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Die Erfindung betrifft einen Langvorschub-Rußbläser, dessen im Heizgaszug
freitragendes Blasrohr mittels eines entlang einer Schiene verfahrbaren Laufwagens
axial verschiebbar und um eine nahe der Kesselwand befindliche Lagervorrichtung,
durch die das Blasrohr hindurchfaßt, schwenkbar ist, wobei durch gesteuerte Auslenkung
des hinteren Blasrohrendes in Abhängigkeit von der freitragenden Blasrohrlänge der
Durchhang des Blaskopfs kompensiert wird.
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Der Durchhang des Blaskopfs bereitet bei großen freitragenden Längen
des Blasrohrs immer mehr Schwierigkeiten, da die Reinigung übereinanderliegender
Rohrreihen eines Heizgaszugs infolge der bei der Verschiebung wegen des Durchhangs
eintretenden unterschiedlichen Abstände des Blaskopfs gegenüber diesen Rohrreihen
stark unterschiedlich ist und der Abstand der Rohrreihen untereinander vergrößert
werden muß, um ein Anstoßen des Blaskopfs an der unteren Reihe in der vorgeschobenen
Stellung zu vermeiden.
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Zur Lösung dieses Problems ist bereits bei einem Langvorschub-Rußbläser
der eingangs erläuterten Art vorgeschlagen worden, die Schiene mit ihrem vorderen
Ende um einen an der Heizgaszugwand angeordneten waagerechten Drehzapfen schwenkbar
zu lagern und ihr hinteres Ende mittels einer verstellbaren Aufhängevorrichtung
in Abhängigkeit von der ausgefahrenen Blasrohrlänge zu senken bzw. zu heben, damit
der Durchhang des Blaskopfs kompensiert wird.
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Um die Kompensation des Durchhangs des Blaskopfs in Abhängigkeit von
der freitragenden Blasrohrlänge zu erreichen, besteht die Erfindung darin, daß die
Schiene, entlang der das hintere Blasrohrende geführt wird, wenigstens über einen
Teil ihrer Länge eine von der Geraden abweichende Form aufweist. Hierdurch wird
ohne Verwendung einstellbarer Aufhängevorrichtungen in besonders einfacher Weise
eine gesteuerte Auslenkung des hinteren Blasrohrendes erreicht und damit der Durchhang
des Blaskopfs kompensiert. Durch eine entsprechende kurvenförmige Ausgestaltung
der Schiene ist es möglich, den Durchhang des Blaskopfs nahezu zu eliminieren.
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Vorzugsweise hat der von der Geraden abweichende Teil der Schiene
eine Kreisbogenform. Durch diese Maßnahme wird die Herstellung bzw. Anbringung der
Schiene wesentlich erleichtert, da eine Kreisbogenform verhältnismäßig leicht herstellbar
ist.
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Zur weiteren Vereinfachung der Anordnung der Schiene kann eines der
Enden der Schiene, vorzugsweise das von der Helzgaswand entfernte Ende, geradlinig
ausgebildet sein. Diese vereinfachende Ausgestaltung der Schiene ist insofern möglich,
da der Durchhang bei geringer freitragender Länge noch unbedeutend ist. Eine geradlinige
Ausgestaltung des der Heizgaswand benachbarten Endes ist grundsätzlich auch möglich,
wenn durch den davorliegenden Schienenabschnitt bereits ein entsprechender Ausgleich
geschaffen wurde.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Es
zeigt F i g. 1 die Seitenansicht eines Langvorschub-Rußbläsers, dargestellt
in zwei Teilabschnitten, die entlang der Linie A -A miteinander verbunden
sind, F i g. 2 eine schaubildliche Darstellung des vorderen Endes des Rußbläsers,
F i g. 3 und 4 je einen Schnitt durch einen Blaskopf, F i g. 5 eine
graphische Darstellung der Bewegung des Blaskopfs ohne Kompensation seines Durchhangs,
F i g. 6 die Bewegungsbahn eines Blaskopfs, bei der der Durchhang gemäß der
Erfindung kompensiert ist.
