DE124175C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

' - KLASSE 81 a.

ALFRED SCHOEN in LÖBTAU β. DRESDEN.

Controle der Heft- bzw. Bogenzahl.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 31. März 1899 ab.

. Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von versandtfä'higen Papierballen in Gewichtspressen unter gleichzeitiger Controle der Zahl der zu verpackenden Bogen, Hefte und Zeitungen u. s. w., welches im Wesentlichen darin besteht, dafs die zwischen zwei starken Platten lose in die . Presse eingelegten Papierbogen durch ein Gewicht (Prefskörper) zusammengedrückt werden, wobei die Höhe des zusammengeprefsten Ballens als Mafs für die Zahl der Bogen, Hefte u. s. w. dient, worauf dann beide den Papierballen zwischen sich einschliefsende Platten durch starke Zugorgane mit einander verbunden werden, so dafs die Ballen nach Aufhebung des Prefsgewichtes versandtfähig aus der Presse genommen werden können. Zur Controle der Heft- bzw. Bogenzahl ist an dem Prefsgerüst oder gesondert von diesem eine Tafel mit zwei Scalen angeordnet, über die ein Zeiger verschoben werden kann.

Auf den beiliegenden Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht, und zwar zeigt:

Fig. ι die Presse in der Vorderansicht,

Fig. 2 in der Seitenansicht und

Fig. 3 im Schnitt nach der Linie A-B in Fig. i.

Fig. 4 zeigt die Presse in der Ansicht von oben und

Fig. 5 eine Scalätafel mit Zeiger.

Ein Gewicht δ wird mittels einer Winde a "aufgewunden. Zwischen die Führungsleisten c, welche auf der Prefsplatte d angeordnet sind, wird ein an der Vorder- und Rückseite mit Ketten e versehenes und der Blattgröfse der Hefte bzw. Zeitungen entsprechendes Brett f geschoben. Auf dasselbe werden die .zu verpackenden Hefte, Zeitungen, Papiere u. s.w. aufgeschichtet und mit einem zweiten' dem ' Brette f gleichen Brette g abgedeckt. Das letztere ist mit zwei Zapfen h und ft¹, versehen, über welche je ein Glied der den durch. Herablassen des Gewichtes b zusammengedrückten Papierstofs zusammenhaltendenKettene gelegt wird. Zur Erleichterung des Transportes sind im Brette g die Handhaben i und zur Verhütung schneller Abnutzung auf den Aufsenseiten beider Bretter innere Schienen k angebracht.

Auf der Vorderseite der Presse ■ ist an dem Gewichte b ein Zeiger m unverrückbar befestigt. Die Spitze ^ dieses Zeigers m spielt auf einer seitlich von dem Papierstofs an dem Gestelle der Presse angeordneten Scala 1 mit einer Eintheilung in Centimetern o. dgl. Die Zeigerspitze \ zeigt, während die einander zugekehrten Flächen der Bretter f und g einander berühren, d. h. wenn das Prefsgewicht b vollständig mittels der Winde α herabgelassen und kein Papier zwischen die Bretter f und g eingeschoben wurde, auf die Nulllinie der Scala i. Es wird also, wenn z. B. der von dem Gewichte b zusammengedrückte Papierstofs eine Höhe von 104 cm besitzt, auf der Scala diese Höhe angegeben.

In der Fig. 5 ist beispielsweise eine Scalentafel mit Zeiger dargestellt,' mit deren Hülfe

die bei einer bestimmten Seiten- und Heftezahl nothwendig vorhandene Höhe des Ballens leicht festgestellt werden kann. Diese kann am Prefskörper angebracht sein, oder wird dem Packer gesondert in die Hand gegeben. Die Scala besitzt an der einen Seite eine der Seitenzahl eines Heftes u. s.w. entsprechende Scala; diese ist auf der beiliegenden Abbildung parallel zu einem, einem zweiarmigen Zeiger pq zur Führung dienenden Schlitz η angebracht. Ueber der Scala ist im Kopfe die Bezeichnung derselben: »Seitenzahl eines Heftes« vorgesehen. Senkrecht zu der soeben genannten Scala ist im Kopfe der Tafel eine Scala angeordnet, in deren oberem durchlaufenden Abtheil die Bezeichnung: »Anzahl der Hefte« enthalten ist, im vieltheiligen unteren Abtheil sind Zahlen angebracht. Die zuletzt genannten Zahlen können entweder, wie auf der Zeichnung veranschaulicht ist, runde Zahlen angeben, die um 25, 50, 100 u. s. w. variiren, jedoch auch für eine bestimmte Anzahl und besondere Zwecke 20 bezw. 30 auf einander folgende Zahlen ent-. halten u. s. w.

Unter den Zahlen, welche die Anzahl der Hefte angeben, befinden sich parallel zum Schlitze Spalten, in denen die Höhenzahlen des Heftes bezw. Papierstofses in Centimetern entsprechend der Seitenzahl eines Heftes und ' der Anzahl der Hefte vorgesehen sind. Der Zeiger ρ q ist mittels zweier durch Flügelschraube 0 zusammengehaltener Führungsstücke r und s in dem Schlitze η derartig verschiebbar, dafs der Zeiger ρ stets zu sich selbst parallel bewegt wird. Das Ablesen der Heftanzahl auf der Scalentafel erfolgt nun auf die nachfolgend beschriebene Weise:·

Angenommen, dafs ejn Papierstofs von 104 cm Höhe zwischen den Brettern f und g eingeprefst wird, so zeigt die Zeigerspitze ^ des Zeigers m auf der Scala 1 die Zahl 104 an. Besitzt nun jedes Heft 24 Seiten, so wird der Zeiger q, wie auf der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht, unter der Zahl 24 eingestellt, worauf der Zeiger ρ die in Fig. 5 dargestellte Lage einnimmt. Es wird nun die Zahl 104, welche auf der Scala 1 angezeigt.wurde, über dem Zeiger ρ aufgesucht, .und in der betreffenden Rubrik an dem Kopfe derselben findet man ohne Weiteres die Anzahl der Hefte, nämlich in diesem Falle 350. Es sind also 350 Hefte zwischen den Brettern f und g eingeprefst. ' ■

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:
   Verfahren zur Herstellung Versand {fähiger Papierballen in Gewichtspressen unter gleichzeitiger Controle der Heft- bzw. Bogenzahl, dadurch gekennzeichnet, dafs die zwischen zwei starken Platten (f, g) lose in die Presse eingelegten Papierbogen durch das Prefsgewicht zusammengedrückt werden, alsdann die Höhe des zusammengeprefsten Ballens gemessen wird zwecks Feststellung der Anzahl der Bogen oder Hefte unter Benutzung einer empirisch hergestellten Tabelle, worauf beide Platten ff,g) durch starke Zugorgane mit einander verbunden werden und die Ballen nach Aufhebung des Prefsgewichtes versandtfähig aus der Presse genommen werden können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.