DE863805C - Verfahren zur Herstellung von fettloeslichen Tanninabkoemmlingen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von fettloeslichen Tanninabkoemmlingen

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DE863805C
DE863805C DEV861D DEV0000861D DE863805C DE 863805 C DE863805 C DE 863805C DE V861 D DEV861 D DE V861D DE V0000861 D DEV0000861 D DE V0000861D DE 863805 C DE863805 C DE 863805C
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DE
Germany
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tannin
fat
solvents
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pellets
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DEV861D
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Herbert Dr Fiedler
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VASENOL WERKE DR ARTHUR KOEPP
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VASENOL WERKE DR ARTHUR KOEPP
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H1/00Processes for the preparation of sugar derivatives
    • C07H1/06Separation; Purification
    • C07H1/08Separation; Purification from natural products

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  • Genetics & Genomics (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von fettlöslichen Tanninabkömmlingen Tannin wird seit langem in der Therapie verwendet. Eine besondere Bedeutung kommt ihm bei der Behandlung von Brandwunden und im Gewerbeschutz bei der sogenannten Lebendgerbung der Haut zu. Die bisherigen Untersuchungen haben gezeigt, daß Tannin, z. B. bei Brandwunden, innerhalb kurzer Zeit durch Herabsetzung des Dispersitätsgrades der Zelloberflächenkolloide mit an einzelnen Stellen lokalisierten Koagulationserscheinungen eine Gerbung der Hautzellen verursacht, wodurch einerseits das Eindringen von toxischen Stoffen in die Blutbahn und andererseits die Resorption artfremden Eiweißes vermieden wird. Diese vorzüglichen und durch zahlreiche Veröffentlichungen des Schrifttums gestützten Eigenschaften von Tannin werden aber durch andere ungünstige Faktoren stark beeinträchtigt I. Tannin kann wegen seiner Unlöslichkeit in Fetten z. B. nur in wäßriger Lösung angewendet werden. 2. Die wäßrige Tanninlösung muß jedesmal frisch hergestellt werden, da ihre gerbende Wirkung rasch nachläßt (Osswald, Med. Klin. 36, Nr. I, 26 und 27 M9407). Sie kann deshalb meist nur da herangezogen werden, wo der Betrieb einen stabilen Charakter trägt.
  • 3. Die Tanninlösung dringt nur etwa 2 bis 3 mm tief in die Haut ein (H. Letichius, B. Int. Kongr. f. Unfallmedizin u. Berufskrankheiten 1938, Schweiz. Rundschau f. Med. 29, Nr. 7, 99 [194o]), der sich bildende Schorf ist nur wenig schmiegsam (Kalman o v s k i y, Khirurgiya 1939,1), und es besteht schließlich die Gefahr des Auftretens von Infektionen unter der Tannindecke, (W. Krieg, Ztrbl. f. d.. ges. Kinderheilk. 36, Nr. 13, 588 und 89 119393).
  • Um wenigstens einen Teil der genannten Faktoren wirksam begegnen zu können, hat man die Verwendung von Tannin in Salbenform vorgeschlagen, dabei allerdings feststellen müssen, daß das Tannin, da es von Vaseline umschlossen und durchdrungen ist und ohne Wasser, dem der Zugang verwehrt ist, nicht wirken kann, keine besondere Wirkung entfaltet, weshalb man auch z. B. die 2o%ige Tanninsälbe der neuen r1. Ausgabe der USA-Pharmakopoe mit 2o °/ö Glycerin bereitet, ein Verfahren, das auch von anderer Seite empfohlen wird (H. Köst, Med. Welt 13, Nr. 49, 156o bis 1562 [1939]). Wenn in den genannten Tanninsalben das Tannin nicht zur Wirkung kommen kann, so liegt es daran, daß das Tannin, wie schon betont, zwar mit dem Fett in die Haut penetriert, hier aber absolut unwirksam bleibt, da ein Zusammentreten mit Wasser und damit die Bildung einer wäßrigen Lösung nicht möglich ist. Andererseits wirkt bei einem Zusatz an Glycerin letzteres als Lösungsmittel und gleichzeitig auch als Schleppersubstanz, sorgt so für. eine .genügende Penetration und schafft gleichzeitig auch die Voraussetzungen für die Bildung einer wäßrigen Tanninlösung in der Haut.
  • Die Voraussetzungen für die Möglichkeit einer Verwendung des Tannins in Salben werden sofort günstiger, wenn es gelingt, das Tannin nicht nur im Fett fein zu verteilen, sondern auch in demselben zu lösen bzw. fettartige Verbindungen herzustellen. In diesem Falle erfolgt eine mehr oder weniger intensive Penetration des feinverteilten Tannins, und es sind auch, sofern sonst die Bedingungen dafür erfüllt sind, die Voraussetzungen zur Bildung einer wäßrigen Tanninlösung gegeben.
  • Die Erfindung sieht zur Herstellung von fettlöslichem Tanninabkömmlingen ein Verfahren vor, das darin besteht; Hydroxylgruppen enthaltende Fette oder fettartige Stoffe, wie z. B. Cholesterine, Wollfettauszüge, Cetylalkohol usw., mit Tannin zu tanninhaltigen Verbindungen zu verestern. Die hierbei entstehenden Produkte enthalten das Tannin in Bindung, geben es aber unter bestimmten Bedingungen äußerst leicht wieder ab. Die Veresterung wird zweckmäßig in Gegenwart von Lösungsmitteln, wie Aceton, Glycerin u. dgl.; vorgenommen, und zwar vorzugsweise in Gegenwart von Katalysatoren, - wie z. B. p-Toluolsulfonsäure.
