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Krankenbett mit einem in Höhe und Neigung mittels Seilzug und Winde
verstellbaren Lager. Es sind bereits Krankenbetten bekannt, bei welchen an einem
um das Bett und über demselben angeordneten Gerüst und mittels geeigneter, an diesem
befestigter und geführter Zugdrähte nebst einer Winde die Bettunterlage oder das
Kopfpolster gehoben oder gesenkt werden kann. Diese Vorrichtungen sind aber so einfach,
daß sie nur das Allernötigste geschehen lassen, während sie zur mechanischen Vollführung
vieler Bewegungen nicht nur der ganzen Liegefläche, sondern auch einzelner besonderer
Einrichtungsteile und ebenso zu rascher und müheloser Auswechselung der letzteren
sowie deren Ersatz durch andere nicht ausreichen. Alle diese Einrichtungen und Bewegtangen
sind aber gerade bei Schwerkranken zur Verhütung großer Schmerzen bei Lageänderungen
und in anderen Fällen das größte Bedürfnis.
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Es sind auch Vorrichtungen bekannt, die nur zur Bewegung gewisser
Betteile allein bestimmt, also noch beschränkter und meist unförmlicher oder unpraktischer
Art sind, so daß es also an einer Vorrichtung mangelte, mittels welcher nicht nur
alle wesentlich in Betracht kommenden Bewegungen und Verstellungen rasch und leicht,
also ohne besondere Krafterfordernis ausführbax sind, sondern welche auch möglichst
einfach und übersichtlich ausgeführt ist und die in allen ihren Teilen leicht zu
handhaben ist.
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Eine solche diesen weitgehenden Ansprüchen genügende Verstellungseinrichtung
an Krankenbetten ist durch die Erfindung erreicht und durch die Zeichnung in einem
Ausführungsbeispiel dargestellt, welches die Abb. i im Aufriß, der Länge des Bettes
nach, und die Abb.2 in einer Profilansicht vom Fußteil des Bettes aus zeigt, während
die anderen Abbildungen später genannte Einzelheiten betreffen.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen darin, daß mit dem Hauptgerüst
ein mit diesem und für sich allein verstellbares Sondergestell verbunden ist, an
welchem der Heberahmen, ein von diesem trennbarer Kopfteil, ein Sitzteil mit oder
ohne Gefäß zur Aufnahme von Entleerungen des Kranken und, wenn nötig, auch noch
andere Teile befestigt werden können, ferner daß mit der Zugvorrichtung diese Teile
einzeln oder gemeinsam gehoben oder gesenkt werden können, so daß nicht nur der
Kopfteil für sich am Heberahmen verstellt werden kann, sondern daß auch beide durch
Zug am Kopfteil und Rahmen gemeinsam gehoben werden können.
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Das Hauptgerüst kann von beliebiger Art sein, wird aber zweckmäßig
aus Eisenrohren hergestellt, welche eine leichte Verschiebung anderer Teile daran
gestatten und trotzdem sehr widerstandsfähig sind. Das Gerüst besteht aus vier senkrechten,
paarweise am Kopf- und Fußende des Bettes angeordneten Stützen a, a und aus dieselben
untereinander verbindenden, wagerechten Querstreben b, b, von welchen letzteren
auf jeder Seite des Bettes eine oben und eine unten angeordnet und mittels Kniestutzen
oder Gelenke bl mit den Stützen a verbunden sind. Dieser Gerüstrahmen kann je nach
Ausführung des
ganzen Krankenbettes finit den Bettladeteilen oder
den Teilen einer eisernen Bettstelle fest zusammengebaut oder so hergestellt «erden,
daß seine einzelnen Tragstützen mittels Muffen, Steckstifte oder Verschraubungen
" erstellbar zusanunengesteckt und fest miteinander verbunden, also jeder Größe
einer Bettstelle angepaßt werden können. Zur Erleichterung hierbei und damit das
Gerüst auch sonst innrer fest sich strainnien und nachziehen läßt, werden die beiden
wagerechten oberen oder unteren Oberstreben oder alle vier je in ihrer -Mitte geteilt,
und je zwei Hälften einer Strebe werden mittels einer verschraubbaren Kuppelinuffe
verbunden. Je zwei senkrechte Tragstützen a werden an ihren oberen Enden durch je
ein bogenförmiges Oberteil d verbunden, welche in der 'Mitte eine Laufschiene c
über der Bettlänge zur Anhängung i-on Laufrollen, Zugdrähten und Stellrieinen (Gurten
oder Kettchen) tragen.
