DE1236728B

DE1236728B - Enthaarungsmittel

Info

Publication number: DE1236728B
Application number: DEO10028A
Authority: DE
Inventors: Charles Zviak; Jean Rouet; Niemen Le Blanc Mesnil
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 1963-03-19
Filing date: 1964-03-17
Publication date: 1967-03-16

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:

A61k

Deutsche KL: 30 h -13/09

1236728
010028IV a/30 h
17. März 1964
16. März 1967

Die enthaarende Wirkung gewisser Metallsulfide, insbesondere des Natrium-, Strontium- und Bariumsulfids bei erhöhtem pH-Wert ist bekannt. Bei Benutzung dieser Produkte tritt im Moment des Spülens Schwefelwasserstoffentwicklung auf und, sofern die Anwendungszeit etwas verlängert wird, tritt eine Reizwirkung ein.

Um diese Nachteile zu beheben, -wurden bereits Erdalkalisalze von Mercaptocarbonsäuren, wie z. B. die Calcium- oder Strontiumsalze, verwendet. Um eine Enthaarung in einem praktisch annehmbaren Zeitraum zu erzielen, d. h. in weniger als 10 Minuten, ist es notwendig, diese Salze bei einem pH-Wert über 12 anzuwenden. Wenn die Enthaarungsmittel bei diesen pH-Werten zur Anwendung gelangen, besteht die Gefahr einer Schädigung, wenn die Behandlungszeit verlängert wird. Außerdem sind diese Erdalkalisalze ebenso wenig löslich wie ihreHydroxyde, und es ist daher unmöglich, Enthaarungsmittel in Form von Lösungen oder Gelen zu erhalten.

Außerdem besteht bei diesen Lösungen das Risiko der Umwandlung in Carbonate, wodurch die Unlöslichkeit dieser Produkte noch erhöht wird.

Es ist bekannt, daß die Wirksamkeit der Natriumoder Kaliumsalze von Mercaptocarbonsäuren größer ist als diejenige der Erdalkalisalze. Die Reizwirkung dieser Substanzen ist jedoch viel zu groß, als daß sie ohne Gefahr für den Menschen angewendet werden können.

Es wurde nun gefunden, daß, sofern man Enthaarungsmittel auf Basis der Lithiumsalze von Mercaptocarbonsäuren verwendet, sämtliche vorerwähnten Nachteile vermieden werden können. In der Tat zeigen diese Lithiumsalze weder einen unangenehmen Geruch noch den schädlichen Effekt der Suffide. Sie zeigen eine größere Wirksamkeit bei gleicher Konzentration und bei gleichem pH-Wert wie die entsprechenden Erdalkalisalze, wodurch es ermöglicht wird, sje bei geringerer Konzentration und bei niedrigerem pH-Wert anzuwenden, was eine Verminderung des Risikos der Reizwirkung bedingt.

Überdies haben die Lithiumsalze nicht die aggressive Wirkung der entsprechenden Natrium- und Kaliumsalze und weisen eine ausreichende Löslichkeit auf, so daß man die Enthaarungsmittel in Form von Lösungen, Gelen oder Schaum herstellen kann.

Die erfindungsgemäßen Enthaarungsmittel sind dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Mercaptocarbonsäure und ein Lithiumion enthalten. Alle Mercaptocarbonsäuren sind für die erfindungsgemäßen Mittel geeignet; vorzugsweise wird jedoch Thioglykolsäure und α.- oder ß-Mercaptopropionsäure verwendet.

