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Antischweißstift Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung eines
desodorierenden Antischweißstiftes in der Art eines Kölnisch-Wasser-Stiftes.
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Die modernen Kölnisch-Wasser-Stifte bestehen im allgemeinen aus verfestigten
Gemischen von Alkohol, Seife und ätherischem Öl mit geringen Zusätzen an mehrwertigen
Alkoholen und Wasser und dienen zur äußerlichen Anwendung, d. h. zum Aufreiben auf
die Haut. Normalerweise haben sie die Form kleiner, gegossener Zylinder, die in
Folien eingewickelt und in luftdichten Behältern verpackt sind. Bei diesen festen
Kölnisch-Wasser-Stiften wird als Gelierungsmittel eine Seife, beispielsweise Natriumstearat,
verwendet. Die Seife ist als solche in der flüssigen Kölnisch-Wasser-Mischung enthalten,
aus der der feste Stift hergestellt wird, sie kann jedoch auch durch die Reaktion
von Stearinsäure mit Natriumhydroxydlösung in dieser Mischung gebildet werden.
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Wichtig ist es, daß der feste Kölnisch-Wasser-Stift einen hohen Alkoholgehalt,
beispielsweise von 80 bis 900/" hat, um ihm die gewünschten Eigenschaften,
wie leichte Anwendung, kühlende und erfrischende Wirkung und rasches Trocknen des
Aufstrichs auf der Haut zu verleihen. Wohl lassen sich verwendbare Produkte mit
niedrigerem Alkoholgehalt herstellen, doch haben sich diese mangels der vorerwähnten
Eigenschaften nicht bewährt.
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Es ist schon bekannt, Kölnisch-Wasser-Stiften eine desodorierende
Wirkung durch Zusatz eines sich mit Seife vertragenden Hautantiseptikums, beispielsweise
von Bis - (3, 5,6 - trichlor - 2 - hydroxyphenyl) - methan, Bis - (2 - hydroxy -
3,5 - dichlorphenyl) - sulfid und 3, 4, 4'-Trichlor-carbanilid, zu verleihen.
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Ferner ist es erwünscht, daß der desodorierende Kölnisch-Wasser-Stift
auch die Bildung von Schweiß verhindert. Zu diesem Zweck werden im allgemeinen adstringierende
Salze, wie Aluminiumsalze, zugefügt. Bei Zugabe solcher Aluminiumsalze ist jedoch
zu beachten, daß sich normalerweise eine unlösliche Aluminiumseife bildet und daß
sich das Produkt nicht bis zur gewünschten gelierten Form verfestigt. Diese unerwünschte
Wirkung tritt sowohl bei sauer als auch bei basisch reagierenden Aluminiumsalzen
auf. Gewisse stabile, komplexe, alkalisch reagierende Aluminiumsalze vertragen sich
mit der Seife, d. h., sie bilden keine unlöslichen Aluminiumsalze, wenn sie einer
wäßrigen alkoholischen Lösung einer löslichen Seife zugesetzt werden. Als Beispiel
eines solchen komplexen, sich mit Seife vertragenden Aluminiumsalzes sei das aus
der britischen Patentschrift 845 670 bekannte Natrium-aluminium-chlorhydroxy-laktat
genannt, das unter dem Namen »Chloracel« im Handel vertrieben wird. Um jedoch das
seifenverträgliche, komplexe Aluminiumsalz als Antischweißmittel in einen festen
Kölnisch-Wasser-Stift, der Duftstoffe und desodorierende Bestandteile enthält, einbringen
zu können, müssen die Anteile an Alkohol und komplexer Aluminiumverbindung innerhalb
ziemlich enger Grenzen gehalten werden. Werden beispielsweise 50 g einer 40 gewichtsprozentigen
wäßrigen Lösung von Natrium - aluminium - chlorhydroxy - laktat (entsprechend etwa
4,0g A1203) verwendet, so beträgt die optimale Alkoholmenge 35g. Liegt die Menge
des verwendeten Alkohols über 40g, so kann eine Ausfällung des komplexen Aluminiumsalzes
erfolgen, liegt aber der Alkoholgehalt unter 30 g, so entsteht ein weiches, blasiges
Produkt. Es liegt also der mit dem seifenverträglichen Aluminiumsalz verwendbare
Alkoholgehalt wesentlich unter dem, der für die modernen, hochwertigen, festen Kölnisch-Wasser-Stifte
erwünscht ist und bei diesen verwendet wird.
