DE1234907B - Desinfizierende Trockenreinigung - Google Patents

Desinfizierende Trockenreinigung

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DE1234907B
DE1234907B DEC32054A DEC0032054A DE1234907B DE 1234907 B DE1234907 B DE 1234907B DE C32054 A DEC32054 A DE C32054A DE C0032054 A DEC0032054 A DE C0032054A DE 1234907 B DE1234907 B DE 1234907B
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Germany
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water
relative humidity
dry cleaning
cleaning
disinfecting
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DEC32054A
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English (en)
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Dr Richard Hess
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Stockhausen GmbH and Co KG
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Chemische Fabrik Stockhausen GmbH
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M16/00Biochemical treatment of fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, e.g. enzymatic
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06LDRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
    • D06L1/00Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods
    • D06L1/02Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using organic solvents
    • D06L1/04Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using organic solvents combined with specific additives

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Description

  • Desinfizierende Trockenreinigung Es ist aus den Arbeiten von Chassevant, Farrel und Howles, Ruepp, Virgin, Gabbano, Rimpau, Vierthaler u. a. bekannt, daß wasserfreie Lösungsmittel, die zur Trockenreinigung verwendet werden, nämlich Leichtbenzin, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, Tetrachloräthylen (Perchloräthylen), keine Desinfektionswirkung besitzen. Aus den Untersuchungen von R i m p a u ist es bekannt, daß emulgatorfreie Schüttelemulsionen von Trichloräthylen, die 1% Wasser enthalten, eine gute Desinfektionswirkung gegen zahlreiche Bakterien besitzen. Zur Trockenreinigung sind derartige Schüttelemulsionen nicht vorgeschlagen worden und nicht geeignet.
  • Es ist weiterhin durch R i m p a u und V i e r -t h a 1 e r bekanntgeworden, daß Emulsionen von Wasser in Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen und Perchloräthylen, die durch Türkischrotöl, Nekal oder die Produkte Re 1077 bzw.- Re 297, wahrscheinlich quartäre Basen, stabilisiert wurden, ebenfalls eine gute Desinfektionswirkung gegen zahlreiche Bakterien besitzen. Emulsionen von Wasser in Lösungsmitteln, d. h. in Lösungsmitteln mit mikroskopisch oder makroskopisch sichtbaren Wassertröpfchen, sind bekanntlich für die Trockenreinigung ungeeignet. Durch V e t t e r und die deutsche Patentanmeldung F 5340 IV a / 30 i ist eine desinfizierende Trockenreinigung bekanntgeworden, deren Wesen darin besteht, daß den Lösungsmitteln bakterizide und Aktivierungsmittel zugefügt werden, wobei unter letzterem Produkte wie Pyridin, Methylenchlorid, Kaltnetzer, beispielsweise höhermolekulare, aliphatische und aromatische Sulfonate und Fettsäurepolyglykolester, verstanden werden. Als Desinfiziens wird in erster Linie Formaldehyd verwendet. Eine sichere Desinfektion ist, wie aus der Arbeit von V e t t e r hervorgeht, nicht möglich, und das Verfahren kommt praktisch wegen der Belästigung durch Formaldehyd und den erforderlichen hohen Zusatzmengen nicht in Frage.
  • O s t e r t a g berichtete über die desinfizierende Trockenreinigung nach dem LBS-Verfahren. Dieses arbeitet mit einem nicht näher gekennzeichneten desinfizierenden Reinigungsverstärker »auf Basis höhermolekularer Stickstoffverbindungen« und mit Wasserzusätzen, die Wolle so weit anfeuchten, daß deren Wassergehalt einer Wolle entspricht, die bei 1001/o relativer Feuchtigkeit gelagert wurde. Ein derartiger Wassergehalt von Wolle ist bei der Trockenreinigung nicht tragbar und führt zum Einlaufen bzw. Verfilzen.
  • Virgin, Vierthaler und Endres haben auch schon vorgeschlagen, den Lösungsmitteln der Trockenreinigung bekannte Desinfektionsmittel zuzusetzen. E n d r e s verwendete beispielsweise Chlorxylenol, Sublimat, Benzylchlorphenol und ein quartäres Salz. Er arbeitete entweder in Abwesenheit von Wasser oder in Gegenwart von »geringen Mengen Wasser«. V i e r t h a 1 e r verwendete zwei nicht näher gekennzeichnete quartäre Basen und Desinfektionsmittel, wie Chlorxylenol, Bromessigsäure und Allylsenföl. Auch er arbeitete ohne Wasserzusätze.