Enthaarungsmittel

Anmelder:

Fa. L'Oreal, Paris

Vertreter:

Dr. Dr. J. Reitstötter und Dr.-Ing. W. Bunte,

Patentanwälte, München 15, Haydnstr, 5

Als Erfinder benannt:

Charles Zviak, Franconville, Seine-et-Oise;

Jean Rouet,

Niemen Le Blanc Mesnil, Seine-et-Oise

(Frankreich)

Beanspruchte Priorität:

Frankreich vom 19. März 1963 (928 549)

Die Menge an Mercaptocarbonsäure im erfindungsgemäßen Enthaarungsmittel beträgt vorzugsweise etwa 0,3 bis 1 Mol pro Liter; die Menge an Lithium berechnet als Lithiumoxyd beträgt mindestens 0,6 Mol Lithium pro Liter. Die Maximalmenge, welche durch die obere Grenze des pH-Wertes, der bei 13 liegt und von der Wahl der Mercaptocarbonsäure abhängt, beträgt im allgemeinen etwa 2,2 Mol pro Liter. Der vorzugsweise pH-Wert der erfindungsgemäßen Enthaarungsmittel hegt bei etwa 11 bis 12,5.
Die erfindungsgemäßen Mittel können außerdem übliche Zusätze, wie Netzmittel, Erdalkalisalze od. dgl., enthalten. Im Rahmen der Erfindung können zusätzlich mit den Lithiumsalzen der Mercaptocarbonsäure noch Quellmittel, wie Harnstoff, Thioharnstoff, Melamin, Guanidin, Alkalithiocyanate, verwendet werden. Die Mittel nach der Erfindung füllt man zweckmäßig in Aerosolbehälter. Das Mittel läßt sich dann in Form eines Schaumes aufbringen, was das Verteilen auf der Haut erleichtert und wirtschaftlicher ist als die Verwendung einer nicht schäumenden Enthaarungscreme. Es ist aber zu beachten, daß für das Austreiben des Mittels als Schaum ein Treibmittel verwendet wird, das sich gegenüber den Mercaptocarbonsäuren, den Lithiumsalzen und den Quellmitteln sowie Durchdringungsmitteln inert verhält.

Die folgenden Tabellen zeigen die vorteilhaften Eigenschaften der erfindungsgemäßen Lithiumsalze in bezug auf andere bereits bekannte Salze.

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Claims

Die Tabelle I zeigt vergleichsweise die enthaarende Wirksamkeit und die Wirkung verschiedener Mercaptocarbonsäuren auf die Haut.

Die Tabelle II zeigt die Löslichkeiten, und zwar im Vergleich von Hydroxyden, Carbonaten, Thioglykolaten und Thiolaktaten des Calciums, Strontiums und Lithiums.

Tabelle I

Vergleich der Wirkung verschiedener Salze von
Mercaptocarbonsäuren

Konzentration an Mercaptosäure ... 0,4 Mol
pH-Wert 12,5

Durch Zusatz einer geringen Menge an gelöschtem Kalk wird ein pH-Wert = 11,8 eingestellt. Das erhaltene Mittel ergibt eine Creme von guter enthaarender Wirkung.

Beispiel 3
Man bereitet folgendes Gemisch:

/3-Mercaptopropionsäure 7 g

Lithiumoxyd 1,6 g

Kaliumthiocyanat 4 g

Laurinalkohol kondensiert mit

15 Mol Äthylenoxyd 0,2 g

Mit Wasser auffüllen auf 100 cm³

Thioglykolsäure Wirkung α-Mercaptopropionsäure Wirkung Enthaarungs- auf Enthaarungs auf zeit die Haut zeit die Haut in Miauten 0 in Minuten 0 Ca 7 0 10 0 Ba 12 0 7 0 Sr 5 + 7 + Na 4 + 5V₂ ++ K 3V₂ 0 4 0 Li 3V₂ 5

Durch Zusatz von Lithiumoxyd wird ein pH-Wert = 12,0 eingestellt. Das erhaltene Produkt stellt eine Enthaarungscreme von sehr guter Wirksamkeit dar.

In dieser Tabelle bedeutet 0 keine Schädigung, + Schädigung, ++ starke Schädigungen.

Es ist noch die Tatsache zu berücksichtigen, daß die Bariumsalze giftig sind.

