DE1265344B

DE1265344B - Verfahren zur Herstellung von transparenten Stiften als Traeger fuer kosmetische Ingredienzien

Info

Publication number: DE1265344B
Application number: DEA22726A
Authority: DE
Inventors: Andre Jacques Leon Mazurier
Original assignee: Arnaud Parfumeur S A
Current assignee: Arnaud Parfumeur S A
Priority date: 1955-02-24
Filing date: 1955-05-23
Publication date: 1968-04-04

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

A61k

Deutsche Kl.: 30 h -13/01

Nummer: 1265 344

Aktenzeichen: A 22726IV a/30 h

Anmeldetag: 23. Mai 1955

Auslegetag: 4. April 1968

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von transparenten Stiften aus höheren Fettsäuren, mehrwertigen Alkoholen, wasserlöslichen Natronseifen und Wasser als Träger für kosmetische Ingredienzien.

Die Herstellung eines festen Kosmetikums aus Stearin, Ätznatron, Wasser, Propylenglykol und Äthanol ist bereits bekannt. Die dabei angewendeten Mengen aus Fettsäuren und Ätznatron sind sich etwa äquimolekular, jedoch werden die mehrwertigen Alkohole nur in ganz geringer Menge verwendet. Es wird auch kein Emulgiermittel zugesetzt. Die nach diesem Prinzip hergestellten Parfümstifte sind auf Grund ihres hohen Äthylalkoholgehaltes schlecht lagerfähig.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung solcher Stifte, welche diesen Mangel nicht mehr aufweisen.

Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Fettsäure mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen in der gleichen Gewichtsmenge eines mehrwertigen Alkohols in Gegenwart eines aus einer Fettsäure von hohem Molekulargewicht und einem Alkohol von ebenfalls hohem Molekulargewicht gebildeten Esters bestehenden Emulgators unter Erhitzen emulgiert, nunmehr die in der Emulsion enthaltene Fettsäure durch Zusatz einer Menge an Natronlauge von etwa 36° Be, die annähernd der stöchiometrischen Menge entspricht, neutralisiert und diese Grundmasse in einem mehrwertigen Alkohol unter Einführung der kosmetischen Ingredienzien umgeschmolzen wird.

Als Emulgatoren verwendet man zweckmäßig Stearin-, Olein- oder Sesquioleinester von anhydridischen Derivaten des Sorbits.

Als Fettsäure wird Stearinsäure bevorzugt.

Als Polyalkohol, insbesondere Dialkohole, sind beispielsweise geeignet: Äthylglykol, Butylglykol, Propylglykol, Trimethylglykol, Tetramethylglykol sowie auch Trialkohole, wie z. B. Glycerin.

Zum Durchführen des Verfahrens werden Emulgator, Fettsäure und Polyalkohol vermischt und auf vorzugsweise 95°C erhitzt. Das Gemisch wird auf dieser Temperatur etwa 15 bis 45 Minuten gehalten. Schließlich wird die Lösung einer stöchiometrischen Menge Natronlauge in Wasser, vorzugsweise 1 Teil Natronlauge auf 6 Teile Wasser, auf 95° C erhitzt und mit dem vorerwärmten Gemisch verrührt.

Die Eigenschaften dieses Gemisches sind stark von dem Verhältnis der zugefügten Menge Natronlauge zu der Menge der Stearinsäure abhängig. Wenn die Menge der Natronlauge von 36° Be kleiner ist als 50% der Menge der Stearinsäure und des Emulgators, dann

Verfahren zur Herstellung

von transparenten Stiften als Träger

für kosmetische Ingredienzien

Anmelder:

Arnaud Parfumeur, S. A.,

Courbevoie (Frankreich)

Vertreter:

Dipl.-Ing. R. H. Bahr, Dipl.-Phys. E. Betzier
und Dipl.-Ing. W. Trentepohl, Patentanwälte,
4690 Herne, Freiligrathstr. 19

Als Erfinder benannt:

Andre Jacques L6on Mazurier, Paris

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 24. Februar 1955 (686 322)

wird die erhaltene Masse undurchsichtig. Bei einem höheren Verhältnis wird die Masse kaustisch und wirkt auf die Haut reizend.

