DE1268770B - Desinfizierende Trockenreinigung - Google Patents

Desinfizierende Trockenreinigung

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DE1268770B
DE1268770B DEP1268A DE1268770A DE1268770B DE 1268770 B DE1268770 B DE 1268770B DE P1268 A DEP1268 A DE P1268A DE 1268770 A DE1268770 A DE 1268770A DE 1268770 B DE1268770 B DE 1268770B
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Dr Richard Hess
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Stockhausen GmbH and Co KG
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Chemische Fabrik Stockhausen GmbH
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L1/00Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
    • D06L1/02Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using organic solvents
    • D06L1/04Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using organic solvents combined with specific additives

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
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Description

  • Desinfizierende Trockenreinigung Es ist bekannt, den Lösungsmitteln bei der Trockenreinigung von Textilien bestimmte Desinfektionsmittel zuzusetzen. Unter den vorgeschlagenen Desinfektionsmitteln sind auch mehrere, die sich in Wasser unbegrenzt oder in begrenzten Mengen lösen, nämlich Methanol, Äthanol, Propanol, Formaldehyd, Bromessigsäure, Sublimat, Allylsenföl, Salicylsäure, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Rhodanwasserstoffsäure.
  • Die Vorschläge zur Verwendung von wasserlöslichen Alkoholen stammen von E n d r e s, deutsche Patentschrift 708 934, ferner L o c k e m a n n, B ä r und T o t z e c k, Zentralbl. f. Bakt., 147 (1941), S. 1, sowie W a n t i a, Arch. f. Hyg. u. Bakt., 130 (1943), S. 129. E n d r e s erreichte mit 2 °/o Methanol in Benzin oder Chlorkohlenwasserstoffen in Abwesenheit von Wasser eine Abtötung von Colibakterien und Staphylokokken nach 30 Minuten. Nach einer anderen Literaturangabe von E n d r e s (deutsche Patentschrift 710 029, Beispiel 3 und 6) konnten 2 °/o Äthanol in Benzin oder 4°/o Methanol in Tetrachlorkohlenstoff Staphylokokken nach 120 Minuten nicht töten. L o c k e m a n n und Mitarbeiter sowie W a n t i a berichten, daß 1 bis 2 °/o Methanol in Benzin Staphylokokken in Abwesenheit von Wasser nach 5 Minuten töten. Aus allen Literaturangaben der genannten Autoren geht hervor, daß sie den Wassergehalt ihrer Systeme nicht untersucht haben. Der Erfinder nimmt auf Grund der Versuchsergebnisse an, daß die kurzen Abtötungszeiten auf gleichzeitig im System anwesende hohe und die langen Abtötungszeiten auf sehr niedrige Mengen Wasser zurückzuführen sind. Die Nachprüfung unter Versuchsbedingungen, die der Praxis entsprechen, gab die in der Tabelle angegebenen Werte. Es wurden zwei Flotten auf ihre baktericide Wirkung untersucht.
  • Flotte A Perchloräthylen -t- 2 °/o Methanol + 2 °/o Reinigungsverstärker (wie im Beispiel l vorliegender Erfindung) + 0,035 °/o Wasser, entsprechend 65 °/o relativer Feuchte.
  • Flotte B Perchloräthylen + 2 °/o Isopropanol -I- 10/, Reinigungsverstärker (wie im Beispiel 1 vorliegender Erfindung) -j- 0,05 °/o Wasser, entsprechend 65 °/o relativer Feuchte.
  • Anmerkung: Bei Methanol ist ein wesentlich höherer Gehalt an Reinigungsverstärker erforderlich, da mit geringen Mengen die Flotte nach dem Wasserzusatz aus dem Verband geht.
    Flotte Zeit Staph. 1 0111 1 Prodig.
    A 10 Minuten -f- - -
    B 10 Minuten -f- - -1-
    B 20 Minuten - - -
    Die Vorschläge wurden praktisch nicht verwirklicht. In erster Linie dürften die niedrigen Flammpunkte dafür verantwortlich sein; sie sind beim n-Propanol 25'C, Isopropanol 18'C, Äthanol 18'C und Methanol 6,5°C. Die Explosionspunkte von Perchloräthylen, das 2 °/o Isopropanol enthält, wurden mit 21'C (unterer Explosionspunkt) bzw. 51'C (oberer Explosionspunkt) ermittelt. Der Flammpunkt dieser Lösung liegt bei 28,5 =0,5°C. Da die Arbeitstemperatur zwischen 20 und 40°C liegt, wird oberhalb des Flammpunktes und innerhalb der Explosionsgrenzen gearbeitet, was nicht statthaft ist.
