-
Verfahren zur Herstellung von ß,ß-disubstituierten Acrylsäureestern
und den entsprechenden Acrylsäuren Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur
Herstellung von zum großen Teil neuen di-(aryl)-oder heterocyclisch-P,P-disubstituierten
Acrylsäureestern und, ohne diese besonders abzutrennen, von den entsprechenden freien
Säuren. Einige dieser Ester und Säuren, beispielsweise die 9-Xanthylidenessigsäure
und der bisher nicht beschriebene 9-Xanthyliden-essigsäureäthylester, dienen ebenso
wie die bisher unbekannten Derivate aus der Chromenreihe als Zwischenstoffe zur
Herstellung von Arzneimitteln.
-
Das Verfahren der Erfindung zur Herstellung von di-(aryl)- oder heterocyclisch-fl,ß-disubstituiertenAcryl
säureestern und den entsprechenden Acrylsäuren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
nicht enolisierbare, gegebenenfalls substituierte Diarylthioketone oder heterocyclische
Thioketone, die Sauerstoff oder Schwefel als Heteroatome enthalten und ebenfalls
noch jeweils Halogen, Methoxy-, Methylendioxy- oder Dimethylaminogruppen als Substituenten
tragen können, mit Diazoessigsäurealkylestern, gegebenenfalls unter einer inerten
Gasatmosphäre, wie Stickstoff oder Kohlendioxyd, bei Temperaturen zwischen 0 und
200 C in An- oder Abwesenheit eines Lösungsmittels und in An- oder Abwesenheit von
Kupferpulver, Kupfer(II)-sulfid oder Quecksilber(II)-sulfid als Zersetzungskatalysator
umsetzt und die entstandenen Acrylsäureester, auch ohne diese besonders abzutrennen,
mit wäßrigem Alkali in Gegenwart von mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln,
wie niedrigmolekularen Alkoholen, Dimethylglykol oder Diäthylenglykoldiäthern verseift
und aus den entstandenen Alkalisalzen durch Ansäuern mit Mineralsäuren die freien
Säuren gewinnt.
-
- - Diphenyl - acrylsäureäthylester kann nach H. R u p e, Liebigs
Annalen der Chemie, Bd. 395, 1913, S.141, oder W. Schlenk und E. Bergmann, ebenda,
Bd. 463, 1928, S. 237, aus Benzophenon und Bromessigsäureäthylester durch eine Reformatzky-Reaktion
gewonnen werden, wobei die Ausbeuten 500/, nicht übersteigen, da die Wasserabspaltung
aus der Kondensationsverbindung mit Hilfe von Ameisensäure nicht sehr glatt verläuft.
-
Die freie Säure wird durch Verseifung mit etwa 120/0aber Natronlauge
und anschließendes Ansäuern mit Salzsäure erhalten.
-
4,4'-Dimethoxy-diphenyl-acrylsäure haben L. H.
-
Klemm und G. M. Bower auf ähnliche Weise hergestellt (vgl. The Journal
of Organic Chemistry, Bd. 23, 1958, S. 344).
-
Nach dem Verfahren der britischen Patentschrift 822 720 kann man
aus 9-Xanthyl-bromessigsäure je nach den Versuchsbedingungen die 9-Xanthyliden-
essigsäure
oder die 9-Xanthyl-glykolsäure herstellen.
-
Die 9-Xanthyl-bromessigsäure wird nach den Angaben in dieser britischen
Patentschrift aus Xanthhydrol- und Brommalonsäure in nur mäßigen Ausbeuten von etwa
300/o gewonnen. Die Gesamtausbeute an 9-Xanthyliden-essigsäure beträgt 25,4 0/o
der Theorie, bezogen auf das Xanthhydrol.
-
Um ein allgemein anwendbares, vor allem einfaches Verfahren zu finden,
nach dem di-(aryl)- oder heterocyclisch-fl,P-disubstituierte Acrylsäureester und
die entsprechenden Säuren in guten Ausbeuten erhalten werden können, setzt der Erfinder
Thioketone mit Diazoessigester um.
