DE1243679B - Verfahren zur Veresterung tertiaerer Steroid-17-Alkohole - Google Patents
Verfahren zur Veresterung tertiaerer Steroid-17-AlkoholeInfo
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- DE1243679B DE1243679B DESCH36156A DESC036156A DE1243679B DE 1243679 B DE1243679 B DE 1243679B DE SCH36156 A DESCH36156 A DE SCH36156A DE SC036156 A DESC036156 A DE SC036156A DE 1243679 B DE1243679 B DE 1243679B
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Description
UNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
EUTSCHES
PATENTAMT
Int.d:
C07c C O 7 J
Deutsche Kl.: 12o-25/o/.^
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Sch36156IVb/12o
25. November 1964
6. Juli 1967
25. November 1964
6. Juli 1967
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung bisher nicht beschriebener Ester tertiärer
Steroid-17-Alkohole mit Polycarbonsäuren.
Die Herstellung derartiger tertiärer, insbesondere Halbester von Steroidalkoholen ist ein bisher in einem
Fall nur unbefriedigend, sonst aber nicht gelöstes technisches Problem.
In der canadischen Patentschrift 640 833 wird zwar die Herstellung des 17*-Hydroxyprogesteron-hemisuccinates
durch längeres Erhitzen des Steroidalkohols mit Bernsteinsäure—Bernsteinsäureanhydrid in Benzol
beschrieben, doch fehlen jegliche physikalischen Daten des Endprodukts. Theoretisch mag das Verfahren
durchführbar scheinen, da Bernsteinsäure ein Anhydrid bildet. Nach den Versuchen des Erfinders verhindert
jedoch gerade die Bildung des inneren Anhydrids bei der Bernstein- und auch der Glutarsäure die Veresterungsreaktion.
Bei längerkettigen Polycarbonsäuren ist das Verfahren nicht durchführbar. Völlig
ungeeignet ist es auch von vornherein bei all den Verbindungen, die unter den harten Reaktkmsbedingungen
der genannten Veresterungsmethode nicht beständig sind, z. B. Hydrocortison und ähnliche
Substanzen mit empfindlicher Seitenkette.
Gemäß der Erfindung werden nun Ester tertiärer Steroid-17-Alkohole mit Polycarbonsäuren hergestellt,
indem man die Steroidverbindungen — sie können
außer der tertiären 17-Hydroxylgruppe insbesondere
noch weitere primäre und sekundäre Hydroxylgruppen, Doppelbindungen, gesättigte und ungesättigte
ein- oder zweiwertige aliphatische Reste, Alkoxy- und Ketogruppen enthalten — vorzugsweise
in einem gegenüber den Reaktionskomponenten inerten Lösungsmittel bei Temperaturen unter etwa
300C mit einer Mischung aus Trifluoressigsäureanhydrid
und der Polycarbonsäure umsetzt. Die nicht an der Reaktion beteiligten Carboxylgruppen solcher
Polycarbonsäuren, die zur Bildung innerer Anhydride befähigt sind, werden intermediär blockert, z. B.
durch Veresterung mit leicht abspaltbaren Alkoholen. Das Reaktionsgemisch wird in an sich bekannter
Weise aufgearbeitet, und es werden gewünschtenfalls die tertiären 17-Ester — je nach der Art der Substituenten
im Acyloxyrest — mit physiologisch vertretbaren Säuren bzw. Basen in die entsprechenden
Salze übergeführt.
Für die erfindungsgemäße Umsetzung besonders geeignet sind unverzweigte Dicarbonsäuren mit mehr
als 5 Kohlenstoffatomen. Die Veresterung läuft unter chemisch außerordentlich schonenden Bedingungen so
ab. In einem geeigneten Lösungsmittel vermischt man unter Eiskühlung die Polycarbonsäure mit Trifluor-Verf
ahren zur Veresterung tertiärer Steroid-17-Alkohole
Anmelder:
Schering Aktiengesellschaft,
Berlin 65, Müllerstr. 170/172
Als Erfinder benannt:
Dr. Paul-Eberhard Schulze, Berlin
essigsäureanhydrid. Hierbei bildet sich ein gemischtes
Anhydrid. In einigen Fällen kann die Bildung des gemischten Anhydrids direkt verfolgt werden, da die
Polycarbonsäuren, ζ. B. in Benzol, unlöslich sind, das gebildete gemischte Anhydrid jedoch löslich ist.
Im allgemeinen ist die Bildung des gemischten Anhydrids nach kurzer Zeit beendet, und es hat sich ein
von dem gewählten Mischungsverhältnis abhängiges Gleichgewicht eingestellt. Nun wird das zu veresternde
Steroid zugegeben, und unter Stickstoff bleibt das Reaktionsgemisch im allgemeinen nicht über 3 Stunden
und bei meist nicht mehr als 3O0C stehen.
