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Bodenentladevorrichtung Die Erfindung betrifft Bodenentladevorrichtungen
in runden Speicherbehältern für schwer fließfähiges Schüttgut, wie geschrotetes
Getreide u. dgl.
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Es sind bereits Bodenentladevorrichtungen für runde Speicherbehälter
bekannt, welche im Behälterboden eine sich im wesentlichen in radialer Richtung
erstreckende trogförmige Aussparung aufweisen. Die Länge dieser Aussparung ist größer
als der Halbmesser des Speicherbehälters, und der äußere Abschnitt der Aussparung
ist durch einen in der Ebene des Behälterbodens liegenden Deckel abgeschlossen,
während im Bereich der Behältermitte eine Öffnung frei bleibt. Innerhalb der trogförmigen
Aussparung ist ein Paar Austragsschnecken angeordnet, zwischen welchen im Bereich
der Behältermitte ein Abstützteil nach oben ragt. An diesem ist ein Ende einer sich
von dem Abstützteil über den Boden hin radial nach außen erstreckenden Räumschnecke
gelagert.
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Von Nachteil ist bei Bodenentladevorrichtungen dieser bekannten Art,
daß zur Entleerung des Behälters die Räumschnecke ständig in Betrieb gehalten werden
muß, um das Schüttgut über den flachen Behälterboden dem Beginn der Austragsschnecken
zuzufördern. Dies führt zu einem beträchtlichen Energieverbrauch für eine Behälterentleerung,
welcher insbesondere in landwirtschaftlichen Betrieben nicht immer in Kauf genommen
werden kann.
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Durch die Erfindung soll daher die Aufgabe gelöst werden, den Energieverbrauch
für den Antrieb einer Behälterentladevorrichtung zum Entleeren runder Speicherbehälter
mit ebenem Behälterboden beträchtlich zu verringern.
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Ausgehend von einer Behälterentladevorrichtung der eingangs kurz
beschriebenen Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die mittlere, unmittelbar
über den Austragsschnecken liegende Bodenöffnung im wesentlichen rechteckig und
wesentlich länger als breit ist, wobei sich die Austragsschnecken an dem Abstützteil
vorbei im wesentlichen bis zum inneren Ende der Aussparung erstrecken.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Behälterentladevorrichtung ermöglicht
die Entleerung eines erheblichen Teiles des Behälterinhaltes ohne eine Betätigung
der Räumschnecke auch dann, wenn der Behälter zur Speicherung schwer fließfähigen
Schüttgutes dient, so daß sich ein niedriger Energiebedarf für die Entleerung des
gesamten Behälters ergibt.
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Eine weitere Herabsetzung der notwendigen Antriebsenergie wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß die Räumschnecke getrennte Antriebe für die Drehbewegung um
ihre Achse und für die Schwenkbewegung um die Behälterachse hat. Der Schwenkantrieb
kann daher eingeschaltet werden, wenn sich die Schnecke durch Drehung um ihre Achse
bereits aus zusammengebacktem Material gelöst hat, so daß das Anfahrdrehmoment sowohl
des Schwenkantriebs als auch des Antriebes für die Drehung der Räumschnecke um ihre
Achse klein gehalten werden kann und zu einer Erniedrigung der erforderlichen Spitzenleistungen
führt.
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Die Erfindung ermöglicht also einen wahlweisen Einsatz der begrenzten,
verfügbaren Antriebsleistung für eine einzige spezifische Funktion. Diese Anpassungsfähigkeit
durch die Wahl der verschiedenen Betriebszustände ist einer der Faktoren, durch
welche die Forderung geringer Antriebsleistung erreicht wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform an Hand der die Erfindung
beispielsweise wiedergebenden Zeichnung, in deren verschiedenen Figuren ähnliche
Bezugszeichen ähnlichen Teilen zugeordnet sind. Es zeigt Fig. 1 einen schematischen
Schnitt durch den Unterteil einer Speichervorrichtung, die mit einer bevorzugten
erfindungsgemäßen Entladevorrichtung ausgerüstet ist, im wesentlichen entlang der
Linie 1-1 in F i g. 2 in Richtung der Pfeile gesehen, F i g. 2 einen Teilschnitt
im wesentlichen nach der Linie 2-2 in F i g. 1 in Richtung der Pfeile gesehen,
Fig.
3 eine vergrößerte Endansicht der Entladevorrichtung selbst, von rechts in Fig.
1 gesehen, wobei die Behälterwand weggelassen ist, Fig.4 eine vergrößerte Teilseitenansicht
von unten in F i g. 2 gesehen, wobei die in F i g. 2 untere Gehäusewand zum Freilegen
der Ubertragungs- und Antriebsvorrichtung weggelassen ist, F i g. 5 eine Teilansicht
der Anordnung nach F i g. 4 von oben gesehen, wobei ein Teil des Doppelschneckenaggregates
im Schnitt dargestellt und ein Teil mit anderen Elementen zur besseren Erläuterung
weggebrochen ist, F i g. 6 eine vergrößerte, teilweise entlang der Linie 6-6 in
F i g. 5 geschnittene und in Richtung der Pfeile gesehene Ansicht, Fig. 7 eine vergrößerte,
teilweise nach der Linie 7-7 in F i g. 5 geschnittene und in Richtung der Pfeile
gesehene Ansicht, F i g. 8 eine stark vergrößerte, teilweise entlang der Linie 8-8
in F i g. 2 geschnittene und in Richtung der Pfeile gesehene Ansicht, Fig. 9 eine
vergrößerte, teilweise nach der Linie 9-9 in F i g. 2 geschnittene und in Richtung
der Pfeile gesehene Ansicht, wobei die Ausräumschnecke aus der Lage nach F i g.
