DE1129477B - Verfahren zur Herstellung von Sulfinsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sulfinsaeuren

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DE1129477B
DE1129477B DEF32307A DEF0032307A DE1129477B DE 1129477 B DE1129477 B DE 1129477B DE F32307 A DEF32307 A DE F32307A DE F0032307 A DEF0032307 A DE F0032307A DE 1129477 B DE1129477 B DE 1129477B
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DE
Germany
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solution
sulfones
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alcoholic
acetone
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Pending
Application number
DEF32307A
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English (en)
Inventor
Dr Richard Kerber
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Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C313/00Sulfinic acids; Sulfenic acids; Halides, esters or anhydrides thereof; Amides of sulfinic or sulfenic acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfinic or sulfenic groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C313/02Sulfinic acids; Derivatives thereof
    • C07C313/04Sulfinic acids; Esters thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Sulfinsäuren Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Sulfinsäuren durch alkalische Spaltung von Sulfonen.
  • Monosulfone zeichnen sich durch eine beachtliche Stabilität gegenüber Säuren und Basen aus. So ist es nicht möglich, solche Sulfone unter gewöhnlichen Bedingungen durch Alkali aufzuspalten (vgl. Houben-Weyl, »Methoden der organischen Chemie, Bd. 9, 4. Auflage [1955], S. 244 und 293). Erst durch Einwirkung von geschmolzenem Kaliumhydroxyd bei etwa 200"C oder von Natriummethylat bei 235"C kann eine Aufspaltung von Sulfonen zu Sulfinsäuren erreicht werden (vgl. G. W. Fenton und C.K.Ingold, »Journal of the Chemical Society«, 1928, S. 3127, und Bd. 1930, S. 705).
  • Überraschenderweise wurde gefunden, daß man in einfacher Weise zu Sulfinsäuren gelangt, wenn man auf - Sulfone der allgemeinen Formel R-CH2-CH2-SQ-X wobei R eine freie oder veresterte Carboxylgruppe, Nitrilgruppe oder Säureamidgruppe und X einen aliphatischen oder aromatischen Rest oder die Gruppe R - CH2 - CH2 worin R die obige Bedeutung besitzt, darstellt, eine alkoholische Alkalialkoholatlösung oder eine alkoholische oder wäßrige Alkalihydroxydlösung einwirken läßt. Die Ausbeuten sind praktisch quantitativ.
  • Die als Ausgangsverbindungen in Betracht kommenden Sulfone können z. B. durch Umsetzung von Acrylsäure bzw. ihrer Derivate mit Formaldehydsulfoxylat hergestellt werden (vgl. die deutsche Auslegeschrift 1097434). Beispielsweise seien genannt Bis-[8-carboxyäthyl]-sulfon, Bis-[ß-carbalkoxyäthyl]-sulfone, insbesondere solche mit niedrigmolekularen aliphatischen Alkoxyresten, wie Methoxy-, Äthoxy-, Propoxy- und Butoxyresten, Bis- [ß-carboxamidoäthyl]-sulfone, die gegebenenfalls am Stickstoffatom substituiert sein können, z. B. Bis-[N-Methyl- bzw. N-Äthylß-carboxamidoäthyl]-sulfon und Bis- [N-Dimethylß-carboxamidoäthyl]-sulfon, und Bis- [ß-cyanäthyl]-sulfon. Als unsymmetrische Sulfone kommen solche Sulfone der obigen Formeln in Betracht, in denen X z. B. eine Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Phenyl-oder Tolylgruppe bedeutet.
  • Die erfindungsgemäße Umsetzung ist aus dem folgenden Reaktionsschema ersichtlich: R-CH2-CH2-5O2-X
    verdünntes
    verdünntes> R-CH = CH2 + X-SQNa
    Alkali
    Als alkalisches Agens kommen alkoholische Lösungen von Alkalialkoholaten, z. B. methanolisches Natrium- und Kaliummethylat und äthanolisches Natrium- und Kaliumäthylat, sowie alkoholische und wäßrige bzw. wäßrig-alkoholische Alkalihydroxydlösungen, z. B. wäßrige Kalilauge und methanolische Natronlauge, in Frage.
