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Kreiselbrecher Die Erfindung betrifft einen Kreiselbecher mit in einem
Brechring umlaufendem Brechkegel, der oben und unten radial gelagert und am unteren
Ende auf einem beim Überschreiten einer vorgegebenen axialen Maximalbelastung nachgebenden
Widerlager abgestützt ist.
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Kreiselbrecher zerkleinern das ihnen aufgegebene Gut zwischen einem
taumelnd umlaufenden Brechkegel und einem diesen umgebenden Brechring. Dabei treten
große axiale und radiale Brechkraftkomponenten zwischen Kegel und Brechring auf,
und zwar insbesondere dann, wenn Fremdkörper in den Brechspalt eindringen und den
Kreiselbrecher festklemmen.
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Die Gefahr des Verklemmens verringert sich, wenn der Brechkegel auf
einem Widerlager abgestützt wird, das in axialer Richtung nachgiebig ist. Je größer
aber die radial wirkende Brechkraftkomponente ist, desto eher kommt es trotzdem
zu Verklemmungen. Besonders neigen Brecher mit oben und unten gelagerter Brechkegelachse
und mit steilem Brechkegel in dieser Beziehung zu Störungen.
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Die Beseitigung derartiger Verklemmungen bereitet erfahrungsgemäß
große Schwierigkeiten.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, mittels eines Hilfsgerätes den Brechkegel
für den Fall seiner Verklemmung durch Ausübung eines abwärts gerichteten Axialschubes
freizubekommen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Kreiselbrecher der eingangs
näher bezeichneten Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, ein Hilfsgerät vorzusehen,
das aus einem oberhalb der Brechkegelachse ortsfest angeordneten hydraulischen Zylinder
und einem auf das obere Stirnende der Kegelachse ausschließlich abwärts wirkenden
Kolben besteht.
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Mit dem Vergrößern der Spaltweite ist die Störung an sich schon beseitigt,
denn die Fremdstoffe können sofort leicht herausgestoßen werden, wenn sie nicht
von selbst herausfallen.
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Es ist zwar bereits eine Vorrichtung zum Einstellen der Spaltweite
eines Kreiselbrechers vorgeschlagen worden, dessen Brechkegelachse am oberen Ende
in einem Kugelgelenk gelagert ist und sich dabei mittels einer Ringmutter auf dem
Kugelkörper abstützt, zwischen dem und der Ringmutter vier hydraulische, zweiseitig
betätigbare Druckzylinder vorgesehen sind, durch welche der Brechkegel relativ zum
ortsfesten Brechring bewegbar und einstellbar ist. Diese vier Druckzylinder sind
jedoch nicht ortsfest oberhalb der Brechkegelachse angeordnet, sondern bewegt sich
zwangläufig mit der Brechkegelachse. Auch wirken sie nicht auf das Stirnende der
Kegelachse ausschließlich abwärts.
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Als Hilfsgerät bietet sich ein hydraulisch steuerbarer Druckmittelmotor
auch für die nachgiebige Abstützung an. So können beide Druckmittelmotoren an ein
und dieselbe Flüssigkeitsdruckpumpe angeschlossen werden. Dabei empfiehlt es sich,
in die an den Stützkolbenmotor angeschlossene Leitung in Parallelschaltung zwei
gegensinnig öffnende Rückschlagventile einzubauen, von denen das in Abflußrichtung
aus dem Motor öffnende Ventil einen Abfluß erst bei überschreiten eines vorgegebenen
Überdruckes freigibt.
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Damit wird erfindungsgemäß die Gefahr gebannt, daß der Stützdruck
absinkt, während der Brechkegel im Kegelmantel festklemmt. In solch einem Fall würde
der Kegel durch das Befreien aus der Verklemmung auf die Abstützung herabfallen
und, wie es bisher häufig vorkam, beträchtlichen Schaden verursachen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
im senkrechten Schnitt dargestellt.
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Der Kreiselbrecher besteht im wesentlichen aus einem Brechkegel
1, der von einem Brechring 4 umgeben ist. Der Brechkegel 1 ist auf
eine lotrecht stehende Achse 3 kraft- und formschlüssig aufgezogen, während der
Brechring 4 an seiner Innenseite mit einem Brechmantel 2 versehen ist. Die
Achse 3 stützt sich mit ihrer unteren Stirnfläche unter Zwischenschaltung eines
aus einer Kugelpfanne 5 und einer Kugelkalotte 6 bestehenden Lagers auf einem Stützkolben
7 ab, der an seiner Unterseite durch ein hydraulisches Druckmittel beaufschlagt
wird. Auf diese Weise kann die Achse 3 zur Veränderung der Spaltweite zwischen dem
Brechkegel l und dem Mantel 2 angehoben oder abgesenkt werden.
Auf
die Achse 3 ist an ihrem unteren Ende 3' eine Exzenterbuchse 8 aufgesteckt, die
ihrerseits in einem mit dem Gehäuseunterteil 9 verbundenen Lagergehäuse 10 drehbar
angeordnet ist. Auf dem unteren flanschartig ausgebildeten Rand 8' der Buchse 8
ist ein Kegelrad 11 befestigt. Das Kegelrad 11 kämmt mit einem zweiten Kegelrad
12, das auf einer im Unterteil 9 gelagerten horizontalen Welle 13 sitzt und den
Antrieb des Kreiselbrechers vermittelt.
