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Prismatischer Vorratsbehälter für Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft
einen prismatischen Vorratsbehälter für Flüssigkeiten, bei dem mindestens die vier
Seitenwände aus einzelnen durch Verschweißen miteinander verbundenen Blechtafeln
zusammengesetzt sind, die zueinander parallele und in Tafellängsrichtung verlaufende
Versteifungssicken oder -vertiefungen aufweisen und miteinander unmittelbar und
ohne jede Stützkonstruktion verbunden sind.
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Solche Vorratsbehälter sind z. B. als sogenannte Erdöllagertanks zur
Aufstellung in geschlossenen Räumen, z. B. in Kellerräumen, bestimmt.
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Es sind bereits Vorratsbehälter für den vorgenannten Verwendungszweck
bekannt, bei denen nach Ermittlung der erforderlichen B ehälterabmessungen Blechtafeln
zugeschnitten werden, die jeweils einer Behälterwand entsprechen. Diese Blechtafeln
werden anschließend miteinander verbunden, um den Behälter zu bilden. Die Ermittlung
der Größe der für die Erstellung der Behälter erforderlichen Tafeln und das Zuschneiden
der Tafeln erfolgt hierbei im Herstellerbetrieb, während das Zusammensetzen und
Verbinden der Tafeln entweder im Herstellerbetrieb oder an Ort und Stelle durchgeführt
werden kann.
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Außerdem müssen auch noch oft an Ort und Stelle zusätzliche umständliche
und zeitraubende Einpassungsarbeiten vorgenommen werden. Die Herstellung dieser
bekannten Vorratsbehälter ist demzufolge umständlich, schwierig und zeitraubend.
Ganz abgesehen hiervon ist bei solchen Behältern infolge der zahlreichen eine Rolle
spielenden Imponderabilien oft eine genaue Kalkulation überhaupt nicht möglich.
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Man hat auch schon vorgeschlagen, bei solchen Behältern die Wände,
falls erforderlich, aus mehreren mehr oder weniger beliebig zusammengesetzten profilierten
Blechtafeln herzustellen, die in diesem Fall unmittelbar und ohne jede Stützkonstruktion
miteinander durch Schweißnähte verbunden sind. Auch hier ist die Herstellung umständlich
und kostspielig, weil auch in diesem Fall die Ermittlung der jeweils erforderlichen
Behältergröße, die Ermittlung der einzelnen Tafelgrößen und das Zuschneiden und
Zusammenpassen dieser Tafeln viel Zeit in Anspruch nimmt und einen relativ großen
Arbeitsaufwand erforderlich macht. Es sind schließlich noch andere Vorratsbehälter
der vorstehend beschriebenen Behälterkategorie mit beliebig zusammengesetzten Wänden
bekanntgeworden, die in erster Linie für die Untergrundlagerung von Erdöl bestimmt
sind und einen so komplizierten Aufbau haben, daß aufwendige Stützkonstruktionen,
bestehend aus Pfosten zur Unterstützung der Decke mit Längsträgern und quer verlaufenden
Unterstützungen, zusätzlichen
horizontal und senkrecht verlaufenden Platten, Eckpfosten
usw. erforderlich sind.
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Das Ziel der Erfindung besteht darin, zur Vermeidung der oben angegebenen
Nachteile der bekannten Anordnungen einen Behälter der hier in Frage stehenden Art
zu schaffen, dessen Aufbau und Herstellung so rationalisiert sind, daß Behälter
praktisch aller in Frage stehenden Größenkategorien ohne komplizierte Berechnungen
und sozusagen nur an Hand einer ein für allemal aufgestellten Tabelle unter Verwendung
von nur einigen wenigen genormten Blechtafelgrößen erstellt werden können.
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Zu dem obengenannten Zweck gehören gemäß der Erfindung beim neuen
Behälter die die Behälterwände bildenden Tafeln zu einem Bauelementensatz, der Tafeln
mit zwei verschiedenen Breiten und mit mehreren verschiedenen Höhen enthält. Hierbei
können z. B. die Abmessungen der Tafeln des Bauelementensatzes so gewählt sein,
daß die eine Tafelbreite des Bauelementensatzes doppelt so groß wie dessen andere
Tafelbreite ist und die Tafelhöhen des Bauelementensatzes jeweils um den Betrag
von 0,25 m differieren.
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Für die Herstellung der neuen Behälter sind bei Anwendung der erfindungsgemäßen
Lehre jeweils nur einige wenige Blechtafelgrößen erforderlich, da man z. B. mit
einer oder eventuell mit zwei verschiedenen Breiten und fünf bis sechs verschiedenen
Tafellängen oder -höhen Behälter praktisch aller in Frage kommenden Größekategorien
erstellen kann.
