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Schaltungsanordnung für die Durchschalteprüfung hintereinandergeschalteter
Koppelstufen in Fernmeldevermittlungsanlagen, insbesondere Fernschreibanlagen Es
ist bereits bekannt, in Fernmeldevermittlungsanlagen, bei denen Verbindungen über
mehrere Koppelstufen hinweg durchgeschaltet werden, nach erfolgter Einstellung der
einzelnen Koppelstufen zu prüfen, ob die Durchschaltung der Leitung auch in allen
Koppelstufen stattgefunden hat. Zu diesem Zweck wird an mehrere oder auch nur an
eine der durchgeschalteten Adern ein Prüfpotential angeschaltet, das bei erfolgter
Durchschaltung der einzelnen Koppelstufen ein Relais zum Ansprechen bringt und damit
die erfolgte Durchschaltung der auf diese Weise geprüften Adern feststellt. Liegt
an einer der Adern jedoch ein Schluß mit einer anderen Ader oder auch mit Erde vor,
so spricht das die Durchschaltung überprüfende Relais ebenfalls an, so daß in diesem
Fall der Fehler in der Durchschaltung nicht erkannt wird.
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Außerdem ist ein Verfahren (deutsche Auslegeschrift 1202 348) bekannt,
mit dem eine über mehrere Koppelstufen hinweg durchgeschaltete Verbindung auf Durchgang,
Aderschluß und Aderberührung überprüft wird. Zur Prüfung werden an das eine Ende
jeder durchgeschalteten Ader eine oder mehrere Prüfeinrichtungen angeschaltet, und
an das Ende jeder Ader wird Prüfpotential angelegt. Das Verfahren, jeder Ader ein
oder mehrere Prüfmittel zuzuordnen, ist aber sehr aufwendig.
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In einer weiteren bekannten Schaltungsanordnung (deutsche Auslegeschrift
1153 094) werden zur Feststellung von Aderbrüchen, Aderschlüssen und Aderberührung
die Sprechadern über zwei in Reihe geschaltete Widerstände, an deren Verbindungspunkt
Prüfpotential angeschaltet wird, miteinander verbunden. Die verschiedenen Spulen
eines Prüfrelais sind einerseits mit den zu überprüfenden Adern, andererseits mit
positivem und negativem Prüfpotential verbunden. Durch Erregen der in Reihe bzw.
differential geschalteten Spulen wird nun der Anker aus seiner mittleren Ruhelage
in die eine oder andere Arbeitslage bewegt und zeigt damit den einwandfreien oder
fehlerhaften Zustand der Sprechadern an. Diese Anordnung hat jedoch den Nachteil,
daß nur immer zwei Adern gleichzeitig überprüft werden können.
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Die Überprüfung von Adern auf einwandfreie Durchschaltung löst eine
andere Schaltungsanordnung (deutsche Auslegeschrift 1154 528) durch Anlegen von
Prüfpotential über einen Vorwiderstand an das eine Ende jeder Ader und dem schrittweisen
Abtasten des anstehenden Potentials am anderen Ende jeder Ader mittels eines Meßinstrumentes.
Die Größe des Zeigerausschlages ist ein Maß für den Fehlerzustand der Ader. Die
Schaltungsanordnung hat den Nachteil, daß Einrichtungen benötigt werden, die das
zu überwachende Instrument schrittweise mit jeder Zwischenleitung verbinden, und
daß die überwachung der meist in großer Zahl vorhandenen Adern durch die Fortschaltung
sehr viel Zeit benötigt.
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Diese Nachteile der obengänannten Schaltungsanordnungen, bei denen
ebenfalls die Durchschalteprüfung hintereinandergeschalteter Koppelstufen in Fernmelde-,
insbesondere in Fernschreibanlagen, durch die nach erfolgter Einstellung aller Koppelstufen
ein an den Adern der durchgeschalteten Leitung anstehendes Potential überprüft und
bei einer Abweichung von einem vorgegebenen Sollwert zu einer Störungsanzeige ausgenutzt
wird, vermeidet die Erfindung dadurch, daß sämtliche Adern der durchgeschalteten
Leitung vorübergehend zu einem einzigen Prüfstromkreis miteinander in Reihe geschaltet
werden.