2 heraus so weit vorgerückt ist, daß sie parallel zu den Austrageschnecken steht,
F i g. 10 eine schematische Teildarstellung von der Linie 10-10 in F i g. 1 her
in Richtung der Pfeile gesehen, Fig. 11 eine vergrößerte, teilweise entlang der
Linie 11-11 in Fig. 6 geschnittene und in Richtung der Pfeile gesehene Ansicht,
F i g. 12 eine vergrößerte, teilweise nach der Linie 12-12 in Fig.5 geschnittene
und in Richtung der Pfeile gesehene Ansicht, Fig. 13 und 14 jeweils in schematischer
Darstellung Einzelheiten der Schneckenvorstellvorrichtung, F i g. 15 einen vergrößerten
Teilschnitt im Bereich der Austragrinne entlang der Linie 15-15 in F i g. 9 und
in Richtung der Pfeile gesehen und Fig. 16 einen Schnitt nach der Linie 16-16 in
F i g. 15 in Richtung der Pfeile gesehen.
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Wie die Zeichnungen und vor allem die zunächst behandelten Fig. 1
und 2 erkennen lassen, ist die Erfindung in erster Linie für Speichervorrichtungen
mit einer kreisförmigen Wand 10 geschaffen. Bei der dargestellten Ausführung ist
das Traggerüst mit einem gegossenen Betonfundament 21 versehen, das die ebene Oberseite
22 aufweist, welche den Boden des Speicherbehälters bildet. Eine parallele Seiten
aufweisende trogförmige Aussparung 23 ist in das Fundament eingeformt, und zwar
liegt die Längsmittellinie der Aussparung auf einem Durchmesser des Speicherbehälters.
Die Länge der Aussparung ist erheblich größer als der Radius des Speicherbehälters
ausgebildet, so daß die innere Endwand 23 a der Aussparung ausreichend jenseits
der Behältermitte liegt. Nach ihrem äußeren Ende hin ist die Aussparung geöffnet.
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Die Entladevorrichtung umfaßt im wesentlichen ein Doppelausstoß-
oder Austrag-Schneckenaggregat, das im allgemeinen mit 24 bezeichnet ist, und eine
in der Behältermitte schwenkbar gelagerte Ausräumschnecke 25. Die Ausräumschnecke
liegt im wesentlichen radial im Behälter, wobei ihr Außenende nahe bei der Innenseite
der Wand 20 liegt, jedoch, wie im folgenden noch näher erläutert wird, von dieser
Innenseite einen Abstand hat.
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Das Austrag-Schneckenaggregat umfaßt ein Paar nebeneinanderliegender
Schneckeneinheiten 26. Die Schnecken sind in einem kastenartigen Gebilde mit Rechteckquerschnitt
gehalten, das die parallelen Seitenwände 27, die dicht bei den Seiten der Aussparung
liegen, und eine Bodenplatte 28 aufweist, die mit Abstand oberhalb des Bodens der
Aussparung liegt. Eine obere Abschlußplatte 29, die in der Bodenfläche 22 des Behälters
abschließt, dient zum hub er decken eines großen Teiles der Länge der Schnecken.
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Es ist erkennbar, daß das kastenartige Gehäuse über die Außenseite
des Behälters hinausragt und daß eine Öffnung 28 a in der Bodenplatte 28 nahe der
äußeren Endwand 29 a vorgesehen ist und ein Ausbringen des aus dem Behälter herausgezogenen
Materials zuläßt.
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Ferner ist erkennbar, daß im Mittelteil der Speichervorrichtung die
obere Abschlußplatte des Gehäuses weggelassen ist, so daß sich eine längliche, rechteckige
und nach oben geöffnete Rinne »S« ergibt, in welcher die Schneckenenden zum Inneren
des Behälters hin frei liegen. Diese Rinne ist symmetrisch zur Mitte des Behälters
angeordnet, und ihre Länge ist erheblich größer als ihre Breite. Aus den im folgenden
zu erläuternden Gründen sollte die Länge der Rinne im Fall gemahlenen Getreidekornes
nahezu ein Drittel des Gesamtdurchmessers des Behälters betragen, und die Breite
der Rinne sollte zwischen einem Fünftel und einem Sechstel der Rinnenlänge liegen.
Bei einem besonderen Ausführungsbeispiel für einen Behälter mit 7,2 m Durchmesser
wurde diese Rinne mit einer Länge von 2,4 m und einer Breite von 0,45 m ausgeführt.
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Die Doppelschnecken sind durchgehende Baueinheiten, deren entgegengesetzte
Enden in geeigneten Lagern an den entgegengesetzten Enden des Schneckengehäuses
gelagert sind; sie sind identisch ausgebildet. In der Sammelrinne selbst sind sie
durch ein Aufspaltelement 30 in der Form eines umgekehrten V (Fig. 15 und 16) voneinander
getrennt, das an der Bodenplatte des Gehäuses gehalten ist. Wie aus dem folgenden
ersichtlich, fällt der Längsmittelpunkt des Aufspaltelementes mit dem Fußgestell
31 für die Ausräumschnecke 25 zusammen, und das Fußgestell 31 ist so geformt, daß
es einen Teil der Aufspaltelemente bildet und so mit diesen zusammenwirkt, daß es
dieses beim Bewegen des Materials unterstützt.
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Von besonderer Bedeutung ist noch, daß die Austragsschnecken 26 so
ausgebildet sind, daß die Steigung ihrer Wendel sich an bestimmten kritischen Punkten
ändert. Aus F i g. 15 ist erkennbar, daß die Steigung des Abschnittes einer jeden
Schnecke, der zwischen dem inneren Ende 23 a und der Behältermitte liegt, etwa die
Hälfte der Steigung des Wendelteiles beträgt, der durch den Deckel 24 abgeschrimt
ist, während andererseits die Steigung des Wendelteiles zwischen der Behältermitte
und dem Rand der Bodenplatte oder des Deckels drei Viertel der letzterwähnten Steigung
beträgt. Mit anderen Worten vergrößert sich die Steigung an zwei Stellen, nämlich
in der Behältermitte und weiterhin am Eingang in den abgeschlossenen Teil des Schneckengehäuses.