  • Die Reaktion läßt sich bereits bei Zimmertemperatur durchführen, wobei auch unter diesen milden Bedingungen mit sehr kurzen Reaktionszeiten gearbeitet werden kann. Man kann die Umsetzung jedoch auch bei erhöhten Temperaturen, z. B. durch Erhitzen des Reaktionsgemisches auf dem Wasserbad, vornehmen.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung wird zweckmäßig in der Weise durchgeführt, daß man das zu spaltende Sulfon in die Lösung eines Alkalimetalls oder Alkalihydroxyds in Alkohol einträgt und das gebildete Alkalisalz der Sulfinsäure, gegebenenfalls nach Einengen der Lösung, vorzugsweise unter vermindertem Druck, mit einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel ausfällt, in dem aber das Alkalisalz der Sulfinsäure unlöslich ist, z. B. Aceton.
  • Man kann aber auch so vorgehen, daß man das Sulfon einer wäßrigen Alkalihydroxydlösung zusetzt und zweckmäßig nach Zugabe eines mit der Lösung mischbaren Alkohols das Alkalisalz der Sulfinsäure z. B. mit Aceton ausfällt.
  • Aus der wäßrigen Lösung ist die Isolierung der sulfinsauren Salze infolge ihrer sehr großen Löslichkeit etwas schwieriger. Dieses Verfahren ist aber dann von Vorteil, wenn auf die Isolierung verzichtet werden kann und die wäßrige Lösung der Sulfinsäure direkt weiterverarbeitet werden soll.
  • Die Alkalisalze der hier in Betracht kommenden Sulfinsäuren sind relativ stabil. Zum Beispiel nimmt der Reduktionswert einer wäßrigen Lösung von NC - CH2 - CH2 - SO2Na auch unter Luftzutritt selbst nach mehrtägigem Stehen bei Zimmertemperatur kaum ab. Die freien Säuren sind wesentlich weniger stabil, obwohl selbst dabei der Reduktionswert nach 6tägigem Stehen an Luft nur um etwa 250/o abnimmt.
  • Die Verfahrenserzeugnisse dienen als Zwischenprodukte zur Herstellung von Pharmazeutika.
  • Beispiel 1 Eine Lösung von 6,5 g Natiium in 100 ccm Methanol wird mit 58 g Bis-[j5-carbomethoxyäthyl]-sulfon versetzt. Die Umsetzung tritt bereits bei Zimmertemperatur ein, wobei ein Teil des Natriumsalzes der B-Carbo methoxyäthylsulfinsäure ausfällt. Der Reaktionsansatz wird etwa 1 Stunde auf 60"C erhitzt, wobei der anfänglich gebildete Niederschlag in Lösung geht. Die Lösung wird sodann unter vermindertem Druck auf etwa ein Drittel ihres Volumens eingeengt, wobei das Endprodukt auszufallen beginnt. Nach Kühlung wird mit der fünffachen Menge Aceton versetzt, der ausgefallene Niederschlag abfiltriert, mit Aceton gewaschen und im Vakuum bei 500 C getrocknet. Die Ausbeute an p-carbomethoxyäthylsulfinsaurem Natrium beträgt 42,5 g. Das Salz kristallisiert aus Alkohol in farblosen Nadeln vom F. = 198 bis 200"C unter teilweiser Zersetzung.
  • Analyse: C4H7O4 SNa.
  • Berechnet . . . Na 13,20°/o; gefunden . . . Na l3,420/o.
  • Das sulfinsaure Salz ist leicht löslich in Wasser und Methanol, etwas weniger gut löslich in Äthanol, sehr schwer Iöslich in Aceton.