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Durch die Hintereinanderschaltung aller Adern der durchgeschalteten
Verbindung oder Leitung werden alle Durchschaltekontakte in den einzelnen Koppelstufen
in einem einzigen Prüfvorgang auf ihre Betätigung hin überprüft.
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Eine einfache Möglichkeit zur Erzielung einer solchen Hintereinanderschaltung
der Adern ergibt sich dadurch, daß die Hintereinanderschaltung der Adern der durchzuschaltenden
Leitung vor der Eingangskoppelstufe durch die Kontakte des zum Prüfzeitpunkt noch
unerregten Prüfrelais und hinter der Ausgangskoppelstufe durch Kontakte eines mit
dem Koppelrelais dieser Stufe ansprechenden Hilfsrelais erfolgt.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
F
i g. 1 zeigt einen Auszug aus einem Eingangskoppler, bei dem die Durchschaltung
der einzelnen Koppelpunkte durch Koppelrelais erfolgt, und F i g. 2 zeigt einen
Ausgangskoppler, der in ähnlicher Weise wie der Eingangskoppler aufgebaut ist. Zwischen
dem Eingangskoppler nach F i g. 1 und dem Ausgangskoppler nach F i g.1 befinden
sich .eine oder mehrere Zwischenkoppelstufen, die zweckmäßig ebenfalls mit Koppelrelais
ausgerüstet sind und die dazu dienen, von mehreren Eingangskopplern ausgehende Leitungen
jeweils zu demjenigen Ausgangskoppler zu führen, der Zugang zu der jeweils gewünschten
Ausgangsleitung hat. Da die Ausbildung dieser Zwischenkoppler für die Erfindung
von keiner besonderen Bedeutung ist, wurde auf deren Darstellung verzichtet.
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Die einzelnen Koppler werden durch Koppelrelais durchgeschaltet, und
zwar erfolgt die Durchschaltung jeder Leitung in bekannter Weise durch eine Gruppe
von Vielkontaktrelais EW bis EZ bzw. AW bis AZ und eine Gruppe von Auswahlrelais
EA bis ED bzw. AA bis AD. Zur Durchschaltung eines Koppelpunktes ist
immer die Erregung je eines Relais aus diesen beiden Relaisgruppen in jeder der
Koppelstufen notwendig. Soll z. B. die in F i g. 1 wiedergegebene Eingangsleitung
mit den Adern a, b, c und d zur Zwischenleitung Zll durchgeschaltet
werden, die zu einer Zwischenkoppelstufe führt, so erfolgt dies durch die Erregung
der Relais EA und EW in F i g. 1. Die Auswahl der entsprechenden Relais übernimmt
ein Steuersatz StS, der an die Einschaltewicklungen I dieser Relais Potential anschaltet.
Nach erfolgter Erregung halten sich diese Relais über die durchgeschaltete Ader
e. Die Ader a der Zwischenleitung Zl1 wird also über die Kontakte ea 1 und
ew 1, die Ader b über die Kontakte ea 3 und ew 3, die Ader
d über die Kontakte ea 5 und ew 5
und die Ader c über die Kontakte
ea2 und ew14 durchgeschaltet.
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In der Ausgangskoppelstufe nach F i g. 2 wird , eine der von Zwischenkopplern
kommenden Zwischenleitungen ZL 1 bis ZL 16 mit der dargestellten Ausgangsleitung
zusammengeschaltet, was über hin tereinandergeschaltete Kontakte der Auswahlrelais
AA bis AD und der Vielkontaktrelais AW bis AZ ,
erfolgt.
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Nimmt man an, daß seitens einer vorgeordneten Zwischenkopplerstufe
die Zwischenleitung ZL 1 ausgewählt und mit der Ausgangsleitung, die in: F i g.
2 dargestellt ist, verbunden werden soll, so sind im ; Ausgangskoppler die Relais
AA und A W zu erregen, und zwar erfolgt deren Einschaltung über deren Wicklungen
I durch den Steuersatz StS. In diesem Fall wird also die Ader a der Zwischenleitung
ZL 1 über die Kontakte aal und aw 1, die Ader b
über die Kontakte aa
3 und aw 3, die Ader d über die Kontakte aa 5 und aw
5 und die Ader c über die Kontakte aal und den Kontakt aw13 durchgeschaltet.
