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Langvorschub-Rußbläser Die Erfindung betrifft einen Langvorschub-Rußbläser,
dessen im Heizgaszug freitragendes Blasrohr mittels eines auf einem außerhalb des
Heizgaszuges angeordneten Kastenträger laufenden Triebwagens axial verschieb- und
drehbar ist und das am Einlauf in die Heizgaswand durch Führungsrollen unterstützt
ist.
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Wenn ein derartiges Blasrohr horizontal in den Heizgaszug eingefahren
wird, biegt sich das Blasrohr innerhalb des Zuges infolge der Schwerkraft nach unten,
so daß der Düsenkopf bei voll ausgefahrenem Blasrohr unterhalb seiner Einfahrhöhe
liegt. Dazu kommt, daß die Festigkeitseigenschaften des Blasrohres durch die hohe
Temperatur im Heizgaszug beeinträchtigt werden.
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Es ist bereits bekannt, aus diesen Gründen eine Verbesserung dadurch
herbeizuführen, daß eine Führung des Blasrohres innerhalb des Heizgaszuges vorgenommen
wird. Diese Führung erfordert jedoch gekühlte Tragvorrichtungen, die sich nicht
immer unterbringen lassen und die sich bisher wenig bewährt haben. Eine Vergrößerung
des Blasrohrdurchmessers zur Erhöhung der Stabilität gegen Durchbiegen hat den Nachteil,
daß das Blasrohr infolge der verringerten Durchflußgeschwindigkeit des Blasmittels
ungenügend gekühlt wird und außerdem sein Gewicht beträchtlich erhöht wird.
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Bei einem horizontal bewegten, im Heizgaszug nicht unterstützten langen
Blasrohr von 12 m Länge und 10 cm Durchmesser liegt der Düsenkopf im voll ausgefahrenen
Zustand des Blasrohres etwa 30 cm und mehr unterhalb seiner Einfahrebene. Es ist
aber erforderlich, daß der Düsenkopf während der ganzen Blaszeit und entlang des
ganzen Blasweges immer im gleichen Abstand an den zu reinigenden Heizflächen vorbeigefahren
wird, um einen guten Reinigungseffekt zu erzielen und die Heizfläche nicht zu beschädigen.
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Um dieses Absenken des Blaskopfes bei Langvorschub-Rußbläsern auszuschalten,
besteht die Erfindung darin, daß der Kastenträger mit seinem vorderen Ende um einen
an der Heizgaszugwand angeordneten waagerechten Drehzapfen schwenkbar gelagert wird,
während sein hinteres Ende mittels einer verstellbaren Aufhängevorrichtung in Abhängigkeit
von der ausgefahrenen Blasrohrlänge so weit gesenkt bzw. angehoben wird, daß der
Blaskopf sich etwa auf einer Horizontalen verschiebt.
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Nach einer weiteren Maßnahme der Erfindung wird die Verstellung der
Aufhängevorrichtung dadurch vorgenommen, daß sie von dem Antriebsmotor des Blasrohres
abgeleitet wird. Ferner wird gemäß der Erfindung vorgesehen, daß sowohl das Blasrohr
als auch das das Blasmittel in das Blasrohr einführende Degenrohr zum Zweck der
Vermeidung von Durchbiegungen von je einem auf dem Kastenträger beim Ein- und Ausfahren
des Blasrohres mitlaufenden Stützwagen abgestützt sind. Die Laufrollen des Triebwagens
und der Stützwagen laufen in hochkant stehenden, auf dem Kastenträger befestigten
U-Eisen, deren Steghöhe etwa dem Laufrollendurchmesser entspricht, um ein Abheben
der Wagen von ihrer Laufbahn zu verhindern.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigt F i g.1 einen lotrechten Schnitt durch den in Ruhestellung befindlichen
Langvorschub-Rußbläser, F i g. 2 eine Draufsicht auf diesen Rußbläser, F i g. 3
eine Seitenansicht des hinteren Teiles des Rußbläsers mit Bewegungsvorrichtung des
Tragkastens, F i g. 4 einen waagerechten Schnitt durch den hinteren Tragkastenteil
mit Draufsicht auf seine Bewegungsvorrichtung, F i g. 5 eine Ansicht gegen die hinteren
Tragkastenteil in Achsrichtung des Rußbläsers, F i g. 6 eine schematisch dargestellte
Seitenansicht des Rußbläsers in Ruhestellung, F i g. 7 eine schematisch gezeichnete
Seitenansicht des Rußbläsers mit voll ausgefahrenem Blasrohr.
