DE1262215B - Verfahren zur Erzeugung von Ausbrennmustern in Misch Textilstoffen - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Ausbrennmustern in Misch Textilstoffen

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DE1262215B DE1964S0092252 DES0092252A DE1262215B DE 1262215 B DE1262215 B DE 1262215B DE 1964S0092252 DE1964S0092252 DE 1964S0092252 DE S0092252 A DES0092252 A DE S0092252A DE 1262215 B DE1262215 B DE 1262215B
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Shigeru Mon Wakayama ken Yoshikazu Sando (Japan)
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Yoshikazu Sando, Wakayama-ken (Japan)
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Description

  • Verfahren zur Erzeugung von Ausbrennmustern in Misch-Textilstoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Ausbrennmustern, welches darin besteht, daß man auf Mischgespinste, Mischgewebe oder ungewebte Mischtextilstoffe, die einerseits aus Cellulosefasern und andererseits aus Seiden-, Woll- oder synthetischen Fasern, wie Polypropylenfasern oder Polyesterfasern u. dgl. bestehen, beliebige Muster mit einer Ausbrennpaste aufdruckt, die als Hauptbestandteil ein Salz einer starken Mineralsäure, wie Aluminiumchlorid oder Aluminiumsulfat, enthält, und sodann die in den bedruckten Teilen befindlichen Cellulosefasern verkohlt und entfernt, so daß in den Textilstoffen Ausbrennmuster entstehen.
  • Es ist bekannt, verschiedene Arten von Cellulose-Textilstoffen oder Mischgespinsten, Mischgeweben oder ungewebten Textilstoffen, die einerseits Cellulosefasern, andererseits Seiden-, Woll- oder verschiedene Arten von synthetischen Fasern enthalten, mit Metallsalzen von Mineralsäuren, wie Aluminiumsulfat, zu bedrucken und dann trocken auf hohe Temperaturen zu erhitzen, so daß die in den bedruckten Teilen befindlichen Cellulosefasern selektiv verkohlen, während die anderen Faserarten unangegriffen bleiben. Auf diese Weise werden spitzenartige oder moirierte, durchbrochene Muster in den Textilstoffen erzeugt. Bei diesem bekannten Verfahren war aber das Entfernen der verkohlten Faserteile nicht einfach. Es ist zwar denkbar, den bedruckten und wärmebehandelten Textilstoff unmittelbar nach der Verkohlung und in nahezu völlig trockenem Zustand zwischen Quetschwalzen hindurchzuführen und den gewalzten Textilstoff dann auszubürsten; eine solche Methode ist aber nicht wirksam genug, um die verkohlten Fasern vollständig zu entfernen, und führt je nach der Struktur des zu behandelnden Textilstoffes vielfach zu einer unerwünschten Verzerrung des Gefüges. Durch bloßes Einseifen lassen sich die verkohlten Fasern ebenfalls nicht entfernen. Das bekannte Verfahren konnte also bisher noch nicht als gewerblich verwertbar angesehen werden, da die Entfernung der verkohlten Fasern zu umständlich war. Es wurde nun gefunden, daß die verkohlten Fasern, die sich durch bloßes Waschen mit heißem Wasser oder Seifenbehandlung bei höheren Temperaturen nicht leicht entfernen lassen, leicht entfernt werden können, wenn man die verkohlten Teile mit einer durch Säure aktivierten heißen Chloritlösung behandelt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erzeugung von spitzenartigen Ausbrennmustern oder moireartigen Ausbrenn-Durchbrucharbeiten in Textilstoffen, bei welchem Textilstoffe aus Cellulosefasern (einschließlich Baumwolle, Stapelfasern, Kunstseide, Flachs usw.) oder Mischgespinste, Mischgewebe oder ungewebte Textilstoffe (aus gefärbten oder ungefärbten Fadensträngen), die einerseits aus Cellulosefasern und andererseits aus Seiden-, Woll- oder verschiedenen Arten von synthetischen Fasern (einschließlich Acetatseide) bestehen, mit einer Druckpaste bedruckt werden, die ein Salz einer Mineralsäure, wie Aluminiumchlorid oder Aluminiumsulfat, enthält, und dann trocken auf eine hohe Temperatur erhitzt werden, bei der die in den bedruckten Flächen befindlichen Cellulosefasern verkohlen, besteht darin, daß die Textilstoffe zwecks Entfernung der verkohlten Fasern mit einer Chloritlösung behandelt werden.