Tabelle II

Vergleich der Löslichkeiten von Hydroxyden, Salzen der Erdalkaliretalle und des Lithiums bei einem

pH-Wert = 12,0

Hydroxyde
% Thioglykolate
Mol Thiolaktate
Mol Carbo
nate
% Ca
Sr
Li 0,18
0,4
12,7 0,35
0,45
0,9 0,3
1
1,04 0,001
0,001
1,3

Beispiel 4
Man bereitet folgendes Gemisch:

Thioglykolsäure

Lithiumoxyd

Hydroxyäthylcellulose

Thioharnstoff

6g

1,6 g

Ig

5g

Mit Wasser auffüllen auf 100 cm³

Durch Zusatz von Lithiumoxyd wird ein pH-Wert

= 12,0 eingestellt. Man erhält auf diese Weise ein Enthaarungsmittel in Form einer Flüssigkeit, die genügend dickflüssig ist, daß sie bei ihrer Anwendung nicht abrinnt.

Beispiel 5

Man stellt eine Enthaarungscreme folgender Zusammensetzung her:

Polyäthylenwachs 3 g

α-Mercaptopropionsäure

Lithiumoxyd

Harnstoff

Thioharnstoff

Melamin

«g 1,8 g 4g 2g 2g

Mit Wasser auffüllen auf 100 cm³

Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung er- Durch Zusatz von Lithiumoxyd wird ein pH-Wert

läutern. 45 = 12,0 eingestellt. Man füllt diese Enthaarungscreme

Beispiell in eine Aerosolemballage in folgendem Verhältnis.:

Man bereitet folgendes Gemisch: Enthaarungscreme 95·/_β

Calciumcarbonat 25 g ^ßUtan ^5/o

Polyäthylenwachs 4 g 50 Das ausgesprühte Produkt bildet einen Schaum, der

Thioglykolsäure 5 g gute Enthaarungseigenschaften zeigt.

Lithiumoxyd 1,4 g

Mit Wasser auffüllen auf 100 cm³ Patentansprüche:

Durch Zusatz von Lithiumoxyd wird ein pH-Wert 55 1. Enthaarungsmittel, bestehend aus einer wäß-

= 12,0 eingestellt. Das erhaltene Mittel stellt eine aus- rigen Lösung, einer Paste, einem Gel oder einem

gezeichnete Enthaarungscreme dar. Schaum, dadurch gekennzeichnet, daß

es Lithiumsalz einer Mercaptocarbonsäure neben

Beispiel 2 üblichen Zusätzen, wie beispielsweise Netzmittel,

Quellmittel und Erdalkalisalze od. dgl., enthält.

Man bereitet folgendes Gemisch: 2. Enthaarungsmittel nach Anspruch 1, da-

Calciumcarbonat 22 g durch gekennzeichnet, daß es ein Lithiumsalz der

Cerylalkohol kondensiert mit lOMol Thioglykolsäure bzw. der «- oder /?-Mercapto-

Äthylenoxyd 5 g propionsäure enthält.

α-Mercaptopropionsäure 4 g 65 3. Enthaarungsmittel nach den Ansprüchen 1

Lithiumoxyd Ig und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Quell-Harnstoff 7,5 g mittel Harnstoff, Thioharnstoff, Melamin, Guani-

Mit Wasser auffüllen auf 100 cm³ din oder Alkalithiocyanate enthält.

5 6

4. Enthaarungsmittel nach den Ansprüchen 1 6. Enthaarungsmittel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Erd- bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge alkalisalz Calciumcarbonat enthält. an Mercaptocarbonsäure etwa 0,3 bis 1 Mol

5. Enthaarungsmittel nach den Ansprüchen 1 pro Liter und die Menge an Lithium, berechnet bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert 5 als Lithiumoxyd, mindestens 0,6 Mol pro Liter etwa 11 bis 12,5 beträgt. beträgt.