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An und in diesem Gerüst können ein Kopfpolster oder Rückenlehne, ein
besonderer Liege- oder Schwel)eralunen usw. (als Betteile) verstellt "-erden. Dabei
ist die Einrichtung so getroffen, dali die Rückenlehne sowohl für sich allein als
auch in Verbindung finit (lein Liegerahmen, und zwar die erstere auch (furch die
auf dem Bette liegende Person selbst, verstellt werden kann, und daß beide Teile
zusammen durch eine andere Person gehoben oder gesenkt werden können.
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Damit in einfacheren Fällen die Rückenlehne (den Kopfteil) sich unmittelbar
mit der Bettstelle drehbar gelenkig verbinden, jedoch finit ihrer unteren Kante
je nach einer stärkeren oder schwächeren Matratze oder auch je nach mehr oder weniger
Unterbettinenge höher oder tiefer sowie auch weiter vorn oder zurück einstellen
und befestigen läßt, wird an der Innenwand jeder der beiden. Längsteile der Bettlade
oder Bettstelle eine zwischen schrägen Falzen eingeschobene, längere Schiene f mit
Lochkopf angebracht, an welche die Rückenlehne unten zu beiden Seiten angelenkt
wird. Diese Lagerschienen können also entweder weiter herausgezogen oder tiefer
gedrückt und je nach Einsteckung in einen der Falze weiter vor oder zurück gesetzt
"-erden.
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Die Rückenlehne g selbst (Abb. 3) besteht aus einem entsprechend überzogenen
oder auch gepolsterten, festen Rahmen und ist an ihren beiden unteren Ecken so geformt,
daß sie mit einem anderen Teil, wie z. B. mit dem Bett- oder auch Matratzenrahmen
oder dein Heberahmen, ersterenfalls an den Lochschienen f, auf leichte Weise gelenkig
verbunden werden kann, z. B. indem an jeder Ecke durchlochte Laschen g" oder kurze
Rohrstücke aiigebr<tcht sind, durch «-elche ebenso wie durch die Lagerbacken
des anderen, mit der Rückenlehne zu @-erbindenden Teiles ein 1#lügelzapfen o. dgl.
zu rasch bewirkbarer oder auch trennbarer Verbindung gesteckt wird. Es kann aber
auch die ganze untere Kante aus einem überpolsterten Rohre gebildet sein, durch
welches zur Verbindung finit den anderen Teilen ein Stab hindurchgeschoben "-erden
kann, der dann durch beide Gelenke reicht.
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An jeder Längsseite des Bettes werden an #lie beiden Gerüststangen
b h zwei senkrechte Stützen h, li aufgeschoben, welche die ersteren entweder
mit an ihren Enden befindlichen Stellinuffen umgreifen oder auf irgendeine andere
Weise verschiebbar und gut feststellbar daran befestigt sind. Damit die durch den
Kranken verursachte Gewichtslast nicht von den unteren Oberstangen h allein oder
überhaupt nicht von ihnen mitgetragen zti werden braucht, werden an jeder derselben
auf beliebige Weise zwei daran unabhängig von den Stützen li verschiebbare, unten
mit Stellschuhen (zum Ausgleich auf unebenen Böden) versehene Fußstützen i., i,
angebracht. v-elche nach der den ersteren gegebenen Lage an sie herangeschoben "-erden,
so (laß dann die Last vorwiegend auf dein Boden aufruht. @"or der Aufschiebung der
Stützen lr auf die Stangen h wird auf jedes Paar derselben auf jeder Bettseite eine
wagerechte Stange k mittels je einer an ihr seitlich verschiebbar befestigten Doppelmuffe
(mit wagerechtem und senkrechtem Durchgang) aufgeschoben und mittels einer Verschraubung
oder Steckvorrichtung kl an jeder Stütze k nach der wagerechten oder auch senkrechten
Verschiebung festgestellt.
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Der Sitzteil 1, der gemäß Abb..I mit einer überdeckbaren Öffnung
versehen ist, so daß er sowohl als gewöhnlicher Stuhlsitz als auch als Leibstuhl
mit darunter einschiebbarem Gefäß benutzbar ist, und der samt dein Verschlußdeckel
abwaschbar überzogen oder auch gepolstert wird, ist an beiden Seiten seines Rahmens
oder auch an etwas vorstehendem Leisten m desselben mit zwei unten offenen, eisernen
Haken oder Klauen i:. versehen, mittels welcher er auf die beiden Stangen k aufgelegt
werden kann, auf denen er dann infolge ihrer Umfassung durch seine Klauen n festsitzt.