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Die Austragsschnecken 26 werden durch ein Antriebssystem angetrieben,
das sich am besten aus den F i g. 2, 3 und 4 erkennen läßt. Wie schon zuvor erwähnt,
ragen die Schnecken über die Seitenwand des Behälters hinaus, und an ihren äußeren
Enden haben sie Wellenverlängerungen 32, die in ähnlichen Lagern
33
gelagert sind, welche am Ende 29 a des Austragsschneckengehäuses befestigt sind.
An diesen Verlängerungen sind außerhalb des Gehäuses jeweils Kettenräder 34 angebracht.
Eine Antriebskette 35 greift in die letzteren ein und ist um die einzelnen Kettenräder
mittels eines Umlenkkettenrades 36 herumgebogen, das auf einem von der Endwand des
Gehäuses gehaltenen Achszapfens 37 gelagert ist.
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Die Antriebskette 35 ist um ein anderes Kettenrad 38 herumgeschlungen,
das auf einer langgestreckten Welle 39 aufgekeilt ist, die an der Seite des Schneckengehäuses
nach dem Behälter hin zurückragt. Die Welle 39 ist nahe ihres äußeren Endes in einem
Lager 40, das an einem Vorsprung 29 b befestigt ist, der vom Ende des Schneckengehäuses
seitlich wegragt, und an ihrem anderen Ende in einem zweiten Lager 41 gelagert,
das durch eine vertikale Tragplatte 42 gehalten ist. Antriebskraft wird auf die
Welle 39 durch ein Kettenrad 43 und eine Kette 44 a aufgebracht, welch letztere
mit einer später zu beschreibenden Antriebs- und Übertragungsvorrichtung verbunden
ist. Es ist erkennbar, daß die Welle 39 bis jenseits der Platte 42 (F i g. 4 und
5) hervorragt und daß an ihrem äußeren Ende ein Kurbelarm 43 (s. F i g. 12) befestigt
ist.
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Nun soll auf die Einzelheiten des Antriebs- und Übertragungssystems
unter besonderer Bezugnahme auf die F i g. 4, 5, 6, 7 und 11 eingegangen werden.
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Ein Motor 44 ist auf einer Hängeplattform45 angebracht, die unterhalb
des Schneckengehäuses durch Hängeteile 46 vorn und hinten an diesem Gehäuse aufgehängt
ist. Diese Hängeteile bilden mit üblichen, nicht gezeigten Seitenplatten ein Gehäuse
H, das das Antriebs- und Übertragungssystem umschließt. Der Motor ist vorzugsweise
ein Einphasen-Repulsionsinduktionsmotor. Auf seiner Antriebswelle sitzt ein Doppelriemenritzel
47, in dem Doppelriemen 48 laufen. Die oberen und unteren Trume dieser Riemen sind
jeweils oberhalb und unterhalb einer Welle 49 und weiter auswärts zu einer größeren
Doppelriemenscheibe50 geführt, die auf einer zweiten Welle 51 gehalten ist. Die
Wellen 49 und 51 sitzen jeweils drehbar in geeigneten Lagern, die durch Lagerböcke
an den Hängeteilen und der Motorplattform gehalten sind. Die Doppelriemenscheibe
50 ist an einer Buchse 52 gehalten, die relativ zur Welle 51 drehbar ist. An der
Buchse, zwischen welcher und der Welle die notwendigen Lager vorgesehen sind, damit
sie relativ zu dieser frei umlaufen kann, ist ein Kettenrad 52 a mit vermindertem
Durchmeser befestigt. Eine Kette 53 verbindet dieses Kettenrad mit einem Kettenrad
54, das einen größeren Durchmesser aufweist und von der Welle 49 gehalten ist. Das
Kettenrad 54 ist als Teil eines Buchsenaggregates 55 ausgebildet, das nicht nur
das Kettenrad 54, sondern auch ein Kettenrad 56 mit kleinerem Durchmesser aufweist.
Dieses Buchsenaggregat 55 mit den an ihm angebrachten Kettenrädern ist frei drehbar
auf der Welle 49. Um das Kettenrad 56 läuft eine Kette 57 in Antriebsverbindung
zu einem anderen größeren Kettenrad 58, das auf der Welle 51 aufgekeilt ist.
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Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß der Antrieb für die Welle 51
über einen Untersetzungs-Getriebezug erreicht wird, der vom Motorritzel 47 nach
der größeren Riemenscheibe50, dann mittels der Kette 53 nach dem Buchsenaggregat
55, von dort durch Kette 57 wiederum zum Kettenrad 58 führt, das auf der Welle 51
aufgekeilt ist.
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Auf der Welle 51 sitzen auf der vom Kettenrad 58 entgegengesetzten
Seite der Doppelriemenscheibe 50 zwei zusätzliche Kettenräder 59 und 60. Diese sind
beide auf der Welle aufgekeilt und laufen mit dieser um. Das Kettenrad 59 ist mit
einer Kette 61 im Eingriff, die zu einem Kettenrad 62 mit größerem Durchmesser zurückgeführt
ist, das auf der Welle 59 relativ zu dieser frei drehbar angeordnet ist. Das andere
Kettenrad 60 treibt eine Kette 44 a, die nach aufwärts geführt ist und im Antriebseingriff
mit dem Kettenrad 43 auf der zuvor erwähnten Welle 39 steht, die mit den Austragsschnecken
direkt verbunden ist.