-
Als Ausgangsstoffe sind jedoch nur Di-(aryl)-thioketone oder heterocyclische
Thioketone, wie Thiobenzophenon, 4,4' - Dimethoxy - thiobenzophenon, 4,4' - Bis
- dimethylamino - thiobenzophenon, Thiofluorenon, 2,7-Dibrom-thiofluorenon, Xanthion,
Thioxanthion, 2-Chlor-thioxanthion, 2,3, 6,7-Bis-methylendioxy-thioxanthion, 3 ,6-Dimethoxy-xanthion,
4-Thioy-pyron, 1,4-Dithio-y-pyron, 4-Thiochromon, 1,4-Dithiochromon, 4-Thioflavon,
1,4-Dithiofiavon, geeignet, also solche, bei denen eine Thioketo-Thioenol-Tautomerie
im Gegensatz zu den aliphatischen oder alicyclischen Thioketonen nicht auftreten
kann. Eine Umsetzung enolisierbarer Thioketone, z. B. mit Diazomethan, führt lediglich
zum entsprechenden Methylthioäther (vgl. H. S c h e i b 1 e r und Mitarbeiter, Journal
für praktische Chemie, 2. Folge, Bd. 124, 1930, S. 1). Dies ist ein Beispiel dafür,
daß enolisierfähige Thioketone nicht im Sinne des neuen Verfahrens umgesetzt werden
können.
-
Die Einwirkung von Diazoessigester auf nicht enolisierfähige Thioketone
wurde zunächst bei Raumtemperatur durchgeführt. Das Ergebnis war jedoch
nicht
befriedigend, da zum Teil neben den erwarteten ß,ß-disubstituierten Acrylsäureestern
die 1,3 -Dithiacyclopentan-2-carbonsäureester entstanden. Die einzelnen Thioketone
unterscheiden sich in ihrem Umsetzungsvermögen erheblich. Je umsetzungsfreudiger
das jeweilig verwendete Thioketon ist, desto höher
liegt der Ausbeuteanteil des als
Nebenprodukt entstehenden 1,3-Dithia-cyclopentan-2-carbonsäureesters.
-
Bei den umsetzungsträgeren Thioketonen aber, z. B. dem 1,SDithioflavon,
verläuft die Einwirkung fast ausschließlich in der Richtung der Acrylsäureesterbildung.
5 = S + NCM- COOR Wärme oder Cu ¼ C CHCOORl + N2 |
Wärme oder |
CuS oder HgS 5 |
bei C = CH - COOR t S (oder CuS) |
Es war nicht vorherzusehen und um so überraschender, daß sich beispielsweise Xanthion
mit Diazoessigester im Sinne des vorstehenden Formelbildes in der Wärme zu 9-Xanthyliden-essigester
umsetzte, wobei die Ausbeute über 90 01o betrug, während bei Raumtemperatur in sehr
langsamer Reaktion beide Ester nebeneinander entstehen. Die Umsetzungszeiten lassen
sich bei diesem neuen Verfahren wesentlich verkürzen, wenn man die Umsetzung vorteilhafterweise
in Gegenwart eines Zersetzungskatalysators vornimmt. Hierfür ist Kupferpulver besonders
geeignet, da es den aus den zwischenzeitlich gebildeten Äthylensulfiden abgespaltenen
elementaren Schwefel unter Entstehung von Kupfersulfid bindet. Bei der Umsetzung
von reaktionsfreudigen Thioketonen, z. B. Thiobenzophenon, besteht jedoch die Gefahr,
daß in einer Nebenreaktion mit dem Kupferpulver Tetraaryl-äthylene entstehen.
-
Überraschenderweise wurde gefunden, daß diese Nebenreaktion nicht
eintritt, wenn man die für den Diazoessigester bisher unbekannten Zersetzungskatalysatoren
Kupfer(II)-sulfid und Quecksilber(II)-sulfid verwendet.
-
Einige Thioketone, z. B. Thiobenzophenon oder 4,4'-Dimethoxy-thiobenzophenon,
sind gegenüber dem Luftsauerstoff empfindlich. In diesen Fällen wird die Umsetzung
unter Stickstoff oder Kohlendioxyd durchgeführt.
-
An den Kern gebundene Substituenten, wie Halogen, Methoxy-, Methylendioxy-
oder Dimethylaminogruppen, beeinflussen zwar die Reaktionsfreudigkeit des jeweiligen
Thioketons, sie beeinträchtigen aber nicht die Acrylsäureesterbildung nach dem neuen
Verfahren der Erfindung. Durch diese Substituenten etwaig verursachte Nebenreaktionen
konnten nicht beobachtet werden.
