DE19774C - Apparat zum Entfetten der Knochen mittelst chemischer Stoffe - Google Patents

Apparat zum Entfetten der Knochen mittelst chemischer Stoffe

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DE19774C
DE19774C DENDAT19774D DE19774DA DE19774C DE 19774 C DE19774 C DE 19774C DE NDAT19774 D DENDAT19774 D DE NDAT19774D DE 19774D A DE19774D A DE 19774DA DE 19774 C DE19774 C DE 19774C
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DE
Germany
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extractor
condenser
pipe
fats
bones
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DENDAT19774D
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Original Assignee
J. WELLSTEIN und B. BIRKENHEUER in Bamberg, Bayern
Publication of DE19774C publication Critical patent/DE19774C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B1/00Production of fats or fatty oils from raw materials
    • C11B1/10Production of fats or fatty oils from raw materials by extracting

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  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 23: Fettindustrie.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. September 1881 ab.
Der in beiliegender Zeichnung dargestellte Apparat, dessen Construction sich aus den weiteren Angaben ergiebt, wird in folgender Weise gehandhabt:
Man beginnt damit, den Deckel a des Extractors A abzuheben und dann die zerkleinerten Knochen einzufüllen, worauf der Deckel wieder so befestigt wird, dafs er hermetisch abschliefst. Der Extractor ist mit einem Manometer und einem Vacuummeter versehen, welche beide auch mit dem Cpndensator B in Verbindung gebracht werden können. Behufs Bildung eines Vacuums öffnet man langsam den an dem Dampfrohr b befindlichen Hahn b1, läfst den aus diesem strömenden Dampf in den Condensator eintreten, wobei die darin enthaltene Luft unten durch das Rohr c mittelst Oeffnen des Hahnes c1 entweicht, schliefst hierauf die Hähne b1 und cx wieder und spritzt dann mit der Pumpe C kaltes Wasser durch das im Condensator durchlöcherte Rohr c2 in den Condensator ein, bis ein Vacuum vorhanden ist. Hierauf öffnet man den an der Röhre d, welche den Extractor mit dem Condensator verbindet, befindlichen Hahn d\ wobei die im Extractor enthaltene Luft theilweise in den Condensator strömt; dieselbe wird durch Wiederholung der Manipulationen wieder vertrieben, so dafs sich ein noch gröfseres Vacuum bildet, worauf man Condensator und Extractor durch abermaliges Oeffnen des nach dem Lufteintritt wieder geschlossenen Hahnes d1 mit einander in" Verbindung bringt. Die Glasröhre e dient zum Beobachten etwaigen Anfüllens mit Wasser oder Chemikalien (Lösungsmitteln).
Sollen nun die Lösungsmittel (Gasolin, Ligroin, Petroleum, Aether u. s. w.) aus dem mit Einlauföffnung f versehenen Reservoir D in den Extractor eingeführt werden, so öffnet man die Hähne g1 und g2 des den Extractor mit dem Lösungsmittel-Reservoir verbindenden Rohres g, worauf die Aufsenluft auf die im Reservoir enthaltenen Lösungsmittel drückt und sie somit durch die Rohre g und h in den Extractor treibt. Wenn alle Chemikalien angesogen sind, macht sich dies durch das Zischen der eintretenden Luft hörbar, worauf der Hahn g^ zu schliefsen ist.
Das Sieden der Lösungsmittel unter Vacuum kann nun schon bei 40 bis 500 C. vor sich gehen. Man öffnet den Hahn b%, läfst Dampf von 5 Atmosphären Ueberdruck zwischen den Extractor und seine Aufsenwand A1 bei zunächst geöffnetem, zum Luftaustritte dienenden Hahn i so lange einströmen, bis die Lösungsmittel in A einen Ueberdruck von 5 Atmosphären entwickelt haben, und stellt dann den Dampf wieder ab, worauf die Gase sich condensiren, und die in den Knochen enthaltenen Fette sich ausscheiden und unterhalb des Siebbodens k ansammeln. Sind die Gase bis 0,2 Atmosphären Ueberdruck zurückgegangen, so treibt der im Extractor noch vorhandene Druck die in flüssigem Zustande befindlichen Lösungsmittel durch das Rohr h und weiter, nachdem man den Hahn gJ wieder geöffnet, durch das Rohr g in das Reservoir D zurück, wobei aber der Hahn der Einlauföffnung f offen sein mufs. Um diesen Rückgang der Lösungsmittel so einzurichten, dafs nicht Fette mit fortgerissen werden, ist das aus dem Extractor führende Rohr h durch ein an ihm festgekeiltes