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Der Langvorschub-Rußbläser ist auf einem Tragkasten 1 montiert und
besteht aus dem Blasrohr 2 mit Düsenkopf 3 und dem feststehenden, am hinteren Kastenteil
befestigten Degenrohr 4, das an das Blasventil 5 angeschlossen ist. Das Blasrohr
2 ist an den Triebwagen 6 angeflanscht und wird von den an einem Stützwagen
7 befestigten Führungsrollen $ und
von den an einer feststehenden
Stütze 9 befestigten Führungsrollen 10 geführt. Die Führungsrollen 8 bestehen
aus zwei Rollenpaaren, deren Halter in dem Stützwagen 7 drehbar gelagert ist; die
Führungsrollen 10 der feststehenden Stütze 9 sind in gleicher Weise
ausgebildet und mit ihrem Halter drehbar gelagert.
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Durch das Gehäuse 11 des Triebwagens 6 erstreckt sich um das Degenrohr
4 eine Büchse 12, die mit ihrem Flansch 13 mit dem Blasrohrflansch 14 fest verbunden
ist und innerhalb des Gehäuses 11 in Kugellagern 15 gelagert ist. Das rückwärtige
Ende der Büchse 12 wird durch eine Stopfbüchse 16, durch die sich
das Degenrohr 4 erstreckt, abgedichtet. Auf der Büchse 12 ist innerhalb des
Gehäuses 11 ein Kegelrad 17 befestigt, das mit einem Kegelrad 18 kämmt, dessen Spindel
19 in dem Fahrgestell 20 des Triebwagens 6 gelagert ist und direkt
unter dem Fahrgestell mit einem Kettenrad 21 versehen ist.
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Zum Stützen des Degenrohres 4 ist ein Stützwagen 22 vorgesehen
mit zwei übereinanderliegenden Führungsrollen 23, zwischen denen das freiliegende
Degenrohr gelagert ist.
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Die Stützwagen 7 und 22 und der Triebwagen 6 haben je vier Laufrollen
24, welche in hochkantstehenden U-Eisen 25, die auf dem Tragkasten 1 befestigt
sind, laufen.
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Der umschaltbare Motor 26, von welchem der Antrieb für die Bewegungen
des Rußbläsers und des Tragkastens abgeleitet wird, ist auf einer seitlich vorspringenden
Platte 27 des Tragkastens 1 nahe dessen vorderem Ende angeordnet. Der Motor 26 treibt
über ein übersetzungsgetriebe 28 eine kurze lotrechte Welle 29 mit Kettenrad 30
an, das über eine Kette 31 das untere Kettenrad 32 der innerhalb des Tragkastens
1 gelagerten lotrechten Welle 33 treibt, auf der ein oberes Kettenrad 34 sitzt.
Die von dem Kettenrad 34 erfaßte endlose Kette 35 treibt eine im hinteren Ende des
Tragkastens 1 gelagerte, mit oberem Kettenrad 36 versehene lotrechte Welle 37 an,
die ein unteres Kettenrad 38 trägt.
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Bevor der Mechanismus zum Senken und Heben des Tragkastens beschrieben
wird, sei der Mechanismus des vor- und rückschiebbaren Rußbläsers mit seinem Stützwagen
kurz erläutert.
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Das linke Trum der Kette 35 ist an dem Fahrgestell 20 des Triebwagens
6 angeschlossen. Wenn der umschaltbare Motor 26 eingeschaltet wird, fährt der Triebwagen
6 das Blasrohr 2 aus der Ruhestellung in die vorderste Blasstellung, nach Umschaltung
des Motors 26 wird der Rußbläser von der Kette in seine Ruhestellung zurückgezogen.
Das rechte Trum der Kette 35 erfaßt beim Vor- und Rückschub des Bläsers die Zähne
des Kettenrades 21 des Triebwagens 6, so daß über Spindel 19, Kegelrad
18,
Kegelrad 17, Büchse 12 das angeflanschte Blasrohr in Drehung versetzt
wird. Eine nicht dargestellte Sicherung gewährleistet, daß das rechte Trum der Kette
35 mit dem Kettenrad 21 im Eingriff bleibt. Die Kette 35 läuft unterhalb des Fahrgestells
des Stützwagens 22, und eine nicht dargestellte Zugvorrichtung sorgt dafür, daß
der Stützwagen 22 nach einem gewissen Rußbläservorschub mitgenommen wird, damit
das freiliegende Degenrohr 4 unterstützt bleibt. Während des Rußbläserrückschubes
wird in ähnlicher Weise das Fahrgestell des Stützwagens 7, der durch Berührung des
Fahrgestells 20 des Triebwagens 6 beim Rußbläservorschub vorwärts geschoben
wurde, mittels einer weiteren nicht dargestellten Zugvorrichtung von der Kette 35
ergriffen, nachdem ein bestimmter Weg während der Rückschubbewegung des Blasrohres
zurückgelegt wurde, so daß das Blasrohr während seines Rückschubes unterstützt bleibt.
