DE1254482B - Vorrichtung zur Querstabilisierung des Wagenkastens bei Kraftfahrzeugen - Google Patents

Description

DEUTSCHES #Ä PATENTAMT AUSLEGESCHRIFT DeutscheKl.: 63 c-42

Nummer: 1254 482

Aktenzeichen: D 3502511/63 c

j[ 254 482 Anmeldetag: 24.Dezember 1960

Auslegetag: 16. November 1967

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Querstabilisierung des Wagenkastens bei Kraftfahrzeugen, bei der die Radträger jeder Achse durch einen unterbrochenen Drehstab-Stabilisator miteinander gekoppelt sind, dessen beide Teile durch einen hydraulischen Stellmotor miteinander verbunden sind, die Drehstabenden mittels der Stellmotoren bei Neigung des Wagenkastens durch die Arbeitsflüssigkeit gegeneinander verdrehbar sind und die Arbeitsflüssigkeit durch einen hydraulischen, von den Querneigungskräften beeinflußbaren Steuerkreis gesteuert wird, nach Patent 1 105 290.

Gegenstand des Hauptpatentes ist die vorstehend angegebene Anordnung. Die Stabilisierung des Wagenkastens in seiner waagerechten Lage soll naturgemäß bei Kurvenfahrt und bei jeder anders bedingten Neigung des Wagenkastens erfolgen. Hierfür ist ein Organ erforderlich, welches die Querneigungskraft exakt ermittelt.

Ein solches Organ ist nun Aufgabe der vorliegenden Erfindung, d. h., es soll eine Steuerung des Drukkes der Steuerflüssigkeit geschaffen werden, so daß sich mit der Größe der jeweiligen Fliehkraft bzw. mit der Größe der Neigung der Fahrbahn der Druck der Steuerflüssigkeit verändert. Zugleich soll in Ab hängigkeit von der Fliehkraftrichtung bzw. von der Richtung der Neigung der Fahrbahn der Strom der Steuerflüssigkeit so geleitet werden, daß die Drehstäbe in der gewünschten, im Hauptpatent angegebenen Weise zueinander verdreht werden.

Diese Aufgabe wird nach der Erfindung bei der Anordnung nach dem Hauptpatent dadurch gelöst, daß die Steuerflüssigkeit in an sich bekannter Weise mit Hilfe eines besonderen Schiebers durch eine in ebenfalls an sich bekannter Weise als Pendel ausgebildete Masse steuerbar ist, deren Lage zum Wagenkasten beim Abweichen desselben von der Waagerechten verändert wird, und daß das den Schieber aufnehmende Gehäuse durch die Steuerflüssigkeit und einen Federkraftspeicher derart belastet ist, daß beim Ausschlag des Pendels aus der Mittellage das Gehäuse durch den sich am Schieber einstellenden Druck entgegen der Federkraft in demselben Sinn wie der Schieber verschiebbar ist.

Dadurch, daß das Pendel den Schieber verstellt, dessen Gehäuse diesem um einen Verschiebeweg nacheilt, hervorgerufen durch den sich am Steuerschieber einstellenden Druck, wird eine diesem Verschiebeweg entsprechende Kraft im Federkraftspeicher aufgebaut, so daß eine Zuordnung vom Aus- schlag des Pendels zum Druck der Steuerflüssigkeit erreicht ist. Daß diese Zuordnung aufrechterhalten Vorrichtung zur Querstabilisierung
des Wagenkastens bei Kraftfahrzeugen

Zusatz zum Patent: 1 105 290

Anmelder:

Daimler-Benz Aktiengesellschaft,
Stuttgart-Untertürkheim, Mercedesstr. 136

Als Erfinder benannt:
Dipl.-Ing. Friedrich van Winsen,
Kirchheim (Teck)

wird, und zwar derart, daß der Druck der Steuerflüssigkeit nicht auf das Pendel einwirkt, wird durch gegenseitiges Ineinanderverschieben von Schieber und Gehäuse bei der Abstützung des Druckes an einem Festpunkt am Wagenkasten erreicht. Durch das Gegeneinanderverschieben von Schieber und Gehäuse wird der Strom der Steuerflüssigkeit, d. h. bei einer Drosselsteuerung der Druck der Steuerflüssigkeit, gesteuert.