  • Es wird angenommen, daß das erfindungsgemäße Verfahren auf dem folgenden Mechanismus beruht: Wenn die Cellulosefasern in den bedruckten Flächen trocken auf hohe Temperaturen erhitzt werden, werden sie von der freien Salzsäure oder Schwefelsäure angegriffen, die sich in der wäßrigen Druckpaste nicht nur durch Hydrolyse, sondern auch durch Pyrolyse des Aluminiumchlorids bzw. Aluminiumsulfats befindet. Hierdurch zersetzen sich die Cellulosefasern unter erheblichem Rückgang. des Polymerisationsgrades, was sich in dem Verschwinden des faserförmigen Zustandes äußert, und schließlich bildet sich das verkohlte Dehydratisierungsprodukt. Hierbei schreitet die Zersetzung der Cellulosefasern jedoch nicht so weit fort, daß alle Cellulosefasern in Pulverform oder in Lösung übergehen, sondern es bleiben auch Teile übrig, die noch ihre Faser- Struktur behalten haben. Es wird angenommen, daß insbesondere dicke Strukturteile solche restlichen Produkte der unvollständigen Zersetzung enthalten. Bei diesen sind die Fasern zwar am Umfang und an einem Ende verkohlt; die Verkohlung ist jedoch nicht genügend bis zum Faserkern und zum anderen Ende fortgeschritten, so daß diese teilweise verkohlten Fasern noch im Gefüge festgehalten werden und sich nicht leicht entfernen lassen. Es wurde gefunden, daß sogar in diesem Zustand befindliche Fasern sich in Lösung bringen lassen, indem man sie unter geeigneten Bedingungen der Einwirkung von starken Oxydationsmitteln, wie Chloriten, aussetzt. Hierbei erleiden die Fasern, die sich bei der vorangegangenen Verkohlung nicht genügend zersetzt haben, eine erneute Zersetzung und gehen in Lösung. Die Behandlung muß mit einer verhältnismäßig konzentrierten Chloritlösung von etwa 1,5 bis 2,0, bei einem pH-Wert von 5 bis 3, vorzugsweise 3 bis 3,2, und bei etwas erhöhter Temperatur von etwa 50 bis 909 C, vorzugsweise 70 bis 85° C, durchgeführt werden. Beim Arbeiten unter diesen Bedingungen werden die ausgebrannten Teile einem besonders niedrigen pH-Wert ausgesetzt, der in den ausgebrannten Teilen durch den restlichen Anteil des als Ausbrennmittel verwendeten Salzes zustande kommt. Da ferner die katalytische Wirkung des Metallions die Wirkung der chlorigen Säure auf die ausgebrannten Teile verstärkt, erleiden auch die nicht vollständig zersetzten Fasern, die noch ihre Faserform beibehalten haben, weitere Zersetzung und gehen schließlich in Lösung. Auf diese Weise gelingt es daher, die Cellulosefasern durch einen einfachen mechanischen Vorgang, wie Abschütteln oder Abduschen, vollständig aus den bedruckten Teilen zu entfernen.
  • Da die erfindungsgemäß verwendeten Chlorite gleichzeitig auch. als Wasch- und Bleichmittel wirken, wird durch das erfindungsgemäße Verfahren gleichzeitig mit der Erzeugung von Ausbrennmustern auch noch in dem gleichen Arbeitsgang eine Wasch- und Bleichwirkung erzielt. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann also zur Erzeugung von Ausbrennmustern nicht nur in bereits gewaschenen, sondern auch in noch nicht gewaschenen Textilstoffen verwendet werden, wobei das Verfahren im letzteren Falle durch Mitverwendung eines geeigneten Durchdringungsmittels noch wirksamer gestaltet werden kann.
  • Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren auch unter gleichzeitiger Anwendung anderer Arten von Druckhilfsmitteln, z. B. in Kombination mit Farbpigmenten, durchgeführt werden, die gegen die Wirkung von Chloriten beständig sind, so daß der Textilstoff gleichzeitig mit der Ausbrennpaste und mit einem Farbstoff bedruckt wird. Auf diese Weise erhält man gleichzeitig Ausbrennmuster und farbige Muster. Ebenso kann der Textilstoff außer mit der Ausbrennpaste noch mit einem weißen Lack (z. B. einem solchen, der Titandioxyd als Pigment enthält) oder mit einem Farblack bedruckt werden, und gegebenenfalls können auch gefällige bunte Muster erzeugt werden, indem der bedruckte Textilstoff der einseitigen Färbung, der Färbung mit verschiedenen Farben oder der einfarbigen Färbung unterworfen wird.
  • Das Entfernen der verkohlten Fasern mittels der Chloritlösung kann erfolgen, indem der Textilstoff in die auf 50 bis 90° C erhitzte Chloritlösung getaucht wird. Vorteilhaft bedient man sich- für das Verfahren einer mit Titan ausgekleideten Vorrichtung zur Durchführung kontinuierlicher Reaktionen, in der die Verfahrensstufen des Dämpfens und des Abkochens gleichzeitig durchgeführt werden. Hierbei wird der mit der Chloritlösung geklotzte Textilstoff in der in. einem dicht geschlossenen System herrschenden Atmosphäre durch Dampf erhitzt, wobei die Bildung der Ausbrennmuster kontinuierlich erfolgt und kein Chlordioxyd nach außen entweichen kann.