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Überdies können sich die Bildung von Schweiß verhindernde Kölnisch-Wasser-Stifte,
die seifenverträgliche komplexe Aluminiumsalze enthalten, nach wenigen Monaten verfärben,
was eine Folge der Einwirkung der komplexen Aluminiumsalze auf die Duftstoffe ist.
Auch können solche Stifte nicht in ungeschützter Aluminiumfolie verpackt werden,
da die
komplexen Aluminiumsalze auf die Folie eine korrodierende
Wirkung ausüben würden.
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Es wurde nun gefunden, daß festen Kölnisch-Wasser-Stiften von genügend
hohem Alkoholgehalt eine die Bildung von Schweiß verhütende Wirkung dadurch verliehen
werden kann und unerwünschte Reaktionen und Korrosionen dadurch vermieden werden
können, daß ein Kölnisch-Wasser-Stift hergestellt wird, dessen Kern mit Seife verfestigten
Alkohol zusammen mit seifenverträglichem komplexem Aluminiumsalz, jedoch keine Duftstoffe
enthält, wobei der Kern mit einem größeren desodorierenden Kölnisch-Wasser-Körper
ummantelt ist, der aus mit Seife verfestigtem Alkohol besteht und der das desodorierende
Hautantiseptikum und den Duftstoff enthält.
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Durch die Verwendung eines geruchlosen Antischweißstiftes als Kern
eines größeren desodorierenden Köhiisch-Wasser-Stiftes lassen sich die Anteile an
seifenverträglichem komplexem Aluminiumsalz, Alkohol, Seife, Wasser und mehrwertigem
Alkohol in dem Kern so einstellen, daß eine optimale Stabilität, ein optimales Aussehen
und eine optimale Antischweißwirkung erzielt wird. Die Stifte nach der Erfindung
haben den Vorteil, daß keine schädliche Reaktion zwischen dem komplexen Aluminiumsalz
und den hochempfindlichen Duftstoffbestandteilen auftreten können, da nur der äußere
Kölnisch-Wasser-Stiftkörper und nicht auch der Kern Duftstoffe enthält. Durch Einbringen
des seifenverträglichen Hautantiseptikums in den äußeren Stiftkörper und nicht auch
in den Kern wird jede Unverträglichkeit zwischen dem komplexen Aluminiumsalz und
den desodorierenden Bestandteilen vermieden. Ferner läßt sich ein solcher Stift
in Aluminiumfolie verpacken, ohne daß eine Korrosion eintritt, da die die Bildung
von Schweiß verhindernden komplexen Aluminiumsalze im Kern des Stiftes isoliert
sind.
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Im folgenden sei ein Ausführungsbeispiel für die Herstellung eines
erfindungsgemäßen Antischweißstiftes gegeben.
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Der Kern wurde wie folgt hergestellt: Teil A 40gewichtsprozentige
Lösung von Natrium-aluminium-chlorhydroxylaktat in Wasser . . . . . . . . . . .
. . . . 60,00 g Wasser .......................... 6,00 g Äthanol .........................