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Die Welle 49, auf der die beiden zueinander versetzten schwimmenden
bzw. drehbar gelagerten Kettenräder 54 und 62 sitzen, führt in die Speichervorrichtung
hinein und ist durch eine Kupplung63 mit einer langen horizontalen Welle 64 gekuppelt.
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Wie sich aus dem Folgenden ergibt, dient die Welle 64 als Antriebsverbindung
mit dem Getriebezug, der eine Drehung der Ausräumschnecke 25 um ihre eigene Achse
bewirkt. Die Kettenräder 54 und 62, mit welchen die Kupplungsvorrichtung jetzt erläutert
wird, bilden eine Vorrichtung, die es ermöglicht, daß die Ausräumschnecke entweder
leer läuft oder wahlweise mit zwei verschiedenen Geschwindigkeiten angetrieben wird.
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Das Hauptelement der Kupplungsvorrichtung umfaßt ein Ringelement65,
das längsverschiebbar auf der Welle 49 zwischen den Kettenrädern 54 und 62 sitzt,
mit der Welle jedoch durch eine Feder- bzw.
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Keilverbindung mit an dieser befestigten Keilen66 verbunden ist, die
in entsprechende Nuten im Ring (Fig.11) eingreifen. Die entgegengesetzten Enden
des Ringes 65 sind mit radialen Ohrstücken 65 a versehen, von welchen jedes nach
einer selektiven Verschiebung des Ringes auf eines der Kettenräder 54 oder 62 zu
mit Ansätzen 54 a, 62 a in Eingriff kommt, die jeweils von den einander zugewandten
Stirnflächen der Kettenräder vorragen und an diesen befestigt sind. Wenn der Kupplungsring
in der Neutralstellung steht, d. h. in der in Fig.6 gezeigten Stellung, so können
sich die Kettenräder 54, 62 frei auf der Welle 49 drehen. Andererseits ist dann,
wenn einer der Ansätze 54 a oder 62 a von dem entsprechenden radialen Ohrstück am
Kupplungsring erfaßt ist, dasjenige Kettenrad, an dem der betreffende Ansatz befestigt
ist, mit der Welle 49 verkeilt, und die Welle dreht sich mit diesem Kettenrad und
mit der gleichen Geschwindigkeit dieses Rades. Auf Grund der unterschiedlichen Geschwindigkeitsuntersetzungsstufen
zwischen der Welle 51 und dem Kettenrad 62 dreht sich das letzte mit einer kleineren
Geschwindigkeit als das Kettenrad 54.
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Die Verschiebung der Kupplungsbuchse 65 zwischen den beiden Antriebsstellungen
wird mittels eines hochragenden Kupplungshebels 67 bewirkt, dessen unteres Ende
an einer Kettenradwelle 68 befestigt ist. Wie aus Fig. 11 zu ersehen ist, ist diese
Welle durch ein Paar Hängestege 69, 70 aufgehängt, die vom Boden des Austragsschneckengehäuses
herabragen. Ein Paar mit Abstand voneinander vorgesehene Arme 71 sind an der Welle
68 angeschweißt oder auf andere Weise an dieser befestigt und ragen so nach abwärts,
daß sie auf entgegengesetzte Seiten des Kupplungsringes 65 zu liegen kommen. Die
Arme 71 sind an ihrem unteren Ende mit den nach außen gebogenen entgegengesetzten
Enden des Jochteiles 72 verbunden. Der mittlere Bogenabschnitt des Jochteiles
72
sitzt in einer in der Mitte des Kupplungsringes eingeformten Umfangsnut 65 b.
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Der Kupplungsring 65 ist, wie schon zuvor erwähnt, in den Fig.4 bis
7 und 11 in der Neutralstellung gezeigt. Ein Verschieben des Kupplungshebels 67
nach links oder entgegen dem Uhrzeigersinn gemäß Fig.5 dient zum Ineingriffbringen
der Welle 49 mit dem Kettenrad 54. Ein Verschwenken dieses Hebels im Uhrzeigersinn
bewirkt eine Verbindung der Welle mit dem Kettenrad 62.
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Wie ebenfalls schon erwähnt, hat die Welle 64 eine beachtliche Länge
und ragt einwärts in die Aussparung 63 nach der Mitte des Behälters hin. An ihrem
inneren Ende ist die Welle mit dem Eingang für den Antriebsgetriebezug für die Ausräumschnecke
und der Vorrichtung verbunden, die im einzelnen in Fig.9 gezeigt ist und jetzt näher
erläutert werden soll.
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Die Ausräumschneckenwelle 25 a ragt horizontal von der Innenseite
eines im wesentlichen rechteckigen Gehäuses 73 weg und ist in diesem durch geeignete
Lager bei 74 gelagert. Ein Schutzblech 75 in der Form eines umgekehrten Kegels sitzt
in irgendeiner bekannten Weise auf der Oberseite des Gehäuses, beispielsweise mittels
einer Mehrzahl innen angeordneter, in Umfangsrichtung verteilter Halter und Bolzen,
wie dies bei 76 gezeigt ist. Innerhalb des Gehäuses ist auf der Schneckenwelle ein
Kegelrad 77 aufgekeilt. Ein zweites Kegelrad 78 kämmt mit dem Kegelrad 77 und ist
am oberen Ende einer vertikalen Welle 79 gehalten, die von der Unterseite des Gehäuses
in dieses hineinragt. Die Welle 79 ist umschlossen von einer Nabe oder einem Ansatz
80, der bis unterhalb des Gehäuses herabragt und entweder aus einem Stück mit diesem
geformt oder an diesem befestigt ist. Ein Lager 81 dient zur stabilen Führung der
Welle 79 in dem Gehäuse. Die Nabe ragt nach unten durch eine Aussparung 28 b in
der Bodenplatte der Sammelrinne 28. Am unteren Ende der Nabe ist ein Umfangsflansch
80 a vorgesehen, und an dessen Unterseite ist durch Schraubenbolzen 82 ein Kettenrad
83 befestigt.