Der Kontakt aw13 schaltet gleichzeitig die Haltewicklung II des Relais A W an die
Ader c an, während die Einschaltung der Haltewicklung des Relais AA über
den Kontakt aa l desselben Relais stattfindet. Eine Haltung dieser Relais
kann also nur stattfinden, wenn die Durchschaltung der Ader c in allen vorgeordneten
Koppelstufen einwandfrei erfolgte.
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Das zum Halten dieser Relais erforderliche Erdpotential wird in der
Eingangskoppelstufe EKS über einen Kontakt p 3 des Prüfrelais P angeschaltet, das
zum Ansprechen kommt, wenn die Durchschalteprüfung positiv verlaufen ist. Auch in
der Eingangsstufe sind die einzelnen Auswahl- und Vielkontaktrelais mit Haltewicklungen
II ausgestattet, die über Kontakte cal bis ed 8 und ew 13 bis e.213 dieser
Relais an Erdpotential geschaltet werden. Eine entsprechende Anschaltung der Haltewicklungen
der Koppelrelais findet auch in den nicht dargestellten Zwischenkoppelstufen statt.
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Mit der Einschaltung der Koppelrelais in der Ausgangskoppelstufe AKS
erfolgt auch vom Steuersatz StS her die Einschaltung eines Hilfsrelais
U, das seine Kontakte u 1 und u 2 betätigt. Dadurch kommt ein
Prüfstromkreis zustande, der vom Punkt MS im Steuersatz StS über den Kontakt
as 1 sowie die durchgeschalteten Kontakte aal und awl zu der Ader
a
der Zwischenleitung ZL 1 verläuft. Diese Ader a ist in den
einzelnen Zwischenkoppelsiufen bis zur Ader a der Zwischenleitung Zll durchgeschaltet,
die in F i g. 1 wiedergegeben ist, und über die Kontakte ew 1, ea
1, p l, ea 3 und ew 3 der Eingangskoppelstufe EKS ist nun die
Ader a der Zwischenleitungen Zll und ZL1 mit der Ader b derselben Leitung
verbunden. Die Ader b ihrerseits steht aber nun in. der Ausgangskoppelstufe AKS
über die Kontakte aw 3, aa 3, u2, aa 5 und aw 5 mit
der Ader d der Zwischenleitungen ZL 1 und Zl1 in Verbindung, die in
der Eingangskoppelstufe EKS über den Kontakt p2 zu der Ader c der Zwischenleitungen
durchgeschaltet ist. In der Ausgangskoppelstufe AKS liegt nun die durchgeschaltete
Ader c über die Kontakte aal sowie die Kontakte aw 13 und aal über
die Haltewicklungen II der Relais AA und AW an einem Potential von -I-60
V. Im Steuersatz StS wird nunmehr am Punkt MS festgestellt, ob tatsächlich
-I-60 V über den vorgegebenen Widerstand anliegen. Nur in diesem Fall sind die einzelnen
Adern richtig und vollständig durchgeschaltet. Liegt irgendwo eine Unterbrechung
vor oder besteht ein Schluß einer Ader mit Erde oder mit einer anderen Ader, so
tritt am Punkt MS in F i g. 2 irgendein anderes Potential auf, das seitens der Prüfeinrichtung
des Steuersatzes StS festgestellt wird, welche die aufgebaute Verbindung auslöst
und einen entsprechenden Alarm gibt.
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Entspricht aber das am Punkt MS bei diesem Prüfvorgang festgestellte
Potential dem jeweiligen Sollwert, so veranlaßt der Steuersatz StS auf nicht dargestellte
Weise das Ansprechen des Prüfrelais P im Eingangskoppler EKS, das nunmehr seine
Kontakte betätigt und über die Kontakte p 1 und p 2 die Hintereinanderschaltung
der Adern auslöst. Gleichzeitig wird im Ausgangskoppler AKS das Relais
U
wieder freigegeben, so daß auch die Kontakte u 1 und u 2 die Hintereinanderschaltung
der einzelnen Adern auslösen und die vom Ausgangskoppler AKS bediente Zwischenleitung
mit der dargestellten Ausgangsleitung verbinden.