Handrad / vertical verstellbar, und zwar dadurch, dafs das Rohr h mit seinem unteren Ende in den mit Stopfbüchse versehenen Rohrstutzen m eingeschraubt ist und oben in der Stopfbüchse des Rohrstutzens η seine Führung hat. Wenn nun Fette mit austreten, was durch die Glasröhre ο bemerkbar wird, so wird das Rohr h durch Drehung des Rades / emporgeschraubt, bis keine Fette mehr entweichen, wodurch also die Lösungsmittel bis auf ein Minimum ohne Vergasung abgeführt werden können. Die dann oben noch rückständigen Lösungsmittel, welche gröfstentheils in den Knochen selbst enthalten sind, werden mittelst Erhitzung durch Dampf, welcher in den Raum zwischen A und Ax eingelassen wird, in Gasform nach dem Condensator abgeführt, wo sie durch Einführung kalten Wassers durch das Zweigrohr cs in den Raum zwischen den Condensator B und der Aufsenwand B1 condensirt werden, wobei das hierzu verwendete Wasser, nachdem es warm geworden, unten durch die Röhre p abgelassen und durch kaltes aus der Röhre c3 wieder ergänzt wird. Das im Raum zwischen A und A1 sich ansammelnde Condensationswasser fliefst unten durch das Rohr q ab. Bei der Condensation der Gase mufs jedoch der Hahn r1 des den Condensator mit dem Reservoir verbindenden Rohres r geöffnet sein, damit die Lösungsmittel mit dem sich bildenden Wasser nach dem Reservoir ablaufen können. Aus diesem kann das Wasser als der schwerere Körper unten durch das Rohr s wieder abgelassen werden; damit aber nicht Lösungsmittel mit ablaufen können, mufs ihr Stand beim Einfüllen in das'Reservoir an der Glasröhre t markirt sein, wonach man ermessen kann, ob Wasser sich im Reservoir befindet oder nicht.
Nun können die unter dem , Siebboden im Extractor befindlichen Fette durch das Rohr u mittelst Oeffhens des Hahnes«1 nach dem Fettbehälter JS abgelassen werden, indem man in den Extractor durch Oeffnen des Hahnes b3 Dampf einläfst, der alle vorhandenen Fette durch den Boden des Extractors in Pfeilrichtung austreibt. Diese, deren Stand im Behälter E durch die Glasröhre υ ersichtlich ist, werden nun durch Zuleiten von Dampf in die Schlangenrohre w und durch Zusetzen von 2 pCt. Aetzkalilösung gereinigt und dann durch die zur Bildung dreier Qualitäten angebrächten Hähne λ;1 x^ xs xl abgelassen. Das obere Fett gerinnt bei -+- 4 bis 6° C, das untere bei -f- 15 bis 200C. Durch die Erwärmung der Fette im Behälter werden die noch mit ihnen verbundenen Lösungsmittel in Gasform ausgeschieden und durch das Rohr y nach dem Condensator übergeführt. Das in den Schlangenröhren entstandene Condensationswasser fliefst durch die Röhre ζ ab.
Nach Austritt der Fette aus dem Extractor kann sofort mit dem Sieden des Leimes dadurch begonnen werden, dafs man nach Schliefsen des Hahnes ul durch den immer noch geöffneten Hahn b3 weiter so lange Dampf einläfst, bis die Knochen vollständig erweicht sind und ihre Leimbestandtheile abgegeben haben. Der gewonnene Leim, der aus dem Extractor gleich den Fetten durch den Boden in Pfeilrichtung ausfliefst, wird dann unten durch das Rohr zl abgelassen und abgekühlt, die Knochenrückstände aber werden nach Abnahme des Verschlusses αλ entfernt.
Der Apparat bietet folgende Vortheile:
1. Sieden der Lösungsmittel unter Vacuum;
2. möglichst grofse Wärmezufuhr durch Einführen von Dampf in den Raum zwischen den Extractor und dessen Aufsenwand, was
3. eine Gasentwickelung im Extractor bis zu 5 Atmosphären gestattet, wobei die Fette mit Leichtigkeit ausgepreist werden;
4. Ansaugen und Condensirung der Gase durch das im Condensator immer vorhandene Vacuum;
5. Minderung des Lösungsmittelverbrauches infolge des Ansaugens der Gase durch den Condensator und der gröfseren Verdampfung;
6. Erhöhung der Fettgewinnung auf 10 bis 15 pCt. der Knochenfüllung;
7. unmittelbare Fortsetzung der Manipulationen nach der Fettgewinnung, um ohne jede Aenderung am Apparate den Leim sofort aus den Knochen ziehen zu können;
8. gleichzeitige Reinigung der Fette im Behälter E ohne directe Dampfzufuhr und hierdurch Wegfall einer Verbindung der Fette mit Wassertheilen;
9. Zurückführung der Lösungsmittel aus dem Extractor in das Reservoir D in flüssigem Zustande bis auf einen minimalen Rückstand; endlich
10. Ersatz eines Luftcompressors dadurch, dafs die chemischen Stoffe durch das vorhandene Vacuum angesogen werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die beschriebene neue und eigenthümliche Anordnung der Theile eines Apparates zum Entfetten der Knochen mittelst chemischer Stoffe zu einander, sowie die Einrichtung des Condensators B, soweit sie aus den Röhren b c c1 c2csep und r besteht, dann die Schlangenröhren w im Fettbehälter in Verbindung mit der Anbringung mehrerer Ablafshähne x, sowie das vertical verstellbare Rohr h.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT19774D Apparat zum Entfetten der Knochen mittelst chemischer Stoffe Active DE19774C (de)

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