DE1088366B - Anordnung der Steuerventile an Einrichtungen fuer eine automatische Hoeheneinstellung des Wagenkastens bei Kraftfahrzeugen mit voneinander unabhaengigen Radaufhaengungsteilen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung für eine automatische Höhen- bzw. Waagerechteinstellung des Wagenkastens bei Kraftfahrzeugen mit voneinander unabhängigen Radaufhängungsteilen, z. B. Pendelhinterachsen, Eingelenk-Penidelhinterachsen, Querlenkervorderachsen, zwischen denen je Fahrzeugachse nur ein Steuerventil angeordnet ist.

Die Erfindung besteht darin, daß das Steuerventil für den hydraulisch betätigten Verstellzylinder der zu. den Hauptfedern zuschaltbaren Drehstabfedern zwischen an den unabhängigen Radaufhängungsteilen festen Hebeln unmittlbar angeordnet ist oder daß das Gehäuse des die Luftzu- und-abfuhr regelnden Steuerventils bei Haupt-Luftfederungen bei Doppel-Querlenkerradaufhängungen mit dem einen der unabhängigen Radaufhängungsteile fest verbunden ist und ein an anderen der unabhängigen Radaufhängungsteile fest angeordneter Hebel mittels eines Gestänges den bewegten Teil des Luft-Steuerventils unmittelbar beeinflußt.

Gegenüber bekannten Einrichtungen zum Neigen des Wagenkastens eines Kraftfahrzeuges, bei welchen ein Steuerventil am Fahrgestell zwischen den unabhängigen Riadaufhängungsteilen vorgesehen ist, und gegenüber anderen bekannten Einrichtungen zur Höheneinstellung des Wagenkastens eines Kraftfahrzeuges, bei welchen ein am Wagenkasten festes Steuerventil zwischen den unabhängigen Radaufhängungsteilen angeordnet und durch die Verdrehung eines die Radaufhängungsteile verbindenden Drehstabes gesteuert ist, wird durch die Erfindung eine besonders einfache Anordnung erzielt, welche die Unabhängigkeit der Radaufhängungsteile wahrt und durch welche ohne Benutzung irgendwelcher Hilfsglieder die Bewegungen der Radaufhängungsteile unmittelbar auf das Steuerventil übertragen werden.

Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß bei einer Radfederung für Kraftfahrzeuge mit voneinander unabhängigen Radaufhängungsteilen, z. B. Pendelhinterachsen, Querlenkervorderachsen, und einer Ausgleichsfederung zwischen den Radaufhängungsteilen beider Fahrzeugseiten, bei welcher zwischen nach aufwärts gerichteten Armen jeder Achshälfte eine als Schraubenfeder ausgebildete Ausgleichsfeder angeordnet ist, ein vom Steuerventil, das zwischen an den unabhängigen Radaufhängungsteilen vorgesehenen festen Hebeln unmittelbar angeordnet ist, hydraulisch beeinflußter, innerhalb der Schrauben-Ausgleichsfeder angeordneter Verstellzylinder und ein darin bewegter Verstellkolben zur Änderung des Abstandes zwischen den beiden nach aufwärts gerichteten Armen der unabhängigen Radaufhängungsteile, insbesondere zum automatischen Ausgleich der von wechselnden Belastungen herrührenden Längenänderungen

Anordnung der Steuerventile

an Einrichtungen für eine automatische

Höheneinstellung des Wagenkastens

bei Kraftfahrzeugen mit voneinander

unabhängigen Radaufhängungsteilen

Anmelder:

Daimler-B enz Aktienges ells chaft,
Stuttgart-Untertürkheim, Mercedesstr. 136

Dipl.-Ing. Josef Müller, Stuttgart-Riedenberg,
ist als Erfinder genannt worden

2'

der schraubenförmigen Ausgleichsfeder, vorgesehen sind.

In der Zeichnung ist die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt.

Fig. 1 zeigt eine Pendelhinterachse mit Einrichtungen für eine automatische Höheneinstellung des Wagenkastens ;

Fig. 2 zeigt ein Regelschema für die Anordnung nach Fig. 1;

Fig. 3 zeigt eine Querlenker-Vorderachse mit Einrichtungen für eine automatische Höheneinstellung des Wagenkastens, und

Fig. 4 zeigt eine Querlenker-Vorderachse mit Luftfederung und Anordnung des Ausgleichsventiles.