  • Formaldehyd ist das älteste und gleichzeitig bisher beste Desinfektionsmittel für die Trockenreinigung, besonders beim Reinigen in Chlorkohlenwasserstofl'en. Es wird praktisch beim Verfahren nach der deutschen Auslegeschrift 1177119 verwendet. Nachteilig ist jedoch, daß die Textilien Formaldehyd adsorbieren und daß selbst durch 2stündiges Belüften mit Heißluft der adsorbierte Formaldehyd nicht restlos entfernt werden kann. Spülen mit Ammoniak, Ammoniumseifen u. dgl. macht die Textilien zwar geruchfrei, aber beim Bügeln, Dampfpressen u. dgl. entsteht erneut Formaldehydgeruch, da sich Reste von gebildetem Hexamethylentetramin, die nicht ausgespült werden können, zersetzen. Außerdem kann sich Trimethylamin bilden, wobei fallweise die Textilien nach Fisch riechen.
  • Bromessigsäure ist eine starke Säure, durch deren Verwendung die Maschinen korrodiert und Textilien geschädigt werden. Sublimat ist für Menschen sehr giftig. Da es in Benzin und Halogenkohlenwasserstoffen unlöslich ist und darin nur als wäßrige Lösung zusammen mit Reinigungsverstärker gelöst werden kann, geht das angewandte Sublimat zum größten Teil auf die Textilien und kann mit Lösungsmitteln nicht ausgespült werden. Am Ende einer solchen Behandlung sind die Textilien mit Sublimat imprägniert, was von den Gesundheitsbehörden nicht geduldet wird. Allylsenföl ist nur zu 0,2"/, in Wasser löslich. Seine Desinfektionswirkung ist sehr gering. Von den Textilien adsorbiertes Allylsenföl ist nicht restlos zu entfernen. Es verleiht diesen den üblen stechenden Geruch und zieht Blasen auf der Haut. Salicylsäure ist nur zu 0,18 % in Wasser löslich. Sie desinfiziert bei der Trockenreinigung in kaum erkennbarer Weise. Außerdem wirkt sie stark korrodierend auf die Maschinen. Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und andere quartäre Verbindungen desinfizieren in Trockenreinigungsflotten nur mäßig. Vor allem wirken sie sehr wenig gegen Pyocyaneus, Tuberkelbakterien und Viren. Für die Praxis sind sie wegen ihrer korrodierenden Wirkung auf Zink, Kupfer und Messing nicht tragbar. Rhodanwasserstoffsäure wirkt ebenfalls stark korrodierend und bildet mit Eisen dunkelrotgefärbte Salze. Helle Textilien würden durch ihre Verwendung rot gefärbt werden. Sämtliche in diesem Absatz referierten Vorschläge für Desinfektionsmittel als Zusatz bei der Trockenreinigung können somit praktisch nicht verwirklicht werden.
  • Es wurde gefunden, daß man ohne die geschilderten Nachteile desinfizierend trockenreinigen kann, wenn man mit Flotten reinigt, die Reinigungsverstärker, Emulgatoren, Stabilisatoren, Wasser u. dgl. enthalten und gleichzeitig desinfizieren und dadurch gekennzeichnet sind, daß ihnen als Desinfektionsmittel halogenierte Alkohole zugesetzt werden, die in Wasser in einer Menge von mehr als 2 % löslich sind. Weiterhin ist es zweckmäßig, daß die relative Feuchte beim Reinigen so hoch wie möglich gewählt wird, ohne dadurch die Textilien nennenswert zu schädigen, beispielsweise beim Reinigen von beschränkt reinigungsfähigen Textilien höchstens 65 °/o, dicht gewebten Wollartikeln höchstens 750/, und Baumwollartikeln höchstens 90 °/o. Schließlich ist es vorteilhaft, wenn gleichzeitig Stabilisatoren und/oder Puffersubstanzen zur Bindung von eventuell abgespaltenem Halogenwasserstoff zugesetzt werden.