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Längs einer Schiene 10 ist mittels eines Laufwagens
16 ein Blasrohr 22 axial verschiebbar, wobei der Laufwagen durch Rollen 20
an einer Spurplatte 18
der Schiene 10 gehalten ist.
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Das Blasrohr ist durch eine Lagervorrichtung 24, durch die es hindurchfaßt,
nahe der Kesselwand 12 abgestützt und ragt durch eine Wandöffnung 14 in den Heizgaszug
hinein. Ein Zwischenrollenträger 26,
der mittels eines Laufkatzenarms 40 an
der Spurplatte 18 verschiebbar gehalten ist, vermeidet das Durchhängen des
Blasrohrs in der ausgefahrenen Stellung.
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Die Lagervorrichtung 24 besteht aus einem jochförmigen Bauteil
28, das unmittelbar an der Schiene 10 befestigt ist und um Zapfen
32 schwenkbare Rollenträger 30 mit Rollen 34 aufweist, wobei die Rollenträger
durch Stellschrauben 38 verstellbar sind, die in einer festen Konsole
36 angeordnet sind.
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Der Blaskopf kann entsprechend den Darstellungen in F i
g. 3 und 4 entweder mit senkrecht zur Rohrachse angeordneten Düsen 42 oder
mit einer senkrecht zur Rohrachse und einer schräg zur Rohrachse angeordneten Düse
44 bzw. 46 ausgerüstet sein. Der Austritt des Blasmediums aus diesen Düsen erfolgt
erst, nachdem der Blaskopf die Wandrohre 48 passiert hat und wird beim Zurückziehen
des Blasrohrs vor Erreichen dieser Rohre wieder abgestellt.
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Zur Zuführung des Blasmediums dient ein in das Blasrohr hineinragendes
Zuführrohr 50, das über ein Ventil 52 an eine Zuführleitung 54 angeschlossen
ist, wobei die Betätigung des Ventils 52 über ein Gestänge 55 erfolgt,
das durch den Laufwagen 16 gesteuert wird. Eine Trägerrolle 56 dient
zur Abstützung des Zuführrohrs.
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Der Antrieb des Laufwagens erfolgt durch einen umkehrbaren, vom Strömungsmittel
betätigten Motor oder einen Elektromotor 58, der mit einem Getriebe
60 verbunden ist. Die Ausgangswelle des Getriebes ist mit einer Antriebswelle
62 verbunden, die vorzugsweise quadratischen Querschnitt aufweist und mit
einem am Laufwagen anzutreibenden Bauteil gekuppelt ist, der die längs der Schiene
10 sich erstrekkende Antriebswelle 62 mit Gleitsitz umfaßt. Durch
die Antriebswelle 62 wird ein Ritzel 66 angetrieben, das mit einer
an der Schiene 10 angeordneten Zahnstange 64 kämmt. Durch einen Schalter
LS 1 wird die Drehrichtung des Antriebsmotors umgesteuert, während ein Endschalter
LS2 den Antriebsmotor stillsetzt. Der Antriebsmotor kann auch unmittelbar am Laufwagen
16 oder am anderen Ende der Schiene 10
angeordnet sein. Die gesamte
Anordnung ist durch eine Verkleidung 68 gegen Schmutz und Staub geschützt.
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Wie aus F i g. 5 ersichtlich, beträgt der Durchhang des Blaskopfs
eines nicht kompensierten Blasrohrs 0,91 in bei einer freitragenden Länge
von 13,7 in. Hieraus ergibt sich ein sehr großer Abstand zwischen den einzelnen
Rohrreihen. F i g. 6 zeigt die Bewegungsbahn des Blaskopfs des gleichen Blasrohrs,
das bei der Ermittlung der Kurve gemäß F i g. 5 verwendet wurde, bei dem
jedoch der Durchhang in erfindungsgemäßer Weise kompensiert ist. Da bei der
Aufnahme
der Kurve gemäß F i g. 6 kein Zwischenrollenträger 26 verwendet wurde,
konnte infolge der Durchbiegung des Blasrohrs in der ausgefahrenen Stellung eine
Auslenkung des Blaskopfs nach oben festgestellt werden. Mit zunehmender freitragender
Länge nimmt dann diese Auslenkung ab, und bei Erreichen der Null-Linie kommen die
nachstehend erläuterten Kompensationsmittel zur Wirkung.
