DE1238656B - Vulkanisierpresse fuer Fahrzeugluftreifen - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B 29h

Deutsche KL: 39 a6-5/02

Nummer: 1238 656

Aktenzeichen: N 23919 X/39 a6

Anmeldetag: 30. April 1959

Auslegetag: 13. April 1967

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vulkanisierpresse für Fahrzeugluftreifen mit einem ortsfesten Pressenunterteil und einem bewegbaren Pressenoberteil und einer nachgeordneten Abgleiteinrichtung, der eine Nachbehandlungseinrichtung mit zwei relativ zueinander bewegbaren Scheiben zum luftdichten Einspannen eines vulkanisierten Reifens unter freier Bewegbarkeit der Lauffläche und der Seitenflächen zugeordnet ist, wobei eine der Scheiben einen Durchlaß für ein Druckmittel zum Aufblasen des Reifens aufweist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei derartigen Vulkanisierpressen die Anordnung der Scheiben zum Einspannen des vulkanisierten Reifens zu verbessern, insbesondere einfach und betriebssicher auszubilden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die eine Scheibe exzentrisch an dem Pressenoberteil und die andere Scheibe an dem Pressenunterteil in einer Stellung zum Einspannen des vulkani- so sierten Reifens im geschlossenen Zustand des Pressenoberteils und des Pressenunterteils angeordnet sind.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind beide Scheiben in Gehäusehälften angeordnet, die Duschen für ein Kühlmittel zum Kühlen des Reifens aufweisen. Die mit dem Pressenunterteil verbundene Scheibe ist vorteilhafterweise unter die Rollen der Abgleiteinrichtung senkbar. Vorzugsweise sind die Gehäusehälften als Hauben ausgebildet.

Die Erfindung bringt verschiedene Vorteile. Der Antrieb und die Führungen für die Bewegung des Pressenoberteils der Vulkanisierpresse werden in einfachster Weise ausgenutzt, um die Nachbehandlungseinrichtung zu betätigen. Es bedarf lediglich einer starren Verbindung des Oberteils der Nachbehandlungsemrichtung am Pressenoberteil, um zu erreichen, daß in dem Moment, wenn der obere Formteil auf dem unteren Formteil aufsetzt, auch die beiden Teile der Nachbehandlungseinrichtung unter Zwischenlage eines vulkanisierten Reifens in eine Stellung gelangen, in der mit dem Beginn des Vulkanisiervorganges eines neuen Reifens gleichzeitig auch die Nachbehandlung des vorher vulkanisierten Reifens eingeleitet werden kann. Ist der Vulkanisiervorgang beendet, fährt der Pressenoberteil hoch und nimmt dabei den Oberteil der Nachbehandlungseinrichtung mit. Der frisch vulkanisierte Reifen wird dann der Nachbehandlungseinrichtung zugeführt, nachdem vorher der dort nachbehandelte Reifen abgegeben worden ist. Die Nachbehandlungseinrichtung dient insbesondere zum Kühlen des Reifens. Die erfin-Vulkanisierpresse für Fahrzeugluftreifen

Anmelder:

NRM Corporation, Akron, Ohio (V. St. A.)

Vertreter:

Dipl.-Ing. H. Görtz, Patentanwalt,
Frankfurt/M., Scheckenhofstr. 27

Als Erfinder benannt:
James William Brandage, Akron, Ohio;
Edwin Ellsworth Mallory,
Cuyahoga Falls, Ohio (V. St. A.)

Beanspruchte Priorität:

V. St. v. Amerika vom 2. Mai 1958,

vom 21.Mi 1958 (732531)

dungsgemäße Ausbildung erfordert nicht den geringsten Mehraufwand an Zeit und nur einen extrem geringen baulichen Aufwand, da Antrieb und Führungen für die Bewegungsbahnen wegfallen, indem der Oberteil der Nachbehandlungseinrichtung einfach starr mit dem Pressenoberteil gekoppelt wird.

An Hand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, sei die Vulkanisierpresse näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht der Vulkanisierpresse für Fahrzeugluftreifen,

F i g. 2 eine Seitenansicht der Nachbehandlungseinrichtung an der Presse und

Fig. 3 eine Seitenansicht ähnlich der Fig. 2, wobei jedoch die Presse geöffnet und der gekühlte Reifen auf die geneigte Abgleiteinrichtung abgesetzt ist.

