DE1236189B - Verwendung eines Gemisches zum Stabilisieren von Oxymethylenpolymeren mit hohem Molekulargewicht - Google Patents
Verwendung eines Gemisches zum Stabilisieren von Oxymethylenpolymeren mit hohem MolekulargewichtInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. α.:
£!*i C08 L 59/00
Deutsche Kl.: 39 b-22/10
Nummer: 1 236 189
Aktenzeichen: J 26884IV c/39 b
Anmeldetag: 2. April 1963
Auslegetag: 9. März 1967
Oxymethylenpolymere mit hohem Molekulargewicht sind feste Polymere, bei denen mehr als 50 Einheiten
pro 100 Einheiten der Polymerkette die Struktur
— O —C —
H2
aufweisen. Die bevorzugten Polymere enthalten mindestens 85 und im allgemeinen mindestens 95 derartige
Einheiten pro 100 Einheiten der Polymerkette. Diese Polymere werden normalerweise durch Polymerisation
oder Copolymerisation von Formaldehyd oder einem seiner niederen Polymere, wie Trioxen
bzw. Trioxymethylen, Paraformaldehyd oder PoIyoxymethylen,
hergestellt.
Die Oxymethylenpolymere sind an mindestens einem Ende der Polymerkette und manchmal an
beiden Enden derselben im allgemeinen durch eine Hydroxydgruppe abgeschlossen. Diese Hydroxyendgruppen
aufweisenden Polymere sind gegenüber der Einwirkung von Hitze unbeständig und beim Erhitzen
unbeständig, und beim Erhitzen erfolgt eine Depolymerisation. Durch Umsetzung der Hydroxyendgruppen
beispielsweise mit Säureanhydriden, Alkohole, Acetalen, Äthern, Isocyanaten werden die Kettenenden
»verschlossen«. Die Polymeren sind dann stabiler. Die Stabilität läßt aber trotzdem Wünsche
offen.
Erfindungsgegenstand ist die Verwendung eines Gemisches aus erstens einem schwefelhaltigen Ester
der Formel
S-L-R-C —OR'Ja
— worin R 3 Alkylenrest; R' = Alkylrest — und zweitens 2-Hydroxybenzophenon bzw. ein substituiertes
Derivat desselben, einem aromatischen Ester einer aromatischen Oxysäure oder 2-(2'-Hydroxyaryl)-benztriazol
bzw. eines substituierten Derivats desselben, zum Stabilisieren von Oxymethylenpolymeren
mit hohem Molekulargewicht gegen Abbau durch Hitze und Licht.
Schutz wird hier nur für die Verwendung des Gemisches, nicht seiner einzelnen Komponenten begehrt.
Die beiden Komponenten des erfindungsgemäß verwendeten Stabilisiergemisches haben eine synergistische
Wirkung.
Der schwefelhaltige Ester des Gemisches wird im allgemeinen als Hitzestabilisator angesehen, seine
Wirkung kann jedoch durch Zugabe der zweiten Komponente, welche normalerweise als Stabilisator
gegenüber der Einwirkung von Licht angesehen wird, Verwendung eines Gemisches zum Stabilisieren
von Oxymethylenpolymeren mit hohem
Molekulargewicht
von Oxymethylenpolymeren mit hohem
Molekulargewicht
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited, London
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Fincke, Dipl.-Ing. H. Bohr
und Dipl.-Ing. S. Staeger, Patentanwälte,
München 5, Müllerstr. 31
Als Erfinder benannt:
Vivien Griffiths, Welwyn Garden City;
John Carswell McGowan,
Harpenden (Großbritannien)
Vivien Griffiths, Welwyn Garden City;
John Carswell McGowan,
Harpenden (Großbritannien)
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 2. April 1962 (12 550),
vom 13. März 1963
Großbritannien vom 2. April 1962 (12 550),
vom 13. März 1963
verbessert werden. In ähnlicher Weise wird die stabilisierende Wirkung der zweiten Komponente
gegenüber Licht durch Gegenwart der ersten Komponente verstärkt.