  • Die halogenierten Alkohole besitzen gegenüber den nicht halogenierten Alkoholen den Vorzug einer besseren germiciden Wirkung und eines wesentlich höheren Flammpunktes. Beispielsweise ist der Flammpunkt von Äthylenchlorhydrin 55'C und von rx-Dichlorhydrin 74°C, also weit über der Arbeitstemperatur einer Trockenreinigung. Explosionspunkte von Gemischen dieser Halogenalkohole mit Halogenkohlenwasserstoffen existieren nicht. Gegenüber Formaldehyd haben die halogenierten Alkohole bei ebenfalls sehr guter Desinfektionswirkung den Vorteil, daß sie beim Bügeln oder Dampfpressen der damit gereinigten Textilien nicht zu Geruchsbelästigungen führen.
  • Für das Verfahren sind die wasserlöslichen halogenierten Alkohole besonders gut geeignet. Es wurde festgestellt, daß die Desinfektionswirkung von Halogenalkoholen in ungefähr demselben Maße steigt wie ihre Wasserlöslichkeit. Wenn sich ein halogenierter Alkohol in Wasser nur zu 20/, oder weniger löst, ist sein Desinfektionsvermögen in Trockenreinigungsflotten so gering, daß er für die Praxis wegen der erforderlichen hohen Konzentrationen und/oder langen Einwirkungszeiten nicht in Frage kommt. Die Desinfektionswirkung folgender halogenierter Alkohole ist in Trockenreinigungsflotten sehr gut bis befriedigend: 2-Fluoräthanol-1; 2-Chloräthanol-1 (Äthylenchlorhydrin); 2-Bromäthanol-1; 1-Chlorpropanol - 2; 4 - Fluorbutanol -1; 3 - Chlorpropandiol-1,2 (a-Monochlorhydrin); 3-Jodpropandiol-1,2; 2 - Chlorpropandiol - 1,3 (ß -Monochlorhydrin); 2 - Brompropandiol -1,3 ; 1,4 - Dichlorbutandiol - 2,3 ; Dichloracetaldehydhydrat; 2,2 - Dichloräthanol - 1; 2,2,2-Trichloräthanol-1; 2,2-Dichlor-2-bromäthanol-1; 2,2-Dibromäthanol-1; 2-Chlor-2,2-dibromäthanol; 2,2,2-Tribromäthanol-l; 2-Jodäthanol-1; 3-Chlorpropanol-1; 2,3-Dichlorpropanol-1 (ß-Dichlorhydrin); 3 - Brompropanol -1; 2,3 - Dibrompropanol-1; 1,3-Dichlorpropanol-2 (a-Dichlorhydrin); 1,1,1-Trichlorpropanol-2; Chloralhydrat. Die halogenierten Alkohole können gegebenenfalls auch Heteroatome oder Heterogruppen enthalten, insbesondere Äther- und Estergruppen. Sehr gut geeignet aus den in Frage kommenden Verbindungen ist beispielsweise a,a'-Dioxy-ß,ß'-dichlordiäthyläther.
  • Für ein rationelles Arbeiten sind diejenigen halogenierten Alkohole vorzuziehen, die sich nicht nur in Wasser, sondern auch im Lösungsmittel in allen Verhältnissen lösen, so daß sie leicht ausgespült werden können. Ebenso werden solche halogenierten Alkohole bevorzugt, die beim Trocknen leicht verdampfen. Es sind jedoch auch im Lösungsmittel schwer lösliche und schwer verdampfbare halogenierte Alkohole verwendbar, sofern sie für -Menschen und höhere Tiere ungefährlich sind und keine Hautirritationen hervorrufen.
  • In der deutschen Patentschrift 1095 995 werden Dichlor- oder Dibromalkohole mit mindestens 4C-Atomen als Desinfektionsmittel für allgemeine Zwecke vorgeschlagen. Halogenalkohole dieser Art sind für die desinfizierende Trockenreinigung nicht geeignet, da sie in Wasser entweder überhaupt nicht oder nur sehr wenig löslich sind.