  • Beispiele 1. Zusammensetzung der Ausbrennpaste
    a) Aluminiumchlorid . . . . . . . . . . . . . 100 bis 150 g
    Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 bis 350 g
    Weizenstärkepaste oder Misch-
    paste aus Dextrin und Weizen-
    stärke...................... 500 g
    Insgesamt 1000 g
    b) Aluminiumchlorid . . . . . . . . . . . . . 100 bis 150 g
    Natriumchlorit . . . . . . . . . . . . . . . . 20 g
    Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 380 bis 330 g
    Weizenstärkepaste oder Misch-
    paste aus Dextrin und Weizen-
    stärke...................... 500 g
    Insgesamt 1000 g
    c) Aluminiumchlorid . . . . . . . . . . . 50 bis 150 g
    (vorzugsweise 70 bis 100 g)
    Paste......................... 500 g
    Wasser ....................... Rest
    Insgesamt 10009
    Für die Paste können Kautschukkitt, Stärkebrei, Tragentbrei oder Gemische derselben verwendet werden.
  • Zum Bedrucken von ungebleichtem Tuch kann ein nichtionogenes oder anionisches Aktivierungsmittel zugesetzt werden, um das Eindringvermögen zu verbessern. Dieses oberflächenaktive Mittel darf aber nicht leicht mit dem Metallsalz unter Bildung eines Niederschlages oder Beeinträchtigung der Wirkung des Ausbrennmittels reagieren. Als anionisches oberflächenaktives Mittel kann eine Verbindung aus der Gruppe der Alkylnaphthalinsulfonsäuren verwendet werden.
    d) Aluminiumchlorid . . . . . . . . . . . . . 50 bis 100 g
    Aluminiumsulfat . . . . . . . . . . . . . . 20 bis 50 g
    Paste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 500 g .
    Wasser ....................... Rest
    Insgesamt 1000-
    t3
    e) Aluminiumchlorid . . . . . . . . . . . . . 50 bis 100 g
    Zinkchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . 10 bis 50 g
    (vorzugsweise 20 bis 30g)
    Paste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etwa 500 g
    Wasser ....................... Rest
    Insgesamt 1000 g
    f) Aluminiumchlorid . . . . . . . . . . . 70 bis 150 g
    (vorzugsweise 70 bis 100 g)
    Natriumchlorit . . . . . . . . . . . . . . . . 20 bis 30 g
    Paste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etwa 500 g
    Wasser ....................... Rest
    Insgesamt 1000 g.
    Mit Hilfe einer der oben angegebenen Ausbrennpasten werden auf Mischgespinste, Mischgewebe oder ungewebte gemischte Textilstoffe, die außer Cellulosefasern z. B. synthetische Fasern, wie Polypropylenfasern oder Polyesterfasern enthalten, Muster aufgedruckt, und der bedruckte Textilstoff wird dann 2 bis 3 Minuten trocken auf 120 bis 150° C oder darüber hinaus erhitzt.
  • 2. Waschvorgang Der wärmebehandelte Textilstoff wird einmal einfach mit Wasser gewaschen und dann mit der folgenden Lösung behandelt: Natriumchlorit . . . . . . . . . . . . . . . . 15 bis 20 g Oberflächenaktives Mittel ...... 3 g (Gemisch aus einem Natriumalkylarylsulfonat und einem Polyoxyäthylen-nonylphenyldialkylsulfosuccinat).
  • Wasser ....................... 1000 ml deren pH-Wert durch Zusatz einer organischen Säure, wie Ameisensäure, oder einer Mineralsäure auf 3 bis 3,2 eingestellt war.
  • Ein zuvor mit dieser Lösung bei Raumtemperatur geklotztes Tuch wird 10 bis 15 Minuten bei 70 bis 85° C mit Dampf behandelt und dann durch Waschen mit Wasser von Chlor befreit. Man erhält ein Tuch mit einem spitzenartigen Muster oder mit einem moireartigen, durchbrochenen Muster.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Erzeugung von Ausbrennmustern in Mischtextilstoffen aus Cellulosefasern und Seiden-, Wollfasern oder synthetischen Fasern, bei dem die Textilstoffe mit einer Druckpaste bedruckt werden, die ein Metallsalz einer Mineralsäure, wie Aluminiumchlorid oder Aluminiumsulfat, enthält, und die bedruckten Textilstoffe trocken auf eine höhere Temperatur erhitzt werden, bei der die Cellulosefasern in den bedruckten Teilen verkohlen, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß die Textilstoffe zwecks Entfernung von verkohlten Fasern bei etwa 50 bis 90° C, insbesondere bei etwa 70 bis 85° C, mit einer etwa 1,5- bis 2,Ogewichtsprozentigen Chloritlösung behandelt werden, die einen pH-Wert von 3 bis 5, insbesondere von 3 bis 3,2 aufweisen. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 282 351; schweizerische Patentschrift Nr. 263 015.
DE1964S0092252 1963-07-24 1964-07-24 Verfahren zur erzeugung von ausbrennmustern in misch-textilstoffen Expired DE1262215C2 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US4352380A (en) * 1980-07-22 1982-10-05 Fieldcrest Mills, Inc. Decorative sheeting fabric

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CH263015A (de) * 1944-11-21 1949-08-15 Inc Sayles Finishing Plants Aus Garnen zweier chemisch verschiedener Faserarten bestehendes und zum stellenweisen Herausätzen der einen Garnart bestimmtes Gewebe.

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