DE844955C

DE844955C - Roentgenstrahlenschutzsalbe

Info

Publication number: DE844955C
Application number: DEK3176D
Authority: DE
Inventors: Werner Dr Mothes; Carl Dr Blankenburg
Original assignee: Knoll GmbH
Current assignee: Abbott GmbH and Co KG
Priority date: 1942-07-29
Filing date: 1942-07-29
Publication date: 1952-07-28

Description

Röntgenstrahlenschutzsalbe Man hat Gerbstoffe, und zwar auch synthetische Gerbstoffe schon als Sonnenschutzmittel verwendet. Aus der Verwendung solcher Stoffe als Sonnenschutzmittel konnte indes auf ihre Eignung als Schutzmittel gegen Röntgenstrahlenschädigungen nicht geschlossen werden, da es sich bei den Röntgenstrahlen um eine von den Sonnenstrahlen weit abgelegene Strahlenart handelt und die durch Röntgenstrahlen entstandenen Hautschäden anders geartet und ernsterer Natur sind als der sogenannte Sonnenbrand.
Es wurde nun gefunden, daß sich wäßrige Lösungen von Fichtenholzgerbstoffextrakten, die zu etwa 9o°/0 aus ligninsulfonsauren Alkalisalzen bestehen, hervorragend zur Herstellung von Röntgenstrahlenschutzsalben eignen. Diese Stoffe haben sich überraschenderweise zur Verhütung von Hautschäden bei Bestrahlungen durch Röntgenstrahlen ausgezeichnet bewährt.
Man hat bereits Extrakte aus gerbstoffhaltigen tropischen Pflanzen, z. B. von Semen Terminaliae, Folia Psidii piriferi zur Hautpflege im Verlauf der Strahlenbehandlung mit Röntgenstrahlen verwendet. Vor diesen schwer zu beschaffenden exotischen Stoffen haben die vorliegenden Fichtenholzgerbstoffextrakte den Vorteil, daß sie jederzeit leicht und in beliebigen Mengen zu gewinnen und dementsprechend auch weit billiger sind als jene tropischen Pflanzenextrakte.
Der Fichtenholzgerbstoffextrakt wird zweckmäßig in etwa 5 bis io°/oiger Lösung verwendet. Die Salbe wird daraus mit den üblichen Salbengrundlagen, wie z. B. Lanolin, Vaseline, Cholesterin und seinen Derivaten hergestellt. So werden zur Herstellung einer Röntgenstrahlenschutzsalbe erfindungsgemäß' z. B. folgende Stoffe verwendet i. 20 g Vaseline werden mit 40 g Adeps lanae zusammengeschmolzen. 5 g Fichtenholzgerbstoffextraktpulver, gelöst -in 35 ccru Wasser, werden in üblicher Weise eingearbeitet.
2. 1o g Fichtenholzgerbstoffextrakt, gelöst in 3ooccm Wasser, werden zusammen mit 5o g einer Paraffinkohlenwasserstoffe, Wachsalkohole und Fettsäureester sowie als Emulgator Cholesterinderivate enthaltenden Salbengrundlage und io g Paraffinum liquidum unter gelindem Erwärmen gelöst und zu einer Salbe emulgiert. ' 3. io g eines aus Hexadecylalkohol, Octodecylalkohol, Cetylalkohol und Natriumcetylsulfat bestehenden Emulgators werden mit 15 g eines aus frischen Fetten gewonnenen hochmolekularen flüssigen Wachsesters zusammengeschmolzen und mit 5 g Fichtenholzgerbstoffextrakt, gelöst in 70 ccm Wasser, zu einer Salbe emulgiert.
4. 5 g Fichtenholzgerbstoffextraktpulver werden in 55 ccm Wasser gelöst und mit 40 g eines Gemisches aus Paraffinkohlenwasserstoffen und Cholesterin zu einer Salbe emulgiert.
5. 2o g eines Gemisches aus dem Emulgator des hochmolekularen Wachsesters gemäß Beispiel 3 und i g Cholesterin werden zusammengeschmolzen. 5 g Fichtenholzgerbstoffextrakt, gelöst in 69 ccm Wasser, werden wie üblich unter Zusatz von einigen Tropfen Cumarin-Duftstoff eingearbeitet.
6. io g Oleum rapae, io g Paraffinum liquidum und 15 g eines Gemisches aus Kaliumstearat, Glycerinmonostearat und Glycerindistearat werden zusammengeschmolzen und mit 25g Fichtenholzgerbstoffextraktpulver in 50 ccm Wasser unter Zusatz von einigen Tropfen Cumarin-Duftstoff zu einer Salbe emulgiert.

Claims

PATENTANSPRUCH: Röntgenstrahlenschutzsalbe, bestehend in einer Emulsion der wäßrigen Lösung von Fichtenholzgerbstoffextrakten, die zu etwa go°/o aus ligninsulfosauren Alkalisalzen bestehen, mit pflanzlichen, tierischen oder mineralischen Ölen, Fetten, Wachsen oder Sterinen.