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Schaltungsanordnung zur Feststellung von Fehlern in Zwischenleitungsanordnungen
in Fernmeldevermlittlungs-, insbesondere Fernsprechwählanlagen Unter einer Zwischenleitung
versteht man in Fernmeldevermittlungs-, insbesondere Fernsprechwählanlagen im allgemeinen
eine Leitung, die eine erste Koppelstufe eines Koppelfeldes mit einer zweiten Koppelstufe
desselben Koppelfeldes verbindet. Derartige Zwischenleitungen sind im allgemeinen
im Ruhezustand vollkommen aus dem übrigen Verbindungswegegefüge- herausgetrennt.
An den Sprechadern und vielfach auch an den Prüf- und Hilfsadern der Zwischenleitungen
liegen weder Funktionsrelais, z. B. Speiserelais, Prüfrelais, Empfangsrelais für
Steuerzeichen, Belegungs,relais od. dgl., noch Potentiale.
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Tritt nun eine Aderberührung zwischen den Adern zweier Zwischenleitungen
oder ein Erdschluß auf einer Ader einer Zwischenleitung auf, so führt dies im allgemeinen
zu Fehlschaltungen und Doppelverbindungen, ja sogar zu einem Auffädeln von Verbindungen,
d. h. zu -einer Zusammenschaltung beliebig vieler Verbindungen an einer Stelle.
Durch die Fehler können ferner empfindliche Störungen zentraler Glieder, z. B. der
Einstellsätze oder Markierer, hervorgerufen werden. Mit einer Schleifenmessung lassen
sich zwar z. B. Aderbrüche feststellen, Fehler dagegen, die nicht nur einen Verhindungsweg
unbrauchbar maäen, sondern sich gleichzeitig auf mehrere Verbindungswege auswirken,
können mit Schleifenmessungen nicht mit ausreichender Sicherheit oder überhaupt
nicht ermittelt werden. Auch andere Prüfverfahren lassen sich nicht ohne weiteres
anwenden, da sie im allgemeinen auf die Mitwirkung der bei Zwischenleitungen fehlenden
Funktionsrelais abgestimmt sind.
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Es ist zur Feststellung von Aderberührungen zwischen Adern mehrerer
verschiedener Vielfachleitungen bereits bekannt, an die Adern eines Verbindungsweges
über Widerstände ein Potential anzuschalten und an die Adern eines zweiten Verbindungsweges
an einem Gegenpotential liegende Anzeigerelais unterschiedlicher Ansprechempfindlichkeit
zu legen. Bei einer derartigen Anordnung werden zwar Aderberührungen und Erdschlüsse
als Fehler angezeigt, man erhält jedoch keine eindeutige Gutanzeige für im Normalzustand
vorgefundene Verbindungswege, da ein Unwirksambleiben der Anzeigerelais auch durch
andere Fehler, z. B. Fehler der Relais verursacht sein kann.
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Für eine Durchgangsprüfung von Adern ein und desselben Verbindungsweges
ist es ferner bekannt, gleichzeitig an mehrere Adern über gleich große Widerstände
Erdpotential anzuschalten und dieses zur Beinflussung von am anderen Ende des Verbindungsweges
angeschalteten Anzeigerelais unterschiedlicher Ansprecherapfindlichkeit zu benutzen.
Haben die Adern Durchgang, so sprechen die Relais an. Man erhält so zwar eine Gutanzeige,
die aber auch über einen Erdschluß über einen beliebigen Widerstand bewirkt werden
kann. Eine Aderunterbrechung kann andererseits durch einen Erdschluß zwischen zwei
Adern vorgetäuscht werden, da in diesem Fall das hochohmige von beiden Relais unterschiedlicher
Ansprechempfindlichkeit durch das niederohmige Relais praktisch kurzgeschlossen
ist. Da andererseits das Nichtwirksamwerden eines Relais kein eindeutiger Hinweis
dafür ist, daß ein Fehler auf der Leitung vorliegt, denn das Nichtansprechen könnte
ja auch durch einen Fehler des Relais bedingt sein, erhält man auch bei dieser bekannten
Anordnung keine eindeutige Fehler- bzw. Gutanzeige.