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Ein zuvor schon kurz erwähntes, im wesentlichen pyramidenartig geformtes
Fußgestell 31 umgibt die Nabe 80 und ist in die Bodenplatte der Sammelrinne eingesetzt.
Dieses Fußgestell ist nach vorn und hinten verjüngt und ergibt dadurch einen Träger
für die benachbarten Enden der Aufspaltelemente 30 (s. F i g. 12) und kann als hohles
Gußstück ausgeführt sein. In der Mitte ist das Fußgestell mit dem zylindrischen
Durchlaß 31 versehen, in welchem die Nabe 80 drehbar aufgenommen ist. Am unteren
Rand des Fußgestells ist ein Schraubenflansch 31 b vorgesehen, durch den das Fußgestell
mittels Schraubenbolzen 84 an der Bodenplatte 58 der Sammelrinne befestigt werden
kann.
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Besonders hervorzuheben ist noch, daß das obere Ende des Fußgestells
eine Senkbohrung aufweist, durch die eine ringförmige Schulter oder ein Sitz für
einen Messing- oder Bronzelagerring 85 gebildet wird. Das obere Ende der Nabe 80
ist, wie bei 80 d angedeutet, zur Schaffung einer ringförmigen konischen Anschlußfläche,
die auf dem Lagerring aufsitzt, nach außen erweitert. Hierdurch wird das Gewicht
des oberen Gehäuses 73 und die Belastung, die auf das Gehäuse und das Schutzblech
75 durch das im Behälter gespeicherte Gut ausgeübt wird, unmittelbar aufgenommen
und in das Fußgestell 31,
nicht aber in die Antriebsvorrichtung selbst übergeleitet.
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Dies ist ein sehr bedeutendes Merkmal der Erfindung, da es außerordentlich
dazu beiträgt, eine zufriedenstellende Arbeitsweise bei geringem Leistungsbedarf
zu erhalten und zusätzlich die Lebensdauer der Vorrichtung zu steigern.
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Das untere Ende der vertikalen Antriebswelle 79 ist mit der Ausgangswelle
84 eines einfachen rechteckigen Getriebekastens 85 verbunden, der die Eingangswelle
86 aufweist. Mit der Eingangswelle 86 ist die von der außenliegenden Kraftquelle
kommende Hauptwelle 64 verbunden, was hier durch das Universalgelenk 87 erfolgt.
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Nun soll das Antriebs- und Übertragungssystem zum Vorrücken der Ausräumschnecke
25 um die Behältermitte herum beschrieben werden. Wie schon einige Absätze zuvor
erwähnt, ist am unteren Ende der Nabe 80 das Kettenrad 83 befestigt. Aus den F i
g. 1 und 10 ist ersichtlich, daß eine Kette 88 von diesem Kettenrad nach dem kleinen
Kettenrad 89 an einem Getriebekasten 90 läuft, der einen Schneckenantrieb besitzt.
Die Schnecke 91 ist mit einer langgestreckten Welle 92 verbunden, die aus der Aussparung
23 heraus zurückgeführt und in Lagern 93 an der Wandhalterungsplatte 93 a gelagert
ist, die einen Teil der Gesamteinheit bildet und zum Abschließen der Endöffnung
der Aussparung 23 dient.
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Am Außenende der Welle 92 sitzen Ende an Ende ein Paar Einwegkupplungs-Aggregate
94 und 95, deren Einzelheiten am besten aus den F i g. 12, 13, 14 ersichtlich sind.
Das Kupplungsaggregat (s. Fig. 14) umfaßt den Innenbauteil 96, der auf der Welle
92 aufgekeilt ist, und den Außenbauteil 97, an dessen Außenumfang die Zahnradzähne
97 a angeformt sind.
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Keilnocken 98 befinden sich in dem Ringraum zwischen dem Innen- und
dem Außenbauteil und erlauben eine Drehung des Innenbauteils relativ zum Außenbauteil
nur im Gegenuhrzeigersinn. Das Kupplungsaggregat 95 besitzt den Innenbauteil 99
und den Außenbauteil 100, zwischen welchen ähnliche Einwegkeilnocken 101 angeordnet
sind. Der Innenbauteil 99 ist auf der Welle aufgekeilt, und der Außenbauteil besitzt
den radialen Armteil 100 a, an dessen Außenende der Buchsenteil 102 angelenkt ist.
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Die Buchse 102 weist einen Durchlaß auf, in welchen und durch welchen
hindurch eine Stange 103 ragt. Die Stange sitzt mit Schiebesitz in dem Durchlaß
und ist an ihrem unteren Ende zur Aufnahme der Haltemuttern 104 mit Gewinde versehen.
Das obere Ende der Stange weist den Kopfteil 105 auf, der bei 106 gelenkig mit dem
Kurbelarm 43 verbunden ist, der auf der zuvor beschriebenen Betätigungswelle 39
aufgekeilt ist. Eine Druckfeder 107 umschließt die Stange 103 zwischen dem Kopf
105 und der Buchse und bildet eine elastisch nachgiebige Druckverbindung zwischen
der Kurbel 43 und dem Arm100a.
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Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß nahe des verzahnten Außenteiles
97 des Kupplungsaggregates 95 ein zahnstangenartiger Bauteil 108 angeordnet ist.