Das Ausführungsbeispiel zeigt eine Presse mit einer Grundplatte 1, deren gegenüberliegende Enden aufrechte Platten 2 abstützen, von welchen jede einen Führungsspalt 3 für eine Führungsrolle 4 besitzt, die auf einer herabhängenden, am oberen Pressenteil 6 befestigten Konsole 5 angebracht ist. Der Spalt 3 hat einen vertikalen und einen sich im allgemeinen horizontal erstreckenden Teil, wie in der Zeichnung dargestellt. In jeder Platte 2 befindet sich ein zweiter Führungsspalt 7 mit einem vertikalen und einem allgemein horizontal angeordneten Teil (Oberteil des Spalts ausgelassen), in und auf welchen die Welle 8 des betreffenden Endes des oberen Pressenteils geführt wird. Um die seitenmäßige Bewegung des

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Pressenteils 6 einzuleiten, wenn die Welle 8 das obere halten werden. Bei fortgesetzter Drehung der Kurbel-Ende des Spalts 7 erreicht, besitzt jede Platte 2 einen triebe 15 gelangen die Rollen 4 in die gekrümmten gekrümmten Arm 9, in welchen die Welle 8 eingreift. Teile der Spalte 3 und die Wellen 8 auf die gekrümm-Vorzugsweise ist der Arm 9 abnehmbar angeordnet, ten Arme 9, so daß sich der Pressenteil 6 abschwenkt, um die Gesamthöhe der Presse beim Transport her- 5 Nach Einsetzen des Reifenrohlings in aufrechter abzusetzen. Stellung auf den Teil 25 kann die Presse durch An beiden Enden der Grundplatte 1 ist eine Stum- Drehen des Kurbeltriebs 15 entgegengesetzt dem Uhrmelwelle 14 eines Kurbeltriebes 15 gelagert, an des- zeigersinn nach F i g. 3 geschlossen werden, wodurch sen Kurbelzapfen 16 das untere Ende eines Verbin- sich der obere Pressenteil 6 nach links bewegt, so dungsgliedes 12 beweglich befestigt ist, dessen oberes io daß der Teil 28 auf den Teil 25 koaxial ausgerich-Ende an der Welle 8 an der betreffenden Seite des tet ist.

Pressenteils 6 beweglich angeordnet ist. Der Pressen- Nach Beendigung der Vulkanisation wird die

teil 6 befindet sich zwischen den beiden Platten 2, Presse geöffnet, wobei der vulkanisierte Reifen T

wobei vorzugsweise jede Welle 8 eine Führungs- vom Teil 28 mitgenommen und über die Rückseite

büchse besitzt, die genau in den vertikalen Teil des 15 der Presse ausgeschwenkt wird. Hierauf kann der

Spalts 7 paßt. Hydraulikmotor betätigt werden, um den oberen Fuß-

Der Kurbeltrieb 15 wird durch ein von einem ring 29 nach unten zu schieben, wodurch der vulka-

Elektromotor betriebenes Untersetzungsgetriebe an- nisierte Reifen vom Teil 28 abgestreift wird. Der

getrieben, dessen Antriebswellen je ein Ritzel 19 Reifen T fällt dann vom Fußring 29 auf eine geneigte

haben, das in die Zähne des betreffenden Kurbel- 20 Plattform, von welcher er auf einen Förderer 34 ab-

triebs eingreift. gleitet.

Die Fig. 1 und 2 zeigen die Presse in geschlosse- Bei Reifen mit Polyamid-Lagen oder ähnlichen ner Stellung, wobei die Kurbelzapfen unten und die Reifen ist es zweckmäßig, den vulkanisierten Reifen Glieder 12 in vertikaler Stellung liegen. Die Rollen 4, zu kühlen, während er unter Spannung steht; zu diedie von den vom Pressenteil 6 herabhängenden Kon- 25 sem Zweck ist der Pressenteil 6 des Pressenoberteils solen5 getragen werden, befinden sich in der Nähe 28 mit einer sich nach hinten erstreckenden Konsole der unteren Enden der vertikalen Teile der Führungs- 105 ausgestattet, die eine in den oberen Wulst einspalte 3, während die Wellen 8 des Pressenteils 6 in greifende Scheibe 106, eine runde Dusche 107 und ähnlicher Weise in der Nähe der unteren Enden der eine sich nach unten öffnende, als Haube ausgebilvertikalen Teile der Führungsspalte 7 angeordnet 30 dete Gehäusehälfte 108 trägt. Die Dusche 107 ist sind. durch einen Schlauch 109 mit einer Kaltwasserquelle