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Die vorgenannten bekannten Anordnungen sind somit zur Feststellung
von Aderberührungen zwischen den Adern zweier Zwischenleitungen und von Erdschlüssen
auf den Adern von Zwischenleitungen nicht geeignet. Ihre Nachteile werden mit der
Erfindung dadurch vermieden, daß für jeden Meßvorgang zur Feststellung der Fehler
in an sich bekannter Weise an je eine Ader mindestens zweier sich entsprechender
Verbindungswege ein und desselben Koppelfeldes über gleich große Widerstände ein
und dasselbe POL tential (Erdpotential) angelegt wird und daß ein einziges Meßinstrument
einerseits in an sich bekannter Weise an ein gegenüber diesem Potential (Erdpotential
)
unterschiedliches Potential (negatives Potential) angeschlossen ist und andererseits
an die Ader eines der beiden Verbindungswege angeschaltet wird.
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Mit dem Meßinstrument kann eine eindeutige Gutanzeige erhalten werden,
da bei einwandfreiem Zustand eines Verbindungsweges bzw. einer Ader eines Verbindungsweges
mit dem Meßinstrument auf den Widerstand geprüft wird, über den an die Ader das
,Potential angelegt -ist. Sowohl bei Erdschluß als auch bei Aderberührung muß das
Meßergebnis ein anderes sein, so daß eine Anzeige der einzelnen Fehler ebenfalls
möglich ist.
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- - Gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung sind für jeden
Meßvorgang zur Feststellung der Fehler jeweils zwei Verbindungen über zwei Zwischenleitungen
des Koppelfeldes aufgebaut, von denen eine aufgebaut bleibt, bis über jeden aller
möglichen parallelen Verbindungswege aufeinanderfolgend die zweite Verbindung aufgebaut
ist, und als das an die Adern angelegte Erdpotential dienen die im Betriebszustand
wirksamen potentiale, und als Widerstände dienen die Widerstände, über die das Potential
im Betriebszustand an den Adern liegt. Das jeweils einen Verbindungsweg auf das
Auftreten bzw. auf das Vorliegen von Fehlern überwachende Meßinstrument prüft somit
auf die den normalen Betriebsbedingungen entsprechenden Potentiale bzw. Widerstände.
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In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Anordnung, bei der die zu Meßzwecken dienenden
Potentiale eigens für diesen Zweck an die Zwischenleitungen eines Koppelfeldes angeschaltet
werden, während Fig. 2 eine Anordnung zeigt, bei der die im Betriebszustand wirksamen
Potentiale mit für die Meßzwecke dadurch herangezogen werden können, daß für die
Messungen über das Koppelfeld Verbindungen aufgebaut werden.
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Das KoppcIfeld K ist aus zwei Koppelstufen K 1
und K2
aufgebaut, deren Koppelpunkte durch Zwischenleitungen ZL 1 bis ZL
3 miteinander verbunden sind. Von den ZwischenleitungenZL1 bis ZL3 ist, wie
auch von den ankommenden Leitungen KL 1 bis KL3 und den abgehenden Leitungen
bzw. den AbnehmerleitungenGL1 bis GL9, jeweils nur eine Ader dargestellt. Auch an
den Koppelpunkten, z. B. KP1111, KP1211, KP1213 KP1313, ist jeweils nur ein Kontakt
gezeigt.
