DE42502C - Neuerung an Vacuum-Destillir- und Verdampfapparaten mit horizontalen Verdampfungsröhren - Google Patents
Neuerung an Vacuum-Destillir- und Verdampfapparaten mit horizontalen VerdampfungsröhrenInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01D—SEPARATION
- B01D3/00—Distillation or related exchange processes in which liquids are contacted with gaseous media, e.g. stripping
- B01D3/10—Vacuum distillation
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B01D—SEPARATION
- B01D1/00—Evaporating
- B01D1/04—Evaporators with horizontal tubes
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Vaporization, Distillation, Condensation, Sublimation, And Cold Traps (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung betrifft Destillationsapparate, bei welchen die Flüssigkeit während
der Verdampfung durch Rohrkörper geführt wird, und verfolgt den Zweck, einen compacten
und leicht aufzubauenden Apparat zu schaffen, welcher auf grofse Flüssigkeitsmassen
einwirkt, sich in Zwei- oder Dreikörper-Systemen anbringen läfst, eine erhöhte Arbeitsleistung
herbeiführt, eine bequeme Regulirung zuläfst, ein gleichmäfsiges Product liefert, kurz
die Anschaffungs - und Betriebskosten bei Vacuum - Destillations- und Verdampfungsapparaten verringert.
Auf beiliegender Zeichnung wird der Apparat in Form eines Dreikörper-Systems veranschaulicht,
da Wirkungsweise und Construction dieser Ausführungsform die bei Ein- oder Zweikörper-Systemen zur Geltung kommenden
Principien einschliefsen. Und zwar ist Fig. 1 eine Seitenansicht, Fig. 2 ein Grundrifs und
Fig. 3 eine Vorderansicht des Apparates; Fig. 4 zeigt einen verticalen Längenschnitt durch die
Scheidekammer A mit den Uebersteigplatten A1, dem Schwimmergehäuse E mit dem Schwimmer
α und dem Flügelventil b, sowie mit der Zwischenplatte B1 zur Aufnahme der Röhren T,
Fig. 5 einen Querschnitt durch die Scheidekammer, um die Construction der Uebersteigplatten
ΑΛ zu verdeutlichen, Fig. 6 einen Längenschnitt durch die Scheidekammer A, um
die Anordnung der Uebersteigplatten A1 klarzulegen, Fig. 7 einen Längenschnitt in vergröfsertem
Mafsstabe durch die Vertheilungskammern L" und einen Theil des Cylinders H"\
wodurch der theilweise Verschlufs der Röhren T durch die Stöpsel K1, die Stiftenplatte
H1 . mit den konischen Stiften J1, die Welle L1 und der Hebel zum Justiren der
Speisung, der Wasserverschlufs S mit Stopfbüchsen i/, sowie die Einlafsrohre O1 für die
zu verdampfende Flüssigkeit zur Anschauung gebracht werden, Fig. 8 einen Aufrifs der Stiftenplatte
H1 mit dem zur Versteifung derselben dienenden Kreuz R, Fig. 9 eine Ansicht des
Wasserverschlusses S, Fig. 10 einen Längenschnitt (vergröfsert) durch Rohr T mit Stöpsel K1,
Oeffnung e. und zurückgezogenem Stift I1, schliefslich Fig. 11 denselben Schnitt bei eingestecktem
Stift I1.
Beim Betriebe von Destillations- und Verdampfungsapparaten mit spiralförmigen Rohrschlangen,
in welchen grofse Flüssigkeitsmengen behandelt werden sollen, hat es sich als nothwendig herausgestellt, die Anzahl der
Schlangen behufs Erzielung der erforderlichen Heizfläche zu vermehren. Dies ist jedoch nur
bis zu einer gewissen Grenze zu ermöglichen; wird letztere überschritten, so treten, und zwar
besonders da, wo Mehrkörper-Systeme in Anwendung kommen, sehr bedenkliche Uebelstände
zu Tage, unter welche die erhöhten Unkosten, die Vergröfserung des Raumes und die bedeutende Menge der der Luft ausgesetzten
und dichtzuhaltenden Verbindungsstellen zu zählen sind. Derartige Uebelstände werden nach vorliegender Erfindung dadurch
vermieden, dafs man einen Cylinder anwendet, welcher eine grofse Anzahl Röhren enthält,
von welchen jede das Aequivalent einer Rohrschlange bildet und in Verbindung mit einem
Vertheilungsmechanismus so angeordnet ist, dafs sie die Flüssigkeit ganz gleichmäfsig
empfängt und an eine gemeinschaftliche Scheidekammer
abgiebt. Die Verbindungsrohre und Ventile finden in dem nun folgenden, die Wirkungsweise
des Apparates erläuternden Theile ,der Beschreibung Erwähnung.