  • Sämtliche Vorschläge der genannten Autoren führten zu keinem praktischen Erfolg.
  • Es wurde nun gefunden, daß eine desinfizierende Trockenreinigung, die sämtlichen Ansprüchen, insbesondere bezüglich der Reinigungswirkung und der Desinfektionswirkung, entspricht, in üblichen Lösemitteln unter Zusatz von Reinigungsverstärkern, Desinfektionsmitteln und Wasser durchgeführt werden kann, wenn man jeweils Reinigungsverstärker mit guter Wasserretention von mindestens 5 % Wasser, gemessen bei 80 % relativer Feuchte und bezogen auf wirksame Substanz, verwendet, wenn man weiterhin bei möglichst hoher relativer Feuchte arbeitet, jedoch nur so hoch, daß die Textilien nicht einlaufen, verfilzen oder sonst nennenswert geschädigt werden, und wenn man als Desinfektionsmittel farblose Schwermetallsalze verwendet. Besonders geeignet sind Quecksilber- und Silbersalze sowie Zinnsalze. Sie sind in sehr geringer Menge wirksam und können zusammen mit dem Wasser zugegeben werden. In einigen Fällen genügen sogar die geringen Mengen Wasser, die in den Reinigungsverstärkern meistens enthalten sind. Ihre hervorragende Desinfektionswirkung beruht wahrscheinlich darauf, daß sie zusammen mit dem Wasser auf die Textilien und die Bakterien aufziehen, wodurch letztere etötet werden. Die desinfizierende Trockenz# reimgung mit diesen Schwermetallsalzen ist immer dann anwendbar, wenn die Personen, die mit den gereinigten Textilien in Berührung kommen, nicht überempfindlich gegenüber den geringen Mengen Schwermetallsalzen sind, die auf den Textilien zurückbleiben. Es kommen die an sich als Desinfektionsmittel bekannten Schwermetallverbindungen in Frage, nämlich Sublimat, Diphenylquecksilberoleat, Silbernitrat, Silberacetat, Triphenylzinnoxyd u. dgl.
  • Reinigungsverstärker, die eine große Wasserretention besitzen, haben unter anderem M a r t i n und F u 1 t o n gekennzeichnet (Drycleaning Technology and Theory, New York, 1958, S. 153/154). Es sind anionaktive, nichtionogene oder kationaktive Produkte, die bei 20 bis 30° C in den Lösungsmitteln klar, in Wasser jedoch nur opal bis trüb löslich sind. Es kommen aber auch solche Produkte in Frage, die sowohl in den Lösungsmitteln als auch in Wasser klar löslich sind, ebenso Produkte aus der Klasse der Ampholyte und Kombinationen von Produkten aus den genannten Klassen. Produkte, die diesen Forderungen entsprechen, sind beispielsweise Alkali-, Ammonium- oder Aminsalze von Sulfosäuren, beispielsweise Natrium-petrolsulfonate (Molekulargewicht etwa 380 bis 480), Natriumdioctylsulfosuccinat, andere Diester der Natrium-oder Kalium-sulfobernsteinsäure mit einem Molekulargewicht von etwa 400 bis 550, Alkali- oder Ammonsalze von Fettspaltern nach Art des sogenannten Twitehel-Reaktivs, Salze von alkylaromatischen Sulfosäuren, insbesondere von Alkylbenzolsulfosäuren, mit einem Molekulargewicht von mindestens 380, beispielsweise das Methoxypropylaminsalz der Dodecylbenzolsulfosäure. Auch Salze sulfatierter Produkte können verwendet werden, wenn durch genügende Mengen geeigneter Puffer dafür gesorgt wird, daß eine Abspaltung von Schwefelsäure nicht zu einer mineralsauren Reaktion führt, was unter anderem beim Destillieren der Fall sein kann. Weitere anionaktive geeignete Produkte sind saure Alkali- oder Ammonseifen, besonders der Ölsäure, die Aminseifen von Methoxypropylamin, Cyclohexylamin, Morpholin u. dgl. Nichtionogene Produkte, die der Löslichkeitsforderung entsprechen, sind beispielsweise Kondensate von einerseits je 1 Mol Octylphenol, Nonylphenyl, Kokosfettalkohol, Oleylalkohol, Ölsäureamid, Ölsäure, eines Fettsäurepartialesters von Glycerin, Sorbit, Mannit u. dgl. mit andererseits je 2 bis etwa 10 Mol Äthylenoxyd. Geeignete kationaktive Produkte haben z. B. Molekulargewichte pro basischem Stickstoffatom von mindestens 380, beispielsweise Diisobutylphenoxyäthoxyäthyl-benzyl-dimethyl-ammoniumchlorid, Oleylamidopropyl-dimethyl-ammoniumchlorid, Oleylamidopropyl-trimethyl-ammoniummethosulfat, Octadecyloxyäthyl-dioxyäthyl-ammoniumacetat, Tetradecyl-(4,5-dichlorbenzyl)-dimethyl-ammoniumchlorid, Didodecyl-dimethyl-ammoniumbromid, Weiter sind geeignet Ampholyte wie y-Aminocarbonsäuren mit einem Molekulargewicht von mindestens 320, die man durch Kondensation von entsprechenden primären oder sekundären Aminen mit Chloressigsäure erhält.