-
Die Umsetzung wird in Benzol, Toluol, Xylol, Äther, Dimethylglykol,
Diäthylenglykoldimethyl- oder -diäthyläther, vorteilhafterweise aber in einer bei
100 bis 140"C siedenden Benzinfraktion vorgenommen.
-
Die nach dem neuen Verfahren gewonnenen, zum großen Teil unbekannten
Ester lassen sich in mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln, wie Methanol Äthanol,
Isopropanol, Dimethylglykol, Diäthylenglykoldimethyl- oder -diäthyläther, mit den
üblichen, alkalischen Stoffen, wie Soda, Natriumbicarbonat, Bariumhydroxyd, vorteilhafterweise
aber mit zweibis dreinormaler wäßriger Natron- oder Kalilauge zu den entsprechenden
Alkalisalzen verseifen, aus denen durch Zusatz von Mineralsäuren, üblicherweise
Salzsäure, die freien Säuren erhalten werden.
-
Bei der Herstellung der Säuren ist es nicht erforderlich, den zunächst
entstandenen Ester in reiner Form
zu gewinnen. Die Verseifung kann in ebenso guter
Ausbeute mit dem aus dem Reaktionsgemisch erhaltenen rohen Ester vorgenommen werden.
-
Die als Ausgangsstoffe dienenden Thioketone wurden nach einfachen
Methoden dargestellt. Wegen der guten Ausbeuten und einfachen Durchführbarkeit wurde
die Thioessigsäuremethode von A. Schönberg, O. Schütz und S. Nickel, Berichte der
deutschen chemischen Gesellschaft, Bd. 61, 1928, 5. 1375, und die Kaliumxanthogenatmethode
von A. Schönberg und E. Frese, Angewandte Chemie, Bd. 76, 1964, S. 98, bevorzugt.
-
Der technische Fortschritt und Vorteil des neuen Verfahrens zur Herstellung
von di-(aryl)- oder heterocyclisch-ß,ß-disubstituierten Acrylsäureestern und deren
Säuren gegenüber den bekannten Verfahren besteht vor allem darin, daß in allen Fällen
gleichbleibend sehr gute Ausbeuten erhalten werden, wobei besonders hervorzuheben
ist, daß weder die an den Kern gebundenen Substituenten noch Schwefel oder Sauerstoff
als Heteroatome die Ausbeute beeinflussen. Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist
also dessen allgemeine Anwendbarkeit auf substituierte und nicht substituierte Di-(aryl)-thioketone
sowie heterocyclische Thioketone. Das neue Verfahren ermöglicht daher die Herstellung
der bisher unbekannten heterocyclisch-ß,ß-disubstituierten Acrylsäureester. Die
Einfachheit der Umsetzung, deren kurze Dauer sowie die einfache Abtrennung der Reaktionsprodukte,
da nach dem neuen Verfahren Nebenreaktionen völlig ausbleiben und die Umsetzung
fast vollständig in der gewünschten Richtung verläuft, sind ebenfalls als technischer
Fortschritt anzusehen.
-
Beispiel 1 3,18 g Xanthion wurden mit etwa 3,5 g Kupferpulver und
4,5 ccm Diazoessigsäureäthylester in 125 ccm Benzin (Kp. = 100 bis 140"C) 30 Minuten
unter Rückfluß erhitzt. Die hellgelbe Reaktionslösung wurde heiß filtriert, der
Rückstand mit heißem Benzol ausgewaschen und das Filtrat im Wasserstrahlvakuum zur
Trockne eingedampft. Der verbleibende Rückstand wurde in Benzin (Kp. = 40 bis 60"C)
gelöst und mit Benzin (Kp. = bis 40"C) versetzt.
-
Bei -15"C kristallisierte der 9-Xanthylidenessigsäureäthylester in
sehr schwach gelblichen, mikroskopisch feinen Nadeln aus, F. = 62 bis 63"C, orangegelbe
Schmelze: die Ausbeute beträgt 3,80 g, das sind 95,1 ovo der Theorie.