Damit die verstellbare Rückenlehne auch mit diesem Stuhlsitz in Verbindung gebracht
und zugleich mit ihm gehoben oder gesenkt werden kann, ist der Sitzrahmen oder die
hintere seiner beiden Leisten gleich der Rückenlehne an beiden Seiten mit je einem
(aufrechten) Lagerbacken versehen, so daß nach Aneinanderfügttng von Sitz- und Rückenlehne
oder ihrer
Lagerbacken nur je ein Griffzapfen durch diese eingesteckt
zu werden braucht, um rasch und leicht eine lösbare, scharnierartige Verbindung
zu erzielen, mittels welcher der Kopfteil somit auch am Sitzrahmen selbst in seinem
Neigungswinkel verstellt und nicht nur mit ihm zusammen gehoben oder gesenkt «-erden
kann.
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Der Heberahmen o kann zwecks Emporhebens des Körpers in liegender
Lage mittels des Hebegestelles h, kauf beliebige Art hergestellt sein, auch können
zwei voneinander etwas verschiedene Ausführungen zur Verwendung kommen: ein solcher
für eine ganz kurze Erhebung mit ganz geringem Hub und ein Heberahmen, auf welchem
der Kranke etwas höher gehoben werden und eine Weile in Schwebe gehalten werden
soll. Ebenso kann dann auch die Rückenlehne (Kopfpolster) für einen einfachen Liegerahmen
auf ganz einfache Weise beschaffen sein und mit ihm verbunden werden, oder sie wird
so ausgeführt, daß sie mit ihm ebenso wie mit dem Sitze L (Abb. .l.) verbunden werden
kann, und daß der Kranke dann nicht nur auf dem Liegerahmen sich und die Rückenlehne
aufzurichten vermag, sondern daß er samt dieser auch von Dritten gehoben und gesenkt
werden kann. Ein Liegerahmen für diese Fälle wird am besten und einfachsten so hergestellt,
daß über einen Holzrahmen o von der Breite des Bettes ein starkes Segeltuch ohne
belästigende Falten stramm gespannt wird, das ringsum mit Schleifen versehen ist.
Auf diesen Rahmen werden noch Leisten befestigt, die außen eine Nut haben, in welche
Ringschrauben befestigt werden. Durch diese und durch die Schleifen werden dann
Rundstäbe hindurchgeschoben, durch deren Herausziehen das-Tuch ebenso rasch von
dem Rahmen entfernt werden kann. Damit der besondere Heberahmen mit dem Hebegestell
in Verbindung gebracht werden kann, werden am besten an seinen Seitenleisten hakenartige
Klauen n - gleichwie am Sitzrahmen Z, m - angebracht, so daß er mittels dieser auf
die Stäbe k aufgelegt werden kann und dann nicht sich zu verschieben oder abzugleiten
vermag. .
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Damit je nach Bedarf auch die Füße, namentlich bei Gipsverbänden usw.,
zeitweilig oder für längere Zeit sich verstellen oder auch in bestimmte Höhenlagen,
und zwar auch durch mechanische Bewegung, verbringen oder darin festhalten lassen,
kann mit dem Apparat auch noch eine besondere, einheitliche oder in zwei (für jeden
Fuß gesonderte) Teile zerlegte Fußlehne p verbunden werden, wie es durch Abb. 5
angedeutet ist. Diese kann dann sowohl an ihren Seitenkanten gelenkig befestigt,
z. B. mit zwei an den inneren Bettladenwänden in Nuten eingesteckten Schienen f
l - gleich den Schienen f für die Rückenlehne -, als auch mit den Stellzügen durch
beliebige Befestigung in Verbindung gebracht werden, so daß die Fußlehne, an den
Schienen gelenkig drehbar, durch Hand oder mittels der Zugeinrichtung verstellt
werden kann. Hierbei kann dieselbe dann je nach Einstellung der Stellschienen f1
im Bette weiter vor oder zurück gebracht werden.
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Ferner läßt sich bei der vorliegenden Einrichtung leicht noch eine
geeignete Vorrichtung anbringen, wenn auch die Arme besonders gelagert werden sollen.