Die Grundplatte 1 der Presse trägt ein Paar neben- verbunden. Durch die Scheibe 106 erstreckt sich eine einander angeordneter Pressenunterteile 25, von Luftleitung 110, mittels deren Druckluft in den Reidenen jeder einen ringförmigen Hohlraum besitzt, der fen Γ eingeführt wird. Die Scheibe 106, die Dusche die Formungsflächen des unteren Reifenwulstes, der 35 107 und die Gehäusehälfte 108 können am Pressenunteren Seitenwand und der unteren Hälfte der Lauf- teil 6 so angebracht sein, daß sie sich zusammen mit fläche eines Reifens bildet. Jeder Teil 25 hat einen diesem Kopf bewegen, oder sie können an diesem Fußring 26, über welchen der untere Wulst eines Teil oder an einer anderen zweckmäßigen Abstützung Reifenrohlings auf die im folgenden dargelegte Art zur selbständigen Bewegung vorgesehen sein, und Weise eingepaßt wird. Unter jedem Teil 25 be- 40 Auf der Grundplatte der Presse befindet sich ein findet sich eine Heizplatte 27. aufrechter Zylinder 115, dessen Kolben 116 eine

In ähnlicher Weise hat der Pressenteil 6 ein Paar Scheibe 117 trägt, die in den unteren Wulst des Rei-

nebeneinander angeordneter, nach unten gerich- fens T eingreift. Das obere Ende des Zylinders 115

teter Pressenoberteile 28, die, wie die Teile 25, je trägt eine nach oben offene Gehäusehälfte 118, die

einen ringförmigen Hohlraum haben, welcher die 45 zusammen mit der oberen Hälfte 108 eine geschlos-

Formungsflächen des oberen Wulstes, der oberen sene Kammer bildet, wenn die beiden Hälften zu-

Seitenwand und der oberen Hälfte der Lauffläche sammengebracht werden, wie Fig. 2 zeigt. Die un-

des Reifenrohlings bildet. Der innerhalb des oberen tere Hälfte 118 trägt ebenfalls eine runde Dusche

Wulstes des Reifenrohlings eingreifende obere Fuß- 119, welche durch eine Leitung 120 mit kaltem Was-

ring 29 ist so eingerichtet, daß er gegenüber dem 50 ser versorgt wird.

Pressenoberteil 28 nach unten verschoben werden Die Funktion dieser Nachbehandlungseinrichtung

kann; die Gründe hierfür werden später dargelegt. ist folgende: Ist die Presse offen, bewegt sich der

Der obere Fußring 29 wird aus seinem Sitz im Teil Kolben 116 nach oben, so daß der Reifen Γ nach

28 mittels eines doppeltwirkenden Hydraulikmotors dem Auswurf aus dem Pressenoberteil 28 auf der un-

30 nach unten vorgeschoben und wieder eingezogen. 55 teren Scheibe 117 aufgefangen wird, die in dieser

Auch hier befinden sich Heizplatten 31 zwischen Stellung über der geneigten Bahn der Rollen 121

jedem Teil 28 und dem Pressenteil 6. steht, die von Konsolen 122 der unteren Hälfte 118

Befindet sich die Presse in der in Fig. 1 und 2 getragen werden. Wenn die Presse geschlossen wird,

gezeigten geschlossenen Stellung, stehen die Teile 25 bewegt sich die obere Hälfte 108 in koaxiale Lage

und 28 miteinander im Eingriff und bilden einen 60 zur unteren Hälfte 118, so daß bei der Abwärtsbewe-

reifenförmigen Hohlraum, in welchem ein Reifen T gung des Pressenteils 6 zur Formung und Vulkanisa-

in seiner endgültigen Form vulkanisiert werden kann. tion des nächsten Reifens die Hälfte 108 sich nach

Werden die Kurbeltriebe 15 beispielsweise im Uhr- unten bewegt, die obere Scheibe 106 mit der unteren

zeigersinn nach Fig. 1 gedreht, bewegen sich der Scheibe 117 in Eingriff gelangt, so daß die Scheiben

Pressenteil 6 und die Teile 28 unter dem Einfluß der 65 die Sitze für die Reifenwülste bilden. In diesem in