Die Aufarbeitung erfolgt nach an sich bekannten Methoden, z. B. im Fall der Umsetzung mit Polycarbonsäuren
mit noch freien Carboxylgruppen durch Ausschütteln mit Sodalösung und Ansäuern der
wäßrigen Phase, im Fall der Umsetzung mit Halbestern durch Chromatographie zur Abtrennung von
nicht umgesetztem Ausgangsmaterial.
Als Lösungsmittel für die Durchführung der erfindungsgemäßen
Umsetzung können sowohl mit Wasser mischbare, wie Tetrahydrofuran oder Dioxan, als
auch mit Wasser nicht mischbare, wie Benzol, verwendet werden.
Die gemäß der Erfindung herstellbaren Ester dienen als Zwischenprodukte in der Arzneimittelsynthese.
Einige der neuen Verbindungen sind auch selbst durch eine starke biologische Aktivität ausgezeichnet.
Sie zeigen insbesondere Gelbkörper-Hormonwirkung.
Von besonderem biologischem Interesse ist femer die Wasserlöslichkeit geeigneter Salze der mit einer
Polycarbonsäure veresterten Steroide.
Je nachdem, ob die zur Veresterung verwendete Säure noch eine weitere saure oder basische Gruppe
709 609/461
enthält, kann allgemein die Wasserlöslichkeit über z. B. ein Natriumsalz oder ein Hydrochlorid erreicht
werden.
884 mg Adipinsäure werden in 5 ml Benzol suspendiert. Zur Wasserentfernung werden 2 ml Benzol
abdestilliert. Anschließend wird auf etwa +50C abgekühlt
und 1,27 g Trifluoressigsäureanhydrid zugegeben. Das Reaktionsgemisch wird etwa 20 Minuten bei
Raumtemperatur nachgerührt, wobei sich eine klare Lösung bildet. Nach weiteren 20 Minuten werden
500 mg 17a-Hydroxyprogesteron zugegeben, die sich unter leichter Gelbfärbung der Lösung auflösen. Es
wird 3 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt. Anschließend tropft man unter Rühren in. 50 ml
Eiswasser ein. Unter Eiskühlung wird mit Natronlauge neutralisiert, mit Äther extrahiert und die wäßrige
Phase mit Salzsäure auf pH 2 eingestellt. Hierbei fällt zunächst eine ölige, nach längerem Rühren aber
kristalline Verbindung an. Sie wird abgesaugt, neutral gewaschen und getrocknet. Ausbeute: 350 mg 17<x-Hydroxyprogesteron-17-hemiadipinat,
Schmelzpunkt: 196 bis 1990C. Nach Umkristallisieren aus Aceton werden
137 mg reine Substanz, F. 202 bis 203,5° C, erhalten.
9,25 g Adipinsäure werden in 50 ml Benzol suspendiert und das Benzol zur Wasserentfernung teilweise
abdestilliert. Nach Abkühlen auf etwa +50C werden
9,5 ml Trifluoressigsäureanhydrid zugegeben. Es wird 20 Minuten bei Raumtemperatur nachgerührt. Nun
werden unter erneuter Eiskühlung 5 g 19-Nor-17oc-hydroxyprogesteron
zugegeben. Es wird 2V2 Stunden
bei Raumtemperatur nachgerührt, anschließend in 100 ml Eiswasser eingerührt. Mit Natronlauge wird
auf pH 8 eingestellt, mit Äther extrahiert, der Sodaauszug mit der wäßrigen Phase vereinigt und mit
Salzsäure angesäuert. Die Fällung enthält sowohl das Hemiadipinat wie auch die freie Adipinsäure. Die
gesamte Fällung wird abgesaugt und zur Entfernung der Adipinsäure mit reichlich Wasser gewaschen.
Ausbeute: 5 g W-Nor-nÄ-hydroxyprogesteron-n-hemiadipinat,
71 °/c der Theorie, F. 150 bis 1550C. Nach
Umkristallisieren aus Aceton verbleiben 3,2 g mit einem Schmelzpunkt von 167,5 bis 168°C.
4,04 g Adipinsäure werden in 25 ml Benzol suspendiert und das Benzol zur Wasserentfernung teilweise
abdestilliert. Unter Eiskühlung werden 4,13 ml Trifluoressigsäureanhydrid zugegeben, wobei innerhalb
von 20 Minuten eine klare Lösung eintritt. Es wird weitere 20 Minxiten nachgerührt und anschließend
2,5 g Hydrocortison zugegeben. Nach 2stündiger Reaktionszeit bei Raumtemperatur wird das gesamte
Reaktionsgemisch in so viel vorgelegte 2n-Natronlauge
eingerührt, daß sich gerade pH 8 einstellt Die eisgekühlte wäßrig-alkalische Phase wird mit Äther
extrahiert und dann die wäßrige Phase vorsichtig mit Salzsäure angesäuert. Hierbei tritt zunächst eine ölige
Abscheidung ein. Nach längerem Rühren wird die Substanz fest, sie wird abgesaugt und zur Entfernung
überschüssiger Adipinsäure reichlich mit Wasser nachgewaschen. Ausbeute: 1,5 g Rohprodukt. Durch
Umkristallisieren aus Methanol werden. 500 mg Hydrocortison-17-hemiadipinat,
203,50C, erhalten.