-
C17H14O2; Molekulargewicht 266,28.
-
Berechnet ... C 76,67, H 5,300/o; gefunden ... C 76,78, H 5,19°/o.
-
Beispiel 2 2,12 g Xanthion wurden mit 3 ccm Diazoessigsäureäthylester
in 100 ccm Benzin (Kp. = 100 bis 140°C) 8 Stunden unter Rückfluß gekocht, und die
hellgelbe Lösung wurde zur Entfernung des gebildeten Schwefels mit etwa 1 g Kupferpulver
noch weitere 15 Minuten erhitzt. Nach dem Abfiltrieren des Rückstandes, bestehend
aus überschüssigem Kupferpulver und dem gebildeten Kupfersulfid, wurde die Lösung
im Wasserstrahlvakuum zur Trockne eingedampft und der Rückstand aus Benzin (Kp.
= 40 bis 60°C) unter Zusatz von Benzin (Kp. = bis 40"C) umkristallisiert; die Ausbeute
beträgt 2,50 g, das sind 93,9 °/0 der Theorie. Der Mischschmelzpunkt mit dem im
Beispiel 1 gewonnenen 9-Xanthyliden-essigsäureäthylester zeigte keine Schmelzpunkterniedrigung.
-
Beispiel 3 3,18 g Xanthion wurden mit etwa 3,5 g Kupferpulver und
4,5 ccm Diazoessigsäureäthylester in 125 ccm Benzin (Kp. = 100 bis 140"C) 30 Minuten
unter Rückfluß erhitzt. Die hellgelbe Lösung wurde heiß filtriert, der Rückstand
mit heißem Benzol ausgewaschen und das Filtrat im Wasserstrahlvakuum zur Trockne
eingedampft. Der Rückstand wurde in etwa 125 ccm Äthanol aufgenommen und mit 45
com 8°/Oiger Natronlauge etwa 2 Stunden- unter Rückfluß verseift. Nach weitgehender
Entfernung des Äthanols im Wasserstrahlvakuum wurde die Mischung mit verdünnter
Salzsäure unter Rühren und Kühlen angesäuert, der Niederschlag nach einigem Stehen
abfiltriert, in Wasser aufgeschlämmt, abgesaugt und mehrfach mit Wasser gewaschen.
Die getrockneten Kristalle wurden aus Benzol unter Zugabe von Benzin (Kp. = 40 bis
60"C) umkristallisiert. Die 9-Xanthyliden-essigsäure fiel in gelben Nadeln aus;
die Ausbeute betrug 3,10 g, das sind 86,8 0/o der Theorie; F. = 141"C.
-
C15H10O3; Molekulargewicht 238,23.
-
Berechnet ... C 75,62, H 4,23 °/o; gefunden ... C 75,52, H 4,33°/0.
-
Beispiel 4 2,54 g 1,4-Dithioflavon wurden mit etwa 3 g Kupferpulver
und 2,5 ccm Diazoessigsäureäthylester in 100 ccm Benzin (Kp. = 100 bis 140"C) 30
Minuten unter Rückfluß erhitzt. Die stark gelbe Lösung wurde heiß filtriert, der
Rückstand mehrfach mit heißem Benzol nachgewaschen und das Filtrat im Wasserstrahlvakuum
zur Trockne eingedampft. Das Umkristallisieren aus Äthanol ergab den l-Thio-flavyliden-(4)-essigsäureäthylester
in stark gelben, langen Nadeln; die Ausbeute betrug 2,95 g; das sind 95,8 °/o der
Theorie; F. = 110°C.
-
ClDHl602S; Molekulargewicht 308,39.
-
Berechnet ... C 74,00, H 5,23, S 10,40°/o; gefunden ... C 74,02,
H 5,17, S 10,390/0.
-
Beispiel 5 2,54 g 1,4-Dithioflavon wurden mit 3 ccm Diazoessigsäureäthylester
in 100 ccm Benzin (Kp. = 100 bis 140"C) 10 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Aus der
Lösung kristallisierten beim Stehen im Eisschrank 2,55 g 1-Thio-flavyliden-(4)-essigsäureäthylester
fast schmelzpunktrein aus. Durch Einengen der Mutterlauge wurden weitere 0,6 g jedoch
verunreinigter Ester gewonnen. Das Umkristallisieren aus Äthanol ergab 2,90 g; das
sind 94,00/0 der Theorie. Der Mischschmelzpunkt mit der im Beispiel 4 erhaltenen
Verbindung zeigte keine Erniedrigung.