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Eine zeitraubende Berechnung der Größe der für die Herstellung der
Behälterwände erforderlichen Blechtafeln ist nunmehr nicht mehr erforderlich, da
schon ein geschulter Monteur nach Feststellung der Größe des Raumes, in dem der
Vorratsbehälter unterzubringen ist, ohne weiteres aus den ihm im Lager zur Verfügung
stehenden verschiedenen Blechgrößen einen Behälter in der gewünschten Größe erstellen
kann.
Bei Verwendung von Blechtafeln des erfindungsgemäßen Bauelementensatzes kann der
Monteur die Länge des Behälters ohne weiteres durch Hinzufügen einer oder mehrerer
Halbtafeln den jeweiligen Gegebenheiten anpassen. Auch hinsichtlich der Höhe und
der Breite des Behälters gibt es Variationsmöglichkeiten, die von einem geschulten
Monteur gut übersehen werden können. Da die hier in Frage stehenden Blechtafeln
als Profilbleche schon von Anfang an mit der erforderlichen Genauigkeit hergestellt
werden können, ist beim Zusammensetzen des Behälters ein Zurechtschneiden der Bleche
durch die Monteure und ein nachträgliches Einpassen dieser Bleche überflüssig. Da
ein Zu- und Zurechtschneiden der Bleche bei Anwendung der erfindungsgemäßen Gedanken
entfällt, ist auch weniger Abfall als bei den bekannten Behältern vorhanden. Es
ist nunmehr auch eine einigermaßen genaue Kalkulation möglich.
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Die Arbeit bei der Herstellung des neuen Vorratsbehälters ist einfacher
und weniger mühselig als bisher, sie nimmt auch wegen ihrer Einfachheit weniger
Zeit in Anspruch und kann demgemäß praktisch auch mit weniger Arbeitskräften als
bisher ausgeführt werden, ganz abgesehen davon, daß auch der Transport des Materials,
da es sich nunmehr in der Regel nur um kleinere Blechtafeln handelt, einfacher und
mit weniger Kraftaufwand verbunden ist.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Ölvorratsbehälter gemäß der Erfindung in perspektivischer
Darstellung von vorn gesehen, Fig. 2 und 3 bzw. 4 und 5 zwei Arten von für die Herstellung
des Vorratsbehälters nach F i g. 1 erforderlichen Blechtafeln in verschiedenen Kombinationen
in einer Draufsicht bzw. in einer Vorderansicht, wobei die Draufsichten jeweils
in größerem Maßstab, jedoch nur in Teildarstellung gezeigt sind, Fig. 2 a und 3
a zwei weitere Profilarten für die zu verwendenden Blechtafeln, F i g. 6 den Behälter
nach Fig. 1 in einem Schnitt gemäß der Linie VI-VI der Fig. 1, F i g. 7 den Behälter
nach F i g. 1 in einem Schnitt gemäß der Linie VII-VII der F i g. 1 und Fig.8, 8
a und 8b verschiedene Arten der Befestigung von Versteifungsankern an den Wänden
des Behälters.
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Der in der Zeichnung dargestellte erfindungsgemäße Ölvorratsbehälter
hat die Gestalt eines länglichen Prismas 1 mit rechteckiger oder quadratischer Grundfläche.
Seine Wände bestehen aus einzelnen nebeneinanderliegenden Blechtafeln 2, 2', ...,
3 3' . . ., 4, 4' . . ., 5, 5', die durch Verschweißen miteinander verbunden sind,
indem sie Seite an Seite aneinander angelegt und an ihren einander zugewandten Rändern
durch Stumpfschweißnähte miteinander verbunden sind, wie bei 6 angedeutet ist (F
i g. 2). Diese Blechtafeln sind profiliert und haben rechteckig4ängliche Form. An
ihren beiden einander gegenüberliegenden Längsseitenrändern haben die Blechtafeln
jeweils eine sich über die ganze Länge der Tafel erstreckende Vertiefung oder Abkantung
7 bzw. 8, die nach dem Behälterinneren gerichtet ist.
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Die Blechtafeln besitzen außerdem in ihrem mittleren Bereich eine
in Tafellängsrichtung verlaufende Sicke 9, die doppelt so breit als die Vertiefung
oder Abkantung 7 bzw. 8 ist. Die Vertiefungen oder Abkantungen bestehen jeweils
aus schräg von innen
nach außen verlaufenden Randbereichen 10, 11 und aus parallel
zur Tafelfläche verlaufenden Partien 14, die Sicken 9 bestehen aus schräg zur Sickenmitte
hin in entgegengesetzten Richtungen aufeinander zu verlaufenden Partien 15, 16 und
aus einer zentralen, zur Tafelfläche parallelen Partie 17. Die Vertiefungen bzw.
Sicken haben annähernd trapezförmigen Querschnitt, sie können jedoch auch kreisbogen-
oder dreieckförmigen Querschnitt besitzen oder entsprechend den F i g. 2 a, 3 a
wellenförmig profiliert sein, wie bei 28, 29 angedeutet ist. Die Vertiefungen oder
Abkantungen an den Tafelrändern gehen an ihren Enden in entsprechende Vertiefungen
oder Abkantungen an den anstoßenden Blechtafeln der benachbarten Behälterwände über,
mit denen sie hierbei annähernd in einer Ebene liegen, wobei die aneinander angrenzenden
Tafeln entlang diesen Rändern durch Schweißen miteinander verbunden sind, und sie
bilden mit diesen rippenartige Versteifungen im Bereich der Schweißnähte 18, während
die Sicken im Tafelinneren rippenartige Versteifungen 19 bilden.
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Gemäß der Erfindung gehören die die Behälterwände bildenden Tafeln
zu einem Bauelementensatz, der Tafeln mit zwei verschiedenen Breiten und mit mehreren
verschiedenen Höhen enthält. Die Behälterwände können nach der Erfindung aus Blechtafeln
hergestellt werden, deren Breite wahlweise 0,375 m (vgl. die in F i g. 3 bzw. 5
dargestellte Halbtafel) oder zweimal 0,375 m (vgl. die Volltafel nach F i g. 2 bzw.
4) betragen kann, so daß also die eine Tafelbreite des Bauelementensatzes doppelt
so groß wie die andere Tafelbreite ist. Die Länge der Blechtafeln kann zweckmäßig
zwischen 1,25 und 3 m betragen. Erfindungsgemäß sind hierbei sich jeweils um 0,25
m unterscheidende Größen (1,25; 1,5; 1,75; 2; 2,25; 2,5; 2,75; 3) vorgesehen, wobei
gewisse Größen wie 1,75; 2,25; 2,75 der besseren tXbersichtlichkeit wegen auch ausgelassen
werden können. Die Vertiefungen oder Sicken an den Behälterwänden, die im Querschnitt
trapezförmig sind, besitzen zweckmäßig eine Höhe h von 30 bis 50 mm, eine große
Basis B von 40 bis 140 mm und eine kleine Basis b von 30 bis 50 mm. Die Neigungswinkel
der Seitenflächen der Trapeze können hierbei z. B. 600 betragen. Die Blechkanten
können zweckmäßigerweise unter 300 abgeschrägt sein.
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Die einander gegenüberliegenden Behälterlängswände können auch noch
durch Anker 22,27 oder Bolzen oder Stangen miteinander verbunden sein, die sich
von einer Wand zur anderen quer durch den Behälterinnenraum hindurcherstrecken und
die betreffenden Wände zusammenhalten. Nach F i g. 8 ist der horizontale Anker 22
unter Vermittlung der Zwischenplatte 30 an der Vertiefung 31 a der Behälterwand
31 angeschweißt. Der ihn kreuzende vertikale Anker 27 ist seinerseits seitlich am
Anker 22 angeschweißt. Nach F i g. 8 a ist der Anker22' an der Behälterwand 32 unter
Vermittlung eines U-Profils 33 angeschweißt. Nach F i g. 8 b dient das Winkelprofil
36 zur Herstellung der Verbindung zwischen der Wand 34 und dem Anker 35.
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Wie aus Fig. 1 und 7 zu erkennen ist, stehen die obere und die untere
Behälterlängswand 23, 24 jeweils an ihren beiden Längsrändern um einen kurzen Betrag
»a« von den mit ihnen verbundenen seitlichen Behälterlängswänden 25, 26 vor.
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Zur noch weiteren Verfestigung und Versteifung kann man bei sehr-
großen Behältern einen- viereckigen
Versteifungsrahmen vorsehen,
der mit dem Boden und dem Deckel des Behälters parallel ist und sich von vorn nach
hinten erstreckt. Dieser Rahmen ist an einer etwa dem dritten Teil der Gesamthöhe
des Behälters entsprechenden Stelle vom Boden aus angeordnet und besteht aus vier
an den anliegenden Enden miteinander verbundenen, die Seiten eines Vierecks darstellenden
Leisten, die von innen her jeweils an einer Behälterwand anliegen und mit dieser
fest verbunden sind. Der Behälter kann auch noch einen Zusatzrahmen besitzen, der
mit dem Versteifungsrahmen parallel ist und aus vier Kopf an Kopf aneinander anliegenden,
fest miteinander verbundenen und die Seiten eines Vierecks darstellenden Leisten
besteht. Dieser Zusatzrahmen ist oberhalb des Versteifungsrahmens angeordnet und
von diesem zweckmäßigerweise um eine Strecke entfest, die ein Drittel der gesamten
Behälterhöhe entspricht.
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Die Vorratsbehälter der hier in Frage stehenden Art können auch für
andere Flüssigkeiten, z. B. für industrielle Zwecke, wie Laugen, Säuren usw., oder
auch für Getränke verwendet werden. Für das Zusammentreffen mit aggressiven Flüssigkeiten
können die Behälter auch durch Aufbringen einer Innenschicht aus Kunststoff, z.
B. durch Aufspritzen vorbereitet werden.