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Dieses Element hängt gelenkig an einem Bolzen 109, der wiederum durch
ein geeignetes Lagerstück 110 gehalten ist, das an der Unterseite 28 des Schneckenkastens
befestigt ist. Die Zahnstange ist in einer Lage dargestellt, in welcher ihre Zähne
mit den Zähnen des Kupplungsteiles 97 im Eingriff sind; sie kann jedoch durch eine
Längsbewegung der mit ihr verbundenen
Stoßstange 111 in eine Außereingriffstellung
geschwenkt werden. Die Stoßstange ist um ihre eigene Achse drehbar und mit dem Zahnstangenteil
durch ein Anschlußstück 112 verbunden, das einen quer zur Achse der Stange liegenden
Flansch aufweist. Die Stange ragt durch eine geeignete Öffnung in dem Flansch hindurch,
und Halteelemente in der Form von Steckstiften sind dazu verwendet, eine Längsbewegung
der Stange relativ zu dem Anschlußstück zu verhindern. Im Bereich ihres Außenendes
ist die Zugstange mit Gewinde versehen und sitzt in einer mit entsprechendem Gewinde
versehenen Flanschbuchse 113, die an einem geeigneten Träger beispielsweise durch
Schraubenbolzen 114 (s. F i g. 5) befestigt ist. Ein Handknopf 115 ist am Außenende
der Stange befestigt. Eine Bewegung des Zahnstangenteiles 108 außer Eingriff und
wieder im Eingriff mit den Zähnen 97 a des Kupplungsteiles 97 kann somit nach Bedarf
dadurch erzielt werden, daß man die Stange in der einen oder anderen Richtung dreht.
Der Zweck dieser Anordnung soll nunmehr in Verbindung mit dem Betrieb der Entladevorrichtung
beschrieben werden.
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Nun soll nochmals auf den inneren Bereich der Speichervorrichtung
und insbesondere auf die Ausräumschnecke 25 eingegangen werden, wobei sich aus den
F i g. 1, 2 und 8 ergibt, daß das Außenende der Ausräumschnecke mit einem Halteaggragat
116 verbunden werden kann, das eine Antriebsmöglichkeit für die Schnecke von außerhalb
des Behälters her ermöglicht. Das Hauptelement in dem Endhalteaggregat für die Schnecke
ist eine rohrförmige Buchse 117, die durch die Seitenwand hindurch nahe der Bodenfläche
in den Behälter hineingeführt ist. Eine Platte 118 ist an der Buchse befestigt und
mit dem Behälter durch Schraubenbolzen 119 verbunden. Ein Abstandsstückl20 ist zwischen
die Platte 118 und die Behälterwand eingefügt und auf der dem Behälter zugewandten
Seite in seiner Form der Behälterwand angepaßt. Das innerhalb des Behälters liegende
Ende der Buchse 117 ist auf einem Lagerstück 121 a gehalten, das auf dem Behälterboden
aufliegt und mit der Buchse verbunden ist.
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Innerhalb der Buchse sitzt eine Hülse 121, und durch diese Hülse
ist drehbar und mit Schiebesitz eine Welle 122 hindurchgeführt, die ein Keilende
122 a aufweist. Es ist erkennbar, daß die Welle ausreichend über das Ende der Buchse
hinausragt, so daß die Keile außerhalb der Buchse liegen. Das Keilende sitzt in
einem auf ähnliche Weise keilförmig ausgebildeten Sockelstück 123, das in das Ende
der Schneckenwelle eingeformt ist.
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Das Außenende der Welle 122 ist mit einem Sechskantkopf 122 b versehen.
Dieser Kopf sitzt innerhalb einer Verschraubung 124, die auf das Außenende der Buchse
aufgeschraubt ist. Ein kurzes Kupplungsstück 125 ist auf das andere Ende der Verschraubung
aufgeschraubt und besitzt eine auf sein anderes Ende aufgeschraubte Kappe 126, die
den Fettnippel 126 a trägt.
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In diesem Zusammenhang ist von Bedeutung, daß die Höhenlage der Buchse
117 oberhalb des Behälterbodens so ausreichend bemessen ist, daß die Keilwelle 122
beim Eingriff mit der Schnecke, deren Ende so ausreichend oberhalb des Bodens hält,
daß die Schneckenwendel über die ganze Länge der Schnecke oder wenigstens entlang
ihres größeren Teilabschnittes außer Berührung mit dem Boden ist.
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Arbeitsweise Bei der Verwendung eines Behälters, der mit der erfindungsgemäßen
Entladevorrichtung versehen ist, wird der Behälter in der üblichen Weise, und zwar
in der Regel von oben, gefüllt. Vor Beginn des Füllens wird der Zahnstangenteil
108 aus den Zähnen des Kupplungsteiles 97 ausgerückt, und der Kupplungsring 65 wird
in die Neutralstellung zwischen den Antriebskettenrädern 54 und 62 auf der Welle
69 eingestellt; ebenso wird vor dem Füllen die Ausräumschnecke mit ihrem Außenende
so nahe bei der Keilwelle 22 des Endhalte-Aggregates 116, wie dies in Fig.8 dargestellt
ist, eingestellt und mit dieser verbunden.
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Wenn während des Anfüllens der Spiegel des Gutes im Behälter ansteigt,
ist es ratsam, von Zeit zu Zeit die Ausräumschnecke 25 um ihre Achse zu drehen,
um ein Festbacken des Materials um die Schnecke zu verhindern. Hierzu wird der Motor
44 angelassen und der Kupplungsring 65 mit einem der Kettenräder 54 oder 62 in Eingriff
gebracht, vorzugsweise mit dem letzteren, da dieses das Rad für die kleinere Geschwindigkeit
ist. Das Verschieben des Kupplungsringes 65 wird durch eine Schwenkbewegung des
Kupplungshebels 67 ausgeführt. Da ein Anlassen des Motors auch ein Ingangsetzen
der Austragsschnecken zur Folge hat, ist das Ausmaß der Materialbewegung durch die
Schnecken begrenzt auf die kurze Betriebszeitspanne, die notwendig ist, um die Ausräumschnecke
zu säubern.