Zunächst läfst man gleichzeitig die mit dem Flüssigkeitsbehälter verbundene Pumpe Q und
die Vacuumpumpe 0, Fig. ι bis 3, ■ angehen.
Letztere erzeugt ein theilweises Vacuum im ganzen Apparate. Sobald sich die Flüssigkeit
in dem Wasserstandsglase f der kleinen Kammer G zeigt, wird die Pumpe P in Betrieb
gesetzt und vermittelst des Dampfrohres K in den ersten Cylinder H" Dampf eingeführt,
dessen Druck das Ventil. L regelt. Da nun die in die Vertheilungskammer L" eintretende
Flüssigkeit das Bestreben hat, gänzlich durch die Oeffnungen der unteren Röhren einzuströmen,
so wird, um dies zu verhindern, der Hebel M1 so weit nach einwärts bewegt, dafs
die konischen Stifte 71 in die Oeffnungen e der
Stöpsel K1 eintreten und diese theilweise verschliefsen. Die Wirkung dieser Einrichtung
zeigt sich sofort durch einen geringen, auf die durch Rohr O1 eintretende Flüssigkeit zurückwirkenden
Druck, und die Flüssigkeit wird gezwungen, in der Kammer L" bis zum Niveau der oberen Röhren emporzusteigen,
sämmtliche Röhren in gleicher Menge zu durchfliefsen und hierbei theilweise zu verdampfen.
Die concentrirte Flüssigkeit nebst den entwickelten Dämpfen gelangt dann in die Scheidekammer A, Fig. 4 bis 6, in welcher
beide unter dem Einflufs des vergröfserten Raumes und der mechanischen Einwirkung der
Uebersteigplatten A1 getrennt werden. Hierbei gelangen die Dämpfe durch die Oeffnungen g
in das Rohr H und aus diesem in den zweiten Cylinder H'", während die Flüssigkeit durch
die Bodenöffnung h austritt und infolge ihrer Schwerkraft in die Schwimmerkammer E sich
ergiefst, aus welcher sie durch Rohr U in die Vertheilungskammer des zweiten Systems übergeführt
wird. In diesem System wiederholen sich die vorbeschriebenen Vorgänge, ebenso in
dem dritten System. Von letzterem treten die Dämpfe in den Condensator W der Vacuumpumpe
O, die concentrirte Flüssigkeit dagegen wird durch die Pumpe P abgeführt. Sobald
der Apparat in Betrieb gesetzt ist, suchen die Luftverdünnungen in den verschiedenen Theilen
des Apparates im Gleichgewicht mit einander zu bleiben, und es tritt in diesem Bestreben
keine Aenderung ein, so lange der in dem ersten System wirkende Dampfdruck und die
in dem letzten System hergestellte Luftverdünnung sich nicht ändern. Für gewöhnlich
beträgt bei einem Dampfdruck von 1 Atmosphäre im Cylinder des ersten Systems und
einem Vacuum von 700 mm im dritten System das Vacuum im ersten System etwa 125 mm
und im zweiten System etwa 380 mm Quecksilbersäule.
Was nun die Einzelheiten des Apparates betrifft, so ergiebt sich die Anordnung der
Vertheilungskammern, der Stiftenplatten, der Stifte und der Uebersteigplatten aus der Zeichnung.