203,50C, erhalten.
Schmelzpunkt 201
5 g 19-Nor-17«-hydroxyprogesteron werden, wie in
dem vorhergehenden Beispiel beschrieben, mit 10,55 g Korksäure und 9,07 ml Trifluoressigsäureanhydrid
behandelt und analog aufgearbeitet. Nach Umkristallisieren aus Aceton werden 2,24 g reines
19 - Nor - 17λ - bydroxyprogesteron -17 - hemisuberat,
Schmelzpunkt 142 bis 143,5° C, erhalten.
3,99 g Bernsteinsäure-monomethylester werden in 25 ml Benzol gelöst und das Benzol zur Wasserentfernung
teilweise abdestilliert. Unter Eiskühlung werden 4,5 ml Trifluoressigsäureanbydrid zugegeben
und 20 Minuten nachgerührt. Der bei der Eiskühlung
ao ausgefallene Bernsteinsäure-monomethylester löst sich
min wieder auf. Anschließend werden ebenfalls unter Eiskühlung 2,5 g 17Ä-Hydroxyprogesteron zugegeben
und 2V2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Im
Vakuum wird dann bis zur Hälfte eingeengt, Äther
»5 zugegeben und die Ätherphase mit Wasser und Sodalösung erschöpfend gewaschen, anschließend
wird getrocknet und eingeengt. Ausbeute: 4,13 g 17«> Hydroxyprogesteron- 17-hemi-bernsteinsäureme thylester.
Die Substanz wird in Isopropyläther gelöst, vom Schwerlöslichen (nicht umgesetztes Ausgangsmaterial)
abfiltriert und über Silicagel chromatographiert. Die
Reinfraktionen werden vereinigt und nochmals aus Methanol umkristallisiert, Ausbeute: 860 mg, SchmelzpunktlO8bislO9°C.
Wie im Beispiel 5 beschrieben, werden 5 g 19-Nor-17(X-hydroxyprogesteron
mit 10 g Adipinsäure-monomethylester und 7,05 ml Trifluoressigsäureanhydrid
umgesetzt. Nach Chromatographie und Umkristallisieren aus Methanol werden 1,2 g reines 19-Nor-17«-hydroxyprogesteron-17-hemi-adipinsäuremethylester,
Schmelzpunkt 102 bis 1040C, erhalten.
45
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Wie im Beispiel 1 beschrieben, werden 1 g 17<x-Äthinyl-19-nor-testosteron
mit 884 mg Adipinsäure und 1,27 g Trifluoressigsäureanhydrid behandelt und analog
aufgearbeitet. Nach Umkristallisieren aus Aceton werden 650 mg reines 17a:-Äthinyl-19-nor-testosteron-17-hemiadipinat
erhalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Veresterung tertiärer Steroid-17-Alkohole, die zusätzlich insbesondere weitere primäre und sekundäre Hydroxylgruppen, Doppel-Windungen, gesättigte und ungesättigte ein- oder zweiwertige aliphatische Reste, Alkoxy- und Ketogruppen enthalten können, mit Polycarbonsäure, dadurch gekennzeichnet, daß man die tertiären Steroid-17-Alkohole — vorzugsweise in einem gegenüber den Reaktionskomponenten inerten Lösungsmittel bei Temperaturen unter etwa 30° C — mit einer Mischung aus Trifluoressigsäureanhydrid und Polycarbonsäure umsetzt, wobei die5 6nicht an der Reaktion beteiligten Carboxylgruppen baren Säuren bzw. Basen in die entsprechendensolcher Polycarbonsäuren, die zur Bildung innerer Salze überführt.Anhydride befähigt sind, intermediär blockiertwerden, das Reaktionsgemisch in an sich bekannter In Betracht gezogene Druckschriften:Weise aufarbeitet und gewünschtenfalls die ter- 5 Journ. Chem. Soc. (London), 1949, S. 29 und 76ff.;tiären 17-Ester—je nach der Art der Substituenten Journ. Am. Chem. Soc, 73, S. 860 (1951);im 17-Acyloxyrest — mit physiologisch vertret- Nature, 164, S. 705 (1949).709 609/461 6.67 © Bundesdruckerei Berlin
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