  • Man kann auch Produkte aus den vorgenannten Stoffklassen mit anderen, für sich allein nicht geeigneten Detergentien mischen, wenn die Mischungen die geforderte Löslichkeit, d. h. Hydrophilität und Lyophilität, besitzen. Beispielsweise kann man ein Natriumdodecylbenzolsulfonat mit einem Molekulargewicht von 348, das in Perchloräthylen fast nicht löslich ist, zusammen mit einem Natriumpetrolsulfonat, das ein Molekulargewicht von 460 hat, verarbeiten, wobei zahlreiche Varianten erhalten werden, die in Perchloräthylen löslich sind und ein durchschnittliches Molekulargewicht von mindestens 380 haben. Ähnliche Kombinationen sind mit in Benzin bzw. Chlorkohlenwasserstoffen unlöslichen Detergentien möglich, beispielsweise mit Alkaliseifen, Alkali- oder Ammonsalzen von Fettalkoholsulfaten, sulfatierten Ölen, Fettsäurekondensationsprodukten, aliphatischen Sulfosäuren u. dgl.; aber auch lösungsmittelunlösliche nichtionogene, kationaktive oder ampholytische Detergentien können für die Mischungen unter den genannten Voraussetzungen verwendet werden.
  • Mischungen der Produkte aus den vorgenannten Stoffklassen mit solchen aus der gleichen oder aus anderen Klassen sind dann empfehlenswert, wenn die wesentlichen Eigenschaften, die ein Reinigungsverstärker haben muß, vorhanden sind und nur eine oder wenige Eigenschaften nicht genügen. Beispielsweise geben meistens zwei Stoffe, von denen der eine mehr lyophil ist, ein Gemisch, das die richtige Löslichkeit und Wasserretention besitzt. Auch Mischungen mit Lösungsvermittlern, insbesondere mit Alkoholen, wie Äthanol, Propanol, Butanol, Benzylalkohol, Cyclohexanol, Oleylalkohol u. dgl., sind oft empfehlenswert, um Teileigenschaften zu verbessern, wobei jedoch zu beachten ist, daß durch solche Zusätze sehr oft die Farben der Textilien beim Reinigen ausbluten. Durch Mischen von stöchiometrischen oder unterstöchiometrischen Mengen anion- und kationaktiver Produkte kann man fast immer Gemische erhalten, die den Löslichkeitsforderungen von M a r t i n und F u 1 t o n für Reinigungsverstärker entsprechen. Es ist bekannt, daß nach dem Mischen eine Umsetzung stattfindet, wobei sich Salze mit großen Anionen und großen Kationen bilden, die fast immer in hydrophoben Lösungsmitteln löslich und in Wasser schwer löslich sind. Sie sind in der Regel geeignet, noch weitere hydrophile Detergentien aufzunehmen, so daß die notwendige Wasserretention leicht ermittelt werden kann.
  • Erfindungsgemäß bevorzugte Reinigungsverstärker sind solche aus einheitlichen oder aus mehreren Komponenten, deren wirksame Substanz in der Lage ist, mindestens die halbe, am besten die gleiche Menge Wasser in den Lösungsmitteln der Trockenreinigung klar in Lösung zu bringen, und die weiterhin eine gute Wasserretention besitzen, die nicht unter 51/o, bezogen auf wirksame Substanz, und bei 80% relativer Feuchte liegen soll.
