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Schaltungsanordnung für einen Prüfanschluß für Nebenstellenanlagen
mit Durchwahl Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für einen Prüfanschluß
zur selbsttätigen Steuerung der sonst beim Anruf eines in Durchwahl erreichbaren
Teilnehmeranschlusses in Fernsprechnebenstellenanlagen in Abhängigkeit vom jeweiligen
Teilnehmerverhalten und/oder dem Belegungszustand des betreffenden Anschlusses auftretenden
Schaltvorgänge in Nebenstellenanlagen.
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An einem Prüfanschluß in Nebenstellenanlagen mit Durchwahl werden
die Anforderungen gestellt, daß er nicht nur das Melden eines Teilnehmers beim Erreichen
eines Prüfteilnehmeranschlusses nachahmt, sondern daß auch die vom Teilnehmerverhalten
und vom Belegungszustand einer erreichten Teilnehmeranschlußleitung bestimmten unterschiedlichen
Schaltmaßnahmen -durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich unter anderem darum,
daß für den Fall, daß ein Teilnehmer sich nicht meldet, die Amtsverbindung zum Vermittlungsplatz
umgeschaltet wird, was besonderer Schaltvorgänge bedarf, die z. B. geprüft werden
sollen. In anderen Anlagen ist unter Umständen vorgesehen, daß eine auf einen besetzten
Teilnehmer auftreffende Amtsverbindung eine Ansage erhält oder auch zum Vermittlungsplatz
umgelegt wird. Ein Prüfanschluß muß also alle diese in unterschiedlichen Fällen
auszulösenden Schaltmaßnahmen zu steuern imstande sein, damit auch in den Prüfeinrichtungen
des übergeordneten Amtes oder der Nebenstellenanlage selbst diese Schaltvorgänge
kontrolliert werden können.
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Es ist eine Schaltungsanordnung bekannt, in der diese unterschiedlichen
Schaltvorgänge in Abhängigkeit von Zeitschaltmitteln ausgelöst werden. Mit Hilfe
dieser bekannten Technik werden drei Teilnehmerzustände nachgeahmt. Der Zustand
»Teilnehmer meldet sich« wird beim ersten Anruf des Prüfanschlusses nachgeahmt.
Die Nachahmung der beiden anderen Zustände »Teilnehmer meldet sich nicht« und »Teilnehmer
besetzt« ist abhängig von einem erneut getätigten Anruf dieses Prüfanschlusses und
zusätzlich noch davon, daß dieser Anruf jeweils in die von der Zeitschalteeinrichtung
vorgesehene Zeitspanne fällt, in der gerade die das Teilnehmerverhalten kennzeichnenden
Schaltmittel wirksam sind. Dabei wird in einer ersten Zeitspanne der Zustand »Teilnehmer
meldet sich«, in einer zweiten darauffolgenden Zeitspanne der Zustand »Teilnehmer
meldet sich nicht« und in einer dritten darauffolgenden Zeitspanne der Zustand »Teilnehmer
ist besetzt« nachgeahmt. Diese Schaltungsanordnung bringt eine Reihe von Nachteilen
mit sich. So steht einmal für jede Prüfung nur eine bestimmte festgesetzte Zeit
zur Verfügung. Weiterhin ist die Prüffolge von vornherein festgelegt, so daß es
also nicht möglich ist, z. B. nur den Teilzustand »Teilnehmer besetzt« zu prüfen,
ohne die beiden vorhergehenden Prüfvorgänge vollzogen zu haben.
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Die vorliegende Erfindung vermeidet die bekannten Nachteile dadurch;
daß dem Prüfanschluß Schaltmittel zugeordnet sind, die in Abhängigkeit von unterschiedlichen
von der die Prüfung vornehmenden Anschlußstelle ausgesandten Signalen die diesen
Signalen jeweils zugeordneten Schaltmittel wirksam schalten, die die verschiedenen
sonst von dem Teilnehmerverhalten und/oder dem Belegungszustand des betreffenden
Anschlusses ausgelösten Schaltvorgänge .steuern.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird also eine Zwangsfolge der
Prüfungen vermieden. Dem Prüfenden ist es möglich, durch Aussendung eines Signals
(z. B. durch Wahl einer Ziffer) genau das Teilnehmerverhalten, das er gerade zu
überprüfen wünscht, nachzubilden. Er ist also an keine Prüffolge gebunden. Die Prüfzeit
braucht nicht begrenzt zu werden.
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F i g. 1 zeigt schematisch die Anordnung eines Prüfanschlusses Pr-A
innerhalb einer Nebenstellenanlage mit Durchwahl; F i g. 2 zeigt die Schaltungsanordnung
für einen Prüfanschluß. Dabei sind nur die für die Erfindung wesentlichen Schaltmerkmale
dargestellt.
