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Sulky Die Erfindung betrifft ein Sulky, bei welchem der Fahrersitz
hinter der in Richtung der Radachsen verlaufenden senkrechten Ebene angeordnet ist
und die Radachsenlager mittels je zweier in einem Winkel zueinander verlaufender
Stützen mit der Schere verbunden sind. Die Hinterhand des Pferdes befindet sich
bei diesen Sulkys im Bereich der in Richtung der Radachsen verlaufenden senkrechten
Ebene, und es wird mit dieser Anordnung erreicht, daß der Pferderücken nicht mit
dem Gewicht des Fahrzeuges und des Fahrers belastet wird. Es besteht vielmehr die
Tendenz, das Pferd anzuheben und ihm dadurch einen leichtfüßigen Lauf zu ermöglichen.
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Bei den bekannten Sulkys dieser Art besteht praktisch nicht die Möglichkeit,
das Maß der gewünschten Gewichtsentlastung des Pferdes durch das jeweilige Fahrergewicht
zu erwirken. Das von anderen Sulkyarten bekannte Verstellen des Fahrersitzes genügt
nicht für eine individuelle, feinabgestimmte Regulierung der Abstände zwischen Anschirrpunkt
des Pferdes und Fahrersitz und zwischen dem Fahrersitz und der in Richtung der Radachsen
verlaufenden senkrechten Ebene, die für die gewünschte Entlastung des Pferdes wesentlich
ist. Ein weiterer Nachteil der bekannten Sulkys mit Entlastung des Pferdes ist es,
daß alle Schläge des Wagens über den Untergurt auf den Brustkorb des Pferdes übertragen
werden und es dadurch behindern und stören. Infolgedessen neigt das Pferd dazu,
in Galopp überzugehen.
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Alle bekannten Sulkys nehmen, wenn sie nicht gebraucht werden, unverhältnismäßig
viel Platz in Anspruch, was insbesondere für den Transport von Rennplatz zu Rennplatz
als lästig empfunden wird.
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Auch diese Nachteile bekannter Sulkys sollen vermieden werden. Es
wird daher ein Sulky vorgeschlagen, bei welchem eine wünschenswerte Entlastung des
Pferdes unter Berücksichtigung des jeweiligen Fahrergewichtes leicht möglich ist
und welches unter Schonung des Pferdes gefahren werden kann. Außerdem soll das Sulky
leicht auseinandergenommen und Nieder zusammengesetzt werden können.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß, indem bei einem Sulky,
bei welchem der Fahrersitz Sinter der in Richtung der Radachsen verlaufenden ,enkrechten
Ebene angeordnet ist und die Radachsenager mittels je zweier in einem Winkel zueinander
erlaufender Stützen mit der Schere verbunden sind, ede Stütze für sich mittels an
ihrem unteren Ende urgebrachter Augen um das betreffende Ende der tadachsen schwenkbar
ist.
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Die Anordnung kann dabei so getroffen werden, laß die Stützen jeweils
durch federnde Verspannung in der gewünschten Winkellage zueinander gehalten werden
und zugleich einen Scherenarm und einen Teil des damit in an sich bekannter Weise
einstückig ausgebildeten, den Fahrersitz tragenden, Scherenbogens bilden.
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Auf diese Weise ist es leicht, die Abstände zwischen Anschirrpunkt
und Fahrersitz und der in Richtung der Radachsen verlaufenden senkrechten Ebene
einzustellen. Die Einstellmöglichkeit kann unterstützt werden, indem die Länge der
die Scherenarme und' oder die gestreckten Abschnitte des Scherenbogens bildenden
Stützen des Scherenbogens verstellbar ist, beispielsweise durch Ausbildung der Stützen"
als Teleskoprohr. Außerdem ist erreicht, daß infolge der federnden Verspannung von
Schere und Scherenbogen das Fahrzeug federt und keine Schläge auf den Pferdekörper
überträgt.
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Bei einem Sulky, bei dem in an sich bekannter Weise Scherenarme und
Scherenbogen einstückig ausgebildet sind, können gemäß der Erfindung die Stützen
an der Schere angelenkt und längenverstellbar ausgebildet werden, beispielweise
durch Ausbildung als Teleskoprohr.
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Diese können vorteilhafterweise in sich gefedert sein. Durch Veränderung
des Längenverhältnisses der Stützen wird die La-e der Radachse in bezug auf die
Lage des Anschirrpunktes und des Fahrersitzes verändert. In einfacher Weise ist
es daher möglich, die Lage des Fahrersitzes zum Anschirrpunkt einzustellen.
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Es hat sich gezeigt, daß eine vorteilhafte Entlastung des Pferdes
ermöglicht wird, wenn die waagerechte Entfernung zwischen der in Richtung der Radachsen
verlaufenden senkrechten Ebene und dem
Fahrersitz auf Werte zwischen
1/7 und 5/; der waagerechten Entfernung zwischen Anschirrpunkt und Fahrersitz einstellbar
ist.
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In den Zeichnungen sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
beispielsweise dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht und F i g. 2 einen
Grundriß einer Ausführungsform eines Sulkys nach der Erfindung, F i g. 3, 4 und
5 Einzelheiten der Lagerung der Radachsen, teilweise im Schnitt, F i g. 6 bis 8
Seitenansichten einer weiteren Ausführungsform eines Sulkys nach der Erfindung mit
unterschiedlichen Einstellungen der Stützen und F i g. 9 einen Grundriß zu F i g.