-
Beispiel 6 2,54 5 1,4-Dithioflavon wurden in 150 ccm Benzin (Kp.
= 90 bis 100"C) gelöst, mit 3 ccm Diazoessigsäureäthylester versetzt und 27 Stunden
unter Rückfluß erhitzt. Die Aufarbeitung erfolgte wie im Beispiel 5. Die Ausbeute
betrug 2,80 g; das sind 90,80/0 der Theorie. Der Mischschmelzpunkt zeigte keine
Erniedrigung.
-
Beispiel 7 1,27 g 1,4-Dithioflavon und 1,5 ccm Diazoessigsäureäthylester
wurden in 100 ccm wasserfreiem Äther gelöst und unter Feuchtigkeitsausschluß 6 Wochen
bei Raumtemperatur stehengelassen. Nach dem Entfernen des Äthers im Wasserstrahlvakuum
wurde der Rückstand aus Äthanol umkristallisiert. Die Ausbeute betrug 1,39 g; das
sind 90,10/, der Theorie. Der Mischschmelzpunkt zeigte keine Erniedrigung.
-
Beispiel 8 3,81 g feingemörsertes 1,4-Dithioflavon wurden in 10 ccm
Diazoessigsäureäthylester eingetragen und bei Raumtemperatur und unter Feuchtigkeitsausschluß
4 Tage stehengelassen. Das Reaktionsgemisch wurde in siedendem Äthanol gelöst und
zum Kristallisieren in den Eisschrank gestellt. Die Ausbeute betrug 4,50 g; das
sind 97,30/0 der Theorie. Der Mischschmelzpunkt zeigte keine Erniedrigung.
-
Beispiel 9 Zu etwa 3 bis 4 g in 125 ccm Benzin (Kp. = 100 bis 140"C)
aufgeschlämmtem Kupfersulfid wurden bei leichtem Sieden unter Durchleiten von Reinstickstoff
5,94 g Thiobenzophenon gegeben und 4 ccm Diazoessigsäureäthylester, mit 20 ccm Benzin
(K.
-
100 bis 140"C) verdünnt, innerhalb 25 Minuten zugetropft. Nach der
Zugabe von etwa 1 g Kupferpulver zur Entfernung des gebildeten elementaren Schwefels
und weiteren 25 Minuten Erhitzen unter Rückfluß wurde das Reaktionsgemisch heiß
filtriert, der Rückstand zweimal mit je 30 ccm heißem Benzol nachgewaschen und die
Lösungsmittel im Wasserstrahlvakuum entfernt. Der ölige Rückstand wurde mit etwa
60 ccm 120/0aber wäßriger Kalilauge 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt und die durch
Verharzung etwas verfärbte, klare Lösung in der Kälte unter Rühren mit etwa 150/0aber
Salzsäure angesäuert. Die nach einigem Stehen abfiltrierten Kristalle wurden in
Äthanol gelöst. Die Lösung wurde mit Wasser auf etwa 800/, verdünnt, nach der Behandlung
mit Tierkohle heiß filtriert und das Filtrat mit Wasser auf etwa 450/0 weiter verdünnt.
Die fl,fl-Diphenyl-acrylsäure kristallisierte in feinen, farblosen Nadeln; die Ausbeute
betrug 5,10 g; das sind 75,3 °/O der Theorie,
F. = 171"C. Der Mischschmelzpunkt
mit nach einem anderen Verfahren gewonnener ß,ß-Diphenyl-acrylsäure zeigte keine
Erniedrigung.
-
Cl5HlzO2; Molekulargewicht 224,25.
-
Berechnet .. C C 80,33, H 5,39 0/o; gefunden . . C80,54, H 5,48 O/o.