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In der F i g. 1 ist mit Pr eine Teilnehmerstelle gekennzeichnet, die
sich an einem Prüfplatz befindet. Über eine übertragung Ue kann diese Teilnehmerstelle
eine Nebenstellenanlage :erreichen und über die Durchwahlamtsübertragung D-AUe und
den nachgeschalteten Leitungswähler Lw einen Teilnehmer innerhalb dieser Nebenstellenanlage
oder durch eine bestimmte, an vorletzter Stelle gewählte Ziffer einen
Prüfanschluß
Pr-A innerhalb dieser Nebenstellenanlage anwählen.
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F i g. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel für einen
Prüfanschluß Pr-A. Die Erfindung ist aber nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt.
Wird über den Leitungswähler L W in F i g. 1 der Prüfanschluß Pr-A belegt, so spricht
über die c-Ader (F i g. 2) zunächst die Wicklung I des Speiserelais A an.
Das Relais A trennt mit seinem Kontakt la den Kurzschluß des Belegungsrelais
C auf, so daß im gleichen Stromkreis das Belegungsrelais C anspricht. Das Belegungsrelais
C legt mit seinen Kontakten 2 c und 3 c die Wicklungen Il und III des Speiserelais
A an die a, b-Ader, so daß das Speiserelais A mit seinen Wicklungen
II und III über den Schleifenschluß an der nicht dargestellten die Prüfung einleitenden
Teilnehmerstelle erregt gehalten wird, wenn durch den Kontakt 4 c des Belegungsrelais
C die Wicklung I des Speiserelais A im Ansprechkreis über die c-Ader unwirksam geschaltet
wird.
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Wählt nun der die Prüfung einleitende Teilnehmer an der nicht dargestellten
Teilnehmerstelle, der durch die Wahl der vorletzten Ziffer der Rufnummer den Prüfanschluß
PrA erreicht hat, die letzte Ziffer z. B. eine 1, so wird in bekannter Weise die
Schleife a, b-Ader unterbrochen. Durch die Unterbrechung der Schleife innerhalb
der a, b-Ader fallen die Wicklungen II und III des Speiserelais A kurzseitig ab.
Mit Abfallen des Speiserelais A werden alle Kontakte a
in die Ruhelage
zurückgeführt. So spricht das abfallverzögerte Wahlüberbrückungsrelais V über folgenden
Stromkreis an: 1. -I-, 5 c, 6 a, V, -.
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Gleichzeitig wird der Wähler W über folgenden Stromkreis erregt:
2. -I-, 9 c; 1®,a, W, -.
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Dadurch wird in bekannter Weise durch den durch die Wahl der Ziffer
I einmalig hervorgerufenen Schleifenunterbrechung der Wählerarm w ein Schritt weitergeschaltet
und steht nun auf dem ersten Wählerschritt. über den ersten Wählerschritt wird das
Besetztrelais B mit seiner Wicklung I über folgenden Stromkreis eingeschaltet: 3.
-i-, 11c, 12v; w, B (I), -.
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Das Besetztrelais B nimmt mit seinen Kontakten 13b und 14b
eine Kreuzung der a, b-Ader vor, womit bei dieser Anordnung in der Durchwahlübertragung
D-AUe das Wahlendesignal ausgelöst wird. Gleichzeitig wird durch den Kontakt 15
b ein Besetztton über den übertrager U auf die Teilnehmerleitung übertragen. In
diesem Schaltzustand wird also das Besetztsein eine Teilnehmers nachgebildet. Dabei
können also der Wahlendeimpuls aus der Durchwahlübertragung D-AUe und der Besetztton
überprüft werden. Für den Fall, daß in diesem System bei Besetztvorfinden eines
Teilnehmers eine Ansage vorgesehen ist, so kann auch diese Ansage überprüft werden.
Ist in dem System aber das Melden der Vermittlung vorgesehen, wenn ein Teilnehmer
besetzt gefunden wird, so läßt sich auch der Freiton und der Beginnimpuls beim Melden
der Abfragebeamtin überprüfen.
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So wie durch die Wahl der Ziffer 1 der Besetzt zustand eines Teilnehmers
überprüft werden kann, kann durch die Wahl z. B. der Ziffer 2 der Zustand überprüft
werden, daß der Teilnehmer frei ist und sich nicht meldet. Bei Wahl- der Ziffer
2 wird in bekannter Weise der Wählerarm w des Wählers W auf den zweiten Schritt
eingestellt. Dabei spricht zuerst die Wicklung II des Besetztrelai.s B über folgenden
Stromkreis an: 4. -I-,11 c,12 v, w, B (I1), 17 f,18 b, -.
