DE124710C

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Publication number: DE124710C
Application number: DENDAT124710D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein. Verfahren, um Glas auf kaltem Wege mit-einem Kupferspiegcl zu versehen, welches sich durch grofse Einfachheit -'.auszeichnet- lind überhaupt erst die praktische Herstellung eines eigentlichen Kupferspiegels auf Glas ermöglicht. : ;

Zu diesem Zwecke werden die mit· dem Kupferspiegel zu; versehenden Glasgegenstände nach vorheriger sorgfältiger-Reinigung in-ein Bad aus zwei Flüssigkeilen derart getaucht, dafs dieselben von dem Bade'.vollständig, überdeckt· sind, ohne jedoch den Boden des Flüssigkeitsbehälters zu berühren. — ^:" :

Als:Bad dient eine Mischung von zwei Flüssigkeiten, von denen die eine im Wesentlichen aus Lösungen von. Kupferchlorid, Aetznatron, Seignettesalz und salpetersaurem Ammoniak be-, steht, denen Zinkchlorid und Platinchlorid bezw. Goldchlorid zugesetzt wird, wahrend die andere Flüssigkeit im. Wesentlichen· aus Rohrzucker mit einem Zusatz yon Glycerin und Formaldehyd bestellt. '■■;^::·:_: ·'■■■'■'.■'■■,'"';■■■ '■/■: "',:''::■■■:. ν·.'^;<--.· :-.'

Die Mischung dieser Flüssigkeiten, welche Ursprünglich blau und durchsichtig ist, wird beim Eintauchen des zn verkupfernden Gegenstandes schmutzig graugrün und scheidet unter heftiger EntWickelung von Gasen metallisches Kupfer auf der zu yerspiegelnden Glasfläche, sowie auch an den Wänden des Flüssigkeitsbehälters aus, wo das Kupfer sich als Kupferspiegel niederschlägt. Nach ungefähr einer Stunde wird das Bad hell und der Procefs ist beendet.

Um beispielsweise Perlen mit einem-.Kupfer-spiegel zu versehen, werden dieselben mit der genannten Flüssigkeit in eine Flasche gegeben, die verschlossen und fast luftleer gemacht wird (um das Eindringen des Bades in die Höhlung der Perlen zu sichern) und mit ihrem Inhalt während der Verkupferung in langsamer Bewegung gehalten wird.

Als Lösungen haben sich beispielsweise folgende praktisch bewährt:

i. Als Metalllösung:

100 Raumtheile einer Lösung von Kupferchlorid in destillirtem Wasser im Verhältnifs 1:5,

2 Raumtheile einer Lösung von Platinchlorid in destillirtem Wasser im Verhällnifs 1 : 10,

2 Raumtheile einer Lösung von Zinkchlorid in destillirtem Wasser im Verhältnifs 1 : 5,

50 Raumtheile einer Lösung von salpetersaurem Ammoniak in destillirtem Wasser im Verhältnifs 3 : 100,

·;. ioo Raumtheile. einer Lösung von Seignettesalz in destillirtein Wasser im Verhältnifs 1 : 2, ■200 Raumtheile einer Lösung von Aetznatron in destillirtem Wasser im Verhältnifs 1:10. !-.-'■■■:■-Die Lösung mufs alkalisch reagiren.

2. Als Reductionsflüssigkeit:

2 Raumtheile einer Lösung von Rohrzucker in destillirtem Wasser im Verhältnifs 1 :20,

1 Raumtheil einer Lösung von Glycerin in destillirtem Wasser im Verhältnifs ι : 10,

ι Raumtheil Formaldehyd Pharmacop. Germ. III.

Die Mischungen der Flüssigkeilen werden für jeden Fall frisch bereitet und kommen auf 454 Theile der Metalllösung 100 Theile der Reductionsflüssigkeit.

Selbstverständlich können die einzelnen Substanzen durch äquivalent wirkende ersetzt, wie auch die vorgenannten Verhältnisse entsprechend

Claims

modificirt werden. Das Platinchlorid kann auch ganz oder tlieilwcise durch Goldchlorid '.'ersetzt' werden.. Auch kann dasselbe gänzlich entfallen. . Bei Weglassung des Platin- oder Goldchlorids erhalt man zwar auch Kupferspicgel, "... jedoch hat die Erfahrung gelehrt, dafs durch Zusatz eines dieser Metallsalze das Verfahren . an Sicherheit gewinnt und selten oder nie ■ mifslingt. Anders verhalt es sich jedoch mit dem Zusatz von 'Zinkchlorid. Es gelingt zwar ab-und zu, blos durch die angegebene Red lictionsflüssigkeit aus der einfachen alkalischen .'■-.■■ Kupfcrchloridlösung (Fehling'sche Lösung) '■ ohne Zinkchloridzusatz einen Kupferniederschlag in Form eines Spiegels zu erhalten, , jedoch ist erfahrungsgcmäfs eine praktische Vcrwerthbarkeit des Verfahrens erst durch den Zinkchloridzusatz ermöglicht. Statt des Rohrzuckers kann auch jeder andere Zucker gewühlt werden. ft Patent-Ansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung von Kupferspiegeln auf Glas, dadurch gekennzeichnet,

λ dafs die Glasoberfliiche in eine alkalische, mit Zinkchlorid versetzte Kupferchloridlösung gebracht wird, die mit einer Lösung von organischen Reductionsmitteln, z.B. einer

,v Lösung von Zucker mit Glycerin- und

: ' Formaldehydzusatz, versetzt wird, wodurch ■sich Kupfer in Form eines Spiegelbelages ■auf den Glasgegenständen ausscheidet.

2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, bei welcher der Kupferchloridlösung Ammoniumnitrat und Seignettesalz zugesetzt wird.

3. Ausführungsform des Verfahrens unter 1. und 2., bei welcher der Kiipferchloridlösung Platin- oder 'Goldchloridlösung zugesetzt wird.