DE1246730B - Verfahren zur Herstellung von Amidothiol-phosphorsaeure-O-methyl-S-methyl-ester - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Amidothiol-phosphorsaeure-O-methyl-S-methyl-esterInfo
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- C07F9/2408—Esteramides the ester moiety containing a substituent or a structure which is considered as characteristic of hydroxyalkyl compounds
Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
Int. CL:
C07f
Deutsche Kl.: 12 ο-26/01
Nummer: 1 246 730
Aktenzeichen; C 38314IV b/12 ο
Anmeldetag: 25. Februar 1966
Auslegetag: 10. August 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Amidothiolphosphorsäure - O - methyl - S - methylester,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man O.O-Dimethylthiophosphorsäurechlorid oder -bromid
in jeweils an sich bekannter Weise mit Ammoniak umsetzt und das Reaktionsprodukt mit einem Methylierungsmittel
erwärmt.
Die erfindungsgemäß herstellbare Verbindung besitzt ausgezeichnete insektizide Wirkung, insbesondere bei
systematischer Anwendung.
Die Herstellung von Amidothiolphosphorsäureestern ist allgemein bekannt und im Journal of the
Chemical Society (1961), S. 5532 bis 5564, beschrieben.
Die erfindungsgemäß herstellbare Verbindung besitzt
die Strukturformel
CH3O
P-NH8
CH3S
Verfahren zur Herstellung von Amidothiolphosphorsäure-O-methyl-S-methyl-ester
Anmelder:
Chevron Research Company,
San Francisco, Calif. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Beil, A. Hoeppener, Dr. H. J. Wolff
und Dr. H. Chr. Beil, Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.- Höchst, Adelonstr. 58
und Dr. H. Chr. Beil, Rechtsanwälte,
Frankfurt/M.- Höchst, Adelonstr. 58
Als Erfinder benannt:
Philip Stewart Magee,
San Rafael, Calif. (V. St. A.)
Philip Stewart Magee,
San Rafael, Calif. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 1. Juli 1965 (468 986)
Von den als Ausgangsverbindung zu verwendenden 0,0-Dimethylthiophosphorsäurechlorid oder-bromid as
wird das Thiophosphorsäurechlorid bevorzugt. Beispiele
für Methylierungsmittel sind Methyljodid, Dimethylsulfat und Methyl-p-Toluolsulfonat, wobei
Methyljodid bevorzugt wird. Es können bis zu molaren Mengen des Methylierungsmittels verwendet werden,
jedoch reichen gewöhnlich etwa katalytische Mengen, d. h. 1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Reaktionsgemisch, aus.
Bei der Ammoniakreaktion wird vorzugsweise ein inertes Verdünnungsmittel, ζ. Β. ein aromatisches
Lösungsmittel, wie Benzol oder Toluol, oder ein paraffinisches Lösungsmittel, wie Hexan oder Heptan,
verwendet. Das Verdünnungsmittel wird gewöhnlich vor der Zugabe des Methylierungsmittels entfernt. Die
Erwärmung des Reaktionsproduktes mit dem Methylierungsmittel wird gewöhnlich bei Temperaturen
zwischen etwa 20 und etwa 8O0C vorgenommen. Zweckmäßigerweise wendet man bei diesem Schritt
Rückflußtemperaturen an. Das Methylierungsmitte! kann aus dem Produkt nach herkömmlichen Methoden,
wie Destillieren, entfernt werden. Eine weitere Reinigung des Produktes kann dadurch
erreicht werden, daß man es in einem geeigneten inerten Lösungsmittel löst, unlösliche Nebenprodukte
entfernt und dann das Lösungsmittel unter Vakuum so abstreift. Das nachfolgende Beispiel erläutert das
Verfahren der Erfindung.
130 g O,O - Dimethyl - thiophosphorsäurechlorid,
gelöst in 600 ml Benzol, wurden in einen Kolben gegeben und in einem Eisbad abgekühlt. In diese
Lösung wurden 36 g gasförmigen Ammoniaks geleitet. Die Temperatur wurde auf 10 bis 15°C gehalten.
Man ließ den Feststoff absitzen; darauf wurde die Lösung filtriert und der Salzkuchen mit Benzol
gewaschen. Die Lösung wurde dann bei 6O0C und 20 Torr abgestreift. Das abgestreifte Produkt wurde
mit 100 ml Methyljodid vereinigt und 6 Stunden unter Rückfluß erwärmt. Das Gemisch wurde dann wieder
bei 600C und 20 Torr abgestreift und das zurückbleibende
öl in 570 ml eines Lösungsmittels aus 80°/0Dichlormethan und 20 °/0 Hexan unter Rühren
gelöst. Nach mehrminütigem Rühren wurde die Lösung filtriert und die Feststoffe entfernt. Das
Lösungsmittel wurde bei 6O0C und 20 Torr von dem
Filtrat abgestreift, wobei 98 g Amidothiolphosphorsäure-O-methyl-S-methylester
zurückblieben.