Zwischen den unabhängigen Radaufhängungsteilen der Hinterachsanordnung nach Fig. 1 mit der Pendelhalbachse 1 und der Pendelhalbachse 2, die um die Achsen 3 bzw. 4 an dem mit der Antriebswelle 5 verbundenen Achsgetriebegehäuse 6 gegen die Wirkung der Schraubenfedern 7 und 8 schwingen, ist an den mit den Pendelhalbachsen 1 und 2 fest verbundenen Hebeln 9 und 10 das Steuerventil 11 gelagert.

Wie näher aus Fig. 2 ersichtlich ist, besteht das Steuerventil 11 aus einem an dem Hebel 9 angelenkten Steuerzylinder 12 und einem in diesem Steuerzylinder gleitenden, am Hebel 10 angelenkten Steuerkolben 13. Mit einer Zuleitung 14 ist der Steuerzylinder mit einem Druckspeicherbehälter 15 verbunden, der mit Drucköl über die Leitung 16 von einer durch den nicht dargestellten Motor angetriebenen Druckpumpe 17 versorgt wind. Eine Ableitung 18 führt vom Steuerzylinder zu einem Vorratsbehälter 19, der seinerseits

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durch die Leitung 20 mit dem Druckspeicherbehälter 15 und durch die Leitung 21 mit der Druckpumpe 17 verbunden ist. Die von der Zuleitung 14 abzweigende Leitung 22 versorgt ein dem Steuerventil 11 entsprechendes Steuerventil an der Fahrzeugvorderachse. S Eine zwischen den Leitungen 14, 18 im Steuerzylinder 12 mündende Leitung 23 ist an dem Verstellzylinder 24 angeschlossen, der seinerseits an dem Hebel 25 und dessen Kolben 26 an dem Hebel 27 angelenkt ist. Die Hebel 25 und 27 sind an den Enden der zur Hauptfederung 7, 8 zuschaltbaren Drehstabfedern 28 bzw. 29 befestigt. Bewegungen der Pendelhalbachsen 1, 2 und demzufolge der Hebel 9,10 teilen sich dem Steuerventil 11 mit und bewirken entweder eine Druckölzufuhr über die Zuleitung 14 und die Leitung 23 in den Ver-Stellzylinder 24 und ein Zuschalten der Drehstabfedern 28 und 29 oder auch ein Abschalten der Zusatzfedern, wenn öl über die Leitung 23., das Steuerventil 11 und die Leitung 18 in den Vorratsbehälter 19 gelangt, wobei sich schnelle Schwingbewegungen der Pendelhalbachsen 1,2 infolge der Drosselwiderstände im Steuerventil 11 nicht auswirken können. Gegebenenfalls kann auch eine besondere Verzögerungseinrichtung vorgesehen sein, die das Steuerventil erst dann ansprechen läßt, wenn eine Durchfederung der Radaufhängungsteile eine gewisse Zeit anhält.

