, daß nur ein kleiner
Spalt zwischen den Auflockerungselementen im Boden des Silos und der Wand bleibt,
gerade so groß, daß die volle Abfülleistung erreicht wird. Ebenso können die Wände
auch nur kleine Öffnungen haben, durch welche Auflockerungsrinnen hindurchgehen.
Dieser Einbau einer Entlüfterhaube hat die gleiche Wirkung wie eine Labyrinthdichtung.
Einstürzendes Material kann nicht von oben direkt vor den Siloauslauf gelangen,
sondern muß von vorn oder von der Seite durch die Öffnungen in der Wand der Entlüfterhaube
hindurch
über die Auflockerungselemente hinweg erst den Raum unter der Entlüfterhaube mit
vollkommen aufgelockertem Gut passieren, bevor es aus der Siloöffnung ausfließen
kann. Diese Wirkung des Glättens des auslaufenden Gutes könnte durch die Anordnung
eines zweiten entlüfteten Raumes -innerhalb oder außerhalb des Silos angebracht
- erhöht werden. Durch den Anschluß des Entlüftungskamins an die Entlüfterhaube
kann die Auflockerungsluft entweichen. Die Luft durchströmt somit das Gut. Die Entlüftungshaube
läßt es zu, auch mit geringem Luftdruck - unabhängig von der Höhe der Silofüllung
- vor dem Ausfließen des Gutes und vor dem Öffnen des Schiebers im Bereich der Entlüfterhaube
ein aufgelockertes, fließfähiges Staub-Luft-Gemisoh zu bilden. Fließt das aufgelockerte
Gut nach Öffnen des Schiebers ab, so wird auch das Gut außerhalb des Bereiches der
Entlüftungshaube durch die übrigen porösen Auflockerungselemente im Boden des Silos
aufgelockert, dabei wird das im Silo liegende Gut von unten her unterhöhlt. Ist
die Unterhöhlung groß genug, so bricht das Material ein und rutscht nach. Die Auflockerungsluft
braucht dabei nicht die gesamte Materialhöhe zu durchdringen, sondern kann durch
die Entlüftungshaube und den Abluftkamin entweichen. Der Widerstand der porösen
Platten und damit der Druckverlust muß allerdings - wie bekannt - so groß gewählt
werden. daß nicht alle Luft an der Stelle geringen Gegendrucks innerhalb der Entlüftungshaube
entweicht, sondern auch noch an den über gängen von losem zu festem Material an
den Rändern der Entlüftungshaube die porösen Platten durchdringt.
-
An Hand der Zeichnung wird eine Ausführungsform der Erfindung als
Beispiel erläutert.
-
Die Zeichnung zeigt schematisch den Abschnitt eines Silos mit einer
pneumatischen Entleerungseinrichtung und dem Siloauslauf mit Schieber. Die Entlüfterhaube
2 ist in einem dem Material und der Förderleistung angepaßten Abstand über den Auflockerungselementen
3 und über dem Siloauslauf 6 angebracht. Vor und während der Material entnahme aus
dem Silo wird das Auflockerungssystem mit seinen Auflockerungselementen 3 durch
den Luftanschlußstutzen 4 belüftet. Durch die porösen Elemente 5 des Auflockerungssystems
unter der Entlüfterhaube 2 dringt die Druckluft in kapillar verteilter Form in das
darüberliegende Material ein, durchströmt dieses und lockert es dabei auf. Es entsteht
ein fließfähiges Staub-Luft-Gemisch, welches durch den Siloauslauf 6 abfließen kann.
Die Auflockerungsluft kann durch den Abluftkamin 1 entweichen. Durch die übrigen
nicht im Be reich der Entlüfterhaube 2 liegenden Auflockerungselemente 3 wird auch
weiteres Material aufgelockert und in den Raum unter der Entlüfterhaube 2 nachrutschen.
Um ein Eindringen von Material in den Ent-
lüftungskamin 1 zu erschweren oder ganz
zu verhindern, kann in der Entlüfterhaube 2 ein Filter oder Sieb 7 angeordnet werden,
welches den Raum der Entlüfterhaube 2 an beliebiger Stelle in zwei Räume unterteilt.
Das durch das Sieb 7 in den Entlüftungskamin 1 eingedrungene Material kann durch
die Verbindungsleitung 8 bei geöffnetem Schieber 10 in den Entleerungskanal 9 abfließen.
Der Entlüftungskamin 1 sowie die Verbindungsleitung 8 können durch je einen luftdichtschließ
enden Schieber 10 verschlossen werden.
-
Die Reinigungsklappen 11 und 12 ermöglichen ein Reinigen des Entlüftungskamins
1. Durch die Schauklappe 13 kann die Verbindungsleitung 8 eingesehen werden. Der
Entlüftungskamin 1 schließt oben mit einem Bogen 14 ab, der mit einem Tauchverschluß
15 verbunden ist, um ein unerwünschtes Eindringen von Material bei vollem Silo zu
verhindern.
-
PATENTANSPROCHE: 1. Pneumatische Siloentleerungsvorrichtung für feinkörnige
oder staubförmige Güter mit einem geneigten, porösen und von Druckluft durchströmten
Boden und einem Siloauslauf, der durch einen Schieber verschlossen werden kann,
dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Siloauslaufes (6) über einem Teil des porösen
und von Druckluft durchströmten Bodens eine Entlüfterhaube (2) vorgesehen ist, die
über eine Rohrleitung mit dem Entlüftungskamin (1) in Verbindung steht.