Glieder 12 vertikal, wobei sie durch die Rollen 4 und F i g. 2 gezeigten Zusammenbau kann der Reifen T

die Wellen 8, die in den vertikalen Teilen der Füh- mittels durch die Leitung 110 eingeführter Druckluft

rungsspalte 3 und 7 laufen, in horizontaler Lage ge- aufgeblasen werden und setzt so den Polyamidkord

Claims (4)

des Reifens unter Spannung. Während der Kord dermaßen gedehnt und gespannt wird, wird Kühlwasser durch die Duschen 107 und 119 aufgespritzt, so daß der Reifen T schnell und gleichmäßig abkühlt, während das Material unter Spannung steht. Nach Beendigung der Arbeit der Nachbehandlungseinrichtung werden die obere Scheibe 106, die Dusche 107 und die Gehäusehälfte 108 bei der Aufwärtsbewegung des Pressenteils 6 der Ausführung nach den F i g. 2 und 3 gehoben. Der Kolben 116 be- ίο wegt sich nach unten und nimmt die Scheibe 117 und den darauf ruhenden Reifen T mit. Die Abwärtsbewegung des Reifens T wird durch die Rollen 121 unterbrochen; der vulkanisierte Reifen T gleitet entlang der geneigten Plattform über die Rollen ab und auf den abtransportierenden Förderer 34. Ist die Presse geschlossen, um die Formung und Vulkanisation des nächsten Reifenrohlings durchzuführen, gelangt die obere Scheibe 106 der Nachbehandlungseinrichtung in Eingriff mit dem oberen Wulst des vulkanisierten Reifens T, wie Fig. 2 zeigt. Gleichzeitig wird ein Druckmittel, beispielsweise Druckluft, in den vulkanisierten Reifen eingeblasen, um den Kord zu spannen, wobei die Seitenwände und die Lauffläche nicht beansprucht werden. Der Luftdruck innerhalb des Reifens kann bis 3,5 kg/cm2 betragen. Nach Einführung der Druckluft wird Kühlwasser durch den Schlauch 109 und die Leitung 120 hindurch in die Duschenringe 107 und 119 geführt, so daß es die äußeren Oberflächen des beanspruchten Reifens gleichmäßig benetzt. Dieses Kühlen und nachträgliche Aufblasen kann, je nach der Ausbildung des Reifens, gleichzeitig oder unabhängig voneinander vorgenommen werden, und zwar während der ganzen Vulkanisationszeit oder nur während einen Teiles derselben. Wird nun die Presse nach der Vulkanisation geöffnet, hebt sich die obere Scheibe 106 vom Reifen ab und läßt diesen auf der unteren Scheibe 117 liegen. Danach wird der Zylinder 115 betätigt, um den Kolben 116 und die untere Scheibe 117 nach unten in die Stellung nach F i g. 3 zu bewegen, so daß die untere Scheibe 117 den Reifen T nicht länger hält und dieser auf der geneigten Plattform, d. h. auf den Rollen 121 aufliegt, auf diesen abgleitet und auf den abtransportierenden Förderer 34 gelangt. Patentansprüche:

1. Vulkanisierpresse für Fahrzeugluftreifen mit einem ortsfesten Pressenunterteil und einem bewegbaren Pressenoberteil und einer nachgeordneten Abgleiteinrichtung, der eine Nachbehandlungseinrichtung mit zwei relativ zueinander bewegbaren Scheiben zum luftdichten Einspannen eines vulkanisierten Reifens unter freier Bewegbarkeit der Lauffläche und der Seitenflächen zugeordnet ist, wobei eine der Scheiben einen Durchlaß für ein Druckmittel zum Aufblasen des Reifens aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Scheibe (106) exzentrisch an dem Pressenoberteil (28) und die andere Scheibe (117) an dem Pressenunterteil (25) in einer Stellung zum Einspannen des vulkanisierten Reifens im geschlossenen Zustand des Pressenoberteils (28) und des Pressenunterteils (25) angeordnet sind.

2. Vulkanisierpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Scheiben (106, 117) in Gehäusehälften (108, 118) angeordnet sind, die Duschen (107, 119) für ein Kühlmittel zum Kühlen des Reifens aufweisen.

3. Vulkanisierpresse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Pressenunterteil (25) verbundene Scheibe (117) unter die Rollen (121) der Abgleiteinrichtung senkbar ist.

4. Vulkanisierpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusehälften (108, 118) als Hauben ausgebildet sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 1149 832,
1151340;

britische Patentschrift Nr. 427 563;
USA.-Patentschrift Nr. 2133 438.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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