-
Beispiel 10 Zu etwa 7 g in 250 ccm Benzin (Kp. = 100 bis 140"C) aufgeschlämmtem
Quecksilbersulfld wurden bei leichtem Sieden unter Durchleiten von Reinstickstoff
11,88 g Thiobenzophenon gegeben und 8 ccm Diazoessigsäureäthylester, mit 40 ccm
Benzin (Kp. = 100 bis 1405C) verdünnt, während 30 Minuten zugetropft. Nach der Zugabe
von etwa 2 g Kupferpulver zur Entfernung des gebildeten elementaren Schwefels und
weiteren 20 Minuten Erhitzen unter Rückfluß wurde das Reaktionsgemisch heiß abfiltriert,
der Rückstand zweimal mit je 50 ccm heißem Benzol nachgewaschen und die Lösungsmittel
im Wasserstrahlvakuum entfernt. Die Vakuumdestillation des öligen Rückstandes ergab
ß,ß-Diphenyl-acrylsäureäthylester, Kp.,, = 204"C; die Ausbeute betrug 13,20 g; das
sind 87,20,, der Theorie.
-
Beispiel 11 3,87 g 4,4'-Dimethoxy-thiobenzophenon wurden unter Durchleiten
von Reinstickstoff in 60 ccm wasserfreiem Diäthylenglykoldimethyläther bei etwa
100"C gelöst und etwa 4 g Kupfersulfid und 3,5 g Diazoessigsäureäthylester zugefügt.
Das Reaktionsgemisch wurde innerhalb von 25 Minuten auf 150"C Innentemperatur erhitzt.
Es wurde heiß filtriert und der Rückstand mit heißem Benzol nachgewaschen. Die Lösungsmittel
wurden im Wasserstrahlvakuum weitgehend entfernt. Der ölige Rückstand wurde mit
etwa 70 ccm 120/0aber wäßriger Natronlauge 2,5 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach
dem Stehen im Eisschrank wurden 70 mg 4,4'-Dimethoxy-benzophenon, das im verwendeten
4,4'-Dimethoxy-thiobenzophenon enthalten war und 1,80 0/o desselben beträgt, abfiltriert.
-
Nach dem Ansäuern der Lösung mit Salzsäure unter Rühren und Kühlen
und einigem Stehen wurden die Kristalle abfiltriert und in etwa 750/,dem Äthanol
gelöst. Die Lösung wurde mit Tierkohle behandelt, filtriert und das Filtrat mit
Wasser auf etwa 400/o weiter verdünnt. Dieß,ß-Bis-(4-methoxy-phenyl)-acrylsäure
kristallisierte in feinen, farblosen Nadeln; die Ausbeute betrug 3,60 g; das sind
84,40/, der Theorie; F. = 147 bis 148"C.
-
C17H16O4; Molekulargewicht 284,30.
-
Berechnet ... C 71,82, H 5,670/o; gefunden ... C 71,78, H 5,65 0/o.
-
Beispiel 12 12,9 g 4,4'-Dimethoxy-thiobenzophenon wurden unter Durchleiten
von Reinstickstoff in 350 ccm Benzin (Kp. = 100 bis 1400 C) in der Siedehitze gelöst
und etwa 7 g Kupferpulver und während 10 Minuten 13 ccm Diazoessigsäureäthylester
zugefügt. Diese Mischung wurde 40 Minuten unter Rückfluß erhitzt. Das hellgelbe
Umsetzungsgemisch wurde heiß abfiltriert, der Rückstand mit heißem Benzol nachgewaschen
und die Lösungsmittel im Wasserstrahl-
vakuum entfernt. Der ölige Rückstand wurde
mit etwa 200 ccm 120/0aber wäßriger Natronlauge 2,5 Stunden unter Rückfluß erhitzt.
Nach dem Stehen im Eisschrank wurden 220 mg 4,4'-Dimethoxy-benzophenon (s. Beispiel
11) abfiltriert. Unter Rühren und Kühlen wurde die Lösung mit Salzsäure angesäuert
und nach einigem Stehen wurden die abfiltrierten Kristalle in etwa 750/0im Äthanol
gelöst. Die Lösung wurde mit Tierkohle behandelt, filtriert und das Filtrat mit
Wasser auf etwa 400/o weiter verdünnt.
-
Die Ausbeute an ß,B-Bis-(4-methoxy-phenyl)-acrylsäure beträgt 12,85
g; das sind 90,40/o der Theorie.
-
Der Mischschmelzpunkt zeigte keine Erniedrigung.