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Zur Feststellung von Erdschlüssen oder Aderberührungen der Zwischenleitungen
ZL1 bis ZL3 werden bei dem AusführungsMspiel gemäß Fig. 1
alle zu überprüfenden
Zwischenleitungen jeweils über gleich groß,e Widerstände Wl bis W3 an Erde angeschaltet,
und mit einem einerseits an negativem Potential liegenden MeßinstrumentM werden
nacheinander die einzelnen Zwischenleitungen ZL1 bis ZL3 abgetastet. Bei einer einwandfreien
Zwischenleitung, z. B. bei der Zwischenleitung ZL 3, wird das Meßinstrument
M als Gutanzeige einen Wert anzeigen, der dem Widerstand W3 entspricht, bei einer
anderen fehlerhaften Leitung dagegen wird es entsprechend dem Fehler einen anderen
Wert messen und anzeigen, da der Widerstand W 1 der Leitung ZL
1 beispielsweise, wie gestrichelt angedeutet, durch einen Erdschluß, kurzgeschlossen
oder zu ihm parallel, wie ebenfalls gestrichelt angedeutet, bei Aderberührung mit
der Zwischenleitung ZL2 der Widerstand W2 wirksam sein kann. Die Aderberührung kann
selbstverständilch selbst noch mit einem Widerstand Wn behaftet sein, beeinflußt
aber in jedem Fall den Meßstrom. Tritt ein Aderbruch in der LeitungZL1 auf, so zeigt
das Meßinstrument nichts an, was aber auch einem Wert entspricht, der von dem Wert
der Gutanzeige abweicht. Der Aderbruch wird also mit gemessen, bzw. er läßt sich
mit feststellen. Um dabei eine Kontrolle des Meßinstrumentes M zu ermöglichen, ist
es zweckmäßig, auch an diejenigen Punkte der Zwischenleitungen, an die das Meßinstrument
anschaltbar ist, zusätzlich Erdpotential über Widerstände W4 bis W6 anzuschalten,
deren Wert merklich von dem der Widerstände Wl bis W3 abweicht, vorzugsweise
höher ist, so daß das Meßinstrument M auch bei Aderbruch etwas anzeigt, jedoch einen
Wert, der merklich geringer ist als der, der bei einwandfreier Ader angezeigt wird.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 wird als Meßpotential das Potential
benutzt, das im Betriebszustand an den Adern liegt, und zwecks seiner Anschaltung
an die Adern der Zwischenleitungen wird jeweils eine Verbindung aufgebaut. Das grundsätzliche
Prinzip wird dabei nicht durchbrochen; es werden zwei Verbindungen aufgebaut, die
dann gleichzeitig bestehen, so daß an zwei Zwischenleitungen gleichzeitig dasselbe
Potential liegt, das dann auf einer Zwischenleitung überprüft wird. Die Anschaltung
des Meßinstrumentes M kann dabei an einen der beiden Eingänge in das Koppelfeld
erfolgen, von dem aus der Aufbau einer der beiden Verbindungen vorgenommen wurde,
da ja auch dieser Eingang mit der einen Zwischenleitung verbunden ist.
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Es ist zweckmäßig, die beiden Verbindungen stets von ein und denselben
Eingängen her aufzubauen, so daß eine Umschaltung des MeßinstrumentesM nicht erforderlich
ist. Ferner ist es zweckmäßig, die VeIrbindungen auch immer zu ein und derselben
Ausgangsgruppe, z. B. zur ersten Ausgangsgruppe mit den abgehenden Leitungen GL
1, GL 2 und GL 3,
durchzuschalten, da in diesem Fall
der Schaltauftrag, der für die Durchschaltung zu geben ist, imhier derselbe Schaltauftrag
ist.
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Nach Durchschaltung zweier Verbindungen von der ankommenden Leitung
KL 1 und der ankommenden Leitung KL 3 über die Zwischenleitungen ZL
1
und ZL 2 zu den abgehenden Leitungen GL 1 und GL2 liegt Erdpot--ntial
über die Widerstände Wa und Wb an den Zwischenleitungen ZL 1 und ZL 2. Wie
bei der Anordnung gemäß Fig. 1 wirken sich dann auf das an die ankommende
Leitung KL 3 angeschaltete Meßinstrument M sowohl ein Erdschluß auf der mit
dieser LeitungKL 8 verbundenen Zwischenleitung, z. B. der Zwischenleitung
ZL 1, als auch Aderberührungen zwischen den dargestellten Adern der Zwischenleitungen
ZL 1 und ZL 2 aus. Ferner werden aber noch Kontaktfehler gemessen,
d. h., es wird festgestellt, ob beispielsweise einer der dargestellten Kontakte
an den Koppelpunkten KP 21/4, KP 21/7 bzw. KP 2215, KP 22/8
nicht geöfbiet ist bzw. wurde.
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Da jeweils nur diejenige Zwischenleitung auf Erdschluß und fehlerhafte
Kontaktstellung untersucht wird, an die gerade das Meßinstrument angeschaltet ist,
ist es zweckmäßig, das Meßinstrument an denjenigen Eingang des Koppelfeldes an diejenige
ankommende Leitung anzuschalten, über die jeweils die für die überprüfung mit einem
bereits aufgebauten Verbindungsweg neue aufzubauende Verbindung hergestellt wird.
Ob
in die überprüfung jeweils alle Adern einer Leitung einbezogen sind oder nur bestimmte,
z. B. die Prüfadern oder ein bestimmter Teil, z. B. alle Hilfsadem" und ob die Anschaltung
der Potentiale an die Adern ein und desselben Verbindungsweges nacheinander oder
gleichzeitig erfolgt, ist für die Erfindung belanglos.