DE123556C - - Google Patents

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DE123556C
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chromic acid
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/04Mineral tanning
    • C14C3/06Mineral tanning using chromium compounds

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die bekannten Chromgerbverfahren beruhen im Wesentlichen auf der Einlagerung von Chromoxyd in die Hautfaser.,
Dies wird in der Hauptsache auf zweierlei Weise erreicht.
Nach der älteren, der Chromsäuremethode, wird die vorbereitete Haut mit einer Lösung von Chromsäure oder chromsauren Salzen durchtränkt, die bei der Einwirkung auf die Zellfaser, und zwar auf Kosten derselben, in Chromoxyd verwandelt werden. Die stark oxydirend wirkende Chromsäure verbrennt also die Hautfaser und wird dadurch zu Chromoxyd reducirt. Die verschiedenen vorgenommenen Verbesserungen dieser Methode, welche darin bestehen, dafs die mit Chromsäurelösung gesättigte Haut mit leicht oxydirbaren, organischen Substanzen imprägnirt wird, haben den grofsen Nachtheil dieses Gerbverfahrens nur theilweise gehoben.
Einen Fortschritt in dieser Richtung bedeutete daher das in der amerikanischen Patentschrift 511411 beschriebene Gerbverfahren, welches darin besteht, dafs statt der stark oxydirenden Chromsäure Chromchlorid als lösliche Chromverbindung in Anwendung kommt, das in der Haut ebenfalls in Chromoxyd verwandelt wird. Auf diese Weise wird das Verbrennen der Hautfaser vermieden; aber die Erfahrung hat gelehrt, dafs auch dieses Verfahren nicht ohne Gefahr für die Haut ist. Salzsäure wirkt schon in sehr verdünntem Zustande auflösend auf die Hautfaser, und zwar in um so höherem Grade, je mehr die Hautfaser vom Fäulnifsprocefs bereits ergriffen ist. Da nun nach dem Denn is'sehen Verfahren Salzsäure fortwährend in der Haut entbunden wird, und das Gerben mit Chromchlorid Tage bezw. Wochen erfordert, so ist es leicht erklärlich, dafs bei dem unaufhaltsam fortschreitenden Fäulnifsprocefs von Stunde zu Stunde mehr pathologisch veränderte Haut der Salzsäure zum Opfer fällt. Die Folge dieser Wirkung ist die Erzielung eines bezüglich der Dauerhaftigkeit noch immer nicht einwandfreien Leders.
Im Folgenden ist ein Gerbverfahren mit einer Chromfluoridverbindung beschrieben, welche die oben erwähnten Fehler nicht nur völlig vermeidet, sondern auch die Dauer des ganzen Gerbprocesses bedeutend herabsetzt.
Vorausgehende Versuche mit Fluorwasserstoffsäure haben nämlich ergeben, dafs dieselbe die thierische Faser nicht angreift, sondern vielmehr auf die in Fäulnifs übergegangene Haut conservirend wirkt (vergl. auch die antiseptische Wirkung der Flufssäure). Aufserdem aber befähigt das Fluor gewisse anorganische Verbindungen, in erstaunlich kurzer Zeit die Haut zu1 durchdringen und — wenn die betreffenden anorganischen Körper gerbende Eigenschaften besitzen — dieselbe in Leder überzuführen. Vergleichende Gerbungen haben ergeben, dafs zwei ganz gleiche Stücke Haut, unter denselben Verhältnissen durchgegerbt, sich durchaus verschieden verhalten. Während das mit der fluorwasserstoffsauren Chromoxydhydratverbindung behandelte Stück in 1 1J2 Stunden vollkommen durchgegerbt und von vorzüglicher Beschaffenheit war, brauchte das mit Chromchlorid behandelte Stück ca. 10 Tage, bis es ganz in Leder umgewandelt war, und zeigte weder im Aeufseren, noch bei der Zerreifs-
probe die vorzüglichen Eigenschaften des ersteren.
Die Vortheile des vorliegenden Verfahrens vor den bekannten Chromgerbverfahren sind demnach doppelter Art, die nur im Wesen des Fluors begründet sein können. Der Gerbprocefs Verläuft derart, dafs in einer Manipulation der' Zerfall der rohen Haut verhindert und die Umwandlung in Leder in einem geringen Bruchtheil der Zeit erreicht wird, welche die bisherigen Gerbmethoden beanspruchen. Dadurch erleidet die zu gerbende Haut keinerlei Substanzverlust und das resultirende Leder ist von tadelloser, homogener Beschaffenheit und Dauerhaftigkeit.
' Die zum Gerben zu verwendende Chromfluorverbindung wird wie folgt bereitet: ioo kg Natriumbichromat werden in der vierfachen Menge Wasser gelöst und mit 5 kg Formaldehyd gemischt. Dieser Lösung setzt man 200 kg ioproc. Flufssäure zu und erwärmt so lange bei 60 bis 700 C, bis eine entnommene Probe mit Aetzkali im Ueberschufs die den Chromoxydhydratverbindungen eigene smaragdgrüne Färbung zeigt.
Zur Ausführung des Gerbverfahrens wird eine 20 kg schwere, für gewöhnliches Sohlleder bestimmte Haut in einen Bottich gebracht, der mit 40 kg einer ca. 3/4proc. Lösung . der Chromfluorverbindung beschickt ist, und so lange unter öfterem Bewegen in der Lösung gelassen, bis Schnittproben an den dicksten Hautstellen erkennen lassen, dafs der Gerbprocefs beendigt ist. Darauf wird die Haut gespült und durch ein schwaches Kalkmilch-, Seifen- oder ein anderes alkalisches Bad gezogen, um freie Säure, die bei der Zubereitung (besonders beim Färben) störend wirken könnte, zu binden. Die weitere Behandlung des Leders ist die übliche.
Dieser Gerbprocefs läfst sich aufserdem leicht
mit einer vegetabilischen Gerbung combiniren; dabei ist es empfehlenswerth, die vegetabilische Gerbung der hier beschriebenen folgen zu assen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Verfahren zum Garmachen von Häuten und Fellen, gekennzeichnet durch die Behandlung mit einer Fluorverbindung des Chroms.
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