-
Beispiel 13 12,9 g 4,4'-Dimethoxy-thiobenzophenon wurden unter Durchleiten
von Reinstickstoff in 100 ccm Diäthylenglykoldiäthyläther bei etwa 1000 C gelöst
und etwa 6 g Kupfersulfid und während 15 Minuten 13 ccm Diazoessigsäureäthylester
zugefügt. Diese Mischung wurde innerhalb 1 Stunde langsam bis auf 160"C Innentemperatur
erhitzt. Anschließend wurde die Mischung heiß filtriert, der Rückstand mit heißem
Isopropanol nachgewaschen, das Filtrat nach dem Abkühlen mit 60 ccm 100/0aber wäßriger
Natronlauge versetzt und so viel Isopropanol hinzugefügt, bis eine Lösung entstand.
Diese wurde 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt, und anschließend wurden die Lösungsmittel
weitgehend im Wasserstrahlvakuum abgesaugt. Der Rückstand wurde in Wasser gelöst,
vom nicht gelösten 4,4'-Dimethoxy - benzophenon (s. Beispiel 11) getrennt und unter
Rühren und Kühlen mit Salzsäure angesäuert. Das Umkristallisieren erfolgte wie im
Beispiel 11. Die Ausbeute betrug 10,2 g; das sind 73,1°/o der Theorie. Der Mischschmelzpunkt
zeigte keine Erniedrigung.
-
Beispiel 14 2,72 g 3,6-Dimethoxy-xanthion wurden in der Wärme in
125 ccm Dimethylglykol gelöst und mit 2,5 ccm Diazoessigsäureäthylester und etwa
2,5 g Kupferpulver versetzt. Nach der Zugabe von 75 ccm heißem Benzin (Kp. = 100
bis 140"C) wurde diese Mischung 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt und nach der Zugabe
von etwas Tierkohle heiß abfiltriert. Der Rückstand wurde mit heißem Benzol nachgewaschen
und das Filtrat im Wasserstrahlvakuum weitgehend von den Lösungsmitteln befreit.
Der erhaltene Rückstand wurde aus Äthanol umgelöst. Im Eisschrank kristallisierten
2,71 g, das sind 92,1°/o der Theorie, des schwach gelben 3,6-Dimethoxy-xanthyliden-essigesters
aus; F. =91 bis 93"C, orangefarbene Schmelze.
-
Cl9Hl8Os; Molekulargewicht 294,33.
-
Berechnet . .. C 69,92, H 5,560/,; gefunden ... C 69,52, H 5,350/o.
-
Beispiel 15 5,68 g 4,4'-Bis-dimethylamino-thiobenzophenon wurden
mit 5 ccm Diazoessigsäureäthylester und 5 g
Kupferpulver in 200
ccm wasserfreiem Xylol 3 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach der Zugabe von etwas
Tierkohle wurde die Mischung heiß filtriert und der Rückstand mit heißem Benzol
nachgewaschen. Das Filtrat wurde im Wasserstrahlvakuum zur Trockne eingedampft und
der Rückstand aus Äthanol oder Benzin (Kp. = 90 bis 100"C) umgelöst. Beim Stehen
im Eisschrank fielen 6,50 g, das sind 96 0/o der Theorie, gelbe Kristalle des 4,4'-Bis-(dimethylaminophenyl)-acrylsäureesters
aus. F. = 98"C, tiefrote Schmelze.
-
C21H26N2O2; Molekulargewicht 338,43.
-
Berechnet . . C 74,52, H 7,74, N 8,28 0/o; gefunden ... C 74,31,
H 7,97, N 8,470/o.
-
Beispiel 16 2,38 g 4-Thioflavon wurden in 150 ccm Benzin (Kp. = 100
bis 140"C) in der Wärme gelöst und nach der Zugabe von 2,5 ccm Diazoessigsäureäthylester
und etwa 3 g Kupferpulver 30 Minuten unter Rückfluß erhitzt. Die orangefarbene Lösung
wurde nach der Zugabe von etwas Tierkohle heiß filtriert, der Rückstand mit heißem
Benzol nachgewaschen und das Filtrat im Wasserstrahlvakuum von den Lösungsmitteln
befreit. Der Rückstand wurde aus Isopropanol umgelöst. Das 4- Carbäthoxymethylen-2-phenyl-chromen
kristallisierte orangefarben; die Ausbeute betrug 2,70 g, das sind 92,4 0/o der
Theorie. F. = 98"C, tiefrote Schmelze.