Die unabhängigen Radaufhängungsteile einer Vorderachsanordnung nach Fig. 3 bestehen außer den üblichen Federn, z. B. Schraubenfedern, aus unteren Querlenkern 30 und 31 sowie oberen Querlenkern 32 und 33. An den unteren Querlenkern 30 und 31 sind paarweise gegenüberliegende Hebel 34 und 35 sowie 36 und 37 angeordnet, wobei zwischen den Hebeln 34 und 35 ein den Anordnungen in Fig. 1 und 2 entsprechendes und in gleicher Weise betätigtes Steuerventil 38 mit der Zuleitung 39, der Ableitung 40 und einer Verbindungsleitung 41 zu dem zwischen den Hebeln 36 und 37 angelenkten Verstellzylinder 42 vorgesehen ist. Der Verstellzylinder 42 stützt sich an dem freien Ende einer Zusatzfeder 43 ab, die ihrerseits mit ihrem anderen Ende an dem Hebel 36 angreift. Die Kolbenstange des innerhalb des Verstellzylinders gleitend angeordneten Kolbens 44 steht mit dem Hebel 37 in Verbindung. Eine Bewegung der Hebel 34 und 35 zueinander bewirkt ein Vorspannen und Zuschalten der Zusatzfeder 43 über den Verstellzylinder 42, und die Hebel 36 und 37 werden im Sinne einer Bewegung der unteren Querlenker 30 und 31 nach unten bewegt.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 handelt es sich ebenfalls um eine Vorderachsanordnung mit unabhängigen Radaufhängungsteilen, bei der die unteren Querlenker 45 und 46 mit Luftbalgen 47 und 48 gegenüber dem Wagenkasten abgefedert sind. An dem Querlenker 45 ist ein Steuerventil 49 fest angeordnet, während ein das Steuerventil betätigender Hebel 50 über eine Stange 51 mit dem an dem Querlenker 46 festen Hebel 52 verbunden ist. Von dem Steuerventil 49 führt eine Luftleitung 53 zu den Luftbalgen 47 und 48. Über nicht dargestellte Mittel wird den Luftbalgen Druckluft über das Steuerventil 49 und die Leitung 53 zu- oder abgeführt, je nach dem, ob sich die Querlenker 45 und 46 heben oder senken.

Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf die dargestellten Beispiele von unabhängigen Radaufhängungen beschränkt. So kann z. B. auch bei Eingelenk-Pendelhinterachsen ein Steuerventil zwischen den beiden Achshälften angeordnet sein, und zwar zweckmäßig in der Nähe des Gelenkes, wo die Anlenkung eines Steuerventiles ohne jeden Zwischenhebel möglich ist.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Einrichtung für eine automatische Höhenbzw. Waagerechteinstellung des Wagenkastens bei Kraftfahrzeugen mit voneinander unabhängigen Radaufhängungsteilen, z. B. Pendelhinterachsen, Eingelenk-Pendelhinterachsen, Quergelenkvorderachsen, zwischen denen je Fahrzeugachse nur ein Steuerventil angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerventil (11) für den hydraulisch betätigten Verstellzylinder (24) der zu den Hauptfedern (7 und 8) zuschaltbaren Drehstabfedern (28 und 29) zwischen an den unabhängigen Radaufhängungsteilen (1 und 2) festen Hebeln (9 und 10) unmittelbar angeordnet ist, oder daß das Gehäuse des die Luftzu- und abfuhr regelnden Steuerventils (49) bei Haupt-Luftfederungen (47 und 48) bei Doppel-Querlenkerradaufhängungen (45 und 46) mit dem einen (45) der unabhängigen Radaufhängungsteile fest verbunden ist und ein am anderen (46) der unabhängigen Radaufhängungsteile fest angeordneter Hebel (52) mittels eines Gestänges (51, 50) den bewegten Teil des Luft-Steuerventils (49) unmittelbar beeinflußt.

2. Radfederung für Kraftfahrzeuge mit voneinander unabhängigen Radaufhängungsteilen, z. B. Pendelhinterachsen, Querlenkervorderachsen, und einer Ausgleichsfederung zwischen den Radaufhängungsteilen beider Fahrzeugseiten, bei welcher zwischen nach aufwärts gerichteten Armen jeder Achshälfte eine als Schraubenfeder ausgebildete Ausgleichsfeder angeordnet ist, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein vom Steuerventil (38), das zwischen an den unabhängigen Radaufhängungsteilen (30 und 31) vorgesehenen festen Hebeln (34 und 35) unmittelbar angeordnet ist, hydraulisch beeinflußter, innerhalb der Schrauben-Ausgleichsfeder (43) angeordneter Verstellzylinder (42) und ein darin bewegter Verstellkolben (44) zur Änderung des Abstandes zwischen den beiden nach aufwärts gerichteten Armen (36 und-37) der unabhängigen Radaufhängungsteile (30 und 31), insbesondere zum automatischen Ausgleich der von wechselnden Belastungen herrührenden Längenänderungen der schraubenförmigen Ausgleichsfeder (43), vorgesehen sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 598 230, 708 559;
französische Patentschriften Nr. 1 094 986,

561;
Zeitschrift: »Das Auto, Motor und Sport«, H. 22,

1955, insbesondere S. 11 und 12, insbesondere r. Bild oben auf S. 11.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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