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Durch das Ansprechen des Besetztrelais B wird in schon beschriebener
Weise mit Hilfe der Kontakte 13 b und 14 b eine Kreuzung der a, b-Ader
vorgenommen, womit ein Wahlendeimpuls in der Durchwahlübertragung D-AUe ausgelöst
wird. Kurz danach spricht durch Öffnen des Kontaktes 18b, welcher einen Kurzschluß
des Relais F aufhebt, das Relais F in einem dem Stromkreis 4 ähnlichen Stromkreis
an. Durch Einschalten des Relais F wird der Kontakt 16f geschlossen, wodurch die
Wicklung 11 des Relais B in dem Stromkreis 4 kurzgeschlossen wird und das Relais
B zum Abfall kommt. Somit wird die Kreuzung der a, b-Ader, die im Besetzt zustand
während der ganzen Zeit anstand, in diesem Fall nur kurzfristig durchgeführt, da
die Kreuzung in diesem Fall ja nur die Aufgabe hat, den Wahlendeimpuls in der Durchwahlübertragung
D-AUe auszulösen. Dieser Zustand, der durch die Wahl der Kennziffer 2 ausgelöst
wurde, kennzeichnet also den Zustand »der Teilnehmer ist frei, aber er meldet sich
nicht«. Dabei kann neben dem Wahlendeimpuls der durch Schließen des Kontaktes 19f
an die Teilnehmerleitung angelegte Freiton überprüft werden und, falls in dem System
vorgesehen, die Umlegung der Amtsverbindung. mit Hilfe der Durchwahlamtsübertragung
D-AUe zum Vermittlungsplatz. Somit kann auch der Beginnimpuls beim Melden der abfragenden
Beamtin geprüft werden, weiterhin auch die Zeit, die zwischen Wahlende und dem Beginnimpuls
vergeht.
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Durch Wahl der Ziffer 3 läßt sich ein weiterer Zustand nachbilden,
»Teilnehmer meldet sich«. Steht der Wähler mit seinem Arm w auf dem dritten Schritt,
so wird zunächst die Wicklung III des Besetztrelais B kurzseitig über folgenden
Stromkreis erregt: 5. -I-,11 c,12 v, w, B (11I), 21 f m, 22 b, -.
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Diese kurzseitige Erregung des Besetztrelais B dient wieder, wie schon
beschrieben, zur Auslösung des Wahlendeimpulses in der Durchwahlübertragung D-AUe.
Gleichzeitig wird durch die Einschaltung der Wicklung III des Relais B der Kontakt
22b betätigt, welcher einen Kurzschluß der Wicklung l des Relais FM im Stromkreis
5 aufhebt und das Relais FM einschaltet. Mit dem Kontakt 211i fm des Relais
FM wird die Wicklung 111 des Besetztrelais B kurzgeschlossen und mit dem Kontakt
3®ftn der Freiton an die Teilnehmerleitung gelegt. Das Relais FM hält sich mit seiner
Wicklung II über einen relaiseigenen Kontakt 23 fm in einem getrennten Haltestromkreis,
der über den Kontakt 5 c verläuft. Weiterhin wird durch Schließen des Kontaktes
24 fm des Relais FM
ein weiterer Stromkreis für den Wähler W aufgebaut.
Tiber diesen Stromkreis wird der Wähler W in Abhängigkeit von einem an der Ruf-
und Signalmaschine erzeugten 5-Sek.-Takt weitergeschaltet. Erreichte der Wählerami
w des Wählers W einen beliebig zu wählenden Schritt, so wird auf diesem
Schritt
ein Relais M über folgenden Stromkreis eingeschaltet: 6. +, 11. c, 12 v, w,
32 fm, M (I), -.
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Mit den Kontakten 25 m und 26 rn des Relais M wird der
Speisekreis abgetrennt und über die Drossel Dr ein Schleifenschluß gebildet und
damit das Melden des Teilnehmers nachgeahmt. Gleichzeitig wird mit dem Kontakt 27
m eine gesonderte Schleife für die Wicklungen II und III des Speiserelais A gebildet,
so daß sich das Speiserelais A weiterhin hält und mit Kontakt 31 in der Freiton
abgetrennt. Über den Kontakt 28 n2 des Relais M kann ein Meldetext einer
Ansageeinrichtung über den Übertrager Ü auf die Teilnehmerleitung gegeben werden.
Das Relais M hält sich mit seiner Wicklung II und dem relaiseigenen Kontakt 33m
in Abhängigkeit von dem Kontikt 5 c des Belegungsrelais C.
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Wird der Wählerarm w nach 5 Sekunden durch einen erneuten Impuls weitergeschaltet,
so wird über die Wicklung I das Trennrelais T eingeschaltet. Das Trennrelais T hält
sich in einem getrennten Haltestromkreis über die Wicklung II mit Hilfe seines eigenen
Kontaktes 29t und dem Kontakt 5c. Mit Hilfe des Trennrelais T wird also das Auslösen
des Teilnehmers durch Auflegen des Handapparates nachgebildet, da der Kontakt 34t
die Belegungsader c auftrennt. Dadurch kann das Schlußzeichen überprüft werden.
Durch Abfall des Belegungsrelais C werden alle noch betätigten Relais in die Ruhelage
zurückgeführt, und der Wähler W läuft in bekannter Weise in seine Ruhestellung.
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Durch Auflegen des Hörers auf der Seite des die Prüfung ausführenden
Teilnehmers werden ebenfalls durch Abfall des Relais C die gesamten Schaltmittel
des Prüfanschlusses PP-A in ihre Ruhelage gebracht.