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Die Kette 35 treibt auch die Welle 37 an. Das untere Kettenrad 38
der Welle 37 ist durch eine Kette 39 mit einem Kettenrad 40 verbunden, das
so angeordnet ist, daß es über eine lotrechte Welle 41
ein Kegelrad 42 in
einem Gehäuse 43 antreibt, das an der Seite des Tragkastens 1 befestigt ist.
Innerhalb des Gehäuses 43 steht das Kegelrad 42 mit einem Kegelrad
44 mit Mutter 45 im Eingriff. Die Mutter 45 sitzt auf dem Gewindeteil46
einer Schubstange 47, die sich durch das Gehäuse 43 erstreckt. Manschetten
48 und 49 innerhalb des Gehäuses 43 halten das Kegelrad
44 im Eingriff mit dem Kettenrad 42.
Die Schubstange 47 ist gegen Drehung
gesichert und wird bei Drehung des Kegelrades 44 mit Mutter 45
vor-
oder zurückgeschoben. Der Kopf der Schubstange 47 ist durch ein Glied 50 mit dem
kurzen Arm 51 des Kniehebels 52 verbunden. Der Kniehebel 52 sitzt fest auf dem einen
Ende einer waagerechten Welle 53, die sich durch den Tragkasten 1 erstreckt. Der
lange Arm 54 des Kniehebels 52 ist an dem unteren Ende eines Gliedes
55 gelenkig befestigt, dessen oberes Ende an einer Ankerkonsole 56 angelenkt ist.
Das andere Ende der waagerechten Welle 53 trägt einen Hebel 54', ähnlich dem langen
Arm 54
des Kniehebels 52, und dieser Hebel 54' ist ebenfalls an einem Glied
55' gelenkig befestigt, dessen oberes Ende an einer zweiten (nicht sichtbaren) Ankerkonsole
56 angelenkt ist.
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Der Tragkasten 1 wird an seinem vorderen Ende von einem Zapfen 57
getragen, der von den in der Wand 58 des Heizgaszuges 59 verankerten Konsolen 60
gehalten wird. Das hintere Ende des Tragkastens 1
ist in der geschilderten
Weise aufgehängt. Wenn der Kniehebel 52 durch Einwirkung auf den kurzen Arm 51 durch
das Glied 50 in einem gewissen Winkel gedreht wird, dann drehen sich der Arm
54 und der Hebel 54' im Einklang, und der Tragkasten 1 nimmt eine andere
Winkelstellung über den Zapfen 57 ein.
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Wenn man nun annimmt, daß sich das Blasrohr 2
in der in F i
g. 1, 2 und 6 dargestellten Ruhestellung befindet, dann wird der auf Rußbläservorschub
geschaltete Elektromotor 26 angelassen, und die endlose Kette 35 beginnt um die
Kettenräder 34 und 36 zu laufen. Der Triebwagen 6, der an dem linken Trum
der Kette angeschlossen ist, fährt vor, und das Blasrohr 2 schiebt sich durch den
Mauerkasten 63 in den Heizgaszug 59. Das Blasmittelabsperrventil 5 wird durch eine
nicht dargestellte Automatik geöffnet, wenn der Düsenkopf 3 in den Heizgaszug 59
einfährt. Der Dampf strömt durch das Degenrohr 4 in das Blasrohr 2 und tritt in
zwei diametralen Strahlen im rechten Winkel zum Blasrohr aus. Das rechte Trum der
Kette 35, das in das Kettenrad 21 des Triebwagens 6 greift, setzt das Getriebe für
die Drehbewegung des Blasrohres 2 in Tätigkeit.
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Wenn die Kette 35 den Triebwagen 6 vorwärtsfährt, dreht sich auch
das obere Kettenrad 36 der hinteren lotrechten Welle 37. Die Welle 37 bewirkt über
das untere Kettenrad 38, Kette 39, Kettenrad 40,
Welle 41 und Kegelräder 42,
44 die Umdrehung der Mutter 45 auf dem Gewindeteil 46 der Schubstange 47. Die Schubstange
47 bewegt sich in Längsrichtung
und bewirkt über Glied
50 und Arm 51 eine Schwenkbewegung der Hebelarme 54, 54' in einer
solchen Richtung, die den Tragkasten 1 um den Zapfen 57 nach unten schwenkt. Je
weiter sich das Düsenrohr in den- Heizgaszug vorschiebt und infolge des nicht unterstützten
Gewichtes neigt, desto mehr wird das rückwärtige Ende des Tragkastens gegenüber
seinem vorderen Ende gesenkt, so daß das Blasrohr 2 angehoben und der Düsenkopf
3 auf etwa gleichbleibender Höhe gehalten wird.