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Ferner läßt sich ein Tischchen an der Schiene e hin und her beweglich.
anbringen, welches auch ganz herabgelassen werden kann und wagerecht oder in jeder
Schräglage einstellbar ist, so daß es als Speisetisch oder als Lesepult benutzbar
ist.
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Weiterhin ist ein Gurt oder Riemen r mit Gummi- oder Ledergriff über
die Laufschiene e leicht hin' und her schiebbar aufgehängt, welcher nahe dem Kopfteil
von dem Kranken erfaßt werden kann, so daß dieser sich daran in gestreckter Lage
etwas zu heben oder daß er wenigstens den Oberkörper aufzurichten vermag.
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Die Bewegung oder auch Verstellung des Kopfteiles (der Rückenlehne)
g wird, wie erwähnt, am besten so eingerichtet, daß sie nicht nur durch dritte Personen
mittels eines Zuges der Kurbelwinde, sondern in leichteren Fällen auch durch den
Bettlägerigen selbst bewirkt werden kann. Zur Befestigung der Zugdrähte wird die
Rückenlehne zunächst mit verstellbaren Riemen z o. dgl. versehen, an welche. dann
einer der eigentlichen Zugdrahte eingehängt werden kann, welche für beide vorgenannten
Fälle durch geeignete, an der Laufschiene e verstellbar befestigte Röllenlagergehäuse
z, 3 gehen. Zur Verstellung der Rückenlehne durch den Kranken selbst wird ein Zug
q. an ihr eingehängt, der über eine Rolle des Lagers .2 und über eine solche im
Lager 3 läuft und von da (auf der Zeichnung weggelassen) in einen Gurt endigend
vor dem Kranken herabreicht. In dem Rollenlager 3 ist ferner eine Federsperrung
untergebracht, die den Zug q. und damit die Rückenlehne nach jedem Aufzug derselben
am Zurücksinken selbsttätig festhält, und dazu ein mit Zugkettchen 5 versehener
Auslösehebel, durch dessen Anziehen der Zug q. zur Rückenbewegung wieder freigegeben
wird. Zur Bewegung der Rückenlehne (Verstellung derselben oder Emporheben in Verbindung
mit dem Heberahmen k, o) wird an ihr ein Zug 6 angehängt, der durch die Lager 2
und 3 und über Rollen am Gerüst a herab zu
der an der Bettlade angebrachten
Kurbelwinde 7 geht, auf der er befestigt ist, und deren Trommel oder Walze mit Teilscheiben
versehen ist, damit die mit ihr verbundenen Züge voneinander abgesondert sind und
jeder Zug somit seine eigene Führung hat. Diese Seiltrommel wird durch Schneckenantrieb
bewegt, so daß die Kurbel auch bei großem Gewicht einer zu hebenden Last keine Sperrvorrichtung
benötigt, sondern ohne weiteres losgelassen werden kann, die Last aber dennoch in
jeder Lage sicher stehenbleibt.
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Die zur Hebung des Sitzes oder der Heberahmen (nötigenfalls in Verbindung
mit der Rückenlehne) bestimmten Zugleitungen und deren Verbindungen mit dein Traggestell
sind in der Weise ausgeführt, daß, um stets und auch noch nach dem Anheben des letzteren
eine ganz genaue Regelung der einzelnen Gestellteile vorgenommen werden kann, die
Tragstangen k zunächst von kräftigen, halfterartigen Riemen oder Gurten 8 umschlungen
werden, die jedes Zusammenziehen, Lockern oder gänzliche Lösen des Zuges vom Traggestell
gestatten, und die zu erleichtertem Nachziehen im schon gespannten Zustande mit
geeigneten, auf den Tragstangen k aufgeschobenen Rollen unterlegt werden. Diese
Halfter «-erden oben mit den Zügen 9 verbunden, wobei für jede Tragstange k zwei
Züge, je einer an beiden Enden, genügen, so daß das ganze Gestell an jeder seiner
'vier Ecken von einem Zug g gehalten wird. Jeder dieser Züge ist oben über eine
Führungsrolle io geführt, die auch ihrerseits dreh- und verstellbar an der senkrechten
Tragstütze h befestigt ist. Am Bettende sind die Züge sodann über Rollen i i hinab
zur Winde 7 geführt und auf dieser befestigt.
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Wird noch ein obenerwähntes, an der Laufschiene e verschiebbar befestigtes
Tischchen vorgesehen, dann können Züge 12 zur Hin- und Herbewegung desselben sowie
zum Auf- und Abschieben angeordnet werden.