Die Steuerung einer Flüssigkeit durch ein Pendel in einer Querstabilisierungsvorrichtung ist bereits bekannt (deutsche Patentschrift 745 155). Jedoch handelt es sich dabei nicht um die Steuerflüssigkeit, sondern vielmehr direkt um die Arbeitsflüssigkeit. Dort wird auch der Druck durch feste Drosseln bestimmt, und das Pendel steuert mit Hilfe des Schiebers nur die Richtung. Jedenfalls ist der Druck nicht dem Pendelausschlag zugeordnet, sondern von diesem unabhängig.

Bei einer Ausführungsform nach der Erfindung sind ein Lagerbock und ein den Federkraftspeicher aufnehmender und mit den Steuerleitungen verbundener Zylinder derart am Wagenkasten befestigt, daß in der Mittelstellung des Pendels und des Kolbens im Federkraftspeicher der mit drei Kolbenabschnitten versehene Schieber gegenüber den Zu- und Abflußöffnungen in seinem mit dem Kolben des Federkraftspeichers verbundenen Gehäuse so steht, daß die Steuerflüssigkeit in an sich bekannter Weise drucklos im Kreislauf durch die Zu- und Abflußleitungen gefördert wird.

709 688/239

Claims (2)

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt schematisch die Zeichnung. Die Bauteile sind mit den gleichen Bezugszeichen wie die entsprechenden im Hauptpatent versehen. Die Steuerflüssigkeit wird von einer Zahnradpumpe 70 entsprechend der Stellung des Schiebers 71 bis 73 im Gehäuse 74 entweder von der Zuflußleitung 75 in die Abflußleitung 76 und 77 oder in die Steuerleitungen 26 und 27 sowie 79 und 78 gefördert. Die in der Steuerleitung 26 oder 27 fließende Steuerflüssigkeit wirkt in nicht dargestellter Weise auf einen anderen Steuerschieber, durch dessen Stellung die Arbeitsflüssigkeit, die einen gesonderten Flüssigkeitsstrom darstellt, zum Verstellen der Drehstabteile in den Stellmotor geleitet wird. Der Schieber 71 bis 73 ist gelenkig mit dem Pendel 80 verbunden. Die Pendelmasse 81 ist über den Pendelstab 82 am Lagerbock 83 des Wagenkastens aufgehängt. Dieses Pendel 80 ergibt abhängig von der jeweiligen Abweichung des Wagenkastens aus der Waagerechten nach Größe und Richtung einen Verschiebeweg des Schiebers 71 bis 73. Wenn eine Rechtskurve gefahren wird, schlägt das Pendel 80 also nach links aus, und umgekehrt. Das Gehäuse 74 des Schiebers 71 bis 73 ist mit einem Kolben 84 verbunden. Der Kolben 84 ist in einem Zylinder 85 angeordnet. Der Zylinder 85 ist wie der Lagerbock 83 am Wagenkasten fest. Die Lage des Lagerbockes 83 und des Zylinders 85 ist zueinander unveränderlich. Der Kolben 84 ist durch zwei Druckfedern 86 und 87 in seiner gezeichneten Mittelstellung gehalten. Die Druckräume 88 und 89 sind über die Leitungen 78 und 79 mit den Steuerleitungen 26 und 27 für die Steuerflüssigkeit verbunden. Die Teile 84 bis 89 bilden einen Federkraftspeicher. In der Mittelstellung des Pendels 80 wirkt keine Fliehkraft, und die Pendelmasse 81 hängt senkrecht nach unten. Der Kolben 84 ist durch die Druckfedern 86 und 87 in Mittelstellung des Zylinders 85 gehalten, und der Schieber 71 bis 73 steht derart im Gehäuse 74, daß die von der Pumpe 70 geförderte Steuerflüssigkeit drucklos im Kreislauf der Zu- und Abflußleitungen 75, 76 und 77 gefördert wird. Die Wirkungsweise des Ausschlages des Pendels 80 auf den Druck der Steuerflüssigkeit soll bei einer Rechtskurve erläutert werden. Beim Fahren einer Rechtskurve wird die Pendelmasse 81 des Pendels 80 nach links geschwenkt. Der Schieber 71 bis 73 wird nach links verschoben, und