DE124797C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei den bisher gebräuchlichen Verdampfapparaten gelangt die einzudickende Flüssigkeit periodisch in den Apparat und, nachdem dieselbe den erforderlichen Concentrationsgrad erreicht hat, wird die Verdampfarbeit unterbrochen, um den eingedickten Saft aus dem Apparat durch Oeffnen eines Ventils abfliefsen zu lassen. ;

Diese Arbeitsweise verursacht Zeit- und Wärmeverluste und erfordert einen grofsen Apparat, da" die Flüssigkeit in verhältnifsmäfsig grofsen Mengen im Apparat Platz finden mufs.

Zur Beseitigung dieser Mängel dient die auf beiliegender Zeichnung dargestellte Einrichtung.

Der Verdampfapparat A besitzt einen Safteintrittsstutzen b mit einem mit Scala versehenen Ventil oder Regulirhahn h und einen Austrittsstutzen c, an welchen sich ein Einstellschieber d, ein Controlapparat e und ein zweiter Einstellschieber f anschliefst.

Die einzudickende Flüssigkeit wird durch den Stutzen b nach Herstellung des Vacuums eingezogen, bis die Heizfläche G G mit der Flüssigkeitsschicht überdeckt ist. Bei der Verdampfung entweichen die Wasserdämpfe durch den Stutzen L zum Condensator.

Die Eindickung der Flüssigkeit erfolgt zunächst wie bei jedem bekannten Verdampfapparat ungefähr auf den erforderlichen Concentrationsgrad der Flüssigkeit, der schnell erreicht wird, weil der Apparat in einem kleinen Raum eine verhältnifsmäfsig grofse Heizfläche besitzt. Es werden nun die Einstellschieber d und f geöffnet, von denen der letztere mit einer Pumpe P in Verbindung steht, die am Austrittsstu.tzen zwei Abzweigungen i k mit Ventilen w w¹ besitzt. Das Rohr i führt in das Reservoir M, welches die einzudickende Flüssigkeit enthält, das Rohr k in ein Reservoir O, welches die concentrirte Flüssigkeit aufnimmt.

Der Controlapparat besteht aus einem Gefäfs mit luftdicht aufgesetzter Glasglocke oder Schaugläsern und enthält eine Saftspindel s mit Scala und Thermometer, welche in bekannter Weise den erreichten Concentrationsgrad der Flüssigkeit anzeigt.

Läuft die Flüssigkeit zu dünn ab, so wird Ventil w¹ geöffnet, dagegen Ventil n> geschlossen; die Pumpe drückt in diesem Fall den zu wenig eingedickten Saft in das Reservoir M.

Der Regulirhahn h wird alsdann nach Scala auf engeren Durchgang gestellt, wodurch weniger Saft dem Apparat zuströmt und der ausfliefsende Saft naturgemäfs concentrirter wird. ■ L-

Ist der richtige Concentrationsgrad erreicht, so wird Ventil w^l geschlossen und n> geöffnet, wodurch der eingedickte Saft in das Reservoir O eintritt. Der Apparat wird dann ohne nennenswerthe Schwankungen, vorausgesetzt natürlich, dafs der Dampfdruck und die Höhe

des Vacuums constant sind, in gleichmäfsig continuirlichem Betriebe verdampfen, ohne dafs zum Zweck der Entnahme der concentrirten Flüssigkeit das Vacuum unterbrochen zu werden braucht.

Der Einstellschieber d regulirt die Höhe des FlUssigkeitsniveaus im Apparat A, während der Einstellschieber f die Höhe des Flüssigkeitsniveaus im Controlapparat e regulirt.

Claims (1)

1. Patent- Anspruch :

   Ein Vacuumverdampfapparat, dadurch gekennzeichnet, dafs er zum ununterbrochenen Austritt der eingedickten Flüssigkeit einen Austrittsstutzen (c) mit Einstell- und Abschlufsschieber (d) und einen Controlapparat (e) zum Messen der Concentration der eingedickten Flüssigkeit besitzt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.