  • Die maximalen Wassermengen, die man Trockenreinigungsflotten zusetzen kann, richten sich fast ausschließlich nach dem Wassergehalt, den die Textilien mitbringen, und dem Wassergehalt, bei dem sie, ohne Schaden zu erleiden, gereinigt werden können. Der Wassergehalt, den die Textilien mitbringen, richtet sich nach der relativen Luftfeuchte im Aufbewahrungsraum. Er ist in bekannter Weise leicht bestimmbar. Der maximale Wassergehalt von Textilien bei der Trockenreinigung ist ebenfalls bekannt; lockere Wollsachen, wie Pullover, Strickkleider u. dgl., können mit einem Wassergehalt, der 75 % relativer Feuchte entspricht, trockengereinigt werden, leichte Kleider aus Wolle und Acetatfasern bei 78%, Herrenwollanzüge, Textilien aus Naturseide und Zellwolle bei 82%, Baumwollartikel, insbesondere Baumwollpopeline, bei 85% und Textilien aus Polyester-, Polyamid- und Polyurethanfasern bei 90 % relativer Feuchte.
  • Die jeweiligen Wassergehalte in den Flotten, die mit den angegebenen maximalen Wassergehalten auf den Fasern im Gleichgewicht stehen, richten sich in bekannter Weise nach der Wasserretention der Zusätze. Die Wasserretention ist wiederum eine Funktion der Güte und der Menge der Zusätze. Je höher die Wasserretention ist, um so größer ist naturgemäß der Wassergehalt der Flotte bei einem gewünschten Wassergehalt der zu reinigenden Faserart. Ein hoher Wassergehalt bzw. eine große Wasserretention der Flotte ist notwendig, da sich sonst die Aufnahme des zugesetzten Wassers durch die Flotte und ihre Abgabe an die Textilien zu langsam vollziehen würde. Außerdem würde die wichtige Aufgabe des Wassers, den wasserunlöslichen Schmutz von den Textilien zu entfernen, nicht erfüllt.
  • Beispiel 1 In einer Schrankwaschmaschine wurden 6 kg Herren-Wollsachen mit Staphylokokken, O 111, Prodigiosus und Soor als Testbakterien mit dem Produkt, das anschließend beschrieben wird, in Perchloräthylen desinfizierend gereinigt.
  • Dde Daten der Maschine sind: Trommeldurchmesser . . 815 mm Trommeltiefe ......... 335 mm Waschdrehzahl ........ 34 Umdr./Min. Schleuderzahl . . ....... 480 Umdr./Min. Rippen in der Trommel 3 Flotte der Waschtrommel 741 Flotte im Filter ........ 541 Flottenumlauf etwa .... 3000 I/Std.
  • Die Herren-Wollsachen waren vor der Reinigung 2 Tage in einem Raum bei 65 % relativer Feuchtigkeit gelagert und sollten bei 80 0/0 relativer Feuchtigkeit gereinigt werden. Nach S p e a k m a n und C o o p e r (J. Text. Inst., 27, 1936, T 183 - T 197) treffen auf ie 100 2 absolut trockene Wolle
    bei 65% relativer Feuchte ........ 14,8g Wasser
    bei 80 % relativer Feuchte ........ 18,0 g Wasser
    3,2 g
    Nachdem 114,8 g Wolle, die von 65 auf 80 % relativer Feuchtigkeit gebracht werden sollen, 3,2 g Wasser aufnehmen, sind für 6 kg Wolle 192 g Wasser erforderlich. Es wurde eine 80 % relative Feuchtib keit anzeigende Flotte angesetzt, die im Liter Perchloräthylen 10 g desinfizierenden Reinigungsverstärker und 0,9 g Wasser (Karl-Fischer-Titration) enthielt. Es wurde 15 Minuten über Filter gereinigt und zu Beginn dieser Zeit die berechneten 192 ml Wasser in gleichmäßigem Strahl hinter dem Filter zugegeben. Nunmehr wurde innerhalb 21/2 Minuten die Flotte abgepumpt, die Ware geschleudert, innerhalb 5 Minuten mit Perchloräthylen gespült, innerhalb 21/2 Minuten die Spülflotte abgepumpt, die Ware geschleudert und nunmehr in 25 Minuten mit Heißluft von 80° C getrocknet.