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Die gesteuerte Auslenkung des hinteren Blasrohrendes wird, wie am
besten aus F i g. 1- ersichtlich, dadurch erzielt, daß ein mit
X und Z bezeichneter Abschnitt der Schiene kreisbogenförmig gestaltet ist
und von einer mit 70 bezeichneten Bezugslinie um eine Größe abweicht, die
im Verhältnis zu ihrem Längsabstand von der Lagervorrichtung 24 so gewählt ist,
daß man eine den Durchhang des Blaskopfs ausgleichende Winkelauslenkung gegenüber
der Bezugslinie erhält.
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Da bei geringen freitragenden Längen der Durchhang vernachlässigbar
klein ist bzw. bei Fehlen eines Zwischenrollenträgers, wie aus F i g. 6 ersichtlich,
einen entgegengesetzten Wert annehmen kann, weist das von der Heizgaswand entfernte
Ende der Schiene einen geradlinigen Abschnitt W auf. Hieran schließt sich ein kreisbogenförmiger
Abschnitt der Schiene an, wobei der Abstand zur Bezugslinie 70 bis zum Punkt
Y, d. h. im Bereich X, stetig zunimmt und vom Punkt Y bis zum Ende der Schiene,
d. h. im Bereich Z stetig abnimmt. Während der Bewegung des Laufwagens entlang
dem Schienenabschnitt X bis zum Punkt Y wird das hintere Blasrohrende nach unten
ausgelenkt, wodurch das Rohr um die Lagervorrichtung 24 verschwenkt und der Blaskopf
angehoben wird. Die Verringerung des Abstands der Schiene zur Bezugslinie
70 vom Punkt Y ab ist trotz der zunehmenden freitragenden Länge des Blasrohrs
notwendig, um die durch die Verkleinerung des Ab-
stands des Laufwagens zur
Lagervorrichtung sowie des Höhenunterschieds zwischen Blasrohrende und Lagervorrichtung
eintretende Winkelvergrößerung zu berücksichtigen. Die durch die in F i
g. 1 gezeigte Ausgestaltung der Schiene erzielbare Bewegungsbahn des Blaskopfs
ist in F i g. 6 dargestellt. Die maximale Abweichung des Blaskopfs gegenüber
der Horizontalen ist kleiner als 188 mm, während die Auslenkung bei Führung
des gleichen Blasrohrs auf einer horizontalen Schiene nahezu 914 mm beträgt (F i
g. 5).
Eine bessere Anpassung der Bewegungsbahn gemäß F i g. 6 an die
Horizontale läßt sich bei Verwendung eines Zwischenrollenträgers 26 erzielen,
der die nach oben gerichtete Auslenkung des Blasrohrkopfs während der ersten
7,6 m beseitigt. Für diesen Fall beträgt die maximale Auslenkung des Blaskopfs
nur noch 76 mm. Grundsätzlich ist es möglich, die Schiene so zu gestalten,
daß keine Auslenkung auftritt. Jedoch ist der mit der verhältnismäßig einfachen
Ausgestaltung gemäß F i g. 1 erzielbare Erfolg für die Praxis völlig ausreichend.
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Weitere Verbesserungen der Kompensation der Auslenkung des Blaskopfs
lassen sich durch Variieren des vertikalen Abstands der vorderen Lagervorrichtung
und der Wandöffnung 14 zur horizontalen Bezugslinie 70 erzielen, wodurch
sich eine Änderung des Lagerpunkts ergibt, um welchen sich das Blasrohr biegt, was
eine zusätzliche Korrektur in Kombination mit derjenigen ergibt, die durch die Kurvenschiene
erhalten wird. Zur Vereinfachung der Herstellung der Schiene kann der bogenförmige
Abschnitt aus einzelnen geraden Schienenstücken bestehen, die jeweils unter einem
entsprechenden Winkel aneinander gesetzt sind.