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Durch die exzentrische Lagerung des unteren Achsenendes 3' führt der
Brechkegel 1 eine taumelnde Bewegung aus. Dementsprechend ist das obere Achsenlager
14 in bekannter Weise sphärisch ausgebildet, so daß die Richtung der Kegelachse
im notwendigen Umfang von der Lotrechten abweichen kann. Das obere Achsenlager 14
ist Bestandteil eines Aufsatzes, der auf dem Brechring 4 aufsitzt und aus
einem Ringteil 15 und mehreren Armen 16 besteht, die das Lager 14
abstützen und mehrere Öffnungen 17 bilden, durch die das Brechgut von oben her in
den Brecher eingebracht wird.
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Über dem oberen Stirnende 3" der Achse 3 ist ein Hilfsgerät angeordnet
in Form eines hydraulischen, doppeltwirkenden Zylinders 18, dessen Kolben 19 von
oben her auf die Achse 3 einwirken kann, um auf den Brechkegel 1 eine abwärts gerichtete
Schubkraft auszuüben. Mit Rücksicht auf die Verstellbarkeit der Spaltweite zwischen
Kegel l und Mantel 2 ist der Hilfszylinder 18 auf einem Ständer
20 befestigt, in den das Achsenende 3" beim Verringern der Spaltweite von
unten einfahren kann. Der Ständer 20 ist auf dem Lager 14 befestigt und gemeinsam
mit dem Hilfszylinder 18 von einer Schutzhaube 21 umschlossen.
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Der Zylinder 18 des Hilfsgerätes und der den Stützkolben 7 enthaltende
Zylinder 22 sind an eine gemeinsame Flüssigkeitspumpe 23 angeschlossen. Für die
Aufrechterhaltung eines Mindestdruckes im Stützzylinder 22 sind zwei Rückschlagventile
24, 25 vorgesehen. Das eine Ventil 24 öffnet sich in Abflußrichtung bei Überschreiten
eines Druckes von z. B. 0,3 atü, und das zweite Ventil 25 ist gegensinnig zum ersten
in eine Parallelleitung 26 geschaltet.
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Soll die Spaltweite zwischen Kegel 1 und Mantel 2 verringert werden,
wird die Motorpumpe 23 eingeschaltet und gleichzeitig mittels eines Schaltorgans
27 die Druckleitung 28 der Pumpe mit der Leitung 26 verbunden. Der von der Pumpe
23 kommende Flüssigkeitsstrom wird infolgedessen über das in Zuflußrichtung öffnende
Rückschlagventil25 zum ; Stützzylinder 22 geleitet, dessen Kolben 7 die Achse 3
mit dem Brechkegel 1 anhebt. Von der Leitung 26 zweigt eine Leitung 29 ab, die zum
doppeltwirkenden Hilfszylinder 18, 19 führt und den Zweck verfolgt, den Kolben
19 zum Rückführen in seine obere Aus- ; gangsstellung auf seiner Unterseite zu beaufschlagen,
während der Brechkegel 1 angehoben wird. Die oberhalb des Kolbens 19 befindliche
Flüssigkeit fließt gleichzeitig über die bei dieser Einstellung des Schaltorgans
27 verbundenen Leitungen 30, 31 zur Saug- i seite der Pumpe 23 zurück.
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Ein besonderes Steuerventil 32 in der Rückflußleitung 33 bleibt
während des Hebevorganges geschlossen. Es wird nur dann geöffnet, wenn der Brechkegel
l gesenkt werden soll. Der Abfluß wird aber erst freigegeben, wenn sich bei überschreiten
eines bestimmten Druckes auch das Rückschlagventil 24 öffnet. Deshalb muß das Eigengewicht
des Brechkegels 1 auf dem Stützkolben lasten und den notwendigen Überdruck in der
Abflußleitung 33 erzeugen. Wird diese Bedingung nicht erfüllt, weil der Brechkegel
1 im Mantel 2 festklemmt, bleibt das Ventil 24 geschlossen und der Stützkolben
auch dann in Kraftschluß mit der Kegelachse 3.
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Ist der Fall der Verklemmung eingetreten, wird die Motorpumpe 23 in
Gang gesetzt und gleichzeitig das Schaltorgan 27 so eingestellt, daß jetzt die Leitungen
28, 30 miteinander verbunden sind und der Kolben 19 auf seiner Oberseite
beaufschlagt wird. Der Abfluß des Druckmittels auf der Kolbenunterseite des Hilfsgerätes
18,19 wird in diesem Fall durch Verbindung der Leitungen 29, 31 ermöglicht. Der
dann an der oberen Stirnfläche der Achse 3 angreifende Kolben 19 übt auf den Brechkegel
1 eine axiale Schubkraft nach unten aus. Unter ihrem Einfluß läßt sich die Verklemmung
ohne weiteres lösen. Dabei wird durch den ständigen Kraftschluß zwischen dem abstützenden
Druckmittel und der Achse 3 verhindert, daß der Brechkegel 1 auf den Stützkolben
7 herabfällt und er bzw. die Abstützung zu Bruch gehen.