  • Die halogenierten Alkohole besitzen unterschiedliche Stabilitäten. Einige neigen zur Abspaltung von Halogenwasserstoff, wenn sie mit Wasser vermischt und/oder erhitzt werden. Da die Flotten bei der Wiedergewinnung des Lösungsmittels destilliertwerden, ist es zweckmäßig, diesen gleichzeitig Stabilisatoren und/oder Puffersubstanzen zur Verhinderung der Abspaltung oder zur Bindung von Halogenwasserstoff zuzusetzen. Hierfür eignen sich an sich bekannte Produkte, z. B. Ammonium-, Amin-, Alkali-, Erdalkali- und sonstige Metallsalze schwacher Säuren. Auch schwache Basen können in manchen Fällen verwendet werden. Sie können gleichzeitig Bestandteil der Reinigungsverstärker sein. Beim Destillieren der gebrauchten Flotten kann man erforderlichenfalls gemahlenen Kalk, Soda u. dgl. zusetzen. Einige der für das erfindungsgemäße Verfahren in Frage kommenden Halogenalkohole wirken schon in geringer Konzentration in der Atemluft gesundheitsschädlich. Insbesondere sind es die stark flüchtigen Halogenalkohole mit MAK-Werten unter 200. Man kann trotz niedriger MAK-Werte mit diesen Halogenalkoholen desinfizierend trockenreinigen, wenn man solche Trockenreinigungsmaschinen verwendet, die die Dämpfe aus der Maschine durch geschlossene Kanäle, beispielsweise Rohrleitungen od. dgl., entweder direkt oder durch Adsorptionsanlagen ins Freie befördern. Es handelt sich hierbei um sogenannte Schrankmaschinen, die mit Luftumwälzung trocknen und einen Ausblasstutzen besitzen, von dem aus ein Rohr entweder ins Freie oder zu einer Adsorptionsanlage führt. Auf diese Weise ist es möglich, beim Füllen und Entleeren der Maschine einen Luftstrom aus dem Arbeitsraum durch die Füllöffnung und den Absaugstutzen zu leiten. Hierbei werden sowohl die in der Maschine vorhandenen Dämpfe flüchtiger Desinfektionsmittel als auch die Dämpfe der Lösungsmittel abgesaugt, so daß sie nicht in die Luft des Arbeitsraumes gelangen können. Folgende Beispiele sollen das Verfahren erläutern: Beispiel 1 In einer BÖWE-R-8-Schrankmaschine werden in zehn Chargen jeweils 8 kg Herrengarderobe gereinigt. Die Daten der Maschine sind:
    Trommeldurchmesser . . . . . . . . . 815 mm
    Trommeltiefe . . . . . . . . . . . . . . . . . 335 mm
    Waschdrehzahl . . . . . . . . . . . . . . . 34 Umdr./Min.
    Schleuderzahl . . . . . . . . . . . . . . . . 480 Umdr./Min.
    Drei Rippen in der Trommel
    Flotte in der Waschtrommel etwa 741
    Flotte im Filter . . . . . . . . . . etwa 541
    Flottenumlauf . . . . . . . . . . . etwa 30001/Std.
    Die Maschine hat am oberen Teil des Gehäuses einen Stutzen, der mit einer ins Freie führenden Rohrleitung verbunden ist. Ein Gebläse saugt die Dämpfe aus dem Trommelgehäuse und drückt sie durch das Rohr ins Freie. Der Schalter des Gebläses wird im Bedarfsfall von Hand bedient. Dem Stutzen gegenüber befindet sich eine verstellbare Klappe, durch die Luft angesaugt werden kann. Bei geschlossener Klappe kann die Luft durch die Füllöffnung der Maschine angesaugt werden. Die Maschine ist weiterhin mit einem automatischen Wasserdosiergerät ausgestattet, nämlich TEMPO-Aquamatic DGS 3 nach Patent 1082067 bzw. 1085 354, das auf 750/, relative Feuchte eingestellt und während der zehn Chargen nicht verändert wird. Erste Charge In der Maschine wird eine Flotte aus 1301 Perchloräthylen, 1,3 kg Reinigungsverstärker (10 g/l) und 1,3 kg Äthylenchlorhydrin (10 g/l) angesetzt. Der Reinigungsverstärker enthält: 400/, Na-Petroleumsulfonat etwa 60°/jg (MG desSulfonates etwa 420), 200/, techn. Olsäuretriäthanolaminester, 