Bevorzugte Beispiele für in den erfindungsgemäß festgelegten Stabilisiergemischen als erste Komponente
verwendbare schwefelhaltige Ester der Formel
S L-R-C —OR'.
sind diejenigen mit mindestens 10 Kohlenstoffatomen in den Estergruppen, wie Didecylthiodiglykolat, Didecylthiodipropionat,
Didecylthiodibutyrat, Didecylthiodivalerianat, Didecylthiodicapronat, Dilaurylthiodiglykolat,
Dilaurylthiodipropionat, Dilaurylthiodibutyrat, Dilaurylthiodivalerianat, Dilaurylthiodicapronat,
Ditridecylthiodiglykolat, Ditridecylthiodipropionat, Ditridecylthiodibutyrat, Ditridecylthiodivalerianat,
Ditridecylthiodicapronat, Dimyristylthiodiglykolat, Dimyristylthiodipropionat, Dimyristylthiodibutyrat,
Dimyristylthiodivalerianat, Dimyristylthiodicapronat, Dicetylthiodiglykolat, Dicetylthiodipropionat, Dicetylthiodibutyrat,
Dicetylthiodivalerianat, Dicetylthiodicapronat, Distearylthiodiglykolat, Distearylthiodipropionat,
Distearylthiodibutyrat, Distearylthiodivalerianat und Distearylthiodicapronat. Es wurde
709 518/595
festgestellt, daß bei der Thiodipropionsäure der Dilaurylester besonders brauchbar ist.
Die erste Gruppe von in den erfindungsgemäß festgelegten Stabilisiergemischen als zweite Komponente
verwendbaren Verbindungen sind 2-Hydroxybenzophenon und dessen substituierte Derivate, von
welchen diejenigen, bei welchen die Substituenten an einer oder jeder der 2'-, 4- und 4'-Stellungen
hängen, bevorzugt sind.
Die nächste Gruppe von in den erfindungsgemäß festgelegten Stabilisiergemischen als zweite Komponente
verwendbaren Verbindungen sind aromatische Ester von aromatischen 2-Oxysäuren, beispielsweise
die Ester der Salicylsäure.
Die letzte Gruppe von als zweite Komponente verwendbaren Verbindungen sind 2-(2'-Hydroxyaryl)-benztriazol
und dessen substituierte Derivate. Die 5'-Alkylderivate erweisen sich als besonders brauchbar.
Beispiele sind 2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-benztriazol und 2-(2'-Hydroxy-5'-tert.butylphenyl)-5-chlorbenztriazol.
Die Menge der beiden Komponenten des zur Stabilisierung der Oxymethylenpolymere verwendeten
Gemisches kann variiert werden. So werden für eine große Mannigfaltigkeit von Anwendungszwecken
brauchbare Oxymethylenpolymere beispielsweise durch Verwendung von 1 oder sogar 0,1% des als zweite
Komponente eingesetzten Phenolderivates (bezogen auf das Gewicht des Polymers) wirksam stabilisiert.
Der schwefelhaltige Ester wird vorzugsweise in Mengen von etwa 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, insbesondere
0,25 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymer, verwendet.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Gemisch kann durch jede geeignete Verfahrensweise in die
Polymere eingebracht werden. Beispielsweise kann das feste Polymer mit den Stabilisatoren gemischt
werden, oder es kann gelöst und die Stabilisatoren können in der Lösung dispergiert oder gelöst werden.
Das Zusetzen vor oder während der Herstellung oder der Reaktion zum Kettenverschließen soll hier
nicht geschützt werden.
Die erfindungsgemäß stabilisierten Oxymethylenpolymere können zusätzlich auch andere übliche
Stabilisatoren, wie Phenole, Harnstoffe, Thioharnstoffe, Hydrazine, Hydrazide, Amine, Amide, Chinone,
enthalten. Es können auch andere übliche Zusätze, wie Pigmente, Füllstoffe, Weichmacher,
Formtrennmittel und Gleitmittel, zugegeben werden.
Die erfindungsgemäß stabilisierten Oxymethylenpolymere können geformt bzw. gepreßt, zu Folien
bzw. Platten gegossen oder zu Fasern schmelzgesponnen werden.
Beispiele 1 bis 3
In diesen Beispielen wurde jede Probe durch Vermählen
von 100 Teilen eines Copolymers mit einem Gehalt an Oxymethyleneinheiten und einer geringen
Zahl von Oxyalkyleneinheiten mit 0,25 Teilen des schwefelhaltigen Esters und 0,5 Teilen des als zweite
Komponente dienenden Phenolderivates bei 165 bis 17O0C hergestellt. Jede Masse wurde bei 1700C zu
einer etwa 0,13 mm dicken Folie bzw. Platte gepreßt.
