DE228139C - - Google Patents

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DE228139C
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Germany
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soaps
colloidal
soap
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salts
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D3/00Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
    • C11D3/48Medical, disinfecting agents, disinfecting, antibacterial, germicidal or antimicrobial compositions

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Colloid Chemistry (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 228139 -KLASSE 23 e. GRUPPE
Dr. KARL ROTH in DARMSTADT.
P a a 1 hat vor einigen Jahren nachgewiesen, daß gewisse Eiweißspaltungsprodukte, wie Protalbin- und Lysalbinsäure, und die bekannten Albumosen in Form ihrer Alkalisalze eine hervorragende Wirkung als sogenannte Schutzkolloide zeigen. Werden z. B. wässerige Lösungen von Schwermetallsalzen mit ebensolchen Lösungen von protalbinsaurem oder lysalbinsaurem Alkali oder den Alkalisalzen
ίο der Albumosen zusammengebracht, so fallen die betreffenden Schwermetallsalze der genannten Eiweißspaltungsprodukte als unlösliche Niederschläge aus, die sich auf Zusatz von ätzenden oder kohlensauren Alkalien wieder lösen. In den so erhaltenen Flüssigkeiten sind die Hydroxyde bzw. Karbonate der' betreffenden Schwermetalle kolloidal gelöst. Diese anorganischen Kolloide entstehen hierbei durch Umsetzung · der Schwermetallsalze der Eiweiß-Spaltungsprodukte mit den ätzenden oder kohlensauren Alkalien unter Bildung der kolloidalen Schwermetallhydroxyde bzw. Karbonate und unter Regeneration der Alkalisalze der Eiweißspaltungsprodukte. Durch abwechselnden Zusatz von Schwermetall und Alkali zu den Alkalisalzen der Eiweißspaltungsprodukte gelingt es auf diese Weise, sehr hochprozentige Hydrosole der betreffenden anorganischen Kolloide darzustellen, die nach erfolgter Reinigung durch Dialyse sich infolge der schützenden Wirkung der Alkalisalze der Eiweißspaltungsprodukte durch Eindampfen auch in fester, Jahre lang haltbarer und in Wasser löslicher Form gewinnen lassen.
In analoger Weise lassen sich auch unlösliche Schwermetallsalze, wie z. B. Chlor-, Brom- und Jodsilber, Schwermetallsulfide usw. nach Versuchen P a a 1 s als flüssige und feste Hydrosole erhalten. Ferner gelang es P a al und seinen Mitarbeitern, durch Anwendung geeigneter Reduktionsmittel, die in Gegenwart von protalbin- oder lysalbinsaurem Alkali intermediär entstehenden kolloidalen Schwermetalloxyde bzw. Hydroxyde in die kolloidalen Elemente überzuführen.
Es wurde nun gefunden, daß auch den Alkalisalzen der höheren Fettsäuren, wie sie in den flüssigen Kali- und den festen Natronseifen vorliegen, eine ähnliche Schutzwirkung wie den Alkalisalzen der Eiweißspaltungsprodukte eigen ist, und daß es mit Hilfe der Seifen, analog dem von P a a I eingeschlagenen Verfahren, gelingt, Elemente, wie z. B. Quecksilber und Silber, deren Oxyde oder Hydroxyde, oder andere unlösliche, anorganische Verbindungen in Gegenwart der als Schutzkolloide wirkenden Seifen in den kolloidalen Zustand überzuführen.
Der chemische und physikalische Vorgang bei der Entstehung dieser Kolloide ist völlig analog der Bildung der nach dem Paaischen Verfahren entstehenden kolloidalen Substanzen. Versetzt man konzentrierte Seifenlösungen oder geschmolzene Seifen mit den betreffenden Schwermetallsalzen in konzentrierter Lösung, so bilden sich die unlöslichen Schwermetallseifen, die sich auf Zusatz von ätzendem Alkali zu Schwermetallhydroxyd und fettsaurem Alkali (Seife) umsetzen. Infolge der Anwesenheit der als Schutzkolloide dienenden regenerierten Seifen wird aber das betreffende Metallhydroxyd nicht unlöslich abgeschieden, son-
dern kolloidal in Form einer sogenannten Adsorptionsverbindung von anorganischem Hydrosol mit Seife erhalten. Bei Anwendung leicht reduzierbarer Schwermetallsalze, z. B. Silber- und Quecksilbersalze, unter Zusatz eines ge-" eigneten Reduktionsmittels entstehen die Adsorptionsverbindungen der kolloidalen Metalle mit den fettsauren Alkalien (Seifen).