10 °/o Oleylalkohol, Jodzahl 75, 200/0 Spindelöl, 10 °/o Wasser. Mit dieser Flotte werden in üblicher Weise nach vorheriger Anschwemmung des Filters mit Kieselgur 8 kg Herrengarderobe gereinigt. Während des Beladens der Trommel wird ein Luftstrom durch die Füllöffnung mit dem Gebläse angesaugt, so daß Dämpfe in beachtenswertem Umfang nicht aus die Maschine in den Arbeitsraum gelangen können. Zusammen mit der Garderobe wird ein Streifen, auf dem verschiedene Taschen aufgenäht sind, in denen sich Läppchen mit Testbakterien befinden, in die Maschine gegeben. Die Testbakterien bestehen aus Staphylokokken, Coli O111 und Prodigiosus. Es wird 10 Minuten bei 75 °/o relativer Feuchte und etwa 25°C über Filter gereinigt, innerhalb 150 Sekunden die Flotte abgepumpt, die Ware geschleudert, 15 Minuten mit Heißluft im Kreislauf und zwischengeschaltetem Sprühdüsenkühler getrocknet und 5 Minuten mit Frischluft ausgeblasen. Die Streifen mit den Taschen, in denen sich die Testkeime befinden, werden herausgenommen. Die Nachkulturen zeigen, daß sämtliche Testkeime tot sind. Die gereinigte Garderobe ist sauber, besitzt einen guten Griff, ist nicht eingelaufen, verfilzt oder sonst geschädigt. Zweite bis zehnte Charge Bezogen auf das Gewicht der Herrengarderobe, gehen unter den Versuchsbedingungen 0,8 % Reinigungsverstärker und 2 °/o Äthylenchlorhydrin verloren. Den Gehalt der Flotte an Reinigungsverstärker ermittelt man in bekannter Weise mittels kationischer Titration. Den Gehalt an Äthylenchlorhydrin bestimmt man in an sich bekannter Weise nach T r a f 1 e t (Anal. Chem., 20 [1948], S. 68). Da die Bestimmung etwas zeitraubend ist, empfiehlt es sich, die voraussichtlichen Verluste vorher zu ermitteln und nach der Reinigung Kontrollanalysen zu machen. Hiernach braucht man nicht vor jeder Charge auf das Ergebnis der Kontrolle zu warten.
  • Vor jeder Charge werden der Flotte etwa 65 g Reinigungsverstärker und 160 g Äthylenchlorhydrin zwecks Ergänzung der Verluste zugesetzt. Nach der fünften Charge werden außerdem noch 101 frische Flotte (Perchloräthylen mit je 10 g/1 Reinigungsverstärker und Äthylenchlorhydrin) zugegeben. Es genügt eine Kontrolle der desinfizierenden Wirkung nach der fünften und zehnten Charge. Sie zeigt, daß jeweils sämtliche Keime tot sind. Die Konzentration des Äthylenchlorhydrins am Ende der zehnten Charge entspricht ziemlich genau dem erwarteten Wert von 8,5 g/1 Flotte. Die Effekte sämtlicher Chargen sind ebenso gut wie die der ersten Charge. Beispiel 2 In derselben BÖWE-R-8-Schrankmaschine werden Wolldecken gereinigt. Das Füllgewicht pro Charge beträgt nur 6 kg; der TEMPO-Wasserkontroller wird auf 6511/0 relative Feuchte gestellt. Es werden pro Liter Perchloräthylenflotte 10g eines Reinigungsverstärkers verwandt, der folgende Bestandteile enthält: 50°/o Na-Petroleumsulfonat etwa 60°/oig (MG etwa 460), 20 °/o Kondensat aus 1 Mol Kokosfettsäure und 2,5 Mol Diäthanolamin, 15 °/o Nonylphenolhexaäthylenglykoläther, 15°/o Isopropanol. Als Desinfektionsmittel werden 30 g x-Dichlorhydrin pro Liter zugesetzt. Der Wasserkontroller wird auf 65 °/o relative Feuchte eingestellt. Es wird 4 Minuten über das Filter gereinigt, 6 Minuten die Trommel stillgesetzt. 3 Minuten geschleudert, 5 Minuten mit Perchloräthylen gespült, 3 Minuten geschleudert und mit Heißluft getrocknet. Testkeime, die ebenso wie im Beispiel 1 in der Trommel mitlaufen, werden getötet. Die gereinigten Decken sind sauber, locker, flauschig im Griff, nicht eingelaufen und nicht verfilzt.
