DE1082370B - Verfahren zur Herstellung von verformbaren Massen fuer kosmetische und pharmazeutische Zwecke - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von verformbaren Massen fuer kosmetische und pharmazeutische Zwecke

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DE1082370B
DE1082370B DEA28709A DEA0028709A DE1082370B DE 1082370 B DE1082370 B DE 1082370B DE A28709 A DEA28709 A DE A28709A DE A0028709 A DEA0028709 A DE A0028709A DE 1082370 B DE1082370 B DE 1082370B
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Dr Kurt Langer
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C F Asche & Co AG
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Description

Es sind kosmetische Produkte in verfestigter oder plastischer Form, insbesondere in Form von Stiften, bekannt. Die bekannten Produkte besitzen meist eine Grundlage von in Alkohol gelöster Seife, d. h. von Alkali- oder Ammoniumsalzen höherer Fettsäuren. Die bekannten Produkte können Parfümierungszusätze, Farbstoffe, Wirkstoffe zur Hautpflege, bakterizide Stoffe, Abwehrstoffe gegen Insekten od. dgl. enthalten. Die bekannten Produkte können auch pharmazeutisch wirksame Stoffe enthalten und z. B. in Form von Mentholstiften oder Stiften zur Verhinderung der Schweißabsonderung Verwendung finden.
Die Alkoholkomponenten der bekannten Produkte bestehen aus ein- oder mehrwertigen Alkoholen. Mittels Äthylalkohol hergestellte Stifte besitzen zwar eine kühlende und erfrischende Wirkung; sie haben jedoch den Nachteil, daß sie sehr schnell schwinden und unter sorgfältigem Luftabschluß gehalten werden müssen.
Kosmetische Stangen, die aus einer Lösung von Natriumstearat in Glycerin bestehen, haben zwar eine gewisse Beständigkeit. Sie besitzen jedoch den schwerwiegenden Nachteil, daß sie stark hygroskopisch sind und daß sie sich mit Wassertröpfchen beschlagen, wenn man sie offen liegen läßt.
Es sind ferner verfestigte Massen für kosmetische und pharmazeutische Zwecke bekannt, die aus zwei- oder mehrwertigen Alkoholen mit mindestens 4 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Butylenglykol, Hexantriol und Seifen, als Verfestigungsmittel bestehen. Diese bekannten Massen sind jedoch auch hygroskopisch und besitzen eine mangelnde Plastizität. Auch bei Verwendung von Propylenglykol wurden Stifte erhalten, die noch zu stark hygroskopisch sind.
Es ist überraschenderweise gefunden worden, daß man verformbare Massen für kosmetische und pharmazeutische Zwecke mit ausgezeichneten Eigenschaften aus dem flüssigen 2,2-Dimethyl-4-oxymethyl-dioxalan der Formel
CH3 CH3
O O
CH, CH9-CH2OH
das in der Literatur auch unter der Bezeichnung Glycerinaceton oder Isopropylidenglycerin beschrieben ist, und Seifen als Verfestigungsmittel herstellen kann. Ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung ist z. B. von Newman und Renoll in J. Am. Chem. Soc, 67, S. 1621, angegeben worden.
Gemäß der Erfindung versetzt man dieses flüssige Dioxalan mit Seifen unter Erwärmen und läßt die Mischung erstarren.