Diese Verbindung ist eine blaßgelbe Flüssigkeit von mäßiger Viskosität, welche beim Stehen kristallisiert
und bei 32° C vollkommen schmilzt.
Analyse: | . P 21,95·/* | 9j2Zfö*l0; ft 9,93 °/0; |
Berechnet .. | • P 21,10%, | S '3,2,6*°/*; N 9,50 °/0. |
gefunden .. | ■·■'■' 709 620/577 | |
Ein hochreines Material, welches bei 35 bis 380C
schmilzt, kann durch Säulenchromatographie als ein weißer, zerfiießlicher Feststoff erhalten werden. Die
Struktur dieser Verbindung wurde durch Messungen der kemmagnetischen Resonanz, durch Massenspektrophotornetrie
und durch Infrarotspektrum bestätigt.
Verschiedene aminosubstituierte Phosphorverbindungen, die dem Arnidothiolphosphorsäure-O-niethyl-S-methyl-ester
verwandt sind, sind für ihre insektizide Wirksamkeit bekannt. Von der am nächsten kommenden
Verbindung Amidothiono-phosphorsäure-C^O-dimethyl-ester
ist berichtet worden, daß sie eine gewisse Wirksamkeit gegen Insekten bei systematischer Anwendung,
jedoch äußerst geringe Wirksamkeit als Kontaktinsektizid aufweist. In diesem Zusammenhang
wird aid! 54 Chemical Abstracts 7051 (f) verwiesen.
Es wurde nun, überraschend gefunden, daß im
Gegensatz zu dem früher beschriebenen Amidothiono - phosphorsäure - O,O - dimethyl - ester die
neue Verbindung Amidothiolphosphorsäure - O - methyl-S-methyl-ester
ausgezeichnete insektizide Wirksamkeit sowohl bei systematischer als auch bei
direkter Anwendung aufweist.
Bei systemischen Vergleichsversuchen bewirkte diese neue Verbindung eine 90- bis 100°/oige Vernichtung
verschiedener Insekten, während die verwandte 0,0-Dimethylverbindung
überhaupt keine Vernichtungswirkung zeigte. Bei Kontaktversuchen bewirkte die
erfindungsgemäß herstellbare Verbindung wiederum eine völlige oder bemerkenswerte Insektenvernichtung,
verglichen mit keiner oder nur geringer Vernichtung durch Amidothiono - phosphorsäure - O,O - dimethylester.
Der Amidothiolphosphorsäure-O-methyl-S-methylester
erwies sich auch als dem handelsüblichen systemisch wirksamen Insektizid O,0-Diäthyl-0-2-äthylmercaptoäthylthionophosphat
(im nachstehenden mit D bezeichnet) überlegen.
Nachstehende Vergleichsversuche dienen zum Nachweis der überlegenen Wirkung der erfindungsgemäß
hergestellten Verbindung als systemisches Insektizid gegenüber der Ο,Ο-Dimethylverbindung und der Verbindung
D. Die in Tabelle 1 als A bezeichnete Methode gilt als Erdreichtränkverfahren und wurde wie folgt
durchgeführt:
Als Insekt diente die zweigefleckte Gewächshausspinnmilbe, und als Wirtspflanze Ford Hook Limabohnenpflanzen.
Es wird eine Lösung des Insektizids in Aceton hergestellt, welcher 12 Tropfen eines flüssigen vorgemischten
Emulsionsmitteis enthält. Das Insektizid mit der gewünschten Konzentration wird mit Wasser auf
das lOfache verdünnt, und 40 ml der wäßrigen Lösung werden um die Pflanzen gegossen. Die Pflanzen werden
mit Milben infiziert, indem man 10 bis 14 Tage alte Töpfe in den Testraum stellt und infizierte Blätter aus
der Vorratskultur unter die Pflanzen legt. Nach 48 Stunden werden die Pflanzen auf tote Insekten
untersucht.
Die in Tabelle 1 angegebenen Werte geben die prozentuale Vernichtung bei den entsprechenden
Insektizidkonzentrationen wieder.
Die in Tabelle 1 als B bezeichnete Testmethode ist
die Direktapplizierungbei der die gleichen Organismen
wie in Methode A auf Ford Hook Limabohnenpflanzen verwendet werden. Etwa 3 Tropfen der
Insektizidlösung mit der gewünschten Konzentration werden mit einer Pipette unter das Keimblatt auf den
Stiel aufgetragen. Nach 48 Stunden werden die Pflanzen mit Milben infiziert, indem man infizierte Blätter
in einer warmen Umgebung auf die Pflanzen legt. Die toten Insekten werden nach 48 Stunden ausgezählt.
Die Ergebnisse dieses Versuchs sind ebenfalls in Tabelle 1 wiedergegeben.