die Steuerflüssigkeit fließt von der Zuflußleitung 75 in die Steuerleitungen 26 und 79. Die Steuerflüssigkeit beaufschlagt über die Leitung 79 den Kolben 84 und über die Steuerleitung 26 einen nicht dargestellten Steuerschieber, durch dessen Stellung, wie eingangs erwähnt, die Arbeitsflüssigkeit für die Verdrehung der Drehstabteile entsprechend geleitet wird. Der Kolben 84 wird entgegen der Kraft der Druckfeder 86 nach links verschoben. Der Druck der Steuerflüssigkeit wird so weit erhöht, d. h. der Kolben 84 drückt die Druckfeder 86 so weit zusammen, bis das Gehäuse 74 so zum Schieber 71 bis 73 verschoben ist, daß über die Abflußleitungen 77 und 76 eine Drosselung des Steuerflüssigkeits- druckes erfolgt und sich in der Leitung 26 und 79 und im Gehäuse 74 ein bestimmter, der Kraft der Druckfeder 86 entsprechender Druck einstellt. Fährt das Kraftfahrzeug z. B. auf einer Geraden, die aber in Fahrzeugquerrichtung geneigt ist, spricht das Pendel 80 auch an, und die Drehstabteile des Drehstab-Stabilisators werden gegeneinander verdreht, wodurch eine über das Fahrzeugrad auf die Fahrbahn abgestützte Kraft entgegen der statischen Radbelastung wirkt und damit durch die nun geringere statische Radbelastung die Fahrzeugfederung weniger belastet ist und der Wagenkasten auf der Seite der geneigten Fahrbahn zum Fahrzeugrad dieser Seite angehoben wird. Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Querstabilisierung des Wagenkastens bei Kraftfahrzeugen, bei der die Radträger jeder Achse durch einen unterbrochenen Drehstab-Stabilisator miteinander gekoppelt sind, dessen beide Teile durch einen hydraulischen Stellmotor miteinander verbunden sind, die Drehstabenden mittels der Stellmotoren bei Neigung des Wagenkastens durch die Arbeitsflüssigkeit gegeneinander verdrehbar sind und die Arbeitsflüssigkeit durch einen hydraulischen, von den Querneigungskräften beeinflußbaren Steuerkreislauf gesteuert wird, nach Patent 1 105 290, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerflüssigkeit in an sich bekannter Weise mit Hilfe eines besonderen Schiebers (71 bis 73) durch eine in ebenfalls an sich bekannter Weise als Pendel (80) ausgebildete Masse steuerbar ist, deren Lage zum Wagenkasten beim Abweichen desselben von der Waagerechten verändert wird, und daß das den Schieber aufnehmende Gehäuse (74) durch die Steuerflüssigkeit und einen Federkraftspeicher (84 bis 89) derart belastet ist, daß beim Ausschlag des Pendels aus der Mittellage das Gehäuse (74) durch den sich am Schieber einstellenden Druck entgegen der Federkraft in dem selben Sinn wie der Schieber (71 bis 73) verschiebbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Lagerbock (83) und ein den Federkraftspeicher aufnehmender und mit den Steuerleitungen (26, 27) verbundener Zylinder (85) derart am Wagenkasten befestigt sind, daß in der Mittelstellung des Pendels (80) und des Kolbens (84) im Federkraftspeicher der mit drei Kolbenabschnitten versehene Schieber (71 bis 73) gegenüber den Zu- und Abflußöffnungen in seinem mit dem Kolben (84) des Federkraftspeichers verbundenen Gehäuse (74) so steht, daß die Steuerflüssigkeit in an sich bekannter Weise drucklos im Kreislauf durch die Zu- und Abflußleitungen (75, 76 und 77) gefördert wird.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 745 155.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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