Verfahren zur Herstellung
von verformbaren Massen
für kosmetische und pharmazeutische
Zwecke
Anmelder:
C. F. Asche & Co. Aktiengesellschaft,
Hamburg-Altona, Fischersallee 57-59
Dr. Kurt Langer,"Hamburg-Altona,
ist als Erfinder genannt worden
ao Es ist bekannt, 2-Dimethyl-4-oxymethyl-l,3-dioxalan als Lösungsmittel in der Kosmetik zu verwenden, z. B. für ätherische Öle, Riech- und Geschmacksstoffe und Antibiotika. Auf Grund der Eignung des genannten Dioxalans als Lösungsmittel konnte man nicht voraussagen, daß sich eine Mischung von Seife mit einem solchen Dioxalan zu verformbaren Massen für z. B. Parfüm- oder Desodorierungsstifte gut verarbeiten läßt, die einzigartige Eigenschaften aufweist.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Massen zeichnen sich durch eine erwünschte Plastizität aus, so daß sie bequem zu homogenen Formkörpern, wie Stiften, verpreßt werden können. Die genannten Massen sind nicht hygroskopisch. Sie sind ferner praktisch völlig inert. Sie besitzen außerdem eine erwünschte hohe Abriebfestigkeit und zeigen nicht den Nachteil bekannter, insbesondere unter Verwendung von Mischungen von Alkoholen hergestellter Produkte, daß eine Schmelzpunkterniedrigung eintritt, was für die Haltbarkeit in der warmen Jahreszeit und in warmen Räumen von besonderer Bedeutung ist.
Die Toxizität der gemäß der Erfindung erhältlichen Massen ist äußerst gering und praktisch gleich derjenigen von Massen, die aus Äthylalkohol und Seifen hergestellt sind. -■■---
Die neuen Massen besitzen außerdem einen so niedrigen Dampfdruck, daß ein Verlust durch Verdunsten, wie er insbesondere bei Stiften aus Seifenlösungen in Äthylalkohol zu beobachten ist, nicht auftritt.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung können Mengen von 27 bis 70%, vorzugsweise 40 bis 70%, an 2,2-Dimethyl-4-dioxymethyl-dioxalan zur Anwendung gelangen, während der Rest aus Seife, Wasser, Wirkstoffen, Parfümzusätzen und gegebenenfalls Glycerin bestehen kann.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand einiger Beispiele näher erläutert: -: . ; "
009 527/292
Beispiel 1
Es wurden 10 g Natriumstearat in 70 g 2-Dimethyl-4-oxymethyl-l,3-dioxalan unter Zugabe von 8 g Wasser unter Erhitzen auf etwa 70° C unter Rühren gelöst. Nach dem Abkühlen der Masse auf 50° C, die eine klare Lösung darstellte, wurden 1 g Parfüm in Form einer Kölnisch-Wasser-Komposition und Spuren von maigrünem Farbstoff, in Äthylalkohol (insgesamt 1 g) gelöst, zugegeben.
Die erhaltene Masse wurde in die Form von Stiften gegossen und erstarren gelassen.
Die erhaltenen Stifte, die gute Parfümstifte darstellten, besaßen eine ausgezeichnete Haltbarkeit. Sie waren durchsichtig und besaßen eine vergleichsweise hohe Abriebfestigkeit. Selbst bei längerem Lagern trat kein Ausschwitzen oder Beschlagen mit Wassertröpchen ein, auch nicht bei hoher relativer Luftfeuchtigkeit. Die Stifte erzeugen bei Anwendung auf der Haut kein unangenehmes fettiges Gefühl und zeigen keine Hautreizung.
Beispiel 2
Es wurden 8 g Stearin in 54,1 g 2-Dimethyl-4-oxymethyl-l,3-dioxalan unter Erwärmen auf etwa 70° C gelöst, darauf wurde eine Lösung von 1,2 g Natriumhydroxyd in 20 ml Wasser unter Rühren zugegeben, und die Masse wurde unter Rühren einige Minuten weitererhitzt. Dann wurden 15 g Glycerin und nach dem Abkühlen unter 60° Cig Parfüm, und zwar eine Kölnisch-Wasser-Komposition, und 0,5 g2,2'-Dioxy-3,5,6,3',5',6'-hexachlordiphenylmethan, in wenig Äthylalkohol gelöst, zugegeben.
Die erhaltene Masse wurde wieder zu Stiften verformt, welche gute Desodorierungseigenschaften besaßen und sich durch hervorragende mechanische und Haltbarkeitseigenschaften auszeichneten.
