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Schwinglager für nacheinander um mehrere Achsen bis 180° schwingbare
Flügel von Fenstern Die Erfindung bezieht sich auf ein Schwinglager für nacheinander
um mehrere Achsen bis 180° schwingbare Flügel von Fenstern mit einer flügelseitigen
und einer rahmenseitigen Lagerhälfte sowie einem Zwischenglied, das zur Bildung
einer ersten Schwingachse mittels eines mit einer Bremse versehenen Gelenkes in
der Schwenkachse des Flügelrahmens mit der flügelseitigen Lagerhälfte und zur Bildung
einer zweiten Schwingachse mit einem unterhalb des ersten Gelenkes vorgesehenen
zweiten Gelenk mit der rahmenseitigen Lagerhälfte verbunden ist, und mit Steuerungsmitteln
zur Einhaltung der Reihenfolge der Schwingbewegungen.
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Bei bekannten Schwinglagern der vorgenannten Art ist nur für die erste
Achse eine Bremse vorgesehen und erfolgt das Schwingen des Flügels um die zweite
Achse ungebremst mit der Folge, daß ein ungewolltes Pendeln des um 180° geschwenkten
Flügels um die zweite Achse möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schwinglager der vorgenannten
Art zu schaffen, bei welchem mit nur einer am flügelseitigen Drehpunkt vorgesehenen
Bremse jeweils eine Bremsung im ersten und im letzten Schwenkbereich erfolgen kann,
so daß eine gewünschte Sicherung gegen ungewolltes Schwenken im ersten und im letzten
Schwenkbereich unter Vorsehung von nur einer Bremse möglich ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die
Drehbewegung des Zwischengliedes um das als zweite Achse dienende zweite Gelenk
durch einen an der rahmenseitigen Lagerhälfte angeordneten Anschlagzapfen begrenzt
ist und daß der Flügelrahmen nach dem Schwingen um die zweite Achse bis zum Erreichen
der um 180° geschwenkten Stellung um eine dritte Achse schwingbar ist, die durch
das erste Gelenk zwischen dem Zwischenglied und der flügelseitigen Lagerhälfte gebildet
wird.
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Bei dieser Ausbildung des Schwinglagers ist die Schwenkbewegung des
Flügels in drei Drehschritte aufgeteilt, von denen beim Öffnen der erste in den
flügelseitigen Drehpunkt des Zwischengliedes, der zweite in den Drehpunkt des Zwischengliedes
am Blendrahmenteil und der dritte wieder in den flügelseitigen Drehpunkt des Zwischengliedes
gelegt ist. Die Wirkung hiervon ist, daß mit nur einer am flügelseitigen Drehpunkt
vorgesehenen Bremse jeweils eine Bremsung im ersten und im letzten Schwenkbereich
erfolgen kann, während die zwischen diesen Schwenkbereichen liegende Schwenkung
als Durchgangsschwenkung ungehemmt durchgeführt werden kann, so daß eine gewünschte
Sicherung gegen ungewolltes Schwenken in dem ersten und -letzten Schwenkbereich
bei erwünschtem erleichtertem Schwenken im Durchgangsschwenkbereich unter Vorsehung
von nur einer Bremse möglich ist.
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Bestehen die Steuerungsmittel zur Einhaltung der Reihenfolge der Schwingbewegungen,
wie an sich bekannt, aus einem an der flügelseitigen Lagerhälfte angeordneten Zapfen
und zwei in der rahmenseitigen Lagerhälfte in V-Form angeordneten kreisbogenförmigen
Führungsbahnen, dann empfiehlt es sich, daß die Mittelpunkte der kreisbogenförmigen
Führungsbahnen in der ersten und dritten durch das Gelenk zwischen dem Zwischenglied
und der flügelseitigen Lagerhälfte gebildeten Achse liegen und daß der Scheitelpunkt
der Führungsbahnen in der durch das zweite Gelenk gebildeten Achse liegt.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Es zeigen A b b. 1 bis 4 das im Blendrahmen eingebaute Lager in den verschiedenen
Flügelstellungen; A b b. 5 zeigt die im Blendrahmen eingebaute Tragplatte ohne das
Lager, A b b. 6 ein Lager mit entferntem Flügellagerteil, A b b. 7 einen Querschnitt
durch den Flügelrahmen oberhalb des Lagers, A b b. 8 einen Schnitt durch das obere
Drehgelenk und A b b. 9 einen Schnitt durch das untere Drehgelenk.
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Das Fenster besteht aus dem feststehenden Blendrahmen 1 und dem Flügelrahmen
2 sowie den Falzleisten 3 und 3' und den Deckleisten 4 und 4'. In dem Falz des Blendrahmens
1 ist eine Tragplatte 5 eingelassen und verschraubt (Ab b. 5).
Das
eigentliche Lager ist aus einfachen gestanzten und planierten Blechen gebildet und
besteht aus einer mit dem Flügelrahmen 2 verschraubten Lagerhälfte 6, einem Zwischenglied
7 und einer rahmenseitigen Lagerhälfte 8, welche mit einer hakenförmigen Aussparung
in einen Tragzapfen 9 der Tragplatte 5 hängt. Eine Schraube 10 sichert gegen ein
ungewolltes Aushängen des Lagers bzw. des beweglichen Flügelrahmens 2.