Die Lichtbeständigkeit jeder Folie bzw. Platte
wurde in der Weise geprüft, daß eine Probe in eine Entfernung von 10 cm vor eine mit einem 0,5 mm
ίο dicken Bor-Silikatglas (welches Licht der Wellenlängen
von weniger als 2950 Ä ausscheidet) abgeschirmte Quecksilberhochdruckbogenlampe gestellt
wurde und die Entstehung bzw. Ausbildung von Carbonylgruppen durch periodische Infrarotuntersuchungen
der Proben ermittelt wurde.
Die angegebenen Werte der Lebensdauer stellen die jeweilige Dauer für die Entstehung von 0,2%
Carbonylsauerstoff, der durch Verfahrensweisen der Infrarotspektroskopie unter Verwendung der Absorptionsbande
bei 5,85μ ermittelt wurde, dar.
25 | Kontroll | 30 | I | 2 | 1 | 35 3 | 1 | Stabilisiergemisch | kein | Licht | 24 | J | 14 | |
Beispiel | versuch | ί | beständigkeit | 1 | ||||||||||
Dilaurylthiodipropionat | Tage | |||||||||||||
p-Octylphenylsalicylat | ||||||||||||||
Dilaurylthiodipropionat | <3 | |||||||||||||
2-(2'-Hydroxy-5'-methyl- | ||||||||||||||
phenyl)-benztriazol | 1 11 | |||||||||||||
Dilaurylthiodipropionat | J n | |||||||||||||
2-Hydroxy-4-n-octyloxy- | 1 | |||||||||||||
benzophenon |
In den übrigen Beispielen wurden die Proben in ähnlicher Weise wie die in den Beispielen 1 bis 3
verwendeten hergestellt, die Menge des schwefelhaltigen Esters wurde jedoch auf 0,5 %>
bezogen auf das Gewicht des Polymers, erhöht. Die Folien bzw. Platten hatten wiederum eine Dicke von etwa 0,13 mm.
Die Hitzebeständigkeit jeder Masse wurde in der Weise ermittelt, daß von der Folie bzw. Platte Quadrate
der Größe 25,4 · 25,4 mm abgeschnitten wurden, diese in einen auf 14O0C befindlichen Umwälzofen
eingebracht wurden und die Zeit registriert wurde, nach welcher die Proben bei einer mit der Hand
durchgeführten Biegungsprobe zuerst spröde bzw. brüchig wurden.
Beispiele 4 bis 6
Diese Beispiele zeigen die synergistische Wirkung zwischen einem 2-(2'-Hydroxyaryl)-benztriazol und
einem schwefelhaltigen Ester im erfindungsgemäß verwendeten Stabilisiergemisch.
Beispiel | Stabilisiergemisch | Lichtbeständigkeit Tage |
Hitzebeständigkeit Tage |
Kontrollversuch 4 Vergleich 5 Vergleich { |
kein 2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-benztriazol Dilaurylthiodipropionat Dilaurylthiodipropionat 2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-benztriazol |
4 21 bis 32 5 bis 5V2 } - |
<0,2 <0,2 2 2 |
Beispiel 6 wurde unter Verwendung von 2-(2'-Hydroxy-5'-tert.butylphenyl)-5-chlorbenztriazol
an Stelle von 2 - (2' - Hydroxy - 5' - methylphenyl) - benztriazol wiederholt. Die Masse zeigte eine Lichtbeständigkeit
von 38 Tagen und eine Hitzebeständigkeit von Tagen.
Eine Vergleichsprobe mit einem Gehalt an 2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)-5-chlorbenztriazol
allein hatte eine Lichtbeständigkeit von 24 bis 31 Tagen und eine Hitzebeständigkeit von weniger als 0,2 Tagen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung eines Gemisches aus erstens einem schwefelhaltigen Ester der FormelΓ O 1S L R —C —OR'Ja worin R = Alkylenrest; R' = Alkylrestund zweitens 2-Hydroxybenzophenon bzw. ein substituiertes Derivat desselben, einem aromatischen Ester einer aromatischen Oxysäure oder 2-(2'-Hydroxyaryl)-benztriazol bzw. einem substituierten Derivat desselben, zum Stabilisieren von Oxymethylenpolymeren mit hohem Molekulargewicht gegen Abbau durch Hitze und Licht.709 518/595 2.67 ® Bundesdruckerei Berlin
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |