DE3931776A1 - Digitale telekommunikations-vorrichtung - Google Patents
Digitale telekommunikations-vorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine digitale
Telekommunikations-Vorrichtung, bei welcher eine beliebige
Anzahl von Anschlußmodulen für Teilnehmer bzw. Nebenstellen
um ein digitales Koppelnetz gruppiert ist, welches zusammen
mit einer Mehrzahl von Steuerteilen und insbesondere
mindestens einem Modul für die Erfassung der zu den
Bedienfunktionen gehörenden internen Zustände eine
Vermittlungsstelle bildet, die über ein weiteres Koppelnetz
(z.B. das öffentliche Netz) mit anderen Teilnehmern
verbindbar ist.
Bekannte TK-Anlagen (Telekommunikations-Anlagen) sind
Vermittlungsanlagen (Nebenstellenanlagen oder Ortsvermitt
lungsanlagen bzw. Fernvermittlungsanlagen), die Verbindungen
(Leitungen) zwischen zwei Endgeräten ( Teilnehmern) A und B
herstellen (vermitteln).
Dies wurde früher manuell durchgeführt, indem durch "das
Fräulein vom Amt" die physikalische Leitungsverbindung
zwischen A und B durch Stöpseln der Leitungen auf einem
Koppelfeld hergestellt wurde.
Das "Fräulein vom Amt" wurde ersetzt durch automatische
Wähleinrichtungen, wobei der Dialog mit der Wähleinrichtung
über ein Wählverfahren (Telefonscheibe) abgewickelt wird.
Das Endgerät A überträgt eine Rufnummer zur TK-Anlage und
die TK-Anlage vermittelt automatisch das angewählte Endgerät
B. Dem Gerät B wird allerdings erst der Verbindungswunsch
signalisiert ( es klingelt). Erst wenn jemand das Gerät B
aktiviert ("abhebt"), wird die Sprachverbindung hergestellt.
Ältere Vermittlungsanlagen stellten eine physikalische
Verbindung über Hubdrehwähler her - die im Prinzip den
"Stöpselvorgang" nachbildeten.
Moderne - digitale - Vermittlungsanlagen stellen keine
echten elektrischen Einzelverbindungen mehr her, sondern
wählen digitale (logische) Kanäle aus einem Vorrat von
digitalen Kanälen zur Verbindung aus. Innerhalb einer
digitalen Anlage wird also zwischen A und B keine spezielle
Drahtverbindung mehr hergestellt, sondern lediglich eine
logische Verbindung (digitales Koppelfeld).
Man nennt die Art und Weise, wie A oder B mit einer
Vermittlung F kommuniziert, das Signalisierungsprotokoll
(früher war das ein Gespräch mit dem "Fräulein vom Amt"). In
herkömmlicher - analoger - Technik wurde hierfür z.B. ein
Mehrfrequenzwählverfahren oder ein Impulswählverfahren
eingesetzt. Die Telefonnummer war dabei das wichtigste, was
der F übertragen wurde.
Eine moderne ISDN-TK-Anlage vermittelt digital und sie
unterstützt digitale - statt analoge - Anschlüsse. Nach
Herstellung der Verbindung zwischen A und B ist also eine
durchgehende (end-to-end) digitale Verbindung hergestellt.
Die digitale Verbindung kann ein "Sprach"- oder "Datenkanal"
sein - obwohl dieser Sachverhalt für die TK-Anlage
transparent ist, d.h. sie kann nicht "merken", ob über diese
Verbindung gesprochen wird oder ob darüber Daten übertragen
werden. Es wird jedoch von der Post über ein sog.
Dienstmerkmal eingegriffen, weil sie das Monopol über die
"Realzeit"-Sprachvermittlung hat.
Es gibt verschiedene Signalisierungsprotokolle, z.B. "1
TR6", "Q931", "DKZE", etc. In Deutschland ist das 1 TR6 am
Hauptanschluß im Verkehr mit einer Ortsvermittlung der
Standard und das Protokoll DKZE (vom ZVEI mit der Post
vereinbart) an der Nebenstellen-Anlage.
Die Nebenstellen TK-Anlagen "untervermitteln" ankommende
Rufe, und dabei kommen alle möglichen Kombinationen vor,
insbesondere kann eine Ortsvermittlungsanlage wieder eine
Untervermittlung einer Fernvermittlungsanlage sein.
Von Bedeutung ist jetzt der folgende Sachverhalt: Kein
Teilnehmer (A, B) hat "Einblick" in die TK-Anlage.
Insbesondere teilt die Vermittlung F keinem Teilnehmer die
internen Vermittlungszustände mit (z.B. wer telefoniert mit
wem?). Das scheint selbstverständlich zu sein, denn in der
herkömmlichen Technik war das auch nicht (oder fast nicht)
möglich, weil das Endgerät eben ein Telefon war, das mit
"Daten" nicht viel anfangen konnte.
Die Kenntnis der internen Zustände wird jedoch benötigt:
- - für Wartung und Diagnose,
- - für die Vermittlungszentrale an der Nebenstellenanlage (welches Telefon ist besetzt?) und
- - zur Parametrisierung der Verbindungswünsche:
- - welcher Apparat darf Ferngespräche führen,
- - welcher Apparat darf überhaupt "nach draußen" gehen
- - etc.
Bei bekannten TK-Anlagen werden spezielle Geräte über
Datenleitungen (meistens sog. V-24-Verbindungen) angeschlos
sen, und zwar
- - der zentrale Vermittlungsplatz bzw. der
- - Diagnose-Platz.
Diese Anbindungstechnik wird derzeit auch bei modernen ISDN-
Anlagen eingesetzt.
Bei der vorliegenden Erfindung geht es darum, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszugestalten,
daß sie einfacher zu handhaben und zu warten ist.
Erreicht wird dies durch die im Patentanspruch angegebenen
Merkmale.
Im Kern der Erfindung steht die Tatsache, daß das Modul für
die Erfassung der zu den Bedienfunktionen gehörenden
internen Zustände anwählbar ist.
Für Wartung und Diagnose, für die Vermittlung und auch die
Parametrisierung der Verbindungswünsche ist also kein
zusätzliches Gerät mehr erforderlich, diese Funktionen
können von außen her mit Hilfe eines ganz normalen
Endgerätes durchgeführt werden, durch welches der oben
erwähnte Modul angewählt wird.
Es wird bei der Erfindung konsequent von der ISDN-Technik
der jeweiligen TK-Anlage Gebrauch gemacht, so daß andere
Arten von Anschlüssen (z.B. V 24 oder von der
Teilnehmerschaltung abweichende Anschlüsse) nicht (mehr)
erforderlich sind.
Die Anschlußstechnik nach der vorliegenden Erfindung
ermöglicht nicht nur
- - einen Zentral-Vermittlungsplatz, sondern mehrere,
- - integrierte Chef-/Sekretärin-Funktion,
- - beliebig viele Wartungs- und Diagnose-Plätze,
- - andere Statusabfragen bzw. Parametrisierungsplätze.
Insbesondere können alle Plätze auch entfernt (remote),
d.h. über andere TK-Anlagen (z.B. öffentliche
Vermittlungsstellen) angeschlossen werden, ohne eine
besondere Anschlußtechnik (Modem) o.ä. zu verwenden.
Der Anschluß ist ein "normaler" ISDN-Anschluß ohne jede
Änderung des Signalisierungsprotokolles.
Diese Anschlußstechnik hat insbesondere folgende Vorteile
gegenüber der herkömmlichen: Es können damit auch kleinere
TK-Anlagen "entfernt" gewartet, diagnostiziert und
parametrisiert werden.
Nach dem OSI-7-Schichten-Modell besteht eine Vermittlung aus
den Protokollen für die Teilnehmer und die Vermittlung.
Der B-Kanal ist der Sprach-/oder Daten-Kanal ( die
"Leitung"). Der D-Kanal ist der Vermittlungskanal mit dem
entsprechenden Vermittlungsprotokoll (Signalisierungs
protokoll oder D-Kanalprotokoll).
Ein Signalisierungskanal kann (muß nicht) mehr als einen B-
Kanal vermitteln (für den Standardanschluß 2, für
Multiplexanschlüsse auch mehr, z.B. 30 bei dem Primärmulti
plexer).
Das Protokoll im B-Kanal ist für die Datenübertragung nicht
standardisiert, bei Sprache ist es "die Sprache", d.h. die
Protokollebenen 2 bis 6 sind leer, Layer 7 ist die PCM
(Puls-Code-Modulation) der Sprache.
Der B-Kanal wird transparent vermittelt, d.h. was wie
übertragen wird, ist eine end-to-end-Protokollvereinbarung
(bei den Dienstmerkmalen Sprache und Daten). Bei den Daten
sind unterschiedlichste Vereinbarungen möglich, z.B.:
- - Asynchrone Protokolle (V.24) mit rate adaption
- - HDLC (Layer 2), T70, T90
- - X.25 (Layer 2-3)
- - SDLC
Die vorliegende Erfindung beruht darauf, daß ein Protokoll
zwischen Teilnehmer (A oder B) mit der Vermittlungsanlage
(F) im B-Kanal eingeführt wird, mit dem die
Bedienplatzaufgaben (s.o.) erfüllt werden können. Die
Erfindung umfaßt das Kommunikationsprotokoll auf Schicht
(physical Layer gemäß OSI-Definition):
- - Schicht 1 ist ein physikalischer ISDN-Anschluß, die die Vermittlungsanlage für digitale ISDN-Endgeräte bereitstellt.
Beispiel: So, UPO/ZVEI, UKO sowie verwandte ("private")
Anschlüsse.
Damit dieses Bedienprotokoll auch kompatibel zu den
existierenden (teilweise standardisierten) D-Kanal-
Protokollen ist, bedarf es eines "virtuellen
Teilnehmers".Virtuelle Teilnehmer sind intelligente
Einheiten in der Vermittlungsanlage, z.B. der Diagnose-
Server, der Status-Server, der Parametrisierungs-Server. Die
Verbindung zwischen dem Bedienplatz (wie ein Teilnehmer A)
und dem virtuellen Teilnehmer innerhalb F (Teilnehmer Bv)
wird genauso hergestellt, wie die Verbindung zwischen A und
B (über F). Nur befindet sich der Teilnehmer Bv nicht
außerhalb der Vermittlungsanlage, sondern innerhalb (z.B.
am "PCM-Highway" als Teilnehmerschaltung. Man kann deshalb
damit diese Bedienerfunktionen anwählen - wie normale B-
Teilnehmer angewählt werden. Das heißt, die Verbindung zu
der internen Intelligenz der Anlage wird genauso
hergestellt, wie die Verbindung zu einer externen
(beispielsweise einem Telefon oder Datenendgerät). Der
"virtuelle Teilnehmer" wird repräsentiert durch eine in die
Anlage eingebettete Intelligenzeinheit, die sich verhält wie
ein Daten-Endgerät. Dieses hat allerdings Zugriff auf die
TK-internen Betriebsmittel und Zustände, damit alle
angeforderten Bedienfunktionen erfüllt werden können.
Eine Teilnehnerschaltung (Teilnehmermodul, in der Regel ein
Bauteile-Einschub mit etwa 4 oder 8 Endgeräteanschlüssen)
für die Vermittlung von end-to-end-Kommunikation wird durch
eine Teilnehmerschaltung ersetzt, die nicht notwendig äußere
Anschlüsse hat, dafür aber auf den über eine normale
Rufnummer angewählten B-Kanälen sich als "internes" Endgerät
zu erkennen gibt. Der für die Bedienung der TK-Anlage
notwendige Datenaustausch erfolgt zwischen diesem internen
Datenendgerät (virtueller Teilnehmer) und dem Bedienplatz
(z.B. ein PC).
Der virtuelle Teilnehmer hat (u.U. im Gegensatz zu den
normalen Teilnehmerschaltungen) Zugriff auf die für die
Bedienung notwendigen Betriebsmittel.
Es liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung, für die
Kommunikation zwischen F (dem virtuellen Teilnehmer Bv) und
dem Bedienplatz (A oder B) für Schicht 2 das Protokoll
HDLC LAP-B (ISO)
einzusetzen, und zwar zwischen einem realen Teilnehmer A
oder B (Bedienplatz) und der Vermittlungsanlage F
(virtueller Teilnehmer Bv).
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische
Darstellung einer Vorrichtung gemäß der Erfindung.
Die in der Figur gezeigte Vermittlungsstelle enthält eine
Mehrzahl von Anschlußmoduln für die einzelnen Teilnehmer, in
der Zeichnung sind jedoch nur zwei gezeigt. Diese
Anschlußmoduln sind mit dem internen Koppelnetz verbunden,
welches wiederum zum öffentlichen Netz oder anderen
Vermittlungsstellen verbindbar ist.
Der bereits mehrfach erwähnte Modul für die Erfassung der
internen Zustände ist ebenfalls innerhalb der
Vermittlungsstelle angeordnet. Pfeile deuten an, daß in
diesem Modul die verschiedenartigsten Informationen
hineingelangen.
Gemäß der Erfindung ist dem Modul nun ein Anschlußmodul
beigeordnet, welcher wie die anderen Anschlußmoduln mit dem
Koppelnetz verbindbar ist, wie dies durch einen Strich
angedeutet ist.
Es ist ersichtlich, daß man von außen her, von den
Teilnehmern, oder nur von ganz bestimmten Teilnehmern, über
das Koppelnetz das Anschlußmodul erreichen kann, um
gewünschte Funktionen durchzuführen.
Claims (1)
- Digitale Telekommunikations-Vorrichtung, bei welcher eine beliebige Anzahl von Anschlußmodulen für Teilnehmer bzw. Nebenstellen um ein digitales Koppelnetz gruppiert ist, welches zusammen mit einer Mehrzahl von Steuerteilen und insbesondere mindestens einem Modul für die Erfassung der zu den Bedienfunktionen gehörenden internen Zustände eine Vermittlungsstelle bildet, die über ein weiteres Koppelnetz (z.B. das öffentliche Netz) mit anderen Teilnehmern verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Modul für die Erfassung der zu den Bedienfunktionen gehörenden internen Zustände mit Hilfe eines zugeordneten Anschlußmoduls in der für die anderen Anschlußmoduln üblichen Weise, insbesondere über eine eigene Rufnummer, anwählbar ist.
Priority Applications (4)
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