-
C19H16O2; Molekulargewicht 292,32.
-
Berechnet ... C 78,06, H 5v52°/o; gefunden ... C 77,82, H 5,750/o.
-
Beispiel 17 2,62 g 2-Chlorthio-xanthion wurden in 75 ccm Diäthylenglykoldiäthyläther
in der Wärme gelöst und bei etwa 80"C Innentemperatur mit 3 ccm Diazoessigsäureäthylester
und etwa 3 g Kupferpulver versetzt. Diese Mischung wurde auf 120 bis 130"C erhitzt
und diese Temperatur etwa 5 Minuten beibehalten. Anschließend wurde die Mischung
heiß filtriert, der Rückstand mit heißem Äthanol nachgewaschen und das Filtrat mit
20 ccm etwa 80/0aber wäßriger Natronlauge versetzt. Nach 2stündiger Verseifung wurde
die Lösung in der Kälte unter Rühren mit verdünnter Salzsäure angesäuert und die
entstandene organische Säure mit viel Wasser gefällt.
-
Die zitronengelbe 2-Chlorthio-xanthyliden-essigsäure wurde aus Äthanol
umgelöst. Die Ausbeute betrug 2,40 g, das sind 83,10/o der Theorie; F. = 192 bis
197"C unter Rotfärbung und starker Zersetzung.
-
Cl5H9ClO2S; Molekulargewicht 288,75.
-
Berechnet ... C 62,39, H 3,14, Cl 12,28, S 11,11; gefunden ... C
62,48, H 3,17, Cl 12,33, S 11,11.
-
Beispiel 18 2,62 g 2-Chlorthio-xanthion werden in 300 ccm Benzin
(Kp. = 100 bis 140"C) heiß gelöst, mit 3 ccm Diazoessigsäureäthylester und etwa
3 g Kupferpulver versetzt; dieses Gemisch wurde 15 Minuten unter Rückfluß erhitzt.
Nach dem Zusatz von etwas Tierkohle wurde das Gemisch heiß filtriert und der Rückstand
mit heißem Benzol nachgewaschen. Die Lösungsmittel wurden dann im Wasserstrahlvakuum
entfernt.
-
Der Rückstand wurde in 150 ccm Äthanol aufgenommen, mit 20 ccm etwa
80/0aber wäßriger Natronlauge versetzt und 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. In
der Kälte wurde die Lösung unter Rühren mit verdünnter Salzsäure angesäuert, wodurch
ein großer Teil der 2-Chlorthio-xanthyliden-essigsäure schon ausfiel. Die Restmenge
wurde mit viel Wasser gefällt und wie im Beispiel 17 behandelt. Der Mischschmelzpunkt
mit der nach dem Beispiel 17 gewonnenen Säure zeigte keine Erniedrigung. Die Ausbeute
betrug 2,50 g, das sind 86,60/, der Theorie.
-
Beispiel 19 3,16 g 2,3,6,7-Bis-methylendioxy-thio-xanthion wurden
in 80 ccm Diäthylenglykoldiäthyläther heiß gelöst und bei etwa 80"C Innentemperatur
mit 3 ccm Diazoessigsäureäthylester und etwa 3 g Kupferpulver versetzt. Die Temperatur
der Mischung wurde auf 150 bis 160"C gebracht und etwa 5 Minuten beibehalten. Das
Gemisch wurde heiß filtriert und der Rückstand mit heißem Äthanol nachgewaschen.
Der entstandene 2,3,6,7 - Bis - methylendioxy- thio -xanthyliden-essigsäureäthylester
wurde aus diesem Lösungsgemisch in der Kälte mit Wasser gefällt. Aus Äthanol umgelöst,
wurde er in gelben Kristallen erhalten, während er aus Benzin (Kp. = 90 bis 100"C)
in schwach organgefarbenen Kristallen ausfiel, F. = 199 bis 202"C, tiefrote Schmelze.
Die Ausbeute betrug 3,30 g, das sind 890/, der Theorie.
c10H14O6S; Molekulargewicht 370,37.