22,00 g Teil B 70 0/0ige Sorbitlösung . . . . . . . . . . . . . 3,00 g Isopropylmyristat
. . . . . . . . . . . . . . . . . 1,00 g Stearylalkohol . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . 1,50 g Natriumstearat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,50
g Teil A wurde auf 60°C erwärmt, daraufhin Teil B zugegeben und die Mischung unter
Umrühren, und zwar möglichst ohne Alkoholverlust, erhitzt, bis sie klar war. Bei
60°C wurde die Mischung in zylindrische Gußformen geeigneter Größe, beispielsweise
von ungefähr 19 mm Durchmesser, gegossen. Nach der Abkühlung und Verfestigung wurde
der entstandene feste Kern aus den Gußformen entfernt, und es wurde je ein Kern
in die Mitte einer größeren gekühlten Gußform für Kölnisch-Wasser-Stifte eingesetzt,
deren Durchmesser ungefähr 36,5 mm betrug. Nun wurde der desodorierende Stiftkörper
wie folgt zubereitet: Äthanol ......................... 83,00 g Natriumstearat .
. . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,00 g Bis-(3,5,6-trichlor-2-hydroxyphenyl)-methan
........................ 0,50 g Wasser .......................... 5,00 g Propylenglykol
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,00 g Riechstoff .......................
1,50 g Alle Bestandteile wurden unter Umrühren in einem geschlossenen, mit einem
Rückflußkühler ausgerüsteten Gefäß erhitzt, bis sich eine klare Mischung ergab.
Diese Mischung wurde bei 65 bis 70°C in die abgekühlten, die Kerne enthaltenden
Gußformen eingegossen. Nach der Abkühlung wurde der Stift aus den Gußformen entfernt,
in Aluminiumfolie gewickelt und in luftdichten Behältern verpackt. Der so hergestellte
feste Stift hatte nun einen keine Duftstoffe enthaltenden, die Bildung von Schweiß
verhütenden Kern, der durch einen größeren Stiftkörper aus festem, desodorierendem
Material umgeben war.
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Das beschriebene Herstellungsverfahren des Kerns, gemäß dem das Aluminiumsalz
mit dem Alkohol gemischt und vor der Zugabe der Seife und Polyole erhitzt wird,
ist besonders vorteilhaft, da bei ihm geringere Alkoholmengen verwendet werden und
sich doch ein fester, befriedigende Eigenschaften aufweisender Kern ergibt.
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Der feste, den Kern umgebende Kölnisch-Wasser-Mantel besteht im allgemeinen
aus einem verfestigten Gemisch von Alkohol, Seife, Duftstoff, Polyalkohole und Wasser.
Die Gewichtsproportionen eines erstklassigen Kölnisch-Wasser-Mantels sind im allgemeinen
die folgenden: Alkohol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 bis 900/0 Seife
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 bis 8 0/0 Duftstofföl . . . .
. . . . . . . . . . . . . . . 2 bis 5 "/0 Polyalkohol . . . . . . . . . . . . .
. . . . . 0 bis 5 0/0 Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 bis 100/0
Dabei wirkt der Polyalkohol als Plastifizierungsmittel, das ein Zerbröckeln des
Stiftes und ferner ein zu rasches Trocknen des aufgetragenen Filmes auf der Haut
verhindert. Es verhindert ferner die Ablagerungen eines weißen, pulverförmigen Seifenniederschlags
auf der Haut und dient als Lösungsmittel für das Gelierungsmittel. Üblicherweise
werden als Polyalkohole Diäthylenglykolmonoäthyläther, der unter der Handelsbezeichnung
»Carbitolt bekannt ist, ferner Propylenglykol, Sorbit, Glycerin und Polyäthylenglykole
verwendet. Auch ist es möglich, Fettsäureester, wie Isopropylpalmitat oder -myristat,
zu verwenden. Das üblicherweise für einen Kölnisch-Wasser-Stift verwendete desodorierende
Hautantiseptikum wird in Gewichtsmengen von 0,25 bis 0,50/0 verwendet.
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Bei dem die Schweißbildung verhütenden Kern, der das seifenverträgliche,
komplexe Aluminiumsalz und den durch Seife verfestigten Alkohol enthält, können
die Gewichtsanteile wie folgt sein: Äthanol . . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . 20 bis 50% Seife . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 bis 8 0/0
Polyalkohol . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0 bis 5% Wasser . . . . . . . .
. . . . . . . . . . . . . . 5 bis 100/, Komplexe Aluminiumverbindung 4 bis 5 0/0