Durch Digerieren mit wenig Wasser oder
ίο auch durch Dialyse lassen sich die neuen Produkte von den bei der Reaktion entstehenden löslichen Salzen, überschüssigem Alkali usw. befreien und durch Trocknen, je nach Anwendung von Kali- oder Natronseife in Form mehr oder minder festen, die anorganischen Hydrosole enthaltenden Seifen gewinnen.
Geht man bei der Darstellung der betreffenden Kolloide von abgewogenen Mengen Metallsalz und Seife aus, so lassen sich Präparate mit einem im voraus bestimmbaren Gehalt an anorganischem Kolloid darstellen. Es gelingt ohne Schwierigkeit, Seifen mit einem Gehalt bis zu 30 Prozent an anorganischen Kolloiden herzustellen. Diese Produkte zeigen alle Eigenschaften der Seifen, wie auch die des betreffenden Hydrosols.
Beispiele.
i. Darstellung einer 10 Prozent kolloidales Quecksilberoxyd enthaltenden Seife.
82 Teile geschmolzene oder mit dem zehnten ■ Teil Wasser angerührte Kaliseife werden mit einer konzentrierten wässerigen oder alkoholischen, 12,5 Teile Quecksilberchlorid enthaltenden Lösung unter Umrühren langsam versetzt, dann werden die zur Umsetzung des Sublimats in Quecksilberoxyd nötigen 5,55 Teile Kalilauge in konzentrierter wässeriger Lösung zugegeben, wobei sich Quecksilberoxyd in kolloidaler Form bildet. Die so erhaltene Adsorptionsverbindung von kolloidalem Quecksilberoxyd und Seife wird auf dem Wasserbad bis zur gewünschten Konsistenz eingeengt. Die Seife ist gelb und löst sich in Wasser kolloidal, was sich dadurch erkennen läßt, daß ihre Lösung im auffallenden Licht gelbmilchig von der Farbe des Quecksilberoxyds ist, im durchfallenden Licht rötlichgelb und klar erscheint. In verdünnten wässerigen Lösungen tritt allmählich Sedimentbildung ein. Je nach der Anwendung von äquivalenten Mengen Quecksilberchlorid und Kalilauge kann man bis über 30 Prozent kolloidales Quecksilberoxyd enthaltende Seifen herstellen.
2. Darstellung einer 10 Prozent kolloidales Quecksilber enthaltenden Seife.
Bei der Herstellung dieser Seife wird genau so verfahren wie im vorhergehenden Beispiel und die das kolloidale Quecksilberoxyd enthaltende Seife mit der äquivalenten Menge (1,52 Teile) Hydroxylamin, Hydrazinhydrat, Natriumhydrosulfit oder eines sonstigen geeigneten Reduktionsmittels versetzt. Unter Aufschäumen tritt sofort Reduktion zu kolloidalem metallischem Quecksilber ein. Durch Einengen wird die Seife zur gewünschten Konsistenz gebracht; sie ist in Wasser kolloidal löslich, was sich dadurch zu erkennen gibt, daß ihre Lösung im auffallenden Licht trübgrau ist; im durchfallenden Licht ist sie durchsichtig und von schwäch graubrauner Farbe. In verdünnten, wässerigen Lösungen tritt Sedimentbildung ein.