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Wenn der Langvorschub-Rußbläser seine voll ausgefahrene Stellung erreicht
hat, wird der Elektromotor 26 umgeschaltet. Die Umschaltung kann automatisch in
Abhängigkeit von der Stellung des Triebwagens oder von einem anderen Impuls erfolgen.
Die Lenk- und Drehbewegungen des Blasrohres und die Schwenkung des Tragkastens 1
um den Zapfen 57 wiederholen sich dann im umgekehrten Sinn. Während des Rückzuges
des Blasrohres 2 und der ständig geringer werdenden Biegung des Blasrohres durch
die zunehmende Führung bewirkt das Anheben des rückwärtigen Endes des Tragkastens
1 gegenüber dem Zapfen 57, das der Düsenkopf 3 auch beim Rückfahren des Lagvorschub-Rußbläsers
etwa auf gleicher Höhe verbleibt. Kurz bevor der Düsenkopf 3 den Heizgaszug verläßt,
schließt das Blasmittelabsperrventil 5.
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Das in dem Triebwagen 6 befindliche Getriebe für die Drehbewegung
des Blasrohres hat zweckmäßigerweise einen toten Gang, damit die aus dem Düsenkopf
während der Rückfahrt des Blasrohres 2 austretenden Blasmittelstrahlen in ihren
Spiralen nicht mit den Spiralen übereinstimmen, welche sich während des Vorschubes
des Rußbläsers ergaben.
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Die F i g. 6 und 7 zeigen den Langvorschub-Rußbläser in Ruhestellung
und in vollständig ausgefahrener Stellung. In F i g. 7 ist mit a das Maß der Blasrohrbiegung
bezeichnet. Der Düsenkopf liegt infolge der erfindungsgemäßen Anhebung des Blasrohres
nicht um dieses Maß unterhalb der horizontalen Ebene b, sondern konnte durch Senken
des Tragkastens um den Zapfen 57 auf der horizontalen Ebene b gehalten werden. Dadurch
wird erreicht, daß der Düsenkopf weder zu nahe an dem oberen Heizrohrbündel61 noch
zu nahe an dem unteren Heizrohrbündel 62 vorbeifährt.
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In Abänderung der dargestellten Senk- und Hebevorrichtung kann das
Senken und Heben des Tragkastens 1 um den Zapfen 57 auch mittels eines Drahtseiles
bewerkstelligt werden. Zum Beispiel kann das Seil über stationäre Scheiben und einen
zweiten Satz von an dem Tragkasten befestigten Scheiben gewickelt werden. Ein Ende
des Drahtseiles ist an einer Konsole des Tragkastens befestigt; das Drahtseil wird
dann abwechselnd nach oben zu den stationären Scheiben und nach unten zu dem zweiten
Satz Scheiben verlegt, so daß ein Seilzug mit Geschwindigkeitsuntersetzung nach
Art eines Flaschenzuges gebildet wird. Das Seil wird um eine Führungsscheibe mit
horizontaler Achse gelegt, die auf dem Tragkasten aufgebaut ist. Es verläuft zum
vorderen Ende des Tragkastens, wo es an dem rechten Trum der Kette 35 angeschlossen
ist. Wenn bei dieser Anordnung der Langvorschub-Rußbläser vorfährt, dann wird der
Tragkasten in seinem Zapfen 57 nach unten geschwenkt, und wenn der Bläser zurückfährt,
dann wird das Seil durch das rechte Trum der Kette 35 angezogen und der Tragkasten
nach oben geschwenkt.
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Das Geschwindigkeitsverhältnis der Vorrichtung wird so gewählt, daß
der Düsenkopf des Blasrohres in der horizontalen Ebene b zwischen dem oberen und
dem unteren Rohrbündel der zu reinigenden Heizflächen verbleibt.
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Eine Neigung des Blasrohres in Ruhestellung nach vorn hat den Vorteil,
daß das Kondensat durch den Düsenkopf ausfließen kann, wenn das Dampfventil undicht
ist.
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Die Senk- und Hebevorrichtung des Tragkastens kann auch so ausgebildet
werden, daß das Blasrohr des Lagvorschub-Rußbläsers in Ruhestellung etwas nach vorn
geneigt ist, so daß der Düsenkopf bei Blasbeginn wenig unterhalb und alsdann wenig
oberhalb und schließlich in der horizontalen Ebene oder wenig darunter liegt. Dadurch
können die Höhenunterschiede des Düsenkopfes bei allen Stellungen des Rußbläsers
in ganz geringen Grenzen gehalten werden.