ίο Die Überlegenheit der erfindungsgemäß erhältlichen Produkte gegenüber den bekannten Produkten ergibt sich aus folgendem:
Es wurden Desodorierungsstifte in bekannter Weise hergestellt, indem Stearin unter Erwärmen auf etwa
70° C in einem Lösungsmittel gelöst, darauf eine Lösung von Natriumhydroxyd in Wasser unter Rühren zugegeben und die Masse unter Rühren einige Minuten bei etwa 70° C weitererhitzt wurde. Es wurden nach dem Abkühlen Parfümöl und 2,2'-Dioxy-3,5,6,3',5',6'-hexachlor-
ao diphenylmethan zugegeben.
Die erhaltene Masse wurde zu Stiften verformt, die einer Haltbarkeitsprüfung unterworfen wurden, und zwar bei offener Lagerung und bei Lagerung in einer verschlossenen Schraubdose.
as Die Zusammensetzung der geprüften Massen in Gewichtsteilen ist aus der nachstehenden Tabelle I ersichtlich:
TabeUe I
Stearin
Natriumhydroxyd
Glycerin
Äthylalkohol
Propylenglykol
Dimethyloxymethyldioxalan
Destilliertes Wasser
2,2'-Dioxy-3,5,6,3',5',6'-hexachlordiphenylmethan
Parfümöl
2· 3. 4. 5. 6. 7.
8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0
1,2 1,2 1,2 1,2 1,2 1,2 1,2
80,0 0 0 0 20,0 20,0 15,0
0 80,0 0 0 60,0 0 0
0 0 80,0 0 0 0 0
0 0 0 80,0 0 60,0 60,0
10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 10,0 15,0
0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2
0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5 0,5
Die Gewichtsänderung der Stifte bei offenem Liegen ist aus der Tabelle II
TabeUe II
3.
Urspn
36,8316
4.
ingliches Gf
37,3190
ersichtlich 6.
-anrm
39,0769
7.
39,1260
8.
38,7465
1.
42,3076
2.
29,7830
ιω,ο
105,8
ιω,ο
88,0
5.
swicht in Gi
32,8652
100,0
85,8
ιω,ο
79,6
ιω,ο
77,5
Beginn, °/n 100,0
102,0
ιω,ο
9,0
ιω,ο
32,5
Nach 30 Tagen, %
Die Gewichtsänderung der Stiftmassen beim Liegen in geschlossenen Schraubbehältern ist aus der Tabelle III
ersichtlich:
Tabelle III
1.
7.
3. I 4. I 5. j 6.
Ursprüngliches Gewicht in Gramm
20,6160 I 14,8740 | 18,8979 18,7034 | 16,1478 | 19,6557 | 19,0022 | 19,7886
Beginn, %
Nach 30 Tagen, %
100,0
100,6
100,0
101,0
100,0
99,5
100,0
87,2
100,0 99,8
100,0 99,3
Bei Stiften auf Äthylalkoholbasis wurde festgestellt, Bei Stiften mit mehrwertigen Alkoholen war eine Ge-
daß ein starkes Schwinden sowohl bei offenem Liegen als wichtszunahme und ein Beschlagen durch Wassertröpfauch beim Lagern in geschlossenen Schraubdosen auftrat. 70 chen festzustellen.

Claims (1)

  1. 5 6
    Demgegenüber zeigen die Stifte gemäß der Erfindung durch gekennzeichnet, daß man2,2-Dimethyl-4-oxy-
    eine weitgehende Gewichtskonstanz und keine Hygro- methyl-dioxalan mit Seifen unter Erwärmen versetzt
    skopizität. Der Gewichtsverlust ist praktisch auf den und die Mischung erstarren läßt.
    Wassergehalt von etwa 10 bis 20°/0 zurückzuführen.
    „ 5 In Betracht gezogene Druckschriften:
    Patentanspruch: Deutsche Patentschrift Nr. 952 209;
    Verfahren zur Herstellung von verformbaren Massen »Seifen, Öle, Fette, Wachse«, 1954, S. 159, und 1956,
    für kosmetische und pharmazeutische Zwecke mit S. 548;
    einem Gehalt von Seifen als Verfestigungsmittel, da- »Parfümerie und Kosmetik«, 1956, S. 481 bis 482, 555.
    © OM 527/292 5.60
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