3. Darstellung einer 15 Prozent kolloidales Silber enthaltenden Seife.
68,62 Teile geschmolzene Kaliseife werden mit einer konzentrierten, 23,61 Teile Silbernitrat enthaltenden wässerigen Lösung langsam gemischt und dann 7,77 Teile Kalilauge in wässeriger Lösung unter Umrühren zugegeben; die dadurch entstandene Seife, die kolloidales Silberoxyd enthält, wird mit der berechneten Menge (6,28 Teile) Hydroxylamin oder der entsprechenden Mengen Hydrazinhydrat, Natriumhydrosulfit oder eines sonstigen geeigneten Reduktionsmittels versetzt. Unter Aufschäumen tritt sofort Reduktion zu kolloidem, metallischem Silber ein, was sich auch an der grünlich braunen Farbe erkennen läßt. Durch Einengen wird die Seife zur gewünschten Konsistenz gebracht. Die Seife ist sehr leicht wasserlöslich; daß sie das Silber in kolloidaler Form enthält, zeigt eine wässerige Lösung, die im auffallenden Licht trübbraun, im durchfallenden Licht vollständig klar und gelbbraun erscheint.
4. Darstellung einer 14,2 Prozent weißen Präzipitat in kolloidaler Form enthaltenden Seife.
8 Teile geschmolzene Kaliseife werden mit 30 Teilen 10 prozentiger Ammoniaklösung angerührt und dann mit einer konzentrierten, 2 Teile Quecksilberchlorid enthaltenden wässerigen Lösung unter Umrühren versetzt, wobei sich die Bildung des weißen Präzipitats sofort zeigt. Durch Einengen wird die Seife zur gewünschten Konsistenz gebracht, wobei noch das überschüssige Ammoniak verflüchtigt wird. Die Seife ist ziemlich wasserlöslich, doch tritt bei konzentrierten, reichlich Kolloid enthaltenden Seifen in verdünnten, wässerigen Lösungen Sedimentbildung ein. Eine nitrierte Lösung läßt die kolloidale Form des weißen Präzipitats erkennen; sie erscheint im auffallenden Licht milchig trüb, im durchfallenden Licht klar mit einem gelblichen Schimmer.
5. Darstellung einer 15 Prozent kolloidales Zinkoxyd enthaltenden Seife.
49,15 Teile geschmolzene Kaliseife werden mit einer Lösung von 20,85 Teilen Kalilauge iao in 50 Teilen Wasser gemischt und dann langsam eine 30 Teile Zinksulfat enthaltende
wässerige Lösung unter Umrühren zugesetzt, dann wird bis zur Seifenkonsistenz eingeengt. Die Seife ist gelblich weiß und löst sich in Wasser, doch ist die Sedimentbildung in verdünnten Lösungen eine starke. Die kolloidale Form des Zinkoxyds läßt sich dadurch erkennen, daß die Lösung im auffallenden Licht milchig trüb, im durchfallenden Licht klar und schwach gelblich erscheint.
ίο Die so erhaltenen Seifen können durch Digerieren mit wenig Wasser oder durch Dialyse von den bei der Umsetzung entstandenen löslichen Salzen und Alkalien im Überschuß befreit werden.
Die angeführten Präparate sollen therapeutische Verwendung finden.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung anorganische Kolloide enthaltender Seifen, darin bestehend, daß man geschmolzene Kali- oder Natronseifen oder ihre konzentrierten Lösungen mit löslichen Metallsalzen und den äquivalenten Mengen ätzender Alkalien versetzt, worauf die die betreffenden Metalle als kolloidale Oxyde bzw. Hydroxyde enthaltenden Seifen durch Digerieren mit wenig Wasser oder durch Dialysieren von den bei der Reaktion gebildeten löslichen Salzen und überschüssigem Alkali befreit und durch Eindampfen zur gewünschten Konsistenz gebracht werden.
  2. 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch ι zwecks Herstellung kolloidale Metalle enthaltender Seifen, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem nach Anspruch 1 erhältlichen Reaktionsprodukt vor seiner Reinigung und Einengung die Metalloxyde bzw. -hydroxyde durch Reduktion in die entsprechenden Metalle überführt.
  3. 3. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch ι zwecks Herstellung von kolloidalen, weißes Präzipitat enthaltenden Seifen, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metallsalz Quecksilberchlorid und statt der ätzenden Alkalien Ammoniak verwendet.
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