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Die flügelseitige Lagerhälfte 6, welche zur besseren Veranschaulichung
ohne Anschraublöcher wiedergegeben ist, ist mit der am Flügelrahmen 2 befestigten
Falzleiste 3 (Ab b. 7) verschraubt. Durch Zwischenlegen eines Futterstückes
11 (A b b. 8), welches die Falzleiste ersetzt und zweckmäßig als Gußkörper an der
flügelseitigen Lagerhälfte 6 befestigt ist, kann die flügelseitige Lagerhälfte 6
aber auch unmittelbar mit dem Flügelrahmen 2 verschraubt werden. Auf diese Weise
wird eine stabile Verbindung mit dem Flügelrahmen gewährleistet. Zwecks Verbindung
mit der flügelseitigen Lagerhälfte 6 erhält das Futterstück 11 zwei oder mehrere
vorzugsweise kreisrunde Nietansätze, die in ausgestanzte Löcher der Lagerhälfte
6 passen, so daß das Futterstück 11 ohne zusätzliche Bohrungen und ohne Nieten oder
Schrauben unmittelbar mit der Lagerhälfte 6 vernietet werden kann.
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Das Zwischenglied 7 besteht aus zwei oder drei Schichten, welche beispielsweise
durch Punktschweißung miteinander verbunden sind. Es können so z. B. die für die
Gelenkverbindung nach A b b. 9 erforderlichen verschieden großen Löcher bereits
ausgestanzt werden. Die Gelenke können durch an sich bekannte Mittel gebremst werden.
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Die obere am Flügelrahmen 2 befestigte Falzleiste 3 (Ab b.
7) endet mit der Unterkante 12 (Ab b. 1) des Flügelteils 6. Ihr Ende kann
auch durch das Futterstück 11 ersetzt sein. Zwischen dieser und der unteren, im
Blendrahmen 1 befestigten Falzleiste 3' entsteht eine dreieckige Lücke, welche zum
Spalt 13 zwischen dem Flügelrahmen 2 und dem Blendrahmen 1 hin (A b b. 7) durch
einen von der Tragplatte 5 abgewinkelten Schenkel 14 abgedichtet wird. Ferner erhält
- die Tragplatte 5 einen unteren schräg verlaufenden Schenkel 15, um etwa
eingedrungenes Regen- oder Schwitzwasser wieder ab= laufen zu lassen und,. gleichzeitig
der Falzleiste 3' eine obere Begrenzung zu geben.
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Die flügelseitige L agerhälfte 6 lagert mit einem in der Schwerebene
der Verglasung liegenden Gelenk 16 in dem Zwischenglied 7, das mittels eines zweiten
Gelenks 17 an der rahmenseitigen Lagerhälfte 8 vor der Deckleiste gelagert ist.
Im ersten Öffnungsbereich des Flügels von beispielsweise 45° dreht sich nur die
flügelseitige Lagerhälfte 6 in dem Gelenk 16, wobei ein an der Lagerhälfte 6 angebrachter
Zapfen 18 bis zum Tiefstpunkt in einer Führungsbahn 19 abwärts gleitet und anschlägt
(Ab b. 2). Bei der weiteren Drehung des Flügelrahmens 2, nunmehr um das zweite
Gelenk 17, wird das Zwischenglied 7 zwangläufig mit herausgeschwenkt, bis es durch
Anschlag gegen einen Anschlagzapfen 20 (A b b: 3) zum Stillstand kommt. Die restliche
Drehung des Flügelrahmens 2 von 45° wird wieder von der flügelseitigen Lagerhälfte
6 allein ausgeführt, und zwar um das erste Gelenk 16, wobei der Zapfen 18 in einer
zweiten Führungsbahn 21 aufwärts gleitet (Ab b. 4). In dieser Stellung läßt
sich, nachdem vorher die Schraube 10 entfernt worden ist, das Lager und somit
der Flügelrahmen- bequem aushängen, wonach nur noch die im Blendrahmen 1 befestigte
Tragplatte 5 mit . ihrem Tragzapfen 9 zu sehen ist (Ab b. 5). " Die Führungsbahnen
19 und 21 verlaufen kreisbogenförmig um das Gelenk 16, und zwar jeweils bei herein-
und herausgeschwenktem Zwischenglied 7. Die Bahnen befinden sich in einer Platte
22, welche zwischen der flügelseitigen Lagerhälfte 6 und dem Zwischenglied 7 liegt
und über ein Futterstück mit der rahmenseitigen Lagerhälfte 8 fest verbunden ist.
In A b b. 6, in welcher die flügelseitige Lagerhälfte 6 nicht dargestellt ist, sind
die Bahnen als Nuten in der Platte 22 ausgebildet, deren Nutengrund zweckmäßig von
einer zusätzlichen hinteren Platte gebildet wird, damit auch für diese Ausführung
reine Stanzteile verwandt werden können. Die beiden Führungsbahnen bzw. -nuten bilden
gemeinsam ein V, welches mit seinem unteren Scheitelpunkt genau in der Mitte des
zweiten Gelenkes 17 liegt. Bei einen! andersartigen Aufbau des Lagers können diese
Bahnen bzw. Nuten auch höher liegen und unmittelbar in der feststehenden Lagerhälfte
8 enthalten sein.
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Um dem Lager ein gefälliges Aussehen zu geben, verläuft die zum Rauminneren
gelegene Kontur aller Stanzteile bei geschlossenem Lager bündig. Damit die Teile
leicht überschliüen werden und sich hierbei nicht verdrehen können, werden sie mit
sich deckenden Löchern 23 (A b b. 1) gestanzt, welche eine schnelle Verschraubung
mittels einer Flügelmutter zulassen.