6 bis B.
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Bei der Ausführungsform des Sulkys nach F i g. 1 und 2 sind die Lager
1 der Radachsen 15 der Räder 2 mit den auf ihnen aufgezogenen Büchsen 16 durch die
Augen 14 an den Enden der gegeneinander schwenkbaren Stützen 3 und 4 gebildet.
Die Stützen 3 bilden die Scherenarme, und die Stützen 4 schließen sich zum Scherenbogen,
der den Fahrersitz 5 trägt. Dieser kann, wie angedeutet, verstellbar sein. Die Scherenarme
3 können, wie gestrichelt dargestellt, am vorderen Ende durch einen Bogen
6', der vor der Brust des Pferdes oder (6") über dessen Rücken verläuft,
verbunden sein. Hierdurch wird der Aufbau stabiler und sichergestellt, daß die Radspur
richtig eingestellt bleibt.
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Die Stützen 3 und 4 werden mittels einer federnden Verspannung, z.
B. der Spanndrähte 7, in der gewünschten Winkellage zueinander gehalten. In die
Drähte sind Federn 8 eingesetzt, die dafür sorgen, daß das Fahrzeug in sich federt
und so dem Pferdeleib während des Trabens Schläge ferngehalten werden, die sonst
über den Untergurt des Geschirrs auf dessen Brustkorb übertragen würden. Wichtig
ist, um die Spur der Räder 2 aufrechtzuerhalten, daß die Verspanndrähte 7 stets
durch einen Punkt 9 verlaufen, der senkrecht über der Mitte der Achsen und der Räder
2 zu denken ist. Durch einfaches Umsetzen der Befestigungsstellen 10 und 11, beispielsweise
durch Umklemmen von Befestigungsschellen, wird die Winkellage der Stützen 3 und
4 zueinander und damit die waagerechte Entfernung a zwischen der in Richtung der
Radachsen verlaufenden senkrechten Ebene 12 und dem Fahrersitz 5 eingestellt. Diese
Abstände können auch noch dadurch beeinflußt werden, daß die Länge der Stützen
3 und 4 verstellbar gemacht wird, beispielsweise auch teleskopartig.
Es hat sich als besonders zweckmäßig herausgestellt, den Abstand a auf Werte zwischen
1/; und j/7 der Strecke b einzustellen.
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In F i g. 3 ist die Lagerung 1 der Achsen auseinandergezogen dargestellt.
An der Stütze 3 ist ein bogenförmiges Stück 3' und an der Stütze 4 ein ebensolches
Stück 4', beispielsweise durch Schweißen, angesetzt. An den Enden der Stützen 3
bzw. 4 und der Stücke 3' und 4' sind Augen 14 angebracht, durch die die Achse 15
hindurchgesteckt und beidseitig mittels einer Gewindebuchse 16 und Gewinde auf der
Achse 15 festgeschraubt wird. In F i g. 4 ist nur die Verschraubung auf einer Seite
dargestellt. Wie aus F i g. 5 ersichtlich, bilden die Schlitzlöcher (Augen) in den
Stützen 3 und 4 gemeinsam eine die Achse 15 umfassende Lagerung.
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Wie erkennbar, läßt sich das Sulky mit wenigen Handgriffen zusammensetzen
und ebenso auseinandernehmen. Die Teile können dann für Transport und Lagerung raumsparend
aufeinandergelegt werden.
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Wie aus F i g. 6 bis 9 zu entnehmen ist, sind bei dieser Ausführungsform
Scherenarme 17 und Seherenbogen 18 einstückig gefertigt und durch die Verstrebung
18' verstärkt. Auf dem Scherenbogen ist der Fahrersitz 5 gegebenenfalls verstellbar
befestigt.
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Die Achsenlager 1 für die Räder 2 werden von Stützen 19 und
20 getragen. Sie sind bei 21 bzw. 22 der Schere 17 und 18 angelenkt. An ihren unteren
Enden sind sie gabelförmig gestaltet, und diese Gabeln umschließen jeweils paarweise
das Lager bzw. die Achse. Die Längeneinstellung der Stützen 19 und 20 erfolgt teleskopartig,
wobei zwei Rohre sich ineinanderschieben und mittels eines in die Löcher
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einzusteckenden Splintes 23 festgestellt werden. Außerdem sind Federn 25
vorgesehen, die entweder zur Federung herangezogen oder auch ausgeschaltet werden
können. In F i g. 6 federt die Stütze 19, Stütze 20 dagegen nicht. In F i
g. 7 federn beide Stützen und in F i g. 8 nur die Stütze 20.
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Durch Veränderung der Länge der Stützen 19 und 20 und damit ihrer
Winkellage zueinander, ist, wie aus den Beispielen F i g. 6, 7 und 8 ersichtlich
ist, das Verhältnis von a zu b in einfacher Weise einstellbar, unter Berücksichtigung
des Fahrergewichtes und der Entlastungshilfe, die dem Pferd erteilt werden soll.
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Da die Räder 2 abgenommen und die Stützen 19 und 20 flach an
das Fahrgestell angelegt werden können, läßt auch dieses Sulky sich raumsparend
lagern und transportieren. Insgesamt verbindet diese Ausführungsform die Vorteile
der Erfindung mit den üblichen Formen der Sulkys.
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Beide Ausführungsformen lassen sich ohne besonderen Aufwand billig
herstellen.