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Wenn der Speicherbehälter einmal angefüllt ist, wird er sich selbst
überlassen, bis die Entnahme einer Menge des Gutes aus dem Behälter erwünscht ist.
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Normalerweise ist während der Außerbetriebszeit die Auslaßöffnung
28 a durch einen geeigneten nicht gezeigten Deckel dichtend abgeschlossen; hierzu
kann man beispielsweise eine Platte verwenden, die entlang ihrer Ränder an der Öffnung
angeschraubt oder angeklemmt ist. Wenn mit der Entnahme des Gutes begonnen werden
soll, wird der Deckel abgenommen.
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Um mit dem Entladen eines gefüllten Behälters zu beginnen, wird der
Kupplungsring 65 wiederum in die Neutralstellung gebracht, wenn er dort nicht bereits
steht. Daraufhin wird der Motor angelassen, der die Austragsschnecken 26 in Drehung
versetzt, wobei der Antriebszug vom Motor 44 über die Riemein 48 nach der Welle
51, von der letzteren über die Kette 44 a zur Welle 39 und von der Welle 39 über
die Kette 35 zu den Kettenrädern auf den Außenenden der Austragsschnecken führt.
Die Austragsschnecken werden daher in einer solchen Richtung angetrieben, daß sie
ständig Speichergut aus der rechteckigen Austragsrinne S durch das Gehäuse nach
der Auslaßöffnung 28 a und durch diese hindurch fördern.
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Es wurde nun gefunden, daß sogar bei einem stark haftenden Gut wie
gemahlenem Getreidekorn durch eine rechteckige Sammelrinne der beschriebenen Bauart
in vielen Fällen das Gut durch Schwerkraftwirkung aus dem Behälter in die Austragsrinne
in solcher Weise strömt, wie es notwendig ist, um das von den Schnecken herausgenommene
Gut wieder zu ersetzen; daher ist es nicht notwendig, die Ausräumschnecke 25 unmittelbar
in Gang zu setzen. Es wurde auch tatsächlich festgestellt, daß ein im wesentlichen
zylindrischer Mittelkern von beträchtlicher Größe aus der Menge des Gutes im Verlauf
des Entladevorganges
abgezogen wurde; der Kern läßt eine entsprechende
zylindrische Öffnung in dem Gut frei, wie dies mit unterbrochenen Linien durch C
in den Fig. 1 und 2 dargestelt ist. Diese Öffnung hat einen Durchmesser, der etwa
gleich ist der Diagonalabmessung der Abzugsrinne.
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Wenn der Betriebszustand erreicht ist, daß den Doppelaustragsschnecken
durch Schwerkraft allein nur eine ungenügende Menge Gut zugeführt wird, was durch
die vorübergehende Brückenbildung m der Materialmasse oder die vollständige Entfernung
des ganzen Gutes aus dem Mittelteil des Behälters in der durch die Kernfläche C
begrenzten Fläche verursacht sein kann, so wird die Ausräumschnecke 25 eingesetzt.
Dies wird dadurch ausgeführt, daß man den Kupplungsring 25 durch Betätigen des Kupplungshebels
67 in eine Stellung verschiebt, in welcher der Ansatz 65 a am Kupplungsring in der
Bahn des Ansatzes 62 a des Kettenrades 62 für die geringere Geschwindigkeit liegt.
Wie zuvor schon ausgeführt, ergibt sich dadurch ein Antriebseingriff zwischen dem
Kettenrad und der Welle 49, und da die letztere mit der Welle 64 durch die Kupplung
63 verbunden ist, beginnt die Welle 64 umzulaufen. Der Antrieb für die Ausräumschnecke
25 wird dann von der Welle 64 her über Getriebekästen 85 und 73 geschlossen.
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Hier muß nochmals und nachdrücklich darauf hingewiesen werden, daß
durch die Ausbildung des Fußgestells 31 und die Art und Weise der Halterung des
oberen Getriebekastens 73 auf diesem alle Materialbelastungen, die auf das Schutzblech
75 auf der Oberseite des Ausräumschneckengehäuses ausgeübt werden, durch das Fußgestell
aufgenommen und nicht auf das Antriebsgetriebe oder die Wellen übertragen werden.
Demgemäß ist der Reibungswiderstand in dem Getriebezug auf einem Minimum gehalten,
und das Anlaß drehmoment ist dadurch erheblich herabgesetzt.
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Wenn sich rundum und über der Ausräumschnecke beim Füllen eine Brücke
gebildet hat, wie dies schon angedeutet wurde, so kann die Ausräumschnecke um ihre
eigene Achse verhältnismäßig einfach in Drehung versetzt werden. Da die Schneckenwelle
durch die Verbindung der Schnecke mit dem Endhalteaggregat 116 oberhalb des Bodens
gehalten wird, ist die Bodenreibung eliminiert, was zu einer weiteren Verminderung
des Anlaßdrehmomentes führt. Wenn jedoch aus irgendeinem Grund die Ausräumschnecke
in dem Gut so weit festgeklemmt ist, daß die Kraft des Motors nicht ausreicht, sie
in Gang zu setzen, dann kann eine Handdrehkraft zum Überwinden der Klemmung aufgebracht
werden.
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Um die Schnecke um ihre Achse von Hand zu drehen, wird gemäß Fig.8
die Verschraubungl24 mit der an ihr angebrachten Kappe 126 vom Außenende der Buchse
117 abgeschraubt, wodurch der Kopf 122 b der Hülle 122 freigelegt wird. Ein Schraubenschlüssel
oder ein anderes geeignetes Werkzeug kann dann mit dem Kopf verbunden und zum Drehen
der Welle verwendet werden. Die Keilverbindung zwischen der Welle 122 und der Schneckenwelle
123 ergibt dann eine Drehung der Schnecke 25 um ihre eigene Achse durch die Drehung
der Welle 122.