  • Beispiel 2 12 g Natriumhydroxyd werden in 100 ccm Methanol gelöst. Zu dieser Lösung werden 50 g Bis-[#-cyanäthyl]-sulfon gegeben und die Mischung auf dem Wasserbad langsam erwärmt, bis eine Temperatur von etwa 60"C erreicht ist, wobei das Sulfon in Lösung geht. Beim Abkühlen fällt bereits ein Teil des Endproduktes aus. Die Fällung wird durch Zugabe der 3- bis Sfachen Menge Aceton vervollständigt.
  • Die Ausbeute an ,B-cyanäthylsulfinsaurem Natrium beträgt 40,5 g (entsprechend 99 O/o der Theorie). Aus Alkohol oder Alkohol-Aceton kristallisiert die Verbindung in farblosen Nadeln vom F. = 189 bis 190°C.
  • Analyse: C3H4NO2SNa.
  • Berechnet ... Na 16,29 01o; gefunden . . . Na 16,20 O/o.
  • Verwendet man an Stelle von Natriumhydroxyd 16,5g Kaliumhydroxyd, so erhält man in analoger Weise das jB-cyanäthylsulfinsaure Kalium ebenfalls in praktisch quantitativer Ausbeute.
  • Beispiel 3 12g Natriumhydroxyd werden in 60ccm Wasser gelöst und zu der Lösung 21 g Bis-[ß-carboxyäthyl]-sulfon hinzugefügt, wobei die Säure sofort in Lösung geht. Nach stündigem Stehen bei Raumtemperatur wird die Lösung mit 20 ccm Methanol und sodann mit Aceton versetzt, wobei das Dinatriumsalz der Formel NaOOC- CH2 - CH2- SO2Na auskristallisiert. Sollten bei Versetzen mit Aceton zwei nicht miteinander mischbare Phasen auftreten, so muß die Lösung entweder etwas erwärmt oder noch etwas Methanol zugefügt werden.
  • Das ausgefällte Produkt ist nicht völlig rein, sondern enthält meist noch etwas Na2 CO 3.
  • Die Ausbeute beträgt rund 22 g.
  • Beispiel 4 Zu einer aus 0,5 g Natrium und 8 g Methanol bereiteten Methylatlösung gibt man bei Raumtemperatur eine Lösung von 3,9 g p-Cyanäthylphenylsulfon in 15 g Aceton. Das Natriumsalz der Benzolsulfinsäure kristallisiert sofort in Form von Blättchen aus. Durch Zugabe von etwa 20 g Aceton kann die Ausbeute erhöht werden. Man erhält 3,18 g (entsprechend 97 0/o der Theorie) des genannten Natriumsalzes, das sich durch Behandeln mit Säuren in die freie Benzolsulfinsäure vom F. = 83 bis 84O C überführen läßt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Sulfinsäuren durch alkalische Spaltung von Sulfonen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf Sulfone der allgemeinen Formel R - CH2 - CH2 - SO2 - X wobei R eine freie oder veresterte Carboxylgruppe, Nitrilgruppe oder Säureamidgruppe und X einen aliphatischen oder aromatischen Rest oder die Gruppe R-CH2-CH2 worin R die obige Bedeutung besitzt, darstellt, eine alkoholische Alkalialkoholatlösung oder eine alkoholische oder wäßrige Alkalihydroxydlösung einwirken läßt.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE19743759A1 (de) * 1997-10-02 1999-04-08 Brueggemann L Kg Sulfinsäurederivate und deren Herstellung und Verwendung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE19743759A1 (de) * 1997-10-02 1999-04-08 Brueggemann L Kg Sulfinsäurederivate und deren Herstellung und Verwendung
US6211400B1 (en) 1997-10-02 2001-04-03 L. Bruggemann Kg Sulphinic acid derivatives, method for producing them, and their use
US6586622B2 (en) * 1997-10-02 2003-07-01 L. Bruggemann Kg Sulphinic acid derivatives, method for producing them, and their use

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