  • Beispiel 3 In einer Schwerbenzinanlage werden Damenkleider gereinigt. Das Schwerbenzin enthält 2 °/o Reinigungsverstärker und 1,5 0/0 a-Chlorhydrin. Der Reinigungsverstärker besteht aus 30 0/0 dodecylbenzolsulfosaurem Metoxypropylamin, 20°/o basischem Ca-Petroleumsulfonat (MG 470), 500/0 Octylkresoltetraäthylenglykoläther.
  • Die Daten der 15-kg-Hoffman-Jet-Anlage sind:
    Trommeldurchmesser . . . . . . . . . 915 mm
    Trommeltiefe . . . . . . . . . . . . . . . . . 455 mm
    Waschdrehzahl . . . . . . . . . . . . . . . 38 Umdr./Min.
    Schleuderzahl . . . . . . . . . . . . . . . . 700 Umdr./Min.
    Vier Rippen in der Trommel
    Flotte in der Waschtrommel .... 1301
    Flotte im Filter . . . . . . . . . . . . . . . 1801
    Flottenumlauf .... . ...... etwa 60001/Std.
    Der TEMPO-Wasserkontroller wird auf 70 0/0 relative Feuchte eingestellt. Man reinigt 20 Minuten über Filter, pumpt die Flotte ab und schleudert, wozu man 7 Minuten benötigt, spült 5 Minuten mit Schwerbenzin, pumpt ab und schleudert, was 10 Minuten dauert, und trocknet 25 Minuten in einem Tumpler mit Heißluft von 60'C. Die Damenkleider sind sauber, nicht verknittert und nicht eingelaufen. Die Nachkultur der Testbakterien zeigt, daß sie sämtlich getötet sind.
  • Beispiel 4 In Flotten, die 10/0 Reinigungsverstärker, wie im Beispiel l beschrieben, in Tetrachlorkohlenstoff enthalten und eine relative Feuchte von 650/, besitzen, werden verschiedene Halogenalkohole gelöst und bestimmt, welche Menge jeweils notwendig ist, um bei 20'C nach 10 Minuten Staphylokokken sicher abzutöten. Die bakteriologischen Teste werden nach der Methode gemacht, die in der Zeitschrift »Das Krankenhaus% 1960, S.96, linke und rechte Spalte in der Mitte, beschrieben ist. Es ergeben sich folgende Konzentrationen:
    Äthylenchlorhydrin ................... 2,00/0
    ca-Dichlorhydrin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,50/,
    Chloralhydrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,50/,
    rx-Chlorhydrin ........................ 2,0°/o
    4-Fluorbutanol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,0 0/0
    2-Bromäthanol ....................... 1,5°/o
    Isopropanol (zum Vergleich) . . . . . . . . . . . 5,0010
    Die Konzentrationen dieser Teste sind etwa doppelt so hoch wie die in den Maschinenversuchen erforderlichen, da bei diesen die Einwirkungszeiten länger und die Temperaturen etwas höher sind.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Trockenreinigung mit Flotten, die Reinigungsverstärker, Emulgatoren, Stabilisatoren, Wasser u. dgl. enthalten und gleichzeitig desinfizieren, dadurch gekennzeichnet, daß als Desinfektionsmittel halogenierte Alkohole zugesetzt werden, die in Wasser in einer Menge von mehr als 2 0/0 löslich sind.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die relative Feuchte beim Reinigen von beschränkt reinigungsfähigen Textilien höchstens 65 0/0, dicht gewebten Wollartikeln höchstens 750/0 und Baumwollartikeln höchstens 900/0 beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig Stabilisatoren und/oder Puffersubstanzen zur Bindung von eventuell abgespaltenem Halogenwasserstoff zugesetzt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 710 029; deutsche Auslegeschrift Nr. 1095 995.
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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE710029C (de) * 1938-06-24 1941-09-02 Dr Phil Habil Guenther Endres Desinfektionsmittel
DE1095995B (de) * 1958-06-06 1960-12-29 Huels Chemische Werke Ag Desinfektionsmittel

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