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Wenn die Ausräumschnecke frei drehbar ist, so wird die Welle 122
zurückgezogen, wodurch die Schnecke für eine Schwenkbewegung um die Behälterachse
frei wird. Um eine Schwenlckraft auf die
Schnecke aufzubringen, muß der Schwenkantrieb
eingerückt werden.
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Zum Einrücken des Schwenkantriebes wird das Handrad 115 auf der Stange
111 so weit gedreht, bis der Zahnstangenteil 108 (F i g. 12) in Eingriff mit den
Zähnen 97 a des Kupplungsteiles 97 oder in die Stellung nach den Fig. 12 und 14
gebracht ist. Vor diesem Zeitpunkt hat schon die Welle 39 über die Kurbel 43, die
Federl07 und die Stangel03 eine oszillierende Bewegung auf den Kupplungsteil 100
ausgeübt. Jeder Drehhub des Kupplungsteiles im Gegenuhrzeigersinn (nach den F i
g. 12 und 13) führt zu einer entsprechenden Stufendrehung der Welle 92, da die durch
den Kupplungsteil 100 beeinflußten Keilnocken 101 am inneren Kupplungsteil 99 beim
Drehhub im Gegenuhrzeigersinn angreifen. Beim Drehhub im Uhrzeigersinn kann sich
die Welle jedoch in die Ausgangsstellung zurückbewegen, da der verzahnte äußere
Kupplungsteil 97 des benachbarten Kupplungsaggregates 94 sich frei drehen kann und
daher nichts vorgesehen ist, was die Welle gegen Rückwärtsdrehung abstützt. Wenn
jedoch der Zahnstangenteil mit dem verzahnten Kupplungsteil 97 im Eingriff ist,
so erzeugt jeder Drehhub des Kupplungsteiles 100 im Gegenuhrzeigersinn eine Stufendrehung
der Welle im Gegenuhrzeigersinn, da jede Vorrückbewegung der Welle durch Wirkung
des Kupplungsaggregates 94 gehalten wird. Da der verzahnte Außenbauteil 97 gegen
Bewegung gehalten wird, kann sich die Welle innerhalb des Kupplungsteiles nicht
im Uhrzeigersinn zurückdrehen. Die Keilnocken98 des Kupplungsaggregates 94 lassen
zwar eine Drehung im Gegenuhrzeigersinn zu, wirken jedoch einer Drehung im Uhrzeigersinn
entgegen. Der hin- und herschwingende Kupplungsteil 100 dient daher zur Schaffung
einer stufenweisen Drehung der Welle 92. Da die Welle 92 antriebsmäßig mit dem Ausräumschneckengehäuse
73 durch den Getriebekasten90, die Kette 86 und das Kettenrad 83 verbunden ist,
wird die Drehung der Welle 92 in eine Kraft umgewandelt, die die Schnecke in eine
Schwenkbewegung um die Behälterachse zwingt.
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Die Geschwindigkeit der Vorrückbewegung der Ausräumschnecke wird
in Abhängigkeit vom Widerstand gesteuert, der durch das Speichergut gegen die Schwenkbewegung
bzw. die ganze Ausräumbewegung ausgeübt wird. Wenn der Widerstand gegen die Bewegung
größer ist als der Druckwiderstand der Feder 107, so lenkt die Feder aus und ermöglicht
es der Stangel03, sich in der Buchsel02 hin- und herzubewegen. Dadurch ergibt sich
ein solcher Schwingantrieb der Schnecke, daß diese ständig dicht am Speichergut
anliegend gehalten wird. Mit anderen Worten, die Einwegkupplungsaggregate 94 und
95 in Verbindung mit der Spielverbindung zwischen der Kurbel 43 und dem Arm 100
a lassen die Ausräumschnecke mit einer veränderlichen Geschwindigkeit vorrücken,
die von den Eigenschaften des Materials abhängig ist. Die Vorrückgeschwindigkeit
liegt dabei zwischen einem Maximum, wenn die Feder 107 keiner Auslenkung unterliegt,
und Null, wenn die Feder ihre maximale Auslenkung erfährt.
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Die Drehgeschwindigkeit der Ausräumschnecke um ihre eigene Achse
kann nach Bedarf durch Verschieben des Kupplungsringes 65 im Eingriff mit dem schneller
laufenden Kettenrad 54 vergrößert werden.
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Dies wird in der Regel gegen Ende des Entladevorganges ausgeführt,
wenn der Abzugsrinne ausschließlich
nur noch durch die Ausräumschnecke
Speichergut zugeführt wird.
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Durch die bevorstehende Beschreibung dürfte klargestellt sein, daß
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung alle eingangs gestellten Aufgabe voll erfüllt
werden. Die Austragsschnecken 26 können allein oder zusätzlich mit der Ausräumschnecke
angetrieben werden. Die Vorrückbewegung der Ausräumschnecke stellt sich selbst auf
diejenige Leistung ein, die der Motor abgeben kann. Die Ausräumschnecke kann intermittierend
betrieben werden, um dadurch Brükken zu brechen, die sich innerhalb des Speichergutes
bilden, oder sie kann kontinuierlich betrieben werden, sobald die Schwerkraftströmung
vollständig unterbrochen ist oder für die gewünschte Entladegeschwindigkeit nicht
ausreicht. Es ist nur ein einziger Motor für den Antrieb des Entladegerätes erforderlich,
und obwohl nur ein einziger Motor vorhanden ist, wird doch eine außerordentliche
Anpassungsfähigkeit an die jeweils notwendige Arbeitsweise erreicht. Das erfindungsgemäße
Gerät eignet sich für eine leichte und schnelle Behandlung nicht frei fließender
Schüttgüter und kann auf Grund der verschiedenen Schutzvorrichtungen mit nur geringer
Antriebsleistung betrieben werden.