Zur Herstellung des kosmetischen Stiftes aus diesem Gemisch wird vorzugsweise derjenige Polyalkohol verwendet, der zur Herstellung des Gemisches genommen wurde, und das Gemisch wird in diesem Polyalkohol geschmolzen. Nach Erkalten bis auf etwa 50 bis 60° C werden die kosmetischen Ingredienzien und gegebenenfalls Parfüm und Farbmittel beigegeben. Das Erkalten kann sogar unterhalb der vorgenannten Temperatur erfolgen, wenn der kosmetische Stift Vitamine oder andere wärmeempfindliche Stoffe enthält. Der Mischungsprozeß sowie das Gießen oder Formen von Stiften oder das Einfüllen in Töpfe braucht nicht näher beschrieben zu werden, da diese jedem Fachmann geläufig sind.

Beispiel

Es wird zunächst ein Gemisch aus folgenden Teilen hergestellt:

Sesquioleat des Sorbits (unter dem Handelsnamen Arlacel C bekannt) 5 g

Monooleat des Sorbitpolyoxyäthylens (Handelsbezeichnung Tween 80) 5 g

Stearinsäure 50 g

Propylenglykol 50 g

Diese Bestandteile werden zusammengeschmolzen und etwa 15 Minuten auf 95° C erhitzt.

809 537/525

Dann wird die Natronlaugelösung vorbereitet aus:

destilliertem Wasser 150 g

Natronlauge von 36° Be 25 g

Die Lösung wird auf 95°C erhitzt und in das Gemisch eingeführt, wobei das Ganze etwa 20 Minuten auf 95⁰C gehalten wird.

295 g dieser derart entstandenen Grundlage werden in 420 g Propylenglykol geschmolzen. Man läßt bis auf etwa 50°C erkalten und gibt anschließend 0,35 g Hexachlorophen sowie Parfüm und Farbstoff zu. Nach sorgfältiger Mischung werden daraus Stifte gegossen. Bei Einhaltung der vorgenannten Verhältnisse erhält man einen durchsichtigen, für die Haut nicht kaustischen Stoff, der hart genug ist, um in Form von Stiften benutzt zu werden.

Bei Verwendung einer geringeren Menge Propylenglykol als 200 g ist das erhaltene Gemisch zu weich und für die Fertigung von Stiften ungeeignet. Verwendet man mehr als 350 g Propylenglykol, so ist das erhaltene Gemisch zu hart, um normalerweise als Stift benutzt werden zu können.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zur Herstellung von transparenten Stiften aus höheren Fettsäuren, mehrwertigen Alkoholen, wasserlöslichen Natronseifen und Wasser als Träger für kosmetische Ingredienzien, dadurch gekennzeichnet, daß eine Fettsäure mit 12 bis 20 Kohlenstoffatomen in der gleichen Gewichtsmenge eines mehrwertigen Alkohols in Gegenwart eines aus einer Fettsäure von hohem Molekulargewicht und einem Alkohol von ebenfalls hohem Molekulargewicht gebildeten Esters bestehenden Emulgators unter Erhitzen emulgiert, nunmehr die in der Emulsion enthaltene Fettsäure durch Zusatz einer Menge an Natronlauge von etwa 36° Be, die annähernd der stöchiometrischen Menge entspricht, neutralisiert und diese Grundmasse in einem mehrwertigen Alkohol unter Einführung der kosmetischen Ingredienzien umgeschmolzen wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsches Patent Nr. 952 209;

H. Janiztyn, »Riechstoffe, Seifen, Kosmetika«, 1950, Bd. I, S. 179 bis 182, 186, 368 bis 369, 386 bis 387; Bd. II, S. 336 bis 339, 323, 88 bis 89;
Fred Winter, »Handbuch der gesamten Parfümerie und Kosmetik«, 1949, S. 457;

Seifen, Öle, Fette, Wachse, 1954, S. 159, rechte Spalte;

Schimmel-Briefs, Nr. 85, April 1942, rechte Spalte, letzter Absatz;

Schrauth, Handbuch der Seifenfabrikation, 1927, S. 547 bis 548.

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