Methode A | % | Methode B | |
% | 0,500 0,250 0,125 |
||
0,010 0,003 0,001 |
0,500 0,250 0,125 |
||
0,010 0,003 0,001 |
0,500 0,250 0,125 |
||
0,010 0,003 0,001 |
|||
% Vernichtung | °/o Vernichtung | ||
100 100 98 |
100 100 90 |
||
0 0 0 |
0 0 0 |
||
98 76,5 60 |
100 92 73 |
||
CH3O
CHaS
CH3O
-NH8
CH3O f
-NH,
Weitere systemische Versuche nach dem Tränkverfahren (Methode A) wurden mit anderen Pflanzen und Insekten
unter Verwendung von Amidothiolphosphorsäure-O-metbyl-S-methyl-ester bei den angegebenen
Konzentrationen und D als Vergleichssubstanz durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgeführt.
i 246 730
Konzentration
CH3Ox γ
P-NH,
CHaS
Limabohnen/phosphatbeständige zweigefleckte Milbe* <
Gurken/Blattläuse"
99,3
93
93
100
92
92
* Ford Hook Bohnen; Tetranychus telarius L., tote Insekten nach 5 Tagen.
** National Pickling Gurken; Aphis gossypii Glover.
4,5
98
69
61
69
61
Außerdem wurde die erfindungsgemäß herstellbare Verbindung als Kontaktinsektizid gegen Blattläuse
und Fliegen getestet. Wie zuvor wurde die am nächsten kommende bekannte Verbindung unter identischen
Bedingungen zu Vergleichszwecken getestet.
Als Blattläuse wurden Aphis gossypii Glover auf Gurken (National Pickling) verwendet. Bei diesem
Verfahren werden mit einem Korkbohrer Nr. 15 Scheiben aus einem Primär-Blatt ausgeschnitten. Die
Scheibe wird auf den Boden eines 100-ml-Bechers gelegt
und ein Gastrichter über die Blattscheibe gestülpt. Etwa 50 bis 100 der Organismen werden in den
Trichter und auf die Blattscheibe geblasen. Die infizierte Blattscheibe wird in eine Petrischale gelegt,
welche zwei Kreise aus Saugpapier aufweist, welche den Boden bedecken, und wird mit 16 Tropfen Wasser
befeuchtet. Man läßt die Organismen etwa 2 Stunden absitzen.
Erne l°/oige Lösung des Insektizids in Aceton wird
mit Wasser auf die gewünschte Konzentration verdünnt. Die Scheibe wird mit der Lösung des Insektiao
zids besprüht, trocknen gelassen und nach 24, 48 und 72 Stunden auf tote Insekten untersucht. Die prozentuale
Vernichtung wird mit einem Standard verglichen. Als Fliegen wurden Hausfliegen Musca domestica L.
verwendet. Eine l°/oige Lösung des Insektizids in
Aceton wird mit Aceton auf die gewünschte Konzentration verdünnt und in eine 1-ml-Injektionsspritze gegeben,
welche 0,5-y-Dosen abgeben kann. Ein willkürliches Gemisch aus männlichen und weiblichen Stubenfliegen
wird mit CO2 betäubt, und drei Gruppen von je 20 Fliegen werden aussortiert und auf Kartonquadrate
gelegt. Auf jede dieser Fliegen werden zwei 0,5-y-Dosen der Acetonlösung aus der Spritze gegeben.
Jede Gruppe wird dann in einen bedeckten Käfig von 1J2 1 Volumen gegeben, zusammen mit einem
Stück wassergetränkten Baumwolldochts. Die Käfige werden in eine Kammer bei 240C gestellt und die
toten Insekten nach 24 Stunden ausgezählt. Die Vernichtungswirkung
ist angegeben als der Prozentsatz der Fliegen, die nach 24 Stunden tot
40 waren.
Die Ergebnisse dieser Kontaktversuche sind in Tabelle 3 aufgeführt.
Verbindung | V. |
Blattläuse
j % Vernichtung |
7, | FUe | |
CH3Ox CH3S / |
O P-NH2 { |
0,003 0,001 |
0,00625 0,0015 |
||
CH3O CH3O |
S t P — NH8 J |
0,003 0,001 |
0,0015 | ||
96 50 |
gen
% Vernichtung |
||||
0 0 |
100
87 |
||||
12 |
Die erfindungsgemäß herstellbare Verbindung ist 65 thiolphosphorsäure-O-methyl-S-methyl-ester ist insbemit
Wasser mischbar, deshalb sind Wasser und polare, sondere in Chloroform und Methylenchlorid beträchtmit
Wasser mischbare Lösungsmittel zur Herstellung lieh und in den stärker polaren Lösungsmitteln Methylgeeigneter Insektizid-Präparate verwendbar. Amido- äthylketon und N-Methylpyrrolidon stark löslich.
Claims (1)
- an s*ck Dekannter Weise mit Ammoniak umsetztPatentanspruch·und das Reaktionsprodukt mit einem Methylie-Verfahren zur Herstellung von Amidotliiolphos- rungsmittel erwärmt.phorsäure-O-methyl-S-methyl-ester, dadurchgekennzeichnet, daß man 0,0-Dimethyl- 5 In Betracht gezogene Druckschriften:thiophosphorsäurechlorid oder -bromid in jeweils J. Chem. Soc, 1961, S. 5532 bis 5543.709 620/577 7.67 © Bundesdtuckertl Berlin
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