  • Es empfiehlt sich, das Reaktionsprodukt mit Petroläther oder anderen-Lösungsmitteln zu behandeln und die entstehende Lösung zur - Entfernung von unverändertem Tannin und gegebenenfalls des Katalysators mit Wasser oder anderen Lösungsmitteln für diese Stoffe zu waschen. Beispiel s 1o g Cholesterin- und 5 g Tannin werden in Aceton gelöst und unter Zusatz von o,2 g p-Toluolsulfonsäure als Katalysator 5 Stunden am Rückflußkühler erhitzt. Nach dem Abdestillieren des Acetons wird zur Entfernung des nicht in Reaktion gegangenen Tannins und des. Katalysators der Rückstand mit Petroläther oder absolutem Äther aufgenommen und die ätherische oder petrolätherische Lösung mit Wasser gewaschen. Nach dem Abdestillieren des Petroläthers hinterbleibt ein bräunlicher, amorpher bis kristalliner Rückstand (F. z38°), der in Fetten und Fettlösungsmitteln klar löslich ist. Bei dem Behandeln mit verdünntem wäßrigen Alkali tritt sofort wieder Hydrolyse unter Bildung von reinem Cholesterin (F. 1q.9°) und Alkalitannät ein. Aus dem Verbrauch an Alkali kann der Gehalt an Tannin errechnet werden; er betrug im vorliegenden Falle 2¢ °/o. Beispiel 2 1o g Wollfettauszug, vornehmlich aus Cholesterin bestehend, werden, 'wie im Beispiel i angegeben, mit 7 g Tannin und 0,3 g p-Toluolsulfonsäure in Aceton gelöst und 8 Stunden am Rückflußkühler erhitzt. Die Aufarbeitung erfolgt, wie im Beispiel 1 angegeben. Es hinterbleibt ein bei Zimmertemperatur knetbarer Rückstand, der 18,4 °/o Tannin enthält. Beispiel 3 1o g Cetylalkohol werden mit 5 g Tannin und o,2 g p-Toluolsulfonsäure in Aceton gelöst und q. Stunden am Rückflußkühler erhitzt. Die Aufarbeitung erfolgt, wie im Beispiel s angegeben. Der graubräunliche Rückstand schmilzt bei 53 bis 55°. Das Präparat enthält 22 "/o Tannin. Beispiel'4 1o g Cholesterin werden mit 1o g Tannin, 30 g Glycerin und o,2 g p-Toluolsulfonsäure 8 Stunden lang unter ständigem Umrühren bei 12o° erhitzt. Anschließend wird der dickflüssige, auch bei Zimmertemperatur absolut klare Rückstand mit Petroläther aufgenommen und gründlich mit Wasser gewaschen. Nach dem Abdestillieren des Petroläthers hinterbleibt ein bräunlicher, amorpher bis kristalliner Rückstand, der bei 138° klar schmilzt und, wie im Beispiel 1 angegeben, in Fetten und Fettlösungsmitteln klar löslich ist. Durch Behandlung mit verdünntem wäßrigen Alkali kann ein Tanningehalt des Produktes von 2o,8 °/o festgestellt werden.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Tanninabkömmlinge beeinträchtigen nicht die Eigenschaft des Fettes und geben unter bestimmten Bedingungen das Tannin, und zwar im äußerst feinverteilten Zustand, leicht wieder ab.
  • Hieraus erhellt, daß die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Tanninpräparate gegenüber den bisher üblichen eine wesentliche Verbesserung erfahren haben, da das Tannin in Form von fettlöslichen Verbindungen leicht in die Haut eindringt und in dem vorliegenden Falle in der Haut leicht wieder abgespalten wird und hier in äußerst feiner Verteilung zur Wirkung gelangen kann. Auf diese Weise ist es auch möglich, den üblichen Prozentsatz an Tannin, z. B. in Salben, wesentlich herabzusetzen. Die Aktivität des Tannins bleibt in Form seiner Verbindung mit dem Fett bis zu seiner Abspaltung in der Haut erhalten, so daß bei der Verwendung des Präparates das Tannin stets in aktiver, also gerbender Form zur Verfügung steht.
  • Diese Präparate können für sich und auch in Mischung mit anderen therapeutisch wichtigen Stoffen, wie z. B. Leberölen u. dgl., in Form von Salben, Kreme, fetthaltigen Pudern usw. zur Behandlung von Verbrennungen, zur Wundbehandlung, zur Lebendgerbung der Haut (Gewerbeschutz) usw. verwendet werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: x. Verfahren zur Herstellung von fettlöslichen Tanninabkömmlingen, dadurch gekennzeichnet, daß man Hydroxylgruppen enthaltende Fette oder fettartige Stoffe, wie z. B. Cholesterine, Wollfettauszüge, Cetylalkohol usw., mit Tannin verestert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß man die Veresterung in Gegenwart von Lösungsmitteln, wie Aceton, Glycerin u. dgl., vornimmt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch x und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Veresterung in Gegenwart von Katalysatoren, wie z. B. p-Toluolsulfonsäure, vornimmt. q.. Verfahren nach Anspruch x bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt mit Petroläther oder anderen Lösungsmitteln behandelt und die entstehende Lösung zur Entfernung von unverändertem Tannin und gegebenenfalls des Katalysators mit Wasser oder anderen Lösungsmitteln für diese Stoffe gewaschen wird.
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