Nachdem die theilweise concentrirte Flüssigkeit aus den Scheidekammern A bezw. B und C
ausgetreten und in die Schwimmerkammer E bezw. jP und G gelangt ist, bedarf man einer
selbstthätig wirkenden Vorrichtung, um die Flüssigkeit continuirlich der Vertheilungskammer
des nächsten Systems zuzuführen, ohne dafs irgendwie Dämpfe mit übertreten. Dies
ist wichtig, da sonst die Homogenität des Flüssigkeitskörpers in den Vertheilungskammern
L" gestört wird und Dampf durch einige der Oeffnungen e hindurchtreten würde, was
eine Beeinträchtigung der gleichmässigen Speisung zur Folge haben würde. Um nun den
Durchtritt der Dämpfe zu verhindern, ist das durch Schwimmer α bethätigte Flügelventil b
vorgesehen, Fig. 4. Das höhere Vacuum in den mit der Flüssigkeit zu speisenden Röhren
saugt die ganze von dem Ventil b durchgelassene Flüssigkeit an. Es ist ersichtlich,
dafs die in die Kammer E eintretende Flüssigkeit das Niveau erhöhen und durch Einwirkung
auf den Schwimmer α das Ventil b öffnen würde, was ein Abfliefsen der Flüssigkeit
im gleichen Verhältnifs zur einfliefsenden Menge zur Folge hätte.
Da die Wandungen der Cylinder H" H'" und H"" gewöhnlich aus Eisen und die Röhren
T aus Kupfer hergestellt sind, so ist Vorkehrung zu treffen, um den Unterschied zwischen
der Zusammenziehung und Ausdehnung der beiden Metalle wirkungslos zu machen. Dies geschieht dadurch, dafs man der Platte B1
einen solchen Durchmesser giebt, dafs ihr aufserhalb der von den Röhren eingenommenen
Fläche liegender Umfang nach Art eines vibrirenden Diaphragmas wirkt und sich so ohne
nachtheilige Spannung der Ausdehnung und Zusammenziehung der Röhren anpafst.
Die Condensationsflüssigkeit in den Cylindern
H" H'" H"" wird durch die Rohre V abgeführt und schliefslich durch die Luftpumpe
O entfernt, was aber auch auf andere Weise, wie z. B. durch eine mit dem Ablauf
eines jeden Cylinders verbundene besondere Pumpe, geschehen kann.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:Bei Vacuum-Destillir- und Verdampfapparaten mit horizontalen Verdampfungsröhren.·i. Die Combination des Systems von· horizontalen Verdampfungsröhren (T) mit einer gemeinsamen Speisevorrichtung (H1) fürsämmtliche Röhren an einer Seite und einer Scheide- oder Saftfangkammer (A) an der anderen Seite (Fig. 4 und 7).
Die Vorrichtung zum Vertheilen der Flüssigkeit in die Verdampfungsröhren, gekennzeichnet durch die Stöpsel k1 mit Oeffnungen e, die konischen Stifte I1 und die mittelst der durch Stopfbüchse d hindurchgeführten Stange
Stiftenplatte H1.
Die Verbreiterungzu handhabenden des Umfanges der Platte B1 in der Scheidekammer E zur Aufnahme der Enden der Verdampfungsröhren T, welche als vibrirendes Diaphragma wirkt, um das Ausdehnen oder Zusammenziehen der Verdampfungsröhren unschädlich zu machen.Die Uebersteigplatten A ! (Fig. 4 und 5) in der Scheidekammer A mit abwechselnd an gegenüberliegenden Seiten angeordneten Oeffnungen (g) für' den Durchlafs der Dämpfe.Hierzu ι Blatt Zeichnungen. .
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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| DE42502T | 1886-11-05 |
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| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE42502C true DE42502C (de) | 1888-02-24 |
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| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE188642502D Expired DE42502C (de) | 1886-11-05 | 1886-11-05 | Neuerung an Vacuum-Destillir- und Verdampfapparaten mit horizontalen Verdampfungsröhren |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE42502C (de) |
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1886
- 1886-11-05 DE DE188642502D patent/DE42502C/de not_active Expired
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