  • Die Wollsachen waren sauber, nicht verfilzt und nicht eingelaufen. Die Nachkultur der Testbakterien auf Platten und in Bouillon ergab, daß alle getötet waren.
  • Der desinfizierende Reinigungsverstärker wurde folgendermaßen hergestellt: ; In 36 Teilen Isopropanol wurden unter Rühren und Erwärmen nacheinander gelöst: 18 Teile Octylphenoxyäthoxyäthyl-benzyl-dimethylammoniumchlorid, 36 Teile 5 Aeto-Dodecylalkohol (Kondensat aus 1 Mol ' Dodecylalkohol und 5 Mol Äthylenoxyd), 1 Teil Sublimat (HgCl"), gelöst in 9 Teilen Wasser. Es wurde ein klares Produkt mit 54% wirksamer Substanz erhalten. Die Wasserretention von 10 g dieses Produktes in 11 Perchloräthylen gegen Wolle bei 20° C und 80 % relativer Feuchtigkeit war 0,43 g, entsprechend 8% der wirksamen Substanz.
  • Beispiel 2 In der im Beispiel 1 beschriebenen Schrankwaschmaschine wurden 6 kg Popelinmäntel gereinigt. Hinter der Pumpe wurde jedoch ein Teilstrom der Flotte abgezweigt und durch einen »Tempo-Wasserkontroller« geleitet, der die relative Feuchte der Flotte anzeigt. Die bakterizide Prüfung erfolgte mit den gleichen Testkeimen wie im Beispiel 1.
  • Es wurde eine Flotte angesetzt, die im Liter Perchloräthylen 10 g des nachfolgend beschriebenen desinfizierenden Reinigungsverstärkers enthielt. Nunmehr wurde unter Umpumpen so viel Wasser zugegeben, bis der Wasserkontroller 80% anzeigte. In dieser Flotte wurden die 6 kg Popelinemäntel in der gleichen Weise wie bei Beispiel l gereinigt, gespült und getrocknet. Während der Reinigung wurde in fünf Portionen so viel Wasser durch den Trichter zugegeben, daß der Rückgang des Zeigers am Wasserkontroller wieder aufgehoben und eine Endeinstellung von 80 % beobachtet wurde.
  • Die Popelinemäntel kamen sauber aus der Maschine und hatten einen weichen Griff. Die Nachkultur der Testbakterien auf Platten und in Bouillon ergab, daß alle getötet waren.
  • Der desinfizierende Reinigungsverstärker wurde folgendermaßen hergestellt: ' Unter Rühren wurden 73 Teile technisches Natriumpetrolsulfonat (62%ig; Molekulargewicht etwa 460; Restprozente hauptsächlich Mineralöl) mit 15 Teilen Oleylalkohol und 5 Teilen 6 Aeto-Nonylphenyl (Kondensat aus 1 Mol Nonylphenol -i- 6 Mol Äthylenoxyd) auf etwa 40° C erwärmt. Nunmehr wurde eine Lösung von 1 Teil Silbernitrat in 6 Teilen Wasser hinzugegeben. Es entstand eine klare Lösung mit etwa 50 % wirksamer Substanz. Die Wasserretention einer Lösung von 40 g dieses Produktes in 11 Perchloräthylen gegen Baumwolle bei 20° C und 80% relativer Feuchtigkeit war 4,0 g/l, d. h. 20 % der wirksamen Substanz.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Desinfizierende Trockenreinigung in üblichen Lösemitteln unter Zusatz von Reinigungsverstärkern, Desinfektionsmitteln und Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils Reinigungsverstärker mit guter Wasserretention von mindestens 5% Wasser, gemessen bei 801/o relativer Feuchte und bezogen auf wirksame Substanz, verwendet werden, daß bei möglichst hoher relativer Feuchte gearbeitet wird, jedoch nur so hoch, daß die Textilien nicht einlaufen, verfilzen oder sonst nennenswert geschädigt werden, und daß als Desinfektionsmittel farblose Schwermetallverbindungen verwendet werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gskennzeichnet, daß als farblose Schwermetallverbindungen Quecksilber- oder Silbersalze verwendet werden.
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