DE124583C

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Publication number: DE124583C
Application number: DENDAT124583D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf eine Krankenhebevorrichtung, welche sowohl vom Krankenpfleger als auch vom Patienten bedient werden kann und zur augenblicklichen Hebung führt.

Die früheren Einrichtungen zu diesem Zwecke befriedigten nicht, indem man einer geraumen Zeit bedurfte, bis man den Patienten durch Hebeeinrichtungen verschiedenster Art so hoch über die Bettunterlagen gehoben hatte, dafs man ihm, unter Benutzung von mit Leibstuhlausschnitt versehenen Rahmensegeltuchbespannungen, einen Leibstuhl unterschieben konnte.

Der Gegenstand vorliegender Erfindung besteht nun darin, eine Einrichtung getroffen zu haben, die den Patienten schnell emporzuheben vermag; die Hebung kann sowohl vom Krankenpfleger als auch vom Patienten selbst eingeleitet werden.

Die Erfindung besteht in der Anordnung mechanisch gleichmä'fsig zusammendrückbarer kräftiger Federn, welche unter dem den Kranken tragenden Segeltuchrahmen angeordnet sind und denselben plötzlich und gleichmäfsig von seiner normalen Matratzenauflage derart hochzuheben vermögen, dafs ein Nachtstuhl mit nur geringem Zeitaufschub untergestellt werden kann.

In der beiliegenden Zeichnung giebt die Fig. ι einen Längenschnitt,

Fig. 2 einen Grundrifsschnitt nach E-F der

Fig·/,

Fig. 3 einen Grundrifsschnitt nach E-G-H der Fig. 1 unter Fortlassung von Matratzen und Bettrost;

Fig. 4 und 5 zeigen Querschnitte nach A-B und C-D der Fig. 1.

Die Kopf- und Fufsgestellrabmen a a des Bettgestelles sind hier in ihrer Mitte von unten bis oben durchbrochen, kräftige Pfosten a¹ a¹ bilden die innere Begrenzung dieser Ausschnitte. Eine mit Aufschraubflächen versehene Platte b ist nahe am Boden gegen diese inneren Pfosten a¹ a¹ angeschraubt und dient als festes Widerlager für kräftige Federn c c, welche, von an Trägerplatte b und Tragrahmen befestigten in einander sich bewegenden Hohlröhren d und e geführt, sich unter einen mit Segeltuch f bespannten Rahmen g legen und diesen stets hoch zu halten^ suchen. Bei einer solchen Hochstellung kann ein den Segeltuchausschnitt f¹ (Fig. 2) von unten her verdeckendes Leintuch h (Fig. 1), welches leicht und rasch löslich befestigt ist, zurückgeschlagen und ein Nachtstuhl i dem Kranken untergestellt werden. Die vier Federn c c, von welchen je zwei derselben am Kopf- und Fufsgestelltheile auf den Rahmen wirken, werden durch Herabziehen des letzteren mittels in dieselben eingeschraubter Haken und daran befestigter Seile k k, weiche über Laufrollen zur Walze / geführt werden, durch Bedienung einer Handkurbel m gespannt und dabei gleichzeitig das Bett in seine gewöhnliche Gebrauchsform übergeführt, wobei das event, noch mit einem Leintuche überdeckte Segeltuch auf den Matratzen aufliegt. Das Anzugsseil der fufsseitigen Federn führt dabei über eine untere Rolle n, über die Rolle ο zur Trommel /, während das Anzugsseil der kopfseitigen Federn über die Rollen pqr und s zur Trommel führen.

Zwecks Feststellung der Trommelwelle t im gespannten Zustande der Federn, bezw. des

normalen Bettzustandes, welche in Lagern u des fufsseitigen Vorbaues drehbar ist, befindet sich auf dieser Welle, welche zugleich Kurbelwelle sein kann, ein Zahnradgetriebe v, das mit seinem combinirten Zahn- und Sperrrade n> im Eingriffe steht,. welch letzteres durch einen federnden Doppelhebel χ dadurch selbstthätig festgelegt werden kann, dafs der mit den radial gerichteten Sperrzähnenj/" im Eingriff stehende untere Hebelarm des Doppelhebels χ von einer Feder | beeinflufst wird, welche ihn constant in die Sperrzähne hineindrückt und dadurch auch die Trommel / von einer unfreiwilligen Zurückdrehung abhält und das Bett daher so lange in seiner normalen Gebrauchslage verbleibt, als man an dem nach aufwärts gerichteten, beispielsweise mit Kugelknopf versehenen Hebelarm des Doppelhebels den unteren Hebelarm nicht aus seiner arretirenden Lage befreit. Eine.solche Befreiung kann aber sowohl seitens des Patienten durch einen Schnurzug ρ in der Richtung des eingezeichneten Pfeiles, oder auch durch den Pfleger erfolgen.

Claims

Patent-Anspruch :
Krankenhebevorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs in den Fufs- und Kopfgestellen des Bettes starke Spiralfedern (cc) untergebracht sind, welche gleichmä'fsig auf einen den Kranken aufnehmenden mit Segeltuch bespannten Rahmen (g) einwirken und diesen selbstthätig und schnell beim Auslösen der vom Pfleger oder dem Patienten zu lösenden Sperrung von dem Bettuntertheil abheben.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.