DE1236235B - Vorrichtung zum Messen einer Kraft - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

GOIl

Deutsche KL: 42 k - 7/05

Nummer: 1236 235

Aktenzeichen: R 38795IX b/42 k

Anmeldetag: 16. September 1964

Auslegetag: 9. März 1967

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen einer Kraft mit Hilfe einer steifen Meßfeder, bei welcher die unter der Kraft bewirkte Verschiebung eines Teiles der Meßfeder gegenüber einem anderen Teil mittels eines Fühlers eines elektrischen, insbesondere induktiven Gebers zu messen und durch ein elektrisches Meßgerät anzuzeigen ist. Die gegenseitig verschiebbaren Teile können Federteile sein, wobei unter der Bezeichnung »Federteile« an der Formänderung beteiligte Abschnitte der Feder und auch an der Feder angebrachte, deren Formänderung übertragende Teile bezeichnet sind.

Eine bekannte Vorrichtung hat eine scheibenförmige Feder, welche einen Teil des Fühlers trägt, während der andere Teil des Fühlers in einem Gehäuse an einer Einstellschraube angebracht ist. Mit Hilfe dieser Einstellschraube kann eine Nullpunkteinstellung vorgenommen werden, wobei auf die Feder, z. B. auf Grund ihres Eigengewichtes und des Eigengewichts der mit ihr verbundenen Teile eine ao Vorspannung ausgeübt sein kann (USA.-Patentschrift 3 081 625). . -',

Durch die Erfindung soll bei einer elektrischen, einen Verstärker aufweisenden Kraftmeßvorrichtung die Anzeige des Meßgerätes außerhalb des Nullpunktes geeicht und überprüft werden können, was erfindungsgemäß dadurch erreicht wird, daß die Anzeige des elektrischen Meßgerätes mit Hilfe eines verschiebbaren und in ■ seiner Verschiebelage den Fühler um einen bestimmten Verschiebeweg verstellenden Eichgliedes ohne Erfordernis einer Krafteinwirkung auf die Meßfeder zu prüfen ist. Als Eichglied können zwei in einen Rahmen, einsetzbare und in Verschieberichtung hintereinander angeordnete Endmaße dienen. Mit Hilfe der Endmaße können, was vorzugsweise bei entlasteter Meßfeder und auf Null eingestelltem, elektrischem Meßgerät ausgeführt wird, zwei um ein bestimmtes Maß voneinander entfernte Lagen des Fühlers leicht eingestellt werden. Da eine Verschiebung des Fühlers um einen bestimmten Betrag meßtechnisch einer gleich großen gegenseitigen Verschiebung der beiden zur Messung benutzten Federteile der Meßfeder entspricht, stellt die Entfernung der beiden Lagen des Fühlers ein Maß für eine bestimmte Formänderung der Meßfeder und damit ein Maß für eine bestimmte auf diese Feder wirkende Kraft dar.

Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darm, daß der Fühler an einem schwenkbaren Halter angebracht ist, den eine Feder an das Eichglied anzulegen sucht, das sich an einem der Federteile abstützt und das abhängig von seiner VerVorrichtung zum Messen einer Kraft

Anmelder:

Fa. Georg Reicherter,

Eßlingen/Neckar, Hindenburgstr. 35

Als Erfinder benannt:

Dipl.-Ing. Fritz Valet, Eßlingen/Neckar

schiebelage mindestens zwei unterschiedliche Lagen des Fühlers zum anderen Federteil bestimmt.

In der Zeichnung ist eine für eine Federprüfmaschine vorgesehene Meßfeder mit elektrischer Meßvorrichtung als Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung in Seitenansicht mit Teillängsschnitt schematisch dargestellt.

Eine einen offenen Kreis bildende Meßfeder 1 weist an ihren Enden zwei Schenkel 2 und 3 auf. Im Bereich des Ansatzes der Schenkel 2 und 3 an der Meßfeder 1 sind Schneiden^ vorgesehen, mit denen die Meßfeder zwischen einem festen Teil 5 und einem unter einer bestimmten Last oder Kraft verschiebbaren Teil 6 gelagert ist. Die Meßfeder 1 ist Bestandteil eines Federprüfgerätes und kann auch an einem Teil einer Belastungseinrichtung angebracht werden, wobei der Teil 6 mit einem Teil der Belastungseinrichtung fest verbunden ist und der Teil 5 relativ dazu unter der Kraft einer Feder verschoben werden kann.

Zwischen den Schenkeln 2 und 3 ist ein schwenkbarer Halter 7 vorgesehen, der einen Meßfühler 8 trägt. Dieser taucht in eine am Schenkel 2 angebrachte Meßspule 9 ein, die über einen Verstärker mit einem Meßgerät verbunden ist. Verstärker und Meßgerät sind nicht dargestellt.

Der Meßfühler 8 weist auf einem nichtmagnetischen Stift einen in der Meßspule 9 befindlichen Kern aus Hochfrequenzeisen auf. Die Meßspule 9 hat zwei hintereinander angeordnete Spulenkörper, die in ein Rohrstück aus Hochfrequenzeisen eingekittet sind. Die Meßspule 9 ist in einem Gehäuse untergebracht, aus dem oben die Anschlüsse für die elektrische Leitung herausragen. Die Meßspule 9 und

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deren Anschlüsse sind noch von einem Blechgehäuse umgeben.

Der schwenkbare Halter 7 ist mittels einer Blattfeder 10 mit dem Schenkel 2 verbunden. Die Blattfeder 10 ist so ausgebildet, daß sie den Schenkel 2 in Richtung zum Schenkel 3 zu drücken sucht, wobei sie von einer nicht dargestellten Feder unterstützt werden kann.

Im schwenkbaren Halter 7 und im Schenkel 3 ist je eine Kugel 11 und 12 befestigt. Zwischen den Kugeln 11 und 12 befindet sich ein Endmaß 13 bestimmter Dicke. Ein dickeres Endmaß 14 schließt sich an das Endmaß 13 an. Die Endmaße 13 und 14 sind in einem nicht dargestellten Rahmen untergebracht, der über eine Verschiebestange 15 mit einem aus der Meßfeder 1 herausragenden Bedienungsknopf 16 verschiebbar ist.

Befindet sich an Stelle des Endmaßes 13 das Endmaß 14 zwischen den Kugeln 11 und 12, so ist bei sonst gleichen Verhältnissen der schwenkbare Hai- ao ter7 um ein bestimmtes Maß verschoben worden, was einer bestimmten Anzeige der elektrischen Meßeinrichtung entspricht. Zeigt das Meßgerät der Meßeinrichtung jedoch einen anderen Meßwert an, so muß die Anzeige durch Verstärkungsänderung riehtiggestellt werden. Nach Richtigstellung der Anzeige wird das Endmaß 13 wieder zwischen die beiden Kugeln 11 und 12 geschoben. Der Kontrollausschlag des Meßgerätes geht wieder auf den Nullpunkt zurück. Die Lage des Endmaßes 13 zwischen den beiden Kugeln 11 und 12 ist die Normallage bei der Kraftmessung.

Die »bestimmte Anzeige« des Meßgerätes wird bei einer Eichung der Meßfeder mit dem elektrischen Meßgerät im Herstellerwerk festgestellt. Hierzu wird bei entlasteter Meßfeder 1 und auf Null gestelltem ^: Meßgerät das Endmaß 14 an Stelle des Endmaßes 13 zwischen die Kugeln 11 und 12 geschoben. Die »bestimmte Anzeige« kann als Kontrollmarke an der Anzeigeskala des Meßgerätes angebracht werden. Wenn sich im Lauf der Betriebszeit die Verstärkung des elektrischen Meßgerätes ändert, so wirkt sich dies gleichermaßen auf den Kraftwert und auf den Kontrollausschlag des Meßgerätes aus. Die ursprüngliche Verstärkung und damit eine genaue Eichung kann wie vorstehend beschrieben m einfacher Weise durch Nachstellen des Kontrollausschlages auf die Kontrollmarke wieder hergestellt werden. Ein Eicftvorgang unter Verwendung von Gewichten oder Kraftmeßbügela ist dadurch überflüssig.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Messen einer Kraft mil Hilfe einer steifen Meßfeder, bei welcher die unter der Kraft bewirkte Verschiebung eines Teiles der Meßfeder gegenüber einem anderen Teil mittels eines Fühlers eines elektrischen, insbesondere induktiven Gebers zu messen und durch ein elektrisches Meßgerät anzuzeigen ist. dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeige des elektrischen Meßgerätes mit Hilfe eines verschiebbaren und in seiner Verschiebelage den Fühler (8) um einen bestimmten Verschiebeweg verstellenden Eichgliedes (13, 14) ohne Erfordernis einer Krafteinwirkung auf die Meßfeder (1) zu prüfen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßfühler (8) an einem schwenkbaren Halter (7) angebracht ist, den eine Feder (10) an das Eichglied (13, 14) anzulegen sucht, das sich an einem der Federteile (2 oder 3] abstützt und das abhängig von seiner Verschiebelage mindestens zwei unterschiedliche Lagen des Meßfühlers zum anderen Federteil (3 oder 2) bestimmt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßfeder (1) einen einseitig offenen, etwa kreisförmigen Federkörpet hat, an dessen offener Seite zwei im wesentlichen parallel verlaufende Schenkel (2, 3) angebrächi sind, daß die Meßfeder im Bereich der Verbindung von Federkörper und Schenkel zwischen Schneiden (4) gelagert ist, daß der eine Schenke] (2) zur Aufnahme einer Meßspule; (9) und dei andere Schenkel (3) zur Abstützung des den Meßfühler (8) tragenden Halters (7) dient und dafi zwischen dem schwenkbaren Halter (7) und dem anderen Schenkel (3) das die Lage des Meßfühlers zum anderen Schenkel (2) bestimmende Eichglied verschiebbar gelagert ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Eichglied mindestens zwei in einem Rahmen in Verschieberichtung hintereinander angeordnete Endmaße (13, 14) dienen, die zwischen fester! Kugeln (U, 12) in einer vorbestimmten Bahn